Gedichte
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"Gedichte"
Veröffentlicht am 03. Januar 2017, 22 Seiten
Kategorie Gedichte
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Gedichte

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Farben



Gut dass unsre Welt ist bunt

das wäre sonst nicht sehr gesund

denn es wäre keine Schau

wär sie denn nur grau in grau

 

Blauer Himmel, gelbe Felder

rote Sonne, grüne Wälder

und gar nicht genug zu loben

die ganze Pracht im Regenbogen

 

Ach es wär doch ohne das

das Leben hier kein großer Spaß

jeder Tag wär trist und leer 

keinem schmeckt das Essen mehr


Denn wem macht es doch Genuss

er graue Bohnen essen muss

dazu schwarzen Apfelsaft

ein Lügner wohl, wer das leicht schafft

 

Gut dass es gibt rot gelb blau

in des Malers Farbenschau

und daraus gemischt

jede Farbe die man wünscht

 

Und nun sieht man um sich her

Farben, Farben, immer mehr

rot-gelb-grün und schwarz-rot-gold

blau-weiß, schwarz-weiß, wie gewollt

 

Tiefseeblau und rot wie Beeren

orange die Sonne in den Meeren

gelb der Körner voller Stand

auch das Grün im weiten Land

 

Alle diese leuchtend Töne

wecken doch den hehren Sinn

für das weltumspannend` Schöne

Gern auf dieser Welt ich bin!



Beim Angeln


In dem flaschengrünen See

dort vor unsres Dorfes Rand

ich oftmals gerne angeln geh

am weichen, weißen Strand

So manchen Fisch im kühlen Nass

an manchem Tag erblicke

ob Renke, Karpfen oder Brass`

lange, kurze, schmale, dicke

 

Doch nur Geduld die Großen bringt

manch Stunde steh ich hier

bis das holde Glück mir winkt 

und ich zieh raus das größte Tier

 

Der Fang sogleich nach Haus getragen

dort in die heiße Pfanne rein

vom See direkt in meinen Magen

so schmeckt der Fisch besonders fein 

 

Die Angel in der Ecke steht

mit Haken scharf und festem Seil

bald wieder an den See raus geht

auf ein Neues! Petri Heil!



Eine Kerze erzählt


Aus heißem Wachs bin ich geboren

In Hitze gehe ich verloren

Wärme spende ich und Licht

man nicht gern auf mich verzicht

 

Mühsam ist das Kerzenziehen

langsam wächst die weiche Schicht

langsam nur bin ich gediehen

einfach war das sicher nicht!

 

Der Docht in meiner Mitte steht

rundherum der Wachsbauch geht

Oben glänzt der Flamme Schein 

unten meist ein Halter fein

 

Wo immer ich auch schein

ob groß bin oder klein

in Kirche oder Zimmer

bestaunt wurd ich schon immer

 

Ob Streichholz oder Feuerzeug

Mich anzünden ist kinderleicht

Ich brenn solang ich brennen muss

aber irgendwann ist immer Schluss


Die Dunkelheit vertreib ich

bei armen Seelen bleib ich

den Heimgekehrten schein ich

die Toten dann bewein` ich



Urlaubsfreuden


Wieder einmal naht der Tag

auf den ich schon solang gewart`

ich habe ja schon fast verzagt

Jetzt gehts los auf Ferienfahrt!

 

Warmer Wind und Meeresrauschen

heißa das muss Urlaub sein

möcht ja doch mit keinem tauschen

was ich hier erlebe, nein!

 

Alle meine Lebensfreuden

schöpft ich hier von diesem Strand

wozu noch das Glück vergeuden

in irgendeinem andern Land?

 

Eine kalte Meeresbrise

bläht dein volles, blondes Haar

auf der grünen Dünenwiese

zu spaziern ist wunderbar

 

Flanieren auf der Promenade

Atme gern die frische Luft

In die Fluten dann zum Bade

Salzig ist der Meere Duft

 

Die Sonne dann im Meer versinkt

bald schon übern Weltenrand

ein letztes Mal den Möwen winkt

und dem warmen, gold`nen Sand

Alle meine Sehnsucht

trägt der warme Wind

hinaus zu jener Traumbucht

wo alle Wünsche sind

 

Und sollt ich einstmals scheiden müssen

von dieser schönen Welt

So müsst ich jene Bucht noch grüßen

Dass sie es mir wohl vergelt`




Orchesterprobe


In der großen Opernhall`

hier in unsrer schönen Stadt

steigt schon bald ein großer Ball

man noch nie gesehen hat

 

Dafür wird ganz ungeniert

schon seit vielen Tagen 

alles fleißig durchprobiert

im Orchestergraben

 

Der Dirigent, ein braver Mann

von meisterhaft` Geschicke

das Orchester lenken kann

allein mit einem Blicke

 

Konzertmeister von Brenner 

das ist ganz ungelogen

ein wahrlich großer Könner

vor allem doch am Bogen

 

Doch, da stimmt man überein

Herr Koslowski als Bassist

wird ja wohl der Beste sein

weil er denn der Einz`ge ist

 

Sodann die queren Flöten

die sind wirklich still

Ganz im Gegenteil die Tröten

die man ja hören will

 

Tief unten s`Cello sägt

ein Tosen und ein Sausen 

und die Klarinette quäkt

frech mitten in die Pausen

 

Bei der Pauk` gehts lustig zu

gedonnert wird hier Fall auf Knall

Die Posaunen geben Ruh

man hört ja noch den weiten Hall

 

Ganz klar die ersten Geigen

wohlklingend im Gefiedel

und weiter dann im Reigen

folgt Oboen Gedüdel

 

Das Fagott im Keller tönt

in tiefsinnig Gesängen

und die Piccolo verwöhnt

mit allzu hohen Klängen

 

Alsdann, recht gern vergessen

die Bratschen sich dann wagen

Auch wärs wohl vermessen

die Hörner zu unterschlagen

Das Orchester vollenden dann

die zweiten Violinen

die Probe nur beginnen kann

Da sie nun noch erschienen


So wird nun bald entfacht 

ein klares, schönes Tönen

von Smetana und Bach

von Strauss und seinen Söhnen

 

Die Donau, schön und blau

gefolgt vom Moldaufluss

Polka, ganz genau

aus Wien den schönen Gruß

 

Brandenburgisches Konzert,

der Rosenkavalier

dann folgt noch ganz unbeschwert

Tschaikowskis Ouvertür`

 

Der mächtige Fortuna-Chor

der stille Schwanensee

ja, das ist Genuss fürs Ohr

und auch für manche Seel`

 

Zufrieden dann die Probe schließt

mit Stolz und frohem Sinn

der Intendant sehr wohl genießt

die Aussicht auf Gewinn


Waldspaziergang


Sonntags geh ich gern spazieren

im Wald gleich hinter unserm Ort

ja das ist ein wohl Flanieren

denn vieles Schöne sieht man dort

 

Begrüßt werd ich von mächt`gen Buchen

sodann Spalier von Tannengrün

auch Eichen sind nicht lang zu suchen

die Mitte bildet Tausendschön


Lichtungen mit Blumenwellen

Astern, Nelken und Narzissen

Rosen, Klatschmohn, Bibernellen

niemand kann sie alle wissen

 

Der Duft im Walde mich betört 

nach Moos und kühler Rinde

hinweg mit allem was mich stört

zu meiner Ruhe ich hier finde

 

Und geh ich dann erfrischt nach Haus

verabschiedet mich Vogelsang

bald komm ich wieder dort hinaus

es ist ja doch ein hehrer Drang



 

Christnacht


Ganz still und leis der Schnee nun fällt                                                Und kein einzger Stern erhellt

Die Nacht, sie senkt sich übers Land

Alles ruht in Gottes Hand!

 

Die dunkle, kalte Winternacht

Verdrängt schon früh den Tag

Und legt sich leise, zart und sacht

Freue dich! Das Christfest naht!

 

Es schwebt ein ganz besondrer Duft

Was wird das wohl für einer sein?

Weihnachten liegt in der Luft

Jeder spürts, ob groß, ob klein!


Überm Wald  liegt schon der Frost

Sanft und still liegt da die Stadt

Der scharfe Wind, er pfeift von Ost

Weh dem der jetzt kein Wohnstatt hat!

 

Warm ist es dort drin in der Stube

Die Kinder sitzen an Christkindleins

Baum

So wie die Tiere drauß in der Grube

An des Waldes dunklem Saum

 

Zur Mette dann die Menschen gehen

Vom Turm hoch rufen schon die Glocken

Eis`ge Winde durch die Straßen wehen

Bringen Schnee in weichen, weißen Flocken

 

Nun ist sie da, die heilige Nacht

Der Fried ist eingekehrt im Herzen

Ganz allein der Mond nur wacht

Und leuchtet wie hunderte Kerzen

 

Kein Laut nun stört die andächtge Ruh

Die Wolken ziehn übern Himmel weit

Auch deckt der Schnee die Wiesen zu

Fröhliche Weihnacht für alle Leut!

 

Nikolaus


Wenn es dunkel wird im Land

Kaum ein Kind noch warten kann

Sie warten unruhig, Hand in Hand

Auf einen ganz besondren Mann

 

Der Niklaus doch bald kommen muss

Sie können`s kaum erwarten

Es bringt wohl Mandelkern und Nuss

Und auch Geschenke aller Arten

 

Auch der Knecht Ruprecht ist dabei

Mit seiner Reisigrute

Der weiß von Kindern allerlei

Und nicht nur alles Gute!

 

Gedichte mag der Heilige gern

Von Kindern aufgetragen

Es stimmt ihn mild, den hohen Herrn

Auch Ruprecht hört sie mit Behagen

 

Und ist dann jedes Kind bedacht

Mit allerlei Geschenken

So spricht Sankt Niklaus „Habt gut acht!

Ihr sollt an eure Fehler denken!“

 

„Denn wenn ich wieder einmal frage

So möcht ich wenig Schlechtes hören!

Seid brav und folgsam alle Tage

Das sollt ihr mir nun schwören!“

 

So macht der Herr sich wieder auf

Um andre Kinder zu besuchen

Hier freut man sich bei Obst zuhauf

Und schönen süßen Honigkuchen

 

Am Himmel oben funkeln die Stern

Und sehn die stille Welt sich an

Weihnachten ist nicht mehr fern

Das Christkind wohl bald kommen kann!

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KaraList Eine schöne Auswahl von Gedichten. Interessant die unterschiedliche Thematik. Sie gefallen mir alle sehr!
Ein kleiner Tipp ... wenn Du sie einzeln veröffentlichst gewinnst Du mehr Leser. Umfangreichere Seitenzahlen schrecken aus unterschiedlichen Gründen die Leser manchmal ab.
LG
Kara
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