Gedichte
Narben

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"langsam faltig sich erbarmen, jeder Tag und jedes Jahr"
Veröffentlicht am 09. Juni 2019, 6 Seiten
Kategorie Gedichte
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langsam faltig sich erbarmen, jeder Tag und jedes Jahr

Narben

Narben

Die Blicke hängen fest im Spiegel,

mustern still Gesicht und Haar, langsam faltig sich erbarmen, jeder Tag und jedes Jahr, geschunden am Leibe, nicht mehr abwendbar bleibt die Realität, das Herz eilt dem letzten Schlag entgegen, der Uhren Zeiger stehen längst auf spät. Von Narben gezeichneter Geist, aufgebrochen zu wagen Erinnerungen, nur gekämpft doch nichts bewegt, jedes Wort von der Vergangenheit verschlungen,

hin und her gerissene Gefühle, Gezeiten voll mit verstorbenen Versprechen, nie der Liebe nachgehangen, Einsamkeit wird zum Gebrechen. Getränkt vom grau in wilder Gestalt, lebend im Sumpf aus unhaltbarem Niedergang, gezeichnet mit dem Signum alter Wege, als die Jugend ihre Lieder zu Ende sang, jene Schneisen dicht bewachsen, es bleibt im Zwang der gerade Pfad, wie Weizen trocken seine Halme neigt, für jenen Sommer sei es die letzte

Saat. Ruhige Stunden zählen reichlich, schwerlich bricht ein Ton den Frieden, hervor kriecht vergessenes und verdrängtes Gut, alte Wunden sind geblieben, das Angesicht weicht nicht dem Bild im Glase, jedoch Spiegelbilder vermögen kein Gespräch zu führen, Im Rundblick nur das Altern schreitet, auf Gedeih und Verderben den Greis erküren. Im Elend Stockt der Welten Lohn, geplagt von grausam klaren Träumen,

Zweifel dringen durch die Augen, nur gelebt um alles zu versäumen, verzweifelter Spürsinn verliert sich in einer Transparenz, in der nur noch die Depression klar erkennbar verharrt, es reicht ein Stuhl zum warten nur, und Schmarren mit der Kutis gepaart.



Bildmaterial und Text © Gebeine 2019

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