Humor & Satire
Menschen und andere Kleinigkeiten - Drei, zwei, eins...Hoppla - Fortsetzungsroman Bd3

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"Menschen und andere Kleinigkeiten - Drei, zwei, eins...Hoppla - Fortsetzungsroman Bd3"
Veröffentlicht am 09. Januar 2017, 16 Seiten
Kategorie Humor & Satire
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Über den Autor:

Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ...
Menschen und andere Kleinigkeiten - Drei, zwei, eins...Hoppla - Fortsetzungsroman Bd3

Menschen und andere Kleinigkeiten - Drei, zwei, eins...Hoppla - Fortsetzungsroman Bd3

Drei, zwei, eins...Hoppla

“SUPERKRÄFTE???” Der große, dicke Mann hinter dem Schreibtisch atmete so schwer, dass jemand, der ihn noch nicht kannte, sicher bereits den Notarzt geholt hätte. Zudem lief der vorher schon vor Zorn Errötete nun derart knallrot an, dass sich eine Tomate dagegen für einen Albino halten musste. “Superkräfte???”, japste er, und PBRS17 befürchtete schon, dass er es zu weit getrieben habe und nun doch seine viel zu frühe Exekution durch Tot-geschrieen- werden bevor stand. “Was zum Teufel meinen sie mit

Superkräften, lieber Mann?” flüsterte der Chef aller Inkarnationen heiser, einem Nervenzusammenbruch nahe, da es ihm verweigert war seinen Gegenüber sofort in Sternenstaub zu pulverisieren. Er erklärte es ihm, leise und geduldig, so wie man mit einem kleinen, unverständigen Kind spricht: “Superkräfte, das sind Kräfte, die die normalen Kräfte einer auf einem Planeten wohnenden Spezies bei Weitem übersteigen. Darum heißen sie auch Superkräfte und nicht Normalkräfte. Damit sind auch besondere Talente und Begabungen gemeint, nicht nur reine Körperkraft. Jeder weiss aus

entsprechenden Filmen, dass Weltenretter aus dem All, auf Planeten nur dann als Einsatzleitung in Katastrophenfällen akzeptiert werden, und sich gegen die zerstörerischen Wesen dieser Welten zur Wehr setzen können, wenn sie Superkräfte besitzen. Darum heissen die damit Ausgestatteten auch ‘Superman’, ‘Superwomen’, ‘Supermaus’ usw. “SIE SOLLEN KEINEN PLANETEN RETTEN!!! - Um Gottes Willen - Nein! - Begreifen Sie denn gar nichts! - Sie sollen beobachten und dokumentieren und sonst nichts! Ist das denn so schwer zu verstehen, selbst für einen so

gehirnamputierten Schwachkopf wie Sie?” Der Chef schnappte nach Luft, doch sein Gegenüber presste die Lippen zusammen und machte keine Anstalten nachzugeben. “Gut, wenn Sie meinen - Ich will aber Superkräfte, oder ich verzichte lieber auf die Beförderung!” Der Mann war wahnsinnig, das wurde dem Chef jetzt klar. Und Wahnsinnige kann man nicht umstimmen, man reizt sie nur unnötig mit dem Versuch. “Also gut…”, lenkte er darum ein. “Sie

sollen ihre Superkräfte haben, wenn Sie unbedingt spielen wollen, SOLLEN Sie ihr Spielzeug kriegen! Aber nur für Sie selbst und Ihr überdimensionales Ego! Sollte es Ihnen einfallen, damit auf irgendeine Art und Weise in das Leben und die Entwicklung des Planeten einzugreifen, werde ich Sie nicht nur von mir aus suspendieren, ich werde sie atomisieren, quarksisieren, ich werde Sie in das größte schwarze Loch werfen lassen, das ich kenne, das sie in kleinere Bestandteile zerquetscht, als wir sie bislang wissenschaftlich nachweisen konnten. Ist Ihnen das klar?”

Manchmal erweist es sich als Nachteil,

wenn man jemand zu oft und zu nachhaltig gedroht hat - man wird im Ernstfall nicht mehr richtig für voll genommen. PBRS17 strahlte auf, bei der Zusage und wischte die Bedenken mit einer lässigen Handbewegung weg. “Sicher, sicher, ja, natürlich, keine Einmischung, weiß ich doch. Also gut, ich nehme die Beförderung an. Wann geht’s denn los? Er würde einen Einmischungs-Melder heimlich in PBRS17’s Armbanduhr und einem seiner Schuhe anbringen lassen zur Sicherheit, beschloss der Chefinkarnator und wischte sich den

Schweiß gedankenabwesend mit dem Stück Papier, welches er als Beförderung deklariert hatte von der Stirne. Und Er würde für PBRS17’s Inkarnation auf dem besagten Planeten die dümmsten und unbrauchbarsten Superkräfte aussuchen, die er im Inkarnationslabor auftreiben konnte. Und als ganz persönliche Rache einen Körper, den niemand ernst nehmen konnte, geschweige denn zum Weltenretter stilisieren. Ein mulmiges Gefühl blieb dennoch in seiner Magengegend haften bei dem Gedanken diesen Chaosmagneten aus der sicheren Obhut seiner persönlichen,

direkten Kontrolle zu entlassen. Jemand, der es in so vielen Milliarden von Jahren nicht zustande brachte dem allereinfachsten Synthetisator einen trinkbaren Kaffee zu entlocken ohne Leib und Leben des Büropersonals zu gefährden, konnte alles Mögliche anrichten. Am Besten er fasste nichts an und hielt sich streng ans Beobachten und Dokumentieren. Andererseits - vielleicht, nein sogar sehr wahrscheinlich - überlebte er gerade dadurch nur kurze Zeit auf dem fremden, gefährlichen Planeten. Wie auch immer - Er würde diesen Prozeß mit seinen Mitteln etwas beschleunigen. Er griff zum Hörer und dachte die

Nummer des Labors, die sofort von der Gedanken-Erkennung gelesen und gewählt wurde. Dabei winkte er bereits ungeduldig dem noch wartenden Mann zu, endlich aus seinen Augen zu gehen: “Inkarnations-Tunnel Z21, sie können sich sofort da melden, ich mache inzwischen alles klar - nun verschwinden Sie doch endlich, worauf warten Sie denn noch?” Nun ja - PBRS17 hätte gerne noch nach seinem genauen Gehalt, der Entfernung, dem Namen und der Galaxie des Planeten, seiner Einsatzzeit, den Arbeitsbedingungen, der Art seiner Superkräfte, seinem verwendeten Körper und Vielem mehr gefragt - aber das ließ

er in Anbetracht auf den äußerst kritischen Zustand seines Chefs lieber bleiben. Also murmelte er lediglich leise: “Will mich nur noch verabschieden…!?” Sein Chef stöhnte gequält, bei der Vorstellung einer Knutschorgie vor seinen eifersüchtigen Augen, bezähmte sich aber um nicht aufzufliegen und gab ihm Zeichen sich dabei zu beeilen. “Lass Dich von ihm nicht klein kriegen!”, flüsterte Angelina ihm noch einmal ins Ohr. “Benütze ruhig Deine Superkräfte um sicher und heil zu mir zurück zu kommen. Ich werde seinen Superkraftdetektor blockieren, so dass

er nichts merkt, ich bin mir sicher er gibt Dir Einmischungs-Melder mit. Ich glaube ganz fest an Dich, ich habe immer gewusst, dass Du für etwas Größeres bestimmt bist. Ich liebe Dich, Schatzi!” Bei diesen so sinnlich direkt in sein Ohr gehauchten Worten schmolz PBRS17 dahin und verlor fast den Verstand, musste er doch immer daran denken, dass er dieses äußerst liebenswerte, wunderschöne Wesen heiraten würde und nun auch endlich seinen Mann stehen konnte für Sie. So merkte er nicht, dass Angelina ihm heimlich etwas in die Hosentasche gleiten ließ, was sie heimlich und sträflicher Weise für einen solchen Fall

(Frauen sind vorausschauend) aus den Labors hatte mitgehen lassen: Einen Kurzzeit-Gestaltwandler in Taschenformat. Sie kannte nämlich ihren Chef nur allzu gut und wusste, dass dieser ihrem Geliebten die Inkarnation nicht zu leicht machen würde. Mit dem Gestaltwandler konnte er sich und Anderen für kurze Zeit die Illusion von einigen voreingestellten Lebewesen vorgaukeln. Während des Gesprächs hatte sie den Wandler - da sie bereits wusste, wohin ihr Liebster entsendet wurde - für genau diesen Planeten voreingestellt, und eine - ebenfalls geklaute Kontrollschutzmarke aufgeklebt, so dass er mit dem Ding durch die

Inkarnationsschleuse kam. Besser er wusste es erst gar nicht, was er da dabei hatte, sonst machte er nur Unsinn und verging vor Angst, damit erwischt zu werden. “Zehn, neun, acht, …”, zählte eine monotone Computer-Stimme den Countdown im iii (interdimensionaler- inkarnations- inkubator) PBRS17 rutschte auf der schmalen, kalten Metall- Liege nervös hin und her und zitterte vor Aufregung. Er hatte sich noch nie inkarnieren dürfen, da man ihn bisher für weit unterqualifiziert gehalten hatte. Trilliarden von Jahren in der Station der intergalaktischen

Karma-Behörde hatten ihn mürbe gemacht. Kein Wunder dass ihm das Herz in der Hose hing. Apropos Hose, irgendetwas drückte da ziemlich. Aber er hatte doch gar nichts einstecken. Er griff danach um sich das ungemütliche Artefakt genauer anzusehen. “Null!” intonierte der Roboter tonlos und PBRS17 schwanden die Sinne - gerade noch rechtzeitig bevor er sich hatte verraten können.





Fortsetzung folgt

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Über den Autor

Iriana
Mein Leben ist bisher von ständigem Wandel geprägt gewesen. Ich habe in der biologischen Landwirtschaft gearbeitet, in einer Schreinerei, habe die Berufsausbildungen zur Medizinisch-Technischen Laboratoriumsassistentin abgeschlossen und auch zur staatl. dipl. Erzieherin. Ich habe über dreissigmal den Wohnort gewechselt, die längste Zeit habe ich dabei in Bayern verbracht. Zweimal war ich verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Daneben hatte ich immer auch künstlerische Ambitionen: Musik, Malen, Schreiben, Theater spielen. Ich bin ein naturverbundener Mensch und lebe gern sehr einfach mit und in der Natur.
Seit 2008 lebe ich in Leipzig, habe mich von einer langen chronischen Krankheit kuriert und bin Anfang dieses Jahres (2017) nun in Rente gegangen. Die letzten Jahre habe ich eine Schreibpause eingelegt, zumindest auf dieser Plattform hier, aber nun bin ich wieder da.
Zeit für ein neues Spiel... Mal sehen was mir so einfällt...

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