Ich fuhr mit der Bahn an Heute,
in einem Abteil, ganz ohne Leute.
Ein weißer Samt rundum bedeckte,
was die Erinnerung mir versteckte.
Die Leinwand hinter diesen Scheiben
wollt ins Gedächtnis eben schreiben.
Versunken fuhr ich durch die Bilder,
die mir weckten der Gefühle Schilder.
Die Feen, Geister und auch Ritter,
hoben sie eben gleich einem Gewitter
tief unten, aus meiner Seele Grunde,
plötzlich ganz hell mit klarer Kunde.
Zeugten mir da vom langen Schein,
den das Leben brannt meiner Seele ein.
Auch manche ungelebte liebe Sachen,
längst geworfen in den ewgen Rachen.
Da Harren sie, sehnend der Wiederkehr,
auch wenn ich sie tausendmal belehr,
kriechen sie hervor aus meinem Innern,
rauben mir den Schlaf mit ihrem Wimmern.
So leben wir die Bilder der Erinnerung,
eingebrannt dem Leben, auf dem Sprung,
zu tun was unsere eigne Spur uns rät,
steht's bange fragend, ob es schon zu spät.
Copyright © mozimi 01/2009