Journalismus & Glosse
Computing

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"Wer hat die Nase vorn?"
Veröffentlicht am 21. Februar 2017, 14 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Wer hat die Nase vorn?

Computing

Vorbemerkung

Also, ich habe Verständnis, dass sich nicht jeder für Computer interessiert. Hier folge ich einer aktuellen Meldung und mache mir so meine eigenen Gedanken.








 Copyright: G.v.Tetzeli Cover: G.v.Tetzeli

www.welpenweste.de

Computing

China will in vielerlei Hinsicht den Welteinfluss vergrößern. Überall in der Welt werden Grundstücke, Immobilien aufgekauft, Firmen, Firmenanteile, Wasserreservoirs, Bodenschätze und fruchtbares Land und nicht zuletzt Teilhabe an Bankenkonsortien (z.B. deutsche Bank). Diese geheime Übernahme des Weltgeschehens kann niemand übersehen. China macht nicht nur seine Großfirmen mit Staatshilfe zu global Playern, es strebt die Hochtechnologie an. Und zwar auf allen Gebieten. Unterwasser, Weltraum, Chipherstellung, Automobile. Es hat an Bodenschätzen die reichsten Vorkommen an seltenen Erden auf der Welt,

die doch so begehrlich für die Industrienationen sind. So stieß ich auf folgende Meldung: In China wird der ultimative Supercomputer gebaut. Er stellt alles Dagewesene in den Schatten. Na dann, legen wir los. Zurzeit ist der Spitzenreiter aller Supercomputer der sogenannte „Sunway Taihu Light“. Der Name "Licht zur Sonne" steht ihm gut. Er steht in der chinesischen Stadt Wuxi. Dieser Supercomputer schafft sagenhafte 93 Petaflops pro Sekunde. Dieser geschwurbelte Ausdruck sagt einem „Normalo“ nichts. „ÄH?“ Ich versuche eine Erklärung. Wir nehmen die Zahl einhundert. Soweit klar.

Bei Computern rechnet man in dem Binärsystem (Noch! Wissenschaftler sind dabei dieses System zu durchbrechen). Es geht also nur um die Zahlen 1 und Null. Zu deutsch, Strom fließt, Strom fließt nicht. Also muss man die Zahl einhundert anders darstellen, nämlich nur durch die zwei Zustände. Es ergibt sich in unserem Beispiel 01100100. Klingt für uns wahnsinnig umständlich, aber für einen Computer ist es ein Kinderspiel. Nicht Strom, Strom, Strom, nicht, nicht, usw., und schon habe ich die Zahl einhundert erfasst. Jetzt fragt man sich, wie Buchstaben kodiert werden. Es folgt demselben Prinzip. Es ist einfach eine andere Abfolge von Nullen und

Einsen. Was aber ist, wenn ich komplizierte Zahlen habe? So eine unmögliche, wie z.B. Pi. Diese vertrackte Zahl bietet mathematischen Enthusiasten Vergnügen, dem Computer weniger.

Der Wert von ca. 3,141….> Unendlich, ist im Strom-Nicht-Strom-Prinzip fatal. So gelingt nur ein Annäherungswert. Diese Zahlen hinter dem Komma gelten als sogenannte Gleitkommazahlen. Und genau diese Schwierigkeit, wie man zum Beispiel einfache Gleitkommata berechnen kann, das ist das Maß der Dinge. Dasselbe gilt für Wurzelberechnungen, sowie Ausdrücke, wie zum Beispiel 10 hoch 4. Wie viele Berechnungen dieser anspruchsvollen Art ein

Computer berechnen kann, dafür gibt es den Ausdruck: Flop

(Floating Point Operation). Der erste Computer, der ein halbes Haus gefüllt hat und einen Stromverbrauch, der schon sittenwidrig war, der schaffte ganze zwei Flops pro Sekunde. Heutige PCs schaffen so um die ein Gigaflops. Also eine Milliarde Flop pro Sekunde. [Ich nehme mal Grafikkarten heraus, die sich vor allem um die rechenintensive Grafik kümmern und praktisch einen eigenständigen Computer im Computer sind, die Spezialaufgaben zur Entlastung des Hauptprozessors abarbeiten] Bei der Bezeichnung Petaflops sind wir bei

einer Billiarde Flops angelangt.

Der neue Superrechner der Chinesen soll nun zum ersten Mal die Rechenleistung von einem Exa-Flop durchbrechen. D.h. eine Trillion Gleitzahlen-Rechenaufgaben pro Sekunde.

(Sunway Taihu Light - z.Zt. der Leistungsfähigste)

„Tianhe-3“ soll das Ungetüm heißen.

Um ein griffiges Beispiel zu nennen.

Die gesamte Erdbevölkerung, vorausgesetzt jeder hat einen Taschenrechner, müsste 5380 Jahre lang jede Sekunde eine Rechnung mit Gleitkomma in ihren Taschenrechner eintippen.

Das erledigt „Thiane-3“ in einer Stunde.


Die Anwendungen sind uns „Normalos“ relativ weit enthoben.

Simulationen des gesamten Weltalls, oder der Hintergrundstrahlung mag ganz witzig für Spezialisten sein, aber es hat auch handfeste erdgebundene Anwendungen.

Zum Beispiel Wetter, Wetterphänomene. Unglaublich viele Daten müssen verrechnet

werden. Winde, Bodentemperatur, Geologisches, Meereseinflüsse, Höhen- und Strahlwinde mit Coriolisablenkung, usw. Auch Vulkanismus, Erdbeben brauchen unheimlich komplizierte Berechnungen. Zugegebenermaßen muss man ihn entsprechend füttern. Man muss also die Daten eingeben. Hat man möglichst viele Fakten zusammen, dann kann er mit seiner Rechnerei loslegen.

Werden nach den Algorithmen die Wirbelstürme auf der Erde stärker? Wie wird sich ein starker Vulkanausbruch auswirken? Dazu gehört die 3D Darstellung, samt Berechnung über Schäden, Opfer, natürlich Geldverlust, Ernten, usw. Die Vorhersage soll immer zuverlässiger

werden, je mehr Daten vorliegen und umso mehr Faktoren für die Vorausberechnung vorliegen, also mathematische Algorythmen.


Es geht aber nicht nur um das.

China will zeigen, dass es längst schon an die hochtechnisierten Industrienationen Anschluss gefunden hat.

Es dauert nur noch einen Wimpernschlag, bis alle überholt sind. Ein Problem bleibt China. Es zerstört ihr eigenes Territorium. Menschenfeindlich durch Smog, vergiftet, buchstäblich verwüstet, weil die Dünen fortwährend Land erobern. Zudem gibt es ein Versorgungsproblem hinsichtlich der Ernährung. Der unglaubliche Drei-Schluchten- Staudamm, der gewaltigste

der Welt, bringt mehr Umweltkatastrophen mit sich, als er an Energiegewinnung und dessen Positiva leisten kann.

Kritik unerwünscht.

Das gilt in China leider in fast allen Bereichen.

So ist man in der Lage, mehr, als bei anderen Nationen, das Internet zu manipulieren und zu zensieren, damit eine Milliarde Menschen entsprechend der „Linie“ geführt und „verleitet“ wird. Diese Ambition, nämlich einerseits wirtschaftlich im Hintergrund Machtfaktoren zu übernehmen, und andererseits selbst die Hochtechnologie vor anderen Industrienationen zu beherrschen, das halte ich für gefährlich.

Nicht mehr, nicht weniger.

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welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
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Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Herbsttag Auch wenn dies nicht Thema Deines Berichtes war, mache ich mir, als "Normalo", doch auch Sorgen, wie es im allgemeinen weitergehen wird, denn alleine in Deutschland haben alteingesessene Firmen (Märklin, Schiesser etc. ) sich von reichen Chinesen kaufen lassen. Wir verscherbeln unser "Tafelsilber". Trump schimpft auf die Chinesen, lt. seiner Lesart haben sie ja auch eine Fake new zum Klimawandel verbreitet, bedenkt aber nicht, dass schon in vielen großen Unternehmen chin. Kapital steckt.
Vielleicht sollten alle Schüler als Pflichtfach Fremdsprache neben englisch auch chinesisch lernen, um gewappnet zu sein? Du siehst: Kopfkino läuft... IvB
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Du befindest Dich in dieser Hinsicht hundertprozentig auf meiner Wellenlänge! Es gibt Anlass zur Sorge!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Danke Dir! Ira
Vor langer Zeit - Antworten
Pfauenfeder Zu einer Beeinflussung gehören immer Zwei - wenn die westlicheren Nationen sich beeindrucken lassen (wollen), ist das eine Sache. Doch finde ich, dass Menschen und die Natur die wunderbare Gabe haben, ganz anders ticken zu können, als ein Algorithmus. da läuft nicht immer alles geradeaus, und was als Geradeaus gesehen wird, hat manchmal scheinbare Kurven. Da könnte ein Super-Pc den Chinesen, der ganzen Welt auch beibringen, dass Rangordnungen nur dann funktionieren können, wenn die höchste Position sich der kleinsten unterwirft. So gesehen, beruhigt es mich manchmal doch sehr, wahrhaft menschliche Züge auch im Volk der Asiaten entdecken zu können. Ein Kollektiv, unter den "Normalos" , ist zwar sehr schleppend, aber sicher effektiver, als ein Wahnwitz unter den Reichen,. Bei denen ich auch "Normalos" vermute....

Hast eine Gedankenflut entfacht, die nicht ohne ist, und sicher schon so manchem in den Sinn gekommen war. Das Beispiel, mit dem Giganten-Pc bringt einem die möglichen Gefahren, durch alles Überragende und Einnehmende - was ja verschiedene Beherrscher mancher Länder mit aller Macht demonstrieren - sehr nahe. Da ist Vertrauen, in die mehrdeutige Vielschichtigkeit der menschlichen Wesensarten, gefragt.. Im Vergleich zum aussichtslosen Widerstand, doch eine Alternative.......!?! -

Mit lieben Gruß!
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Ich halte die gegenwärtige Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung für gefährlich an sich. Das Individuelle, das Menschliche bleibt auf der Strecke. Es soll angeblich berechenbar gemacht werden! Igitt!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Es beeindruckt mich immer wieder, welche unglaublich verschiedenen und brennend aktuellen Themen Du aussuchst und fachmännisch und gleichzeitig verständlich präsentierst. Toll!
Das Thema Super-Computer finde ich persönlich eher beängstigend, aber hier danke ich Dir vor allem für die wichtigen Hinweise auf die Gefahr, die China für die gesamte Welt darstellt!
Bitte lass uns in diesem Zusammenhang auch die unterdrückte Bevölkerung von Tibet und die grauenvolle Umweltzerstörung in diesem schönen Land nicht vergessen!
Vielen herzlichen Dank und ganz liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Vielen Dank!
Die angesprochene Unterdrückung war allerdings nicht der Fokus dieses Berichts, sondern der weltweite Einfluss und wie weit China bereits ist.
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Das ist auch gut und richtig so, denn Dein Thema ist enorm wichtig!
Ich wollte nur auf Tibet, das mir persönlich sehr am Herzen liegt, hinweisen, weil es ein weiteres trauriges Beispiel ist, das Deine Aussagen bestätigt.
Dankeschön und liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
Willie  Trotz etwas schwieriger Thematik sehr informativ dargestellt.(Befürchtungen sind nicht von der Hand zu weisen.)
Ganz nebenbei- ich unterhielt als junger Mensch eine Brieffreundschaft zu einer hübschen Chinesin.Dann kan es damals zu ernsten Zerwürfnissen zwischen China und der UDSSR. Die DDR zeigte sich solidarisch mit den Russen und kappte alle Privatverbindungen nach China. Wie und ich das Mädchen von damals 50 Jahre später wiederfand-werde ich eventuell mal niederschreiben. Auch daran hat mich dein Buch erinnert.
LG
Willy
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke Dir vielmals! Würde mich auch brennend interessieren, wie sich die Sache mit der Chinesin zugetregen hat. Das klingt fast nach einem Roman!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
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