Kurzgeschichte
Das Ende?

Er sah sie und sah sie doch nicht durch den Schleier seiner Tränen die ihm unaufhaltsam die Wangen hinunterliefen. Wie sollte es nun weiter gehen? Wie sollte er jetzt noch Leben und warum sollte er jetzt noch leben? Jetzt, wo der Kampf doch sowieso schon verloren war! Wo es kein vor und kein zurück mehr gab! Alles was ihm bleibt ist die Erinnerung. Es wird besser, sagen sie einem, aber wie kann es besser werden und wann?
Und wieder sieht er sie an obwohl er weiß, dass er nicht sie sieht, sondern nur noch ihren leblosen Körper. Ihre Sehnsüchte, Wünsche, Träume, all das hat sich von der Erde verabschiedet ohne ein Wort, ohne einer Geste. Lautlos und ganz leise ist sie ihm entschwunden in eine Welt der seiner so fern. Er wünscht sich nichts sehnlicher als auch in diese Welt zu ihr zu gehen.
Aber da! Plötzlich ein  Geräusch! Ein kleines Ding macht sich bemerkbar. Will seine Aufmerksamkeit erregen und wird immer lauter. Fängt zum Schreien an und sieht ihr so ähnlich. Ja, jetzt weiß er warum er noch da ist, noch da sein muss! Er nimmt das kleine Bündel in den Arm und beginnt ihm leise und voller Bedacht eine Geschichte zu erzählen, die Geschichte einer starken Frau die gekämpft hat um diesem Baby das Leben zu schenken.