Journalismus & Glosse
TV-Werbung

0
"Wie verdient man?"
Veröffentlicht am 11. April 2017, 12 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Wie verdient man?

TV-Werbung

Vorbemerkung

Des deutschen liebstes Kind ist und bleibt der Fernseher. Und dort werden wir mit Reklame überhäuft. Wie dabei die Herrschaften aber wirklich unglaublich viel Geld verdienen, diesen Trick versuche ich hier zu erläutern.






Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: G.v.Tetzeli

Internet:

www.welpenweste.de

TV-Werbung

Nur kurz zum Einstieg.


Die Deutschen zahlen für das Fernsehprogramm der öffentlichen Sender Gebühren. Überzogene, wie ich finde, denn eigentlich hätte ein öffentliche Sender mit zwei verschiedenen Programmangeboten gereicht. So sind es aber zwei öffentliche Sender mit samt dem ganzen, teuren Verwaltungsapparat dahinter.

Inzwischen sind sich die öffentlichen Sender auch nicht mehr zu Schade den Einsatz von Werbung zu steigern, wobei man ordentliche Preise für die Sendezeit (Dauer des Werbespots) verlangt.

Hinzu kamen dann die privaten Sender. Sie profitieren „überwiegend“ nicht von den GEZ Gebühren der Bürger. Ganz verneint wird es nicht. Offiziell jedenfalls finanzieren sich die Privatsender durch Abonnenten und Werbeeinnahmen. Nicht zu vergessen sind die „Anruf-Einnahmen“ durch Teilnahme an Gewinnspielen und Votings (z.B.Dschungelcamp)

Bei Werbeeinspielungen gilt:

Je mehr Zuschauer eine Sendung hat, desto teurer wird auch die eingespielte Werbung dazu. Angeblich gibt es da Obergrenzen für Werbeblöcke. Das reizen die Privatsender bis zur letzten Sekunde aus. So darf man einen guten Spielfilm z.B. ganze zwei Stunden und

15 Minuten genießen, obwohl die Spiellänge nur 1 Stunde 45 Minuten beträgt. Also besteht die Sendezeit rund zu einem Drittel aus Werbung.

Auch die Verteilung der Werbeblöcke folgt neuesten, psychologischen Erkenntnissen. Kurz vor dem Höhepunkt am Ende des Films, Zack, da ist er, der ultimative Werbeblock. Ist der Film zu Ende, gibt es den nächsten „Gig“ gleich anschließend. Diesmal ohne Werbeblock, wie man es von früher kannte. Das geschieht deshalb, um den Zuschauer für den nächsten Streifen „anzufüttern“. Die privaten Sender sind also von Einschaltquoten abhängig, denn je mehr Zuschauer, desto teurer der eingespielte Werbespot.

Dabei bleiben die Privatsender preislich weit unter den Forderungen der öffentlichen Sender, nämlich ca. die Hälfte.

Es nimmt sich allerdings immer noch nicht bescheiden aus. Die billigsten 30 Sekunden sind für 25.000 € zu haben, die teuersten (Fußball Übertragung) können fast 200.000 € erreichen. Nun ja, alles nichts Neues in der Werbewelt.

Doch die findigen Manager der Privatsender schauen sich ab, wie es neue Internet-Versandfirmen schaffen Subventionen in unglaublicher Höhe von dem Steuerzahler abzugreifen. Bestes Beispiel ist „Zalando“ (siehe meinen Beitrag hier „Zalando“). Rund 35 Millionen steckte Zalando in seine

Werbung, jährlich. Diese 35 Millionen stammten vom Steuerzahler. Kommune, Land, Staat halfen eifrig. Es ginge schließlich um Schaffung von Arbeitsplätzen in strukturschwachen Regionen. So ähnlich jedenfalls die Argumentation für die haltlosen Finanzspritzen. Sechs Jahre lang kassierte Zalando einen solchen Betrag vom Steuerzahler und wurde überaus erfolgreich. Sechs Jahre lang gab es bei Zalando keinen Betriebsrat, gab die Logistik an Firmen ab, die Sklaventreiberei zu Trinkgeldlohn betrieb. Das war der ganze Erfolg der Bundesrepublik Deutschland.

Die Investoren von Zalando wurden innerhalb dieser Zeit zu Millionären, Milliardären.


Was hat das nun mit Werbung und Privatsendern zu tun?

Warum bin ich hier so ausführlich auf Zalando eingegangen? Ganz einfach.

Die Manager der Privatsender haben sich diese professionelle Abzocke angesehen und schnalzten mit der Zunge. Da sind wir auch dabei! Wir haben sogar ein effektives Sonderpotential bei der ganzen Sache. Das Prinzip sieht folgendermaßen aus.

Ich kaufe eine kleine Klitsche, eine Internet-Versandfirma. Dann investiere ich noch ca. 150.000 €, um den Internet-Auftritt und um die rudimentäre Ausstattung der Firma auf die Beine zu stellen. Großzügig setze ich noch

500.000 € für die Produktion eines Werbespots ein. Der muss allerdings super herüber kommen. Jetzt kommt es:

Da der Manager des Privatsenders und der Sender selbst über die Werbeplatzierung entscheiden, spielen sie nun mit geballter Kraft Werbung der neuen Versandfirma ein. Natürlich zu den besten Sendezeiten, denn diese neue Versandfirma muss natürlich nichts berappen. Sie gehört einem ja selbst. So macht man diese neue Firma in ganz Deutschland bekannt. Das Geschäft blüht. Die Unkosten für die Erweiterung der Firma überlassen wir wieder dem Steuerzahler. Da werden Grund und Boden für Lagerhallen, die Lagerhallen selbst spendiert. (Besagte

Unterstützung für strukturschwache Gebiete). Diese fülle ich mit Waren und Sklaven auf. Der Manager des Privatsenders hat nun einen weiteren Job (den 18.?), denn er ist natürlich Manager und Vorstand der neuen Firma. Auch der Privatsender kann absahnen, denn Gewinne sollen nicht gemacht werden. Man müsste ja ansonsten Steuer zahlen. Und so füllt der werbeunterstützte, neue Versandhandel sämtliche Geldbeutel. Die Logistikfirma tut sich gütlich durch die Sklaventreiberei. Der Staat geht leer aus, die blöden Hilfskräfte werden mit Almosen abgespeist. Aber das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Wie viel ist dann eine solch erfolgreiche Firma schließlich wert? Grund, Boden, Lagerhallen, usw.? Man kann sie schließlich verkaufen (Chinesen stehen Schlange).

Da platzen die Bankkonten der Herrschaften über.

Dann kann man das Spielchen von Neuem beginnen lassen. Klasse!

0

Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

Leser-Statistik
17

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
CHM3663 Toll, dass Du diese kriminelle Abzocke so fundiert auf den Punkt bringst!
Das war schon lange, lange mal dringend notwendig!
Es ist doch zu traurig, dass die Deutschen für die Gehirnabschalte-Verdummung auch noch bezahlen müssen!
Was bin ich froh darüber, dass ich kein Fernsehen schaue!
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Und damit das auch alles weiter so funktioniert, wie Du das sehr anschaulich beschrieben hast, wurde der Zwangsbeitrag eingeführt. Das ist die Strafe für jene, die sich dazu entschließen sollten, auf TV ganz zu verzichten.
Ich gehöre mittlerweile auch zu den ca. 4 millionen Nichtzahlern und kann nur alle dazu ermuntern die Gebühren der GEZ zu boykottieren.
Hilfe findet ihr unter: www.gez-boykott.de forum
LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
Willie Bliebe noch zu bemerken, dass Spielfilme (um mehr Reklame unterzubringen unbarmherzig im FS zusammengeschnitten werden.
Mehr noch als die Werbungen verärgern mich die zurechtgebogenen Nachrichten aus aller Welt......
LG
S.
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 @ Willie, was Du zurechtbiegen nennst, ist nichts anderes als Manipulation und Propaganda. Das Schlimme ist, dass die meisten es nicht merken. Allein das wäre schon ein Grund die Gebühren der GEZ zu verweigern. - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Deiner Meinung, aber dann könnte ich.....
Herzlich und Danke!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Willie Dem ist so- und Dank für den Link zum Boykott.
b.g.
W.
Vor langer Zeit - Antworten
Nereus Wir werden mit Bildern geflutet doch haben wir doch einen eigenen Kopf und eine Fernbedinung
nur können die meisten nichts mit sich anfangen und bekommen schon Existenzängste ohne ständig irgendwohin staaren zu können
MAN NIMMT UNS DAS DENKEN !!!
lg markus
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
7
0
Senden

151913
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung