Der Groschen Fällt
Es geschah vor einer nicht allzu langen Zeit,
in einem Dorf, ebenfalls nicht fern so weit...
da lebten zwei einfache Menschen, verarmt jedoch,
waren ihre Ansprüche und Wünsche nie wirklich hoch.
Selbstverständlich nur, wenn man es so verstehen mag,
dass deren Liebe, welche strahlt, wie manch Sonnentag,
nicht zu den anspruchsvollen und
wünschenswerten Dingen
gehören kann, sodann lieber anderweitig Glück aufzwingen.
Tag ein, Tag aus, schlug er mit seiner Axt Bäume klein,
sowas entsprach nicht seinem Wesen, es war nicht "S/sein".
Seine Frau hingegen liebte ihre geduldfordernde Arbeit,
doch beide genossen, ihre gemeinsame, ungestörte Zeit.
Selbst ohne Lohn, entwurf sie schönes und feines,
wenn sie sich mal stach, dacht sie sich "so
sei-es".
Nichts brachte ihre ruhige Leidenschaft ins schwanken,
möglicherweise wars ihr daher so fremd, sich zu zanken?
Auch ohne Vermögen schenkte sie viele Aufmerksamkeiten,
ihr Mann konnte sich mit ihrer Liebe förmlich kleiden!
Nur einer wahren Zauberkünstlerin mochte es gelingen,
aus einem rauen Holzfäller den Edelmann hervorzubringen.
Natürlich war er glücklich über soviel
Herzensgüte,
mit all dem feinen Stoff, seiner adelsgleichen Hüte.
Doch fragte er sich ständig, ob er genug für sie gab?
Die Zweifel ähneln Schaufeln, für seines Glückes Grab.
Irgendwann musste es einfach geschehen,
einst, beim nachdenklichen Spazierengehen.
Da lockte seine vornehme Gewänderpracht,
Neugierde einer Person an, mit viel Macht.
Es folgten Komplimente, banale Worte und eine Einladung
zu einer gar königlichen, prunkvollen
Tanzveranstaltung.
Begeistert von dieser zufällig dargebotenen Gelegenheit,
dachte er sich insgeheim: "Endlich ist es nun soweit!"
Schnurstracks eilte er zu seiner geliebten Gemahlin,
teilte ihr das Ereignis mit und dem Vorteil darin.
Die liebevolle Schneiderin verstummte über diese Neuigkeit,
sie fühlte eine Bedrohung für ihre geschätzte Zweisamkeit.
In der Nacht, vor dem großen
Tanzereignis,
kaschierte sie ihre Sorgen und ihr Ärgernis,
im Ehebett, noch enger liegend bei ihrem Mann.
Krallte sich fest an ihn und schlief sodann.
Im Ballsaal selbt, da ist es um ihn geschehen,
niemand hier wollt der frohen Lust wiederstehen.
Perlen und Rubine, welche üppige Brüste zieren,
offenbar gab es hier keine Scham zu verlieren.
Niemals zuvor sah er nackte Beine und
Schultern,
außer von seiner Braut, doch wozu so weiß pudern?
Das amüsierte Gelächter auf der vornehmen Feier,
war nicht charmant, sogar eine bösartige Leier:
Immer wieder spotteten sie über die Unterprivilegierten,
gaben sogar denen Schuld für alle Sünden und Verbrechen.
Machten Witze darüber, wie sehr die den Tieren gleichen,
überhörten ihr eigenes Grunzen, vom hohen Hohn
entweichen.
Selbst wenn der Holzfäller wie Blaublütler aussehen mag,
gehörte er hier nicht hin, nicht für einen einzigen Tag.
Nicht weil er weniger wert oder gebildet zu sein scheint,
sondern weil er nie spielen kann den Freund, fürn Feind.
Enttäuscht kehrt er zurück ins traute, warme Heim,
doch bevor er zur Tür schritt, blühte auf der Keim!
Der Keim, der in Form seines Wunsches lebte und
reifte,
der erst jetzt sprießt, da Illusion und Trug weichte.
Seiner Liebsten es gleich zu tun,
liebevollst zu beschenken und nun...
nahm er ein Stück Holz, schnitzte loß,
die Überraschung war für beide groß!
Er überreichte seiner Liebe die erste Figur, von vielen.
Zwei tanzende Gestalten, ihre Hände aneinander spielen,
ein Holzfäller und eine Schneiderin, in adeliger Kluft.
Die Gemahlin aus Fleisch bekam vor Freude kaum noch
Luft!
Eines Tages, schneiderte sie sogar für seine Figuren Kostüme,
solche schönen Holzpuppen sah man ansonsten nur auf der Bühne.
Endlich hatte er die Näherin nicht nur würdevoll beschenkt,
sondern auch seine Arbeit in eine schönere Richtung gelenkt.
The penny drops (english translation, but unfortunately not rhyming anymore)
It happened not so long ago, in a village, also not far so far... there lived two simple people, but impoverished, their demands and desires were never really high.
Of course, only if you want to understand it that way, that their love, which shines like many sunny days, not to the demanding and desirable things can belong, then prefer to impose happiness
elsewhere.
Day in, day out, he cut down trees with his axe, something like that didn't correspond to his nature, it wasn't "his". His wife, on the other hand, loved her patience-demanding work as a seamstress, but both enjoyed their undisturbed time together.
Even without wages her designs were beautiful and fine, When she stung herself, she thought to herself, "Happens." Nothing swayed her quiet passion, Could it be that why it was so unusual for her to
quarrel?
Even without a fortune, she gets many attentions, her husband could literally clothe himself with her love! Only a true magician could succeed to bring forth the nobleman from a rough lumberjack.
Of course he was happy about so much kindness of heart, with all the fine fabric, his aristocratic hats. But did he constantly wonder if he was giving enough for her? The doubts resemble shovels for his fortune's grave.
At some point, it just had to happen once, during a thoughtful walk. Then his
noble robes beckoned the curiosity of a person, one with a lot of power.
Compliments, banal words and an invitation followed to a royal, magnificent dance event. Thrilled by this randomly presented opportunity, he thought to himself: "Finally the time has come!"
He hurried straight to his beloved wife, informed her of the event and the benefit thereof. The loving seamstress fell silent at this news, she felt a threat to their cherished togetherness.
In the night, before the big dance event,
she concealed her sorrows and annoyances, in the marital bed, lying even closer to her husband. Clawed tightly at him and then slept.
In the ballroom itself, that's where it happened to him, no one here wants to resist the joyful pleasure. Pearls and rubies adorning voluptuous breasts, apparently there was no shame to lose here.
Never before did he see bare legs and shoulders, except of his bride, but why powdering them so white? The amused laughter at the noble party, was not charming, even a vicious
lyre:
Again and again they mocked the underprivileged, even blamed them for all their sins and crimes. Joked about how much they resembled animals, overheard their own grunts, escaping from the high mockery.
Even if the lumberjack may look like the blue-blooded, he didn't belong here, not for a single day. Not because he seems to be less worthy or educated, but because he can never play the friend for the enemy.
Disappointed, he returns to his home,
warm home, but before he went to the door, the germ blossomed! The germ that lived and ripened in the form of his desire, which is only now sprouting when illusion and deception have given way.
To do the same as his beloved, and now... He took a piece of wood, carved loose, the surprise was great for both of them!
He presented his love with the first figure, of many. Two dancing figures, their hands playing together, a woodcutter and a seamstress, in aristocratic attire. The consort of flesh could hardly breathe for
joy!
One day, she even made costumes for his characters, such beautiful wooden puppets were otherwise only seen on stage. At last he had not only given the seamstress a dignified present, but also steered his work into a more beautiful direction.