Gedichte
Flut

Flut

Ein Bär erzählte mir die Tage,

ein weißer, weißt Du, wer er ist,

erzählt mir von der Menschenplage,

und wie besetzt schon alles ist.

Wie Wälder stets der Axt heimfallen,

die Gletscher in die Meere kalben,

die Sonne immer heißer scheint,

er nachts am Nordpol nur noch weint.

Ich hör' ihm zu und frage mich,

wie lange haben wir noch Zeit,

die Flut, sie kommt, die Lage ist

bescheiden, bringt sehr großes Leid.

Der Bär alleine ist es nicht,

es ist die Biene, Nashorn, Welt,

es sind die Tiere eigentlich,

der Mensch, der sie sich hält.

Als wär er Herrscher, Edelmann,

als wär er Kaiser, Gott, sodann,

die Erde atmet ein und aus,

vorbei der Mensch, in Schutt sein Haus.

Die Flut, sie kommt, sie nimmt uns mit,

sie bringt die Welt uns aus dem

Tritt,

die Kriege, die da warten,

die Gifte und Soldaten.

Der Raum, der weiter schwindet

und keiner, der's verhindert,

die Tiere, die da sterben,

die Pflanzen, die nicht werden.

Ich schau nach Dir, Du armes Tier,

ich schau hinaus, aus meinem Haus,

was kann ich tun, was, sag' mir was,

ich fange an, ich tu und lass.