Journalismus & Glosse
Arbeit

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"Arbeit - nichts mehr wert?"
Veröffentlicht am 30. November 2016, 12 Seiten
Kategorie Journalismus & Glosse
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Arbeit - nichts mehr wert?

Arbeit

Vorbemerkung

Die Arbeitskraft schein nichts mehr Wert zu sein.

Unsere Politiker behaupten, dass Arbeit auch ohne Lohn glücklich macht.

Wie verlogen sich mein schönes Deutschland in einen selbstzerstörenden Unrechtsstaat gewandelt hat, umreiße ich ohne Vollständigkeitsanspruch anhand der "Arbeit".



Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: Monika Heisig

Arbeit

Sprache ist natürlich manipulativ. Man suggeriert und manipuliert. Der Ausdruck Populismus ist in aller Munde. So gibt es das Begriffspaar: Arbeitgeber – Arbeitnehmer. Suggeriert wird: Der Arbeitgeber ist der „Gute“. Er gibt die Arbeit, den Arbeitsplatz. Deswegen hat der Arbeitnehmer gefälligst dankbar zu sein, wenn er Arbeit annehmen darf. Er stellt seine Arbeitskraft zur Verfügung. Mehr hat der Kerl (die Tussi) wegen Kapitalmangel nicht zu bieten. Aber der Arbeitgeber gibt keine Arbeit (außer seinem eigenen Einsatz), sondern er fragt

nach, ob sich jemand bereit findet für ihn etwas zu leisten.

Er bietet lediglich Arbeit an. Im Kapitalismus gibt es eben abhängige Menschen bezüglich der Arbeitskraft. Diese sind darauf angewiesen, dass Kapitaleigentümer (Unternehmer) nachfragen. Gleichzeitig haben diese Unternehmer das „Investitionsmonopol“. Nur ihnen gehören sämtliche Produktionsmittel. Ohne sie könnte er den Arbeitseinsatz der Arbeitnehmer gar nicht verwerten.

Fragen die Unternehmer nicht nach, dann ist die Arbeitskraft nicht verwertbar und wird volkswirtschaftlich auf Null gesetzt. Es handelt sich dann um Arbeitslose. Aber der Arbeitgeber fragt nicht nur nach, er

will aus der Arbeitskraft selber einen Mehrwert ziehen, sich daran zum eigenen Wohl bereichern. Das oben angeführte Begriffspaar ist also eine einzige Lüge. Es gibt: abhängig Beschäftigte und Kapitaleigner. Das hätten wir mal geklärt, ist aber an sich nichts Neues, es wird nur verlogen dargestellt. Aber außer dieser Grundsätzlichkeit ist ein weiterer Aspekt wesentlich interessanter. Der Staat greift nämlich sowohl bei Zahlungen des Unternehmers, wie auch bei Erhaltung des Lohns ordentlich zu. Abgesehen davon, dass jede Kapitaltransaktion besteuert wird, sind die

Zusatzkosten für die Sozial- und Lohnabgaben den Unternehmern ein Dorn im Auge. Der Arbeitnehmer wird immer mehr belastet, der Arbeitsanbieter immer weniger. Leider ist dieses Angestelltenverhältnis relativ stringent gesetzlich geregelt. Nun fragt sich der Unternehmer: Wie kann ich diese dreckigen Lohnkosten minimieren? Ganz einfach: Ich zahle immer weniger Lohn. Mir selbst und den geldgeilen Managern bleibt immer mehr „übrig“. Und da Unternehmer auf Kapital zurückgreifen können, beeinflussen sie die Politiker, um das Wort Erpressung zu vermeiden. Sorgt dafür, dass wir immer mehr Reibach machen können, dann winkt euch auch ein „warmes“ Plätzchen in unserer Firma. Dieses „warme“

Plätzchen ist mit einem Berg von Geld gut gepolstert, so dass der scheidende Politiker, der hohe Beamte, nicht von seiner lächerlichen Pension (5000 € aufwärts, monatlich?), für die der „billige“ Steuerzahler aufkommt, darben muss. Der Staat mit Frau Merkel ist gerne zu Diensten. Es wird Zwangsarbeit zu Null Lohn eingeführt (sog. 1 € Job) und fortwährend mit dem Unterschlagen des Existenzminimums gedroht (und auch verbrecherisch durchgeführt). So bekommen die Unternehmer billige Arbeitskraft. Billiger, als Null geht es nicht? Doch! Der Staat zahlt sogar dafür, das Unternehmer dreckige Hartz IV Schweine für mau ausbeuten. Trotzdem. Was ist mit Fachkräften? Dreckige

Deutsche können sich zum Teil auf Tarifverträge berufen, Ausländer aber nicht. Merkel hat Zeichen der Zeit erkannt und pfiff in die Welt. „Ihr Kinderlein kommet!“ Sie kamen. Überraschender Weise kamen sehr wenige, welche die Unternehmer als Facharbeiter mit Niedriglohn gebrauchen konnten. Das ist natürlich bei der intensiven Geldgeilheit noch nicht als ein Scheitern zu werten (außer für den Staat, der diese Zusatzbelastungen stemmen muss). Es geht auch anders. Ich leihe mir Arbeitskraft aus! Das ist es! Keine Sozialabgaben, keine Lohnabrechnung, kein Arbeitsvertrag. Schöner geht es nicht. Ich bin auch nicht der Lohngesetzgebung unterworfen, denn in der

Buchhaltung erscheint die Leihgebühr unter Investitionsgüter und ist – man staune – steuerlich absetztbar. Die Leihfirme stellt einen Facharbeiter zu einem Lohn ein, der grenzwertig zur Sittenwidrigkeit ist. Dieser Leiharbeiter wird dann an Firma B zu einem Gesamtpreis verhökert. Daran verdient die Leihfirma. Firma B verfügt nun über eine arbeitsfähige Maschine. So sieht es jedenfalls in der Buchhaltung aus. Firma B kennt Firma C, die unbedingt vorrübergehend diese eingekaufte Maschine braucht. Also verkauft Firma B an C die Menschenmaschine. Natürlich auch wieder mit Gewinn, den man dann in die Erhöhung der Managementgehälter umsetzt (durch Aktienanteile, Bonuszahlungen, weil es

steuerlich fast unschädlich ist). Es soll sogar solche Menschenmaschinenverkauf vier bis fünfmal als Kaskade geben. Braucht Firma C den Leiharbeiter nicht mehr (siehe VW), gibt es keine Abfindung, keine Verantwortung, nichts. Er wird „ausgesondert“. Auch Firma B hat ihr Geschäft in trockenen Tüchern. Selbst die Leiharbeitsfirma hat die Erstvermietung in Sack und Tüten. Dem Staat bleibt natürlich nur der steuerliche Abzug des Minibetrags des Lohns der Menschenmaschine. Der Menschenmaschine bleibt gerade genug, um zu überleben. So entgehen dem Staat nicht nur erhebliche Lohnabgaben, der Staat ist auch noch so verblödet andauernd Steuervergünstigungen für die Reichen einzuführen.

An allem, so tönen die Volksverhetzer, sind natürlich die faulen und arbeitsscheuen Hartz IV Empfanger schuld, welche die Großunternehmer massenhaft produzieren, auf die Straße werfen.

Ich frage mich, wie ich das Versprechen von Frau Merkel zu werten habe, die verkündete, dass man Deutschland in zehn Jahren nicht mehr wiedererkennen würde.

Die normalo Rentner dürfen dann in Deutschland nur dann vor sich hin vegetieren, solange sie noch den Unternehmern zu stittenwidrigem Lohn zur Verfügung stehen.

Ehrlich gesagt, bin ich gar nicht scharf drauf.

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welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Coyote Die Sklaverei stirbt wohl nie aus...
schön, dass du wieder offen über so ein Thema sprichst.
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pepe50 Meine Zustimmung habe ich dir schon zugesichert, bevor das Buch erschien, aber die Mehrheit sieht das wohl so wie Frau Merkel, die kürzlich noch sagte: Den Deutschen ging es noch nie so gut wie heute. Von einem weiteren Kommentar möchte ich absehen, denn ich würde kein Ende finden. - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Im Jahr 2050 wird alles besser - in jeder Beziehung!
Diesen Spruch hört man jetzt immer mal wieder.
Mein Gott bin ich froh, dass ich schon so alt bin .,..
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Ich finde es unendlich gut und wichtig, dass Du immer wieder an diese traurigen Wahrheiten über unser Land und an die grauenvollen Zustände erinnerst und sie so haargenau auf den Punkt bringst!
Im Alltag bleibt oft wenig Zeit, darüber nachzudenken, und genau das ist schrecklich falsch und sicher ein Teil der Probleme!
Dieses Versprechen von Frau Merkel, das nach den bisherigen Erfahrungen wohl viel eher als Drohung zu verstehen ist, kann einem wirklich Angst machen...;-(
Vielen herzlichen Dank für die wichtige Erinnerung
und ganz viele liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
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