Wintergedichte
Winterhaut

Winterhaut Der Wind weht kalt vom Berg herab und dichte Wolken flüstern Schnee, ich zittre schier wie Espenlaub. Der Frühling ist so fern, der Lenz mit seinen Sommerträumen, und bunten Blumen hier und dort ich möchte fort vom Winterort. Beneide all die Tiere um ihren Winterschlaf, in Höhlen unter Der wärmenden Erde, in hohlen Bäumen können sie träumen, träumen von der Sonne

Licht. Im Schlaf web‘ ich mir eine Winterhaut aus der Liebe Resten, aus Regenbogenfarben so leuchtend schön, aus Erinnerungen, an den Duft des ersten, frischen Grün – aus wildem Mohn. Ich warte schon auf zarte Frühlingsluft, ganz eingehüllt in meine Winterhaut empfange ich dann meine Märzenbraut, und streif‘ sie ab – die Winterhaut.