Kurzgeschichte
Das Blaue vom Himmel herunter lügen - Forumsbattle 59

Forumsbattle 59

Redewendung verändern

Das Blaue vom Himmel versprechen

in Das Blaue vom Himmel herunter lügen

Vorgabeworte:

Larve, Himmel, bohren,schlüpfen Kasten, selbstlos, Herzklopfen fadenscheinig, Zahnbürste, Tannenzapfen, singen, abends

Text und Bilder Schnief

Da saß ich wie eine fadenscheinige Larve eines Abends grübelnd am Tisch, die am liebsten ihre Zahnbürste über die Wupper werfen würde, weil sich die Tannenzapfen einfach damit nicht durchbohren ließen. Eine leichte Kälte kroch mir langsam die Beine empor, sodass ich die Fliesen verfluchte. Schnell erhob ich mich, um meine Pantoffeln aus dem himmelblauen Kasten in der Diele zu holen.

Gerade als ich in die warmen Schlüffchen schlüpfen wollte, klingelte es Sturm an der Haustür. Ich schaute ein wenig verdutzt, als ich plötzlich ein lautes Singen vernahm. Ich öffnete, da die vor der Tür stehenden mitbekommen

hatten, dass in der Diele ein Licht leuchtete.
Vor mir standen mit geröteten Gesichtern die kleinen Knirpse, die vor lauter Herzklopfen immer wieder die erste Strophe ihres Liedchens trällerten. Statt mich anzustrahlen, blickten sie grimmig aus der Wäsche und hielten mir ihre Sammelbüchse mit der Aufschrift "Unsere armen Abgeordneten brauchen Hilfe" auffordernd unter die Nase. Schnell kramte ich in der Hosentasche und überreichte dem Büchsenträger ein Scheinchen.

Selbstlos, aber ziemlich brutal knickte er das Scheinchen und ließ es kurzerhand in dem Büchschen verschwinden. Wortlos

drehten sie sich um und rannten geschwind zum nächsten Haus.

Dagegen setzte ich mich wieder an den Tisch und begann ein entsetzliches Kreide-Bild mit einer Zahnbürste zu malen.