Schlemmerei
Die Menschheit isst nicht gern allein,
drum lädt sie sich gern Gäste ein,
wir kennen diesen alten Brauch
und pflegen diesen deshalb auch.
Die Überraschung heißt Surprise,
doch kommt sie aus dem Ofen heiß,
damit sie uns auch lecker schmeckt,
wird Blätterteig vom Schlag erweckt.
Dem folgt ein Vorspeisenprogramm
mit kaltem Fisch und warmen Lamm,
ein Krabbencocktail als Poem
schmeckt ganz besonders angenehm.
Wir legen eine Pause ein,
ein Gläschen Wein muss auch noch sein,
schon folgt das Himbeerensorbet
in einem rotem Negligé.
Damit ist lange noch nicht Schluss,
uns Kürbisquiche vergnügen muss,
das Süppchen von dem Champignon
ist wie ein liebliches Chanson.
Der Braten von dem wilden Schwein
schmeckt allen Gästen wahrlich fein,
die Jus ist eine Köstlichkeit,
ein Hochgenuss die Schlemmerzeit.
Ihr glaubt, das müsste alles sein?
Da sag ich kategorisch: Nein!
Das Spekulatius-Zimt-Parfait
beendet fast die Soiree.
Am Ende sag ich gute Nacht,
ein Cognac tröpfelt mild und sacht
vom Glas in unsre Kehlen rein,
das sollte es gewesen sein.
(c) Rajymbek 11/2016