Journalismus & Glosse
Alien

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"Alienoptera"
Veröffentlicht am 04. Januar 2017, 12 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Alienoptera

Alien

Vorbemerkung

Wir kennen alle von Michael Crichton „Jurassic Park“. Aus einer in Bernstein eingeschlossenen Mücke konnte man Dinosaurier-DNS extrahieren, weil die Mücke vor ihrem Tod an einem Dinosaurier geschlürft hatte. Natürlich SiFi. Aber es gibt den sogenannten Alien-Ring. Hier ist die recherchierte Story.


(Für Intewressierte neu eingestellt: 08.03.2020)


Copyright: G.v.Tetzeli Cover: G.v.Tetzeli

www.welpenweste.de

Alien

Hier geht es um ein Insekt, das in Bernstein eingeschlossen wurde und daher sagenhafte 100 Millionen Jahre vollkommen koserviert überdauert hat. Dieser Sensationsfund hat eine kuriose Geschichte.

Da schlenderte ein chinesischer Sammler über den Bernsteinmarkt in China. Da hatte es ihm ein ungewöhnlicher Ring angetan. Der große Bernstein hatte einen sehr klaren Insekteneinschluss. Für Sammler natürlich begehrlich. So erwarb er den Ring.

Natürlich sah er sich den Ring unter dem Mikroskop an und stellte fest, dass dieses Insekt irgendwie merkwürdig aussah. Außerdem wollte er wissen, mit welchem Alter

er es bei diesem Objekt zu tun hatte.

So wandte er sich an die chinesische Akademie der Wissenschaften. Und die waren aus dem Häuschen. So was hatte noch niemand gesehen.

(Microaufnahme des Bernsteins)

Analysen ergaben, dass der Bernstein, also auch das eingeschlossene Opfer, 100 Mio.

Jahre alt war und aus dem heutigen Burma stammte.

Die Akademie arbeitete schon länger eng mit den Biologen der Friedrich-Schiller-Universität Jena zusammen. Der Forscher Herr Ming Bai fotografierte das 1,4 Zentimeter lange Insekt. Dazu kamen noch Aufnahmen durch Microcomputer-tomographie. Daraus stellten die Wissenschaftler in Jena ein 3D Modell des Ungeheuers her.

Eine Sensation! Ein sogenannter "Missing Link", also eine Übergangsform war gefunden.

Wipfler aus Jena kommentierte: „Wir haben schon lange vermutet, dass Gottesanbeterinnen und Schaben eng

miteinander verwandt sind.“ Man nannte die unbekannte Insektenordnung „Alienoptera“.

(3D Computergrafik)

Nun mag der Leser in den meisten Fällen

weder das eine, noch das andere Insekt gefallen, aber biologisch ist es unglaublich interessant.


Alienoptera konnte fliegen, hatte anatomische Merkmale von Schaben, Ohrwürmern, ein wenig von Heuschrecken, vor allem aber Merkmale von Gottesanbeterinnen.

Mit Hilfe der 3D Grafik wurden die harten Deckflügel „entfernt“ und so wurde die Flugfähigkeit festgestellt. Alienoptera krabbelte also damals auf den Baumrinden herum, weil auch die Beine extrem beweglich waren. Der Kauapparat und der ebenfalls sehr bewegliche Kopf lassen auf einen Räuber schließen. Die

vorderen Fangbeine, hatten nicht die Spitzen einer Gottesanbeterin, sondern waren „nur“ behaart. Man geht davon aus, dass Alienoptera damit kleine Insekten ergriff. Sie müsste also kleine Blattläuse und Milben aufgesammelt haben. Man stellte außerdem fest, dass es sich um ein männliches Insekt handelte.

Irgendwie aber, so vermuten die Wissenschaftler, war diese Kombination verschiedener Insektentypen einfach zu wenig spezialisiert, als dass sich Alienoptera lange auf der Lebensbühne gehalten hätte.


Ihr Aussterben war also nur eine Frage der Zeit.

Welch ein Glücksfall, dass sie entdeckt wurde So kann man nun zu der Entwicklung und Spezialisierung der Insekten neue, gesicherte Erkenntnisse gewinnen.


(mehrere Quellen, z.Teil: Gondwana Research; Science)

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CHM3663 Ich genieße es immer wieder, so viel absolut Neues, Spannendes und Hochinteressantes von Dir lernen zu können, und bewundere es, was Du alles entdeckst und hier vorstellst!
Und gerade über den Missing Link habe ich mir schon so manche Gedanken gemacht. Jetzt bin ich mit Deiner Hilfe ein ganzes Stück weiter.
Vielen herzlichen Dank und liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume auch der Mensch wird nur einen Wimpernschlag im großen Weltgeschehen existieren ,doch ich befürchte, dass über seine Hinterlassenschaften noch viele spätere Formationen und Spezies den Kopf (oder was auch immer) schütteln werden.
Lieber Günter, dank Deiner Recherchen bin ich schon gleich zu Beginn des neuen Jahres etwas klüger geworden .
Gesundheit und Glück wünscht dir die Kornblume.
Vor langer Zeit - Antworten
Tintenklecks also lohnt es sich durchaus über solche Märkte zu schlendern, man findet Altertümer der besonderen Art.
Danke für Recherche und Geschichte. In der Kombi habe ichs genossen.
LG vom Klecks
Vor langer Zeit - Antworten
Fynx89 Ich finde Gottesanbeterin so hübsch, und dieser Missing Link ist hoch interessant. Ich bin ein Fan von Dinodokus und dieses Insekt ist grandios. Vielleicht klappt es ja wirklich eines Tages das man Dinosaurier wieder beleben kann. Hätte gerne einen Mini Triceratops ;)
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Neuester Fund : Verwandter des Triceratops: Nasutoceratops titusi
Vielen Dank für den netten Kommentar!
Günter.
Vor langer Zeit - Antworten
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