Religion & Glaube
In der Stunde des Todes

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"In der Stunde des Todes"
Veröffentlicht am 08. Januar 2017, 24 Seiten
Kategorie Religion & Glaube
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Über den Autor:

Ich möchte sein, ein leeres Gefäß, dass angefüllt wird mit Dingen des Moments, um es weiterzureichen, als Geschenk darbieten, in der Hoffnung, dass es nicht ausgeschüttet wird, und im Nichts versiegt.
In der Stunde des Todes

In der Stunde des Todes

Der Tag ist ein Ablauf von vielen Ereignissen. Eines ergibt das andere und das Rad dreht sich. Wenn ich zurückschaue und den Tag noch einmal vor mir ablaufen lasse, versuche ich zu beurteilen, ob dieses oder jenes gut war. Ich beurteile meine Arbeit und beginne mit dem Maß zu messen. Aber das Maß der Dinge bin immer ich selbst.

Dieses auspowern und auslaugen des eigenen Körpers bedingt, dass die Batterie am Ende des Tages leer ist. Ich versuche einen Weg zu finden, die eigene Kraftquelle zu fühlen, wie kann ich meine Batterie wieder auffüllen? Ich fühle mich ausgelaugt und leer. Es ist kein Bezug von außen mehr möglich.

Ich fühle, meine Kraftquelle ist leer wie eine Wasserquelle, die versiegt, es rinnt keine Energie mehr.

In dieser völligen Bewegungslosigkeit steckt die Quelle der Kraft. Das ist der Zustand der Kraftlosigkeit und trotzdem ist es der Zustand der innersten Quelle. Das Leben steht still, aber ich fühle, es kann gar nicht stillstehen, solange ich mich noch in meinem Körper befinde. Ich fühle mein Herz schlagen. Es bewegt sich immer noch. Warum arbeitet es so fleißig, wenn ich mich gar nicht mehr lebendig fühle? Was ist eigentlich in mir? Mein Herz? Meine Leber, meine Milz, meine Lunge, Knochen, ganz viele Muskeln, Sehnen, alles wirkt ineinander,

alles bewegt sich. Ich kann meinen Körper von innen fühlen. Ich liege da in dieser völligen Abgeschlagenheit und kann erkennen, dass sich mein Herz bewegt, dass meine Lunge atmet und den Sauerstoff weitergibt an den Blutkreislauf. Was ist denn dieser Sauerstoff? Ist er nicht auch Energie? Was ist diese Luft in meinem Körper? Dieser Sauerstoffaustausch reicht, um meine Zellen mit Energie und Kraft zu versorgen. Ich kann den Kreislauf meines eigenen Lebens erkennen, der Austausch des Kreislaufes ist Energieaustausch. Was ist denn Sauerstoff? Es ist Nichts und trotzdem ist es so viel. Die Kraft und die Energie

kommen alleine durch den Austausch des Sauerstoffes? Es ist ja nicht nur der Sauerstoff, es ist ja auch die Nahrung, die ich zu mir nehme, die mir die Kraft wiederbringt. Sie wird wieder umgewandelt, es entsteht Verbrennung. Was entsteht durch Verbrennung? ENERGIE! Was macht der Körper mit der Nahrung? Er verbrennt sie und verwandelt sie in Energie. Es ist eine zweite Quelle, die sich da auftut. In dem Zusammenwirken der einen und der anderen Quelle entsteht dieser ewige Kreislauf.

Das Ende ist nicht abzusehen.

Das Ende wäre der Stillstand des Herzens. So gehe ich nun in diesen

Zustand des Stillstandes hinein. Mein Herz bleibt stehen. Ich gehe nun in den Zustand des Todes hinein. Was bedeutet der Tod? Ich liege in diesem Zustand der völligen Leere. Ich fühle, mein Herz wird langsamer. Es wird langsam langsamer. und hört auf zu schlagen.

Was geschieht mit mir in der Wahrhaftigkeit, wenn mein Herz nicht mehr schlägt? Ich liege nun da und mein Herz steht still. Es ist im ersten Moment ein Schreckmoment. Ich erkenne, ich habe meinen Motor abgeschaltet, es bewegt sich das Herz nicht mehr, es ist auch nicht mehr wieder zu entfachen. Es ist der Tod, der Stillstand des physischen Lebens. Was geschieht wirklich? Was ist

das Wesen des Todes? Wie könnte es sein, wenn ich tot bin? Für manche ist es ein tiefes, schwarzes Loch. Es ist das Vergessen, das einfach nicht mehr sein. Es ist einfach ein Nichts. Es ist genau dieser Zustand, den ich erreiche, wenn ich völlig abgeschlafft und leer bin. Es ist kein Leben mehr in mir. Es ist vielleicht nur ein kurzer Moment, in dem ich in diesem Nichts verharre. Ich bin nun in diesem Zustand der völligen Leere. Ein Zustand, den ich bereits aus meinem Leben kenne, es ist ja nichts Neues. Es passiert nicht plötzlich irgendetwas, wo ich mich nicht mehr zurechtfinden kann. In jedem Schlaf erhebe ich mich in dieses Nichts. Es

gibt dieses Nichts nicht wirklich, sondern in dem tiefsten Nichts steckt sehr viel Energie und Kraft, in dieser Luftblase, in diesem Hauch, den ich einatme, atme ich Energie.

Ich kenne diesen Zustand bereits sehr gut. Darum muss ich keine Angst haben, wenn ich meinen Körper verlasse, dass ich vielleicht einen Schockzustand bekomme, wo ich irgendwo lande, wo ich mich nicht auskenne.

Der Vater ist da und spricht: „Ich werde dich sehr behutsam herüber heben in ein anderes Leben.“

 

Ich stehe still und beobachte in dem Moment, an welchem Punkt bin ich angelangt?

Die Kunst des Lebens ist immer nur im Moment zu sein. Die Kunst des Sterbens ist ebenso, sich gerade in diesen Moment einzufühlen.

Ich kann meinen Körper spüren. Ich erhebe mich aus dem Körper, der Körper ist die Schwere. Ich gehe aus dem Körper in die Schwerelosigkeit.

Jeder Anfang beginnt in dem Zustand der Leere. Jedes Erinnern beginnt in dem Zustand der Leere.

Ich beginne mich in diesem Nichts wieder zu fühlen. Ich erhebe mich in die

Schwerelosigkeit. Es ist ein schwebender Zustand, ein sehr schöner Zustand. Mein ganzes Leben lang sehnte ich mich nach diesem Zustand. Insgeheim kann sich jeder an diesen Zustand erinnern. Es war immer mein geheimer Wunsch, diesen Zustand zu erreichen.

Ich erkenne, ich bin immer noch ICH! Ich bin immer noch in dem Bewusstsein, das ich vorhin hatte, als ich den Körper verlassen habe. Ich habe genau dieses Bewusstsein mit mir mitgenommen und erhebe mich in die Schwerelosigkeit. Der Wunsch meines Lebens geht in Erfüllung! Ich fühle mich frei, wirklich frei.

„Mein Gott“, rufe ich, „ich habe diesen Zustand so lange ersehnt! Es ist die wahre Freiheit.“

Gott Vater ist da und sagt: „Du hast mich gerufen?

Ich bin da, mein Kind, erinnere dich. Was bist du in diesem Moment, mein Kind?“

„Ich bin noch immer ICH. Ich kann mich in meinem eigenen Sein erkennen, als der, der ich noch vor ein paar Minuten war. Ich habe mich nicht verändert. Doch ich bin schwerelos! Ich kann mich frei bewegen. Ich fühle mich frei!“

Der Vater sagt: „Mein Kind, du bist wieder zurückgekehrt in eine andere

Energieform. In deinem Wesen bist du immer du, doch du hast dich verwandelt. Du bist energetisch feinstofflich geworden. Du bist in dem Bewusstsein immer noch der Selbe, als du vielleicht vor fünf Minuten warst, nach eurer menschlichen Zeitdimension. Du hast dich aus deinem Körper erhoben und du kannst erkennen, dass du schwebst. Es ist der Zustand der wahren Freiheit.

So stehst du nun an einem Tor und du betrittst dieses Tor. Die erste Begegnung, die du vor dir hast werde ICH sein. Ich rufe dich zu mir und sage, mein Kind, was möchtest du nun weiter tun? Du wirst mich vielleicht fragen, was habe ich denn für Möglichkeiten?

Ich werde dir eine Bandbreite an Möglichkeiten aufzählen. Ich werde dich fragen, in welchem Zustand bist du aus diesem Leben gegangen? Wo stehst du? In welchem Bewusstsein bist du nun? Du wirst mir vielleicht Dinge erzählen, ich war Vater, Mutter, Kind. Vielleicht habe ich dieses oder jenes ausgelassen in meinem Leben, doch ich habe mein Leben gelebt. Ich war einfach nur Mensch und habe Tag für Tag gelebt. Ich habe gelebt und teilweise wurde ich gelebt, denn das Rad hat sich gedreht und ich bin in diesem Rad verfangen gewesen. Ich habe mich bewegt, ich bin bewegt worden. Ich habe mich selber bewegt. Es war mein Leben nicht

wirklich sehr ereignisreich, aber ich habe gerne gelebt.

Du hast schon sehr viel erreicht, wenn du einfach gerne lebst. So fragst du, was habe ich für Möglichkeiten mit meinem Bewusstsein, wie kann ich weiterleben? Und ich frage dich, hast du vielleicht noch eine Bindung an dieses Erdendasein? Hast du dich wirklich aus diesem Erdendasein gelöst? Hast du dich frei gemacht für den nächsten Schritt?“ Du sagst mir vielleicht, ich habe mich nicht wirklich gelöst, der Übergang war mir zu schnell. Ich habe meinen Körper in einer Schnelligkeit verlassen, in der mir nicht wirklich bewusstwurde, dass ich diesen Körper verlassen habe. Ich

wurde aus dem Körper herauskatapultiert. Ich bin einfach geflogen und in diese Schwerelosigkeit gegangen. Ich hatte keine Möglichkeit mich wirklich zu verabschieden. Ich bin nicht wirklich getrennt von diesem Leben. Ich habe diesen Teil noch in mir. Habe ich die Möglichkeit mich zu lösen, wenn ich mich nicht verabschiedet habe?

So sage ich dir, du hast noch einmal die Möglichkeit, auf dieses Erdendasein zurückzukehren. Du wirst es zwar in deiner jetzigen Form machen, doch du wirst zurückkehren und du wirst die Dinge vorfinden, so wie sie waren. Du wirst deine Mitmenschen vorfinden, so wie sie waren. Vielleicht in der

Traurigkeit, weil sie sich nicht bewusst sind, dass du da bist. Du kannst versuchen dich mitzuteilen, doch es wird dir meistens nicht möglich sein dich zu offenbaren, denn die Menschen sind verschlossen. Für diese Menschen bist du tot. Wenn du jemandem begegnest, der diese Offenheit hat für den Tod und er weiß, es gibt diesen Tod nicht, kannst du dich öffnen und Verbindung aufnehmen. Du kannst jemanden finden, der sich öffnet und bereit erklärt, mit dir in Kontakt zu treten und dieser Kontakt wird entstehen. Du kannst ihm deine Wünsche äußern und sagen, ich bitte, nehmt meinen Abschied, nehmt meinen Gruß und lasset mich ziehen und

haltet mich nicht fest. Es ist ein so schöner Zustand. Ich möchte weitergehen dürfen.

Wenn du diese Menschen nicht findest, denn diese Verabschiedung ist sehr wichtig, um dich von diesem weltlichen Dasein zu lösen, kannst immer wieder in deinen Aktionen hier auf dieser Seite darauf hinweisen, dass es den Tod nicht wirklich gibt. Du wirst dir immer wieder in den Menschen begegnen, die dich rufen. Jeder Gedanke ist ein Ruf von den Menschen. Du wirst wieder zurückgezogen werden. Du kehrst immer wieder zurück zu den Menschen, doch es ist nur ein Augenblick. Solange die Menschen in dieser Trauer sind, können

sie sich nicht verabschieden. Wenn diese Trauer beendet ist, ist das wahre Lösen von deiner eigenen Seele möglich.

Es ist wichtig, dass die Menschen diese Trauer erleben dürfen. Lasse sie trauern. Es gibt hier auf dieser Ebene keine Zeitdimension. Lasse sie trauern. Sie brauchen es. Wenn sie diese Trauer abgeschlossen haben, kommt der Moment, wo sie sich von dir lösen können, denn sie lieben dich. Wenn die Zeit der Trauer vorüber ist, wird der Augenblick kommen, wo du dich lösen und in die wirkliche Freiheit gehen kannst. Du kannst dich zwar jetzt schon frei bewegen, doch du wirst die Rufe immer wieder hören. In dem Moment,

wo du die Rufe hörst, wirst du da sein und dich in diesem Menschen einfinden. Du wirst seine Gefühle empfangen, du kannst seine Trauer spüren. Du kannst fühlen, dass er sich von dir noch nicht gelöst hat. Du kannst Impulse senden. Er wird es spüren, wenn er offen ist für dich. Es ist nur eine Zeit in der menschlichen Dimension. Irgendwann wird er soweit sein und sich von dir lösen. Die Zeit heilt Wunden. Die Zeit ist in dieser Dimension sehr wichtig und es wird der Moment kommen, wo du dich wirklich trennen kannst, wenn er bereit ist, dich gehen zu lassen. Wenn er sagt, ich liebe dich, ich werde dich immer lieben, doch ich lasse dich frei. Es ist

ein Zustand der Trennung, der einfach nicht zu ändern ist.

Loslassen ist ein wichtiger Punkt, den ihr schon auf dieser Erde lernt. Ihr könnt die Menschen auch im Erdendasein nicht festhalten. Es ist nicht möglich. Irgendwann wird der Moment eintreten, wo sich jeder frei entwickelt und in die Freiheit geht. Es ist ein Verlassen von allen Menschen, doch es ist in Wahrheit ein frei werden. Irgendwann entsteht der Moment, wo der Tod eintritt und ihr könnt ihn nicht mehr halten. Du spürst seine Liebe, seine Verbindung und jeder Gedanke wird dich rufen und zu ihm führen.

Wenn es viele Menschen sind, wirst du gleichzeitig in diesen Menschen sein. Du kannst dich plötzlich überall gleichzeitig erleben. Es ist dieses Erleben in dem Allgegenwärtigen.

Ist es nicht die wirkliche Freiheit, immer und überall zu sein und sich erleben zu können? Ich bin hier und da und überall gleichzeitig. Ist es nicht ein schöner Zustand? Du wirst sagen, ich habe es mir nicht so schön erträumt! Es ist ein Ausweiten, ein Sein in allem, was ist. Ich dachte, das kannst nur du, geliebter Vater! Ich dachte, es ist eine Eigenschaft, die nur dir und deinem Sohn angemessen ist. Doch ich fühle, ich kann es auch!

Wie auf der Erde kannst du sehr viele Variationen erleben. Du gehst immer wieder zurück zu diesen Erdenmenschen, wenn sie dich rufen und doch bist du gleichzeitig in der Freiheit. Du fühlst dieses. Wenn sich der letzte Mensch, der dich auf dieser Erde bindet, losgesagt hat von dir, kannst du wieder einen neuen Schritt weitergehen.

Wenn dich ein Mensch ruft und du fühlst dich nicht wirklich angezogen von ihm, wird er dich auch nicht binden können. Du kannst ihm weiterhelfen und sagen, ich liebe dich immer noch, doch gehe deinen Weg.

Jeder geht seinen eigenen Weg.

Irgendwann werden wir uns wiederfinden.

Es lässt sich gar nicht verhindern, dass wir uns auf dem Weg wieder treffen.

Und am Ende sind wir alle eins.


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Hörbuch

Über den Autor

myriama
Ich möchte sein,
ein leeres Gefäß,
dass angefüllt wird mit Dingen des Moments,
um es weiterzureichen,
als Geschenk darbieten,
in der Hoffnung,
dass es nicht ausgeschüttet wird,
und im Nichts versiegt.

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gela556 Richtig, am Ende gibt es keine Unterschiede mehr.
Da sind wir alle ein einziges Element, im Reich der Ewigkeit.

Gerne gelesen und Danke für Deine netten Zeilen
LG, Gela
Vor langer Zeit - Antworten
myriama Liebe Gela, danke fürs Lesen und deinen lieben Kommentar. Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
LogorRhoe Bruder Tod

Eine wunderbare Reise, 
Teil einer realen Wirklichkeit
in eine neue Möglichkeit.

Tod du bist mir Bruder, 
der mich ins neue Leben, 
ins höhere DASEIN führt.

Bist mir wie der Geburtshelfer, 
der das Wesen
ins DIESSEITS bringt.

Danke Dir Tod
für diesen Dienst,
den du täglich abertausend mal vollführst.

Ich werde dich erwarten,
werde dir die Hand reichen,
um mit dir zu geh'n.

Wenn meine Zeit 
in diesem BEWUSSTSEIN vollendet 
und es Zeit ist weiterzuziehen.

lg LogorRhoe #alias detlef
.
Vor langer Zeit - Antworten
myriama Deine Worte sind sehr schön, so sei es. Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
LogorRhoe Ich habe dir für dein Buch zu DANKEN.

Es hat mich zu diese Gedanken inspiriert.
lg LogorRhoe

und du hast es trotz fehler verstanden
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