Jugendbücher
Du und ich - Die Vergangenheit die ich nie hatte

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"Wer war ich bevor man mich fand, ich mich verliebte und wer war diese Personen in meinen Flashbacks?"
Veröffentlicht am 22. November 2016, 180 Seiten
Kategorie Jugendbücher
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Über den Autor:

Hallo ihr alle, Ich liebe es Bücher zuschreiben. Fange aber meistens an und were nicht fertig weil ich zu viele Ideen habe, aber lasst euch davon nicht ablenken. Falls ihr eine Meinung, Fragen oder einige Ratschläge zur Story habt scheut euch nicht es mir mitzuteilen. Viel Spaß beim Lesen >o< LG
Wer war ich bevor man mich fand, ich mich verliebte und wer war diese Personen in meinen Flashbacks?

Du und ich - Die Vergangenheit die ich nie hatte

Kapitel 1


Die Reifen drehten durch und ein lautes Quietschen gefolgt von einem Schrei, es war mein eigener Schrei. Dann drehte sich die Welt und das Auto schleuderte Kopfüber, über die Fahrbahn. Scherben flogen, Metall knirschte und die Airbags drängten mir die Luft ab. Der Sicherheitsgurt schnürte mich fest, so kam ich langsam zum Stehen.  Erst war Stille, dann kam der Schmerz und die Realität wie auf einen Schlag auf mich zu. Verzweifelt versuchte ich mich zubewegen und tastete nach meinem

Sicherheitsgurt. Ein Schmerz schoss mir durch die Schulter, doch ich unterdrückte ein Aufwimmern und zehrte an dem Gurt. Mit einem Satz riss ich ihn aus der halb zertrümmerten Verankerung und atmete tief durch. Die Autotür fehlte und ich robbte auf den Bauch unter dem Frack heraus. Draußen blickte mir ein Bild der Zerstörung entgegen. Überall lagen Scherben, Plastikteile und Blut… Langsam richtete ich mich auf und blickte auf meine Trümmer von Wagen, er war komplett zerstört und qualmte. Mist was war bloß passiert. Ich erinnerte mich daran das ich nach meinem Handy griff und dann… Sofort sprang ich auf, rannte

hinter das Wrack und schockte zurück. Mir blickte das Bild einer Verwüstung entgegen. Oh Gott, was habe ich nur getan, mir stockte der Atem und mein Magen der sich schon die ganze Zeit gedreht hatte, gab nun auch seinen Rest von sich. Laut würgen, kotzte ich auf die Straße. Direkt zwischen dem Blut, den restlichen Teilen des Autos, der Büsche, Bäume, Blumen, die ich umgefahren und die Überreste des Rehes.  Nachdem mein Magen leer war, kam die Panik langsam. Ich blickte auf den Tierkadaver und  die tiefe Furche die ich in den Wald gerissen habe, was hab ich nur hier angestellt… Mein Herz krümmte sich zusammen und ich wich ab,

herum um das Auto, weg von der Verwüstung. Die Glasscherben knirschten unter meinen nackten Füßen und ich bemerkte nicht wie sie sich in mein Fleisch schnitten. Mir war es egal, ich konnte sie nicht spüren, sie nicht und auch nicht meine Schulter oder irgendwelche anderen Verletzungen. Meine Gedanken kreisten sich nur um die letzten Momente und das was passiert war. Wie zur Hölle konnte ich nur einen solchen Autounfall bauen, warum war ich dem Reh nicht ausgewichen. Jetzt war alles Schrott, mein ganzes Leben war im Eimer und das hier, es war nur das i-Tüpfelchen einer langen Anzahl von Ereignissen!

Etwas abseits des qualmenden Wrackes brach ich auf dem Boden zusammen. Was soll ich nur tun? Was habe ich nur getan! Ich starrte auf das Wrack und plötzlich durchschrillte lautstark der Song „Baby, don´t worry“ von TaeYang. Ich zuckte zusammen und starrte immer noch auf den Berg an Metall schließlich schob ich einige Glasscherben zur Seite kroch in Richtung der Melodie. Nicht weit von mir weg wurde das Handy ins Gebüsch gefeuert. Mit zitternden Fingern griff ich nach meinen Smartphone. Der Bildschirm war zersplittert und der Rahmen zerkratzt. Unscharf gab es sein Bild von sich mit der Aufschrift Liebling. Meine Finger

begannen zu zittern und ich schluckte schwer. Dann hob ich den Anruf ab. Seine wütende Stimme meldete sich lautstark. >Shit, wo zur Hölle bist du? Beweg deinen fetten Arsch sofort her und kümmre dich um Chan, er schreit schon die ganze Zeit und hört nicht auf. Ich bin ein Rockstar und Schauspieler, es ist deine verdammte Arbeit dich um ihn zu kümmern! Hallo Sky, hörst du überhaut zu?! Ich mag zwar dein Ehemann sein, aber es bedeutet noch lange nicht, dass wir Happy-Family spielen! Hast du mich verstanden?!...<

Die letzten Worte hatte ich nicht mehr gehört, ich hatte das Handy einfach weg geschmissen und bin los gerannt. Weg

von hier, weg von dem Unfall und weg von der Hölle, die mein Leben war.

Ich wusste nicht wie weit ich gerannt war, oder wie lange. Ich wusste nicht ob es schon morgens oder noch abends war. Ich wusste nicht wo ich war und ich wollte nicht wissen wer ich war. Ich kam aus dem Waldgebiet hervor, vor mir lag ein tiefer Graben, mindestens zwei Meter, darunter schoss ein wild fließender Fluss entlang. Er brodelte und brauste nur so vor sich hin. Ich schluckte schwer und blickte hoffnungslos hinunter. Was tat ich hier eigentlich? Wieso rannte ich davon? Wieso lebte ich dieses Leben eigentlich?

Mit 18 schwanger, die Schule abgebrochen. Zwangsverheiratet mit dem Vater des Kindes und nun da er berühmt war seine Sklavin. Tagsüber Putzfrau, Babysitter, Köchin und nachts durfte ich nicht einmal als seine Begleiterin mit. Wir sahen uns höchstens dreimal die Woche, zehn Minuten lang. Er weiß wahrscheinlich nicht einmal wie ich aussehen oder wie sein Sohn aussieht.  Es durfte niemand wissen, dass wir verheiraten waren und jetzt hat er auch noch eine Affäre, die jeder als Berühmtheit kannte und liebte. Die ganze Welt denkt er hat eine Freundin! Was tat ich nur mit meinen Leben, ja ich liebte ihn und es war in

Ordnung für mich ihn nie zu sehen, Hauptsache er war da. Aber nun, eine Affäre und auch noch mit meiner alten Kassenkameradin und Freundin, und das auch noch ganz offen vor mir zugibt, was war nun der Sinn noch zu Leben. Alle die ich liebte hatten mich verlassen. Alle, meine Eltern Tod, meine Freundin hasste mich und selbst  meine große Liebe und Ehemann, hatte mich nur ausgenutzt und verraten, was war der Sinn noch für mich dazu sein?

Chan hatte er gesagt! Ja, Chan liebte mich. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Er wird  sich schnell an die neue Freundin seines Vaters gewöhnen, Ich werde ihn das Herz brechen, aber nur für

einen kurzen Moment. Er ist doch noch so jung. Er wird es schnell vergessen… genauso wie die Anderen mich….

Ich ging einen Schritt auf den Abgrund zu blickte über meine nackten, blutig gelaufenen  und dreckigen Zehen den Stromschnellen zu. Ein letztes Mal tauchte das Bild von TaeYang und Chan in meinen Gedanken auf.

>Lebt wohl meine Lieben und Vergesst mich…<

Dann ließ ich mich nach vorne Fallen.

Kapitel 2


>Merry, noch zweimal Gericht 3!< konnte ich Kang rufen hören. >Ja, Chef!< rief ich zurück und griff nach der großen Bratpfanne und schaltete sie auf volle Leistung. Nacheinander gab ich erst die Paprika, dann die Zucchini und die Auberginen dazu, nebenbei hängte ich die Nudeln ins Wasser und ließ sie gar kochen. Zu denn Gemüse gab ich gehackten Knoblauch und  Basilikum und etwas ein gekochte Tomatenwürfel. Schließlich gab ich die Nudeln in die Gemüsemasse. Schwänke

sie einmal durch und rollte sie mit Hilfe einer langen Pinzette auf. Platzierte sie gezielt auf den Teller, wo bereits das Fleisch angerichtet war und gab das Gemüse außen rum. Am Schluss garnierte ich es noch mit Basilikum Blätter und einigen Tomatenwürfeln aus. >Zweimal Gang 3 fertig!< rief ich laut und stellte die Teller auf den Pass. Kurz darauf kam eine Serviskraft und trug sie raus zu den Gästen. Ich seufzte, der Tag war einfach schon viel zu lang. Sehnsüchtig warf ich einen Blick auf die Uhr, bald wäre es vorbei.

>Das war der letzte Tisch, ihr könnt nun alles fertig machen.< Kang blickte zu Toki, dieser nickte kurz, dann drehte er

sich zu uns um. >Ok, Jungs und Mädels. Ihr habt den Chef gehört. Adam, du bist heute fürs Essen verantwortlich.< Damit zeigte er auf Adem, der gerade dabei war dreckige Tücher einzusammeln. Verblüfft sah er auf, >Ich?< und betrachtete Toki bestürzt. Dieser zog nur die Schultern rauf, dann wand er sich ab. Adam stand immer noch mit den Tüchern in der Hand dar und hatte die Augenbrauen zusammen gekniffen, scheinbar über ansteckten diese Worte seinen Grips. Ich musste ein Grinsen unterdrücken. Dieser Anblick war wie immer köstlich. Wie dieser fast 2 Meter Mensch dastand und nicht wusste was er tun sollte. Langsam löste sich sein Blick.

In diesen Moment bemerkte er mich und sah mich hilfesuchend an. Jetzt konnte ich ein Grinsen nicht mehr unterdrücken, aber was soll es schon, es war ja nur Adam. >Merry…< jammerte er und kam auf mich zu.   >Nein, Adam.< Das war das einzige was ich zu ihm sagte. Er mag zwar unser Auszubildender und der Jüngste sein, quasi unser Küchenkücken,  aber er musste es ja schließlich auch lernen. Beleidigt blickte er mich von oben herab und und zog eine Schnute… Wie gesagt ich konnte ein grinsen nicht mehr unterdrücken. >Na gut, jetzt komm schon her…< gab ich dann aber schließlich doch nach und ein Stahlen

breitete sich auf seinem Gesicht aus. Dann beugte er sich zu mir herunter, In diesem Moment schlag ich meinen Arm um seinen Hals und nahm ihn in den Schwitzkasten. >Hey…!< stotterte, es und griff nach meinen Arm.  Schließlich wuschelte ich ihm durchs Haar und blickte ihn aufmunternd an. Dann ließ ich ihn los. >Das schaffst du schon, dich wird schon niemand fressen, außerdem ist Chef Kang je eh nicht mit.< Damit ließ ich los und warf ihn noch ein letztes Lächeln zu. Er sah etwas verloren und verwirrt aus, aber wer lernen will muss schuften. Immer hin sagt man ja Lehrjahre sind keine Herrenjahre. >Zähl mich nicht mit Adam,

ich bin auch nicht da.< Damit nahm ich meine schmutzigen Pfannen und trug sie zu JunKo. Er schmunzelte als ich sie ihm gab. >Besuchst du wieder deinen Arzt in Sachen Liebe?< Ich gab ihn einen Klaps auf den Rücken. >Hey, nur weil du ein paar Jahre älter bist und mehr Erfahrung hast, bedeutete das nicht das du mehr weißt.< Er grinst. Ich verdrehte die Augen. >Warts ab, wahrscheinlich hab ich schon viel mehr erlebt als du. Hätte ich meine Erinnerung nicht verloren, dann….< Hocherhoben stand ich vor ihm und sprach halb scherzend und lachend. Junko brach in Lachen aus und ich konnte selbst mein Lachen kaum noch

unterdrücken…>Dann?< fragte Tom, der hinter mir erschien. Überrascht blickte ich zu ihm auf, wäre er doch nur nicht so groß. Seine Augen trafen meine und sie blitzten amüsiert. Wäre er nicht so ein Arsch, würde er sogar richtig heiß sein. >Ach keine Ahnung…< brummte ich und schob mich an ihn vorbei, wie sehr er mich doch aufregte. Von hinten konnte ich nur ein Auflachen hören. Schön dass es sie erheitert. Ich seufzte laut und ging in Richtung meines Arbeitsplatzes. Schließlich begann ich eingehend ihn zu säubern. Ich nahm jeden Behälter raus, wischte und deckte ihn ab. Brachte mein Brett weg, reinigte und desinfizierte meine Arbeitsflächen

und die Schubladen, sowie den Herd. Am Schluss machte ich noch meine Messer.

Das ich meine Erinnerungen verloren habe, war hier auch nicht unbekannt. Anfang gab es Probleme mit jeder Arbeit die ich anfing. Ich konnte Kochen, sogar sehr gut. Ich kannte mich aus und wusste die Fachbegriffe. Nur leider hatte ich keinen Beweis oder bessergesagt Nachweis, der bestätigte das ich es konnte. Es dauerte lange, bis mich jemand einstellte. Ich arbeitete lange in einem kleinen Restaurant, bis Chef de Cousine Cho KangWoo, auch bekannt als Chef Kang, mich fand und in

seinem 3 Sterne Restaurant Lost aufnahm. Nun war ich sein Chef de Partie und arbeitete mit unseren Sous Chef Toki, sowie Tom auch Chef de Partie und dem Commis de Cousine Adam und unserem Spüler JunKo zusammen. Echt schwere Begriffe, sie sind französisch und jeder Koch sollte sie kennen, selbst ich kannte sie, komischer Weise, habe ich nämlich einige Erinnerungen nicht vergessen. Ich konnte mich an vieles sogar erinnern, leider nicht an die Wichtigen. Jedes Mal wen ich versuchte über mein Verschwinden zu denken drehte es sich. Dasselbe bei meinen Namen, meiner Herkunft und wer ich überhaupt war.

Sagen wir es so, alles Wichtige hab ich vergessen, nur Blödsinn blieb zurück und der wirkt auch nicht ganz real. Als wäre er durch einen Nebel gezogen, versuchte ich mich zu erinnern musste ich kotzen oder flog um, einfach so, klappe zu, Affen Tod.

Ich blickte auf die Uhr. Mist wir hatten es schon fast Elf. >Sorry Leute, ich muss los!< rief ich in Richtung Chef Kang und die Anderen. >Joo, schönen Abend noch Merry, wir sehen uns.< Ich winkte ihnen zu und rannte fast in Richtung Umkleide. Unterm rennen, hatte ich bereits meine Schürzte herab gerissen. In der Umkleide schmiss ich sie

in den Wäschebehälter schlüpfte aus meinen Schuhen, Jacke und Hose. Dann sperrte ich den Spind auf. Mir Schwung pfefferte ich sie rein und zog meine Anziehsachen rau. Ein graues Top, dazu einen roten Faltenrock und eine schwarze Strickjacke. Dazu Pumps in schwarz und meine Umhängetasche, gefüllt mit meinen ganzem Krimskrams.

Ich schmetterte die Türe zu, schloss ab, kramte aus meiner Tasche einen kleinen Spiegel, kontrollierte darin meine Schminke und zog meinen Lippenstift nach. Dann öffnete ich meinen Zopf und fuhr mir mit meiner Hand durch meine karamellfarbene Mähne. Ok, passt mein Outfit war perfekt, wie immer. Ich drehte

mich in Richtung Türe und rannte so schnell ich konnte die Treppe runter. Ich hatte nur noch 15 Minuten um den blöden Bus zureichen, und ich befand mich im Moment im zwanzigste Stock eines Hochhauses, wie sehr ich nur Fahrstühle hasste.

Ich hatte es gerade noch geschafft und ließ mich nun schwer atmend auf einen der Sitze nieder. Obwohl es elf Uhr abends war, war immer noch die Hölle los. Menschen zwängten sich in den Bus und verließen ihn. Aber was sollte man schon erwarten, wir befanden uns hier in Seoul der Hauptstadt von Südkorea, nicht zu verwechseln mit Nordkorea. Wir

sind die nicht so gefürchtete, die freundliche und die unschuldige, einfach gesagt, die bessere Hälfte.

Ich griff nach meiner Tasche und zog mein Handy hervor. Es war ein Samsung J5, keine neue Nachricht, scheinbar war MinWoo noch in Operation. Ich seufzte, dann kramte ich meine Kopfhörer hervor. Steckte sie auf und drückte auf meine Playlist, das erste Lied das mir entgegenkam war von der im Moment beliebtesten Boyband/Tänzergruppe oder was auch immer BBG. Deren Leadsänger war einer meiner Lieblingssänger, seine Stimme, sie war einfach nur Geil. Sein Name lautet TaeYang und mein Lieblingslied von ihm war Baby, don´t

worry. Auf komischer Weiße, war das schon mein Lieblingslied, noch bevor ich aus dem Koma erwachte. MinWoo hatte mir oft erzählt, das ich es gesummt hatte als ich schlief. Es beruhigte ich und ließ mich einen klaren Kopf fassen. Ich lehnte meine Stirn gegen die kühle Scheibe und ließ meine Gedanken treiben wie so immer. Ein verschwommenes Bild erschien von mir. Es war ein Junge in Schuluniform, er streckte mir die Hand hin, ich griff nach ihr und ließ mich aufziehen, dann wuschelte er mir durchs Haar. Ich versuchte mich auf sein Gesicht zu konzentrieren, doch das Bild verschwamm und löste sich auf.

Stattdessen blickte mir ein schneeweißes Lächeln entgegen. Ich zwinkerte überrascht, bis ich bemerkte, dass es eine Werbeanzeige war, die sich außerhalb des Busses an einer Haltestelle befand.  Mein Blick lag auf seinen Lippen und ich blickte langsam auf, um in die schönsten schwarzen Augen der Welt zu blicken. Es war TaeYang in der neusten Sportkleidungswerbung. Wie gerne würde ich ihn leibhaftig sehen, nur um ihn einmal in diese Augen zu blicken, sie wirkten so tief und geheimnisvoll. Der Bus rumpelte und das Lied endete, bevor Fantastic Girl von MonStar begann, bemerkte ich wie eine junge

Frau sich zwischen den vielen stehenden Gästen quetschte, sie war schwanger. >Entschuldigen sie, Miss!< rief ich, sie blickte auf. Ich lächelte, schob die Kopfhörer von meinen Ohren und stand auf. Sie warf mir eine dankbares Lächeln zu und ließ sich auf meinem Platz nieder. Ich hielt mich an der Stange neben ihr fest und blickte auf sie herab. Irgendjemand stieß mir den Ellenbogen in die Seite, ich seufzte. In diesem Moment erschien erneut ein Bild vor mir. Ich saß in einen vollen Bus, unglaubliche Freude überkam mich und ich strich über ein Bild das ich in der Hand hielt, ich erkannte es nicht. Ich wusste nur, dass es mich glücklich machte….

Schlagartig schüttelte ich den Kopf. Seit ich nach Seoul zurückgekommen bin, war das mit diesen Gedanken-Flashbacks immer schlimmer geworden.

In diesem Moment hielt der Bus und ich blickte mich verwundert um. Es war meine Haltestelle! Ich warf noch einen letzten Blick auf die Frau, dann drehte ich mich um und zwängte mich in Richtung Ausgang und sprang gekonnt aus dem Bus.

Das Krankenhaus in dem MinWoo arbeitet, war das Größte in ganz Seoul. Der Name lautet Seoul National University Hospital, auch kurz genannt, SNUH, oder wie ich es einfach nannte:

Krankenhaus. Ich ging an dem großen Eingangsschild vorbei. Ich kam an Patienten und ihre Verwandten vorbei. So wie an Mitarbeitern. Die Schwestern, an der Rezeption kannten mich schon und ich winkte ihnen zu als ich an ihnen vorbei ging. Ich ging in Richtung des Kinderflügels, zur Kinderchirurgie. Ich warf beifällig Blicke in die paar offenen Kinderzimmer, Getuschel und Gekicher kam mir leise entgegen, und ich musste schmunzeln. >Merry!< Mich riss es und ich blickte überrascht in eins der Zimmer. Dort saß Yuna und grinste mich breit an. Ich blickte sie überrascht an. >Yuna, was machst du den hier?< fragte ich sie und ging schlussendlich in das

Zimmer. Dort befanden sich insgesamt sechs Betten, vier von ihnen waren frei und das fünfte war gerade beim Beziehen. Eine junge Frau stand gerade am Schrank und räumte Kleidungstücke ein.

Ich stand nun vor Yuna und blickte sie noch immer fragend an. Sie schmunzelte nur. Yuna war meine Adoptivtochter. Ich hatte sie damals vor eineinhalb Jahren nach meinen Unfall oder besser gesagt Selbstmordversuch auf dem Land kennen gelernt. Sie war ein kleines aufgewecktes Mädchen, voller schrecklichen Ideen im Kopf und einer Menge Fantasie. Leider hatte sie einen Geburtsfehler, dadurch war ihre Lunge

und Leber sehr schwach und sie musste ständig im Krankenhaus bleiben. Wir freundeten uns sofort an und waren wie Schwestern, oder vielleicht waren wir eigentlich ach gleich von Anfang an mehr ein Mutter-Tochtergespann. Schwer zu sagen. Wir waren unzertrennlich, ich als damals 23 Jährige und die damals 6 Jährige, ein Herz und eine Seele. Als ihre Tante, dann auch noch plötzlich starb und sie niemanden mehr hatte, hatte ich MinWoo überzeugen können sie aufzunehmen und sie in meinen Namen zu adoptieren. Und somit war ich heute nur mit meinen 25 Jahren, die Mutter einer acht jährigen Tochter.

Ich fuhr ihr durchs Haar und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. >Nun sag schon, Yuna. Was machst du hier? War dein Zimmer nicht ein Stockwerk höher?< Sie nickte kurz dann schmunzelte sie. >MinWoo hatte beschlossen, die Kinder dort oben wären alle zu jung für mich und hat mich deshalb hierher versetzt.< Ich nickte verstehend, in ihren altem Zimmer waren durch Überlegung nur Kleinkinder mit drei oder fünf Jahren. Zum Glück hatte sie das jetzige Stockwerk nun fertig ausgebaut. Dadurch waren nun viele Zimmer neu und frei. Ich blickte mich ruhig um. Der Raum war groß und luftig. Er hatte eine breite Wand mit

Fenstern und war in einem warmen Orangeton gestrichen.

Ich ließ mich auf ihr Bett nieder. Es war weicher und gemütlicher als das Alte. Begeistert, rollte ich mich auf die Seite und streckte mich. >Hey! Das ist mein Bett! Such dir dein Eigenes.< maulte Yuna, konnte es aber nicht unterdrücken zu Grinsen. Ich schmunzelte und blickte zwischen meine Haarsträhnen zu ihr auf. Ich fand sie einfach nur wunderschön. Ich denke das sagen alle Mütter zu ihren Töchtern, doch dadurch dass ich nicht ihre leibliche Mutter bin, darf ich es doch auch laut aussagen. Sie hatte mittel langes lockiges braunes Haar und die gleiche Augenfarbe wie Schokolade.

Unter ihrem linken Auge befand sich ein kleines Muttermal und immer wen sie lachte bildeten sich kleine Grübchen auf ihren Wangen. Plötzlich überkam mich ein kleiner Fall von Nostalgie. Ich kniff die Augen zusammen, was war das? Langsam öffnete ich die Augen und meine Sicht verschwamm. Ich konnte Grass richten und den blauen Himmel sehen. Neben mir lag unscharf ein kleiner Junge. Ich strich ihm zärtlich das Haar zur Seite und drückte ihm einen Kuss auf die Stirn. Dann verschwand das Bild. Ich seufzte depressiv, wer war dieses Kind nur und wieso tauchte es nur so oft in letzter Zeit auf. Dann schüttelte ich den Kopf

und griff nach Yunas Arm und drückte sie ebenfalls auf das Bett. >Müsstest du nicht eigentlich schon lange schlafen, Kleine? Wir haben es gleich halb Zwölf.< Fragte ich sie gespielt Ernst und versuchte meine Unsicherheit wegen des Flash-Backs zu unterdrücken. Sie blickte mich von der Seite an und ihr Grinsen wurde breiter. >Nö! Hier ist es uns erlaub sogar bis Zwölf wachzubleiben. Nichts zu vergleichen wie in den Babyabteil von vorher.< Ich schmunzelte, natürlich eine Lüge. MinWoo würde es niemals erlauben, wenn eins seiner Schützlinge zu wenig Schlaf bekommen würde. Ich kniff ihr in die Seite. Sie  quietschte auf und ich

drückte ihr einen Kuss auf die Wange. >Das glaubst aber auch nur du, stimmt´s?< sie blickte ganz unschuldig und umarmte mich versöhnend. >Stimmt, aber du verrätst mich auch nicht, oder?< Ich zog eine Schnute. Wieso konnte mich dieses kleine Kind auch nur immer so gut austricksen? >Du riechst lecker, Merry. Nach Nudeln und Steak.< murmelte Yuna und drückte Ihr Gesicht in meine Haare. Ich verzog das Gesicht. Mist, ich hätte duschen sollen.

Mit diesen Gedanken ließ ich von ihr ab und setzte mich auf, schmollend blickte Yuna zu mir. Und ich wuschelte ihr durchs Haar. >Ich muss los, Yuna. MinWoo wartete sicher schon auf mich.

Es wird Zeit das du schläfst. Ich komm Morgen noch einmal bei dir vorbei ok?< Sie verzog das Gesicht und ich drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe. Dann griff ich nach ihrer Decke und deckte sie zu. Langsam richtete ich mich auf, griff nach meiner Handtasche und strich ihr noch einmal übers Haar. Sie gähnte ausgiebig. Dann griff sie nach meiner Hand. >Ich hab dich lieb Merry.< und ließ sie wieder los. >Ich dich auch.< murmelte ich. Dann drehte ich mich um.

In diesem Moment fiel mein Blick auf die Frau von gegenüber. Ich hielt inne und ließ meinen Blick über ihren Körper gleiten. Anerkannt nickte ich, sie war schlang und groß. Um einiges größer als

ich, ich war 1,55 sie musste mindestens um die 1,70 sein und trug noch höhere Pumps als ich. Ihr Körperbau war geschmeidig. Und ihre blonden Haare trug sie schulterlang mit einem Bobschnitt. Ich schmunzelte und blickte neidisch auf ihre Größe. Yuna beobachtete mich mit fast geschlossenen Augen von der Seite. >Na, Eifersüchtig?< flüstert sie,  ich verzog die Lippen. Sicher nicht, dachte ich. Und strich mir mein Haar glatt. In diesem Moment drehte sich die Frau um und unsere Blicke trafen sich. Überrascht von ihrem Gesicht ließ ich die Hand sinken, …sie kam mir bekannt vor! Ich hatte sie schon einmal gesehen,

aber wo bloß? Mein Blick lag auf ihrem Gesicht und ich bemerkte ihren Blick.  Erst war er ruhig und kühl, doch plötzlich wurden ihre braunen Augen immer größer und ihr fiel die Tasche aus der Hand. Ich zuckte zusammen als sie auf den Boden stürzte. Ich war mir sicher, dass ich sie schon einmal gesehen hatte, und sie, sie mich auch? Ihr Blick verritt es mir, doch was war das? Er wirkte überhaupt nicht freundlich oder überrascht, eher ängstlich und verstört.  In diesem Moment bemerkte ich wie sie zurück wich und ins Taumeln geriet. Das war der Moment in dem ich zu ihr lief um sie aufzufangen. >Alles Ok, mit ihnen

Miss?< fragte ich und griff nach ihren Arm. Doch sie schüttelte ihn ab. >Fass mich nicht an!< zischte sie und ich wich überrascht zurück, sie kannte mich also. >Stimmt irgendetwas nicht mit ihnen?< fragte ich unsicher und wich ab. Was hatte ich ihr bloß angetan, das sie eine solche Angst vor mir hatte. Unschlüssig betrachtete ich sie. Ihr Blick war voller Furcht, Unsicherheit und… Hass. Ich schluckte. Sie kannte mich, wahrscheinlich auch meine Vergangenheit…. Aber ich glaube, wenn sie so reagiert, will ich garnicht wissen welche Person ich früher war. >Ich.. ich glaube ich gehe lieber.< Murmelte ich und ging Rückwerts in Richtung Türe.

Den Blick zwischen der Frau und Yuna hin und her gerissen.

Ich konnte nicht mehr denken, oder sprechen. Wer war diese Frau nur? Woher kannte ich sie und was habe ich ihr angetan, dass sie mich nur so hasste? Ich wusste es nicht, ich konnte es nicht wissen! Mein Kopf pulsierte und drohte zu zerspringen und mein Magen drehte  sich mit meinem Verstand um die Wette. Was war das nur!

Ich rannte durch den Flur, ja ich rannte. Ich wich einigen Schwestern aus und kam schließlich zu dem großen Büro in dem MinWoo und fünf andern Ärzte zusammen arbeiten. Hastig klopfte ich an

und als niemand antwortete öffnete ich die Türe. Das Licht brannte, doch der Raum war leer. Ein Glück für mich, mir ging es gerade echt schrecklich. Ich schob mich durch die Türe durch und betrat den Raum. Er war klein und voll gestopft mit Patientenmappen, Büchern und anderen Krimskrams.  Erleichtert alleine zu sein ließ ich mich auf MinWoos Schreibtischstuhl nieder und stützte mich am Tisch ab. Mir war gerade echt zum kotzen zu Mute. Wer war diese Frau bloß und wieso hasste sie mich nur so? Was habe ich ihr getan und woher kannte sie mich?

>Merry? Was machst du den hier?<

Konnte ich seine leise Stimme hören. Ich blickte mit halb geschlossenen Augen auf. Es war MinWoo. Sein Geruch nach Desinfektionsmittel und Minze drang zu mir und ich streckte die Arme schlaff nach ihm aus. Wann war er zurück gekommen? Langsam kam er näher und legte seine Arme um mich. Dann zog er mich auf und drückte mich an sich. Ich verschränkte meine Arme um ihn und drückte mich fester an ihn. Schmiegte mein Gesicht gegen seine Brust und hielt mich einfach nur Hilfesuchend an ihn fest. Sachte konnte ich spüren, wie er mit seine Hand behutsam über meinen Rücken fuhr und ich kennte spüren wie er mich besorgt

von ober betrachtete. Ich seufzte erleichter. Bei ihm fühlte ich mich einfach nur wohl und beschützt, wie sehr ich ihn doch nur liebte.

Nach einer ganzen Weile hatte ich mich wieder einigermaßen beruhigt. Meine Kopfschmerzen waren verschwunden und mein Magen fühlte sich nicht mehr an, als wäre ich gerade zehnmal hintereinander Achterbahn gefahren. Ich löste mich langsam von ihm und blickte ihn mit einen schiefen entschuldigendem Lächeln an. Sein Blick war besorgt, genauso wie ich es mir gedacht hatte. >Sag schon, was ist passiert?< Seine Stimme war weich. Ich blickte in seine braunen Augen. Sie wirkten so

fürsorglich, so vertraut. >Nichts…< murmelte ich und drehte mich um. Langsam schlenderte ich zum Fenster und schielte durch das Rollo hindurch. Wie konnte ich es ihm nur sagen, dass ich eine Peron aus meiner Vergangenheit gefunden habe. Die mich aber hasste. Was würde er nur von mir denken, welcher Mensch ich damals war? Ich konnte seine Schritte hören und schließlich konnte ich ihn hinter mir spüren. Er lege seine großen Hände auf meine Schultern.  >Merry, du weist das ich die liebe oder?< fragte er mit tiefer Stimme. Ich zog die Augenbrauen zusammen und drehte mich zu ihm um. >Ich liebe dich auch.< Er lächelte und

nahm seine Brille ab. Dann beugte er sich zu mir hinab. Unsere Augen waren nun auf einer Höhe. >Ich liebe dich Merry, und nichts in dieser Welt kann das ändern.< Ich schieg, das sagte er immer, wenn ich mich seltsam benahm. Dieser Satz, er war so einfach und doch so wunder schön. Sollte ich es ihm erzählen? Ich schluckte und öffnete den Mund, in diesem Moment ging die Türe des Büros auf. Ich zuckte zusammen und schloss augenblicklich den Mund. In der Türe stand eine Schwester und blickte verlegen auf den Boden. Ihr Gesicht war rot und sie stotterte etwas von Partien und Kontrolle vor sich hin. Ich verdrehte die Augen, das war es wohl mit

der Möglichkeit ihm alles zu erzählen, der Moment war vorbei und ich würde mich niemals wieder dazu aufbringen können, ihm davon zu erzählen. Das war einfach meine Persönlichkeit, so war ich einfach.

Ich blickte zu Min Woo, er war zu  der Schwester geeilt und ich blickte ihn unsicher aber mit festen Blick von der Seite an. Wieso konnte ich ihm eigentlich niemals erzählen, was ich denke oder fühle? Seit ich ihn kenne, war das schon immer so. Er hatte mich damals am Ufer eines Flusses gefunden und ins Krankenhaus, in dem er arbeitet gebracht. Ich lag lange im Koma und hatte keinerlei Informationen bei mir.

Bei der Polizei wurde auch keine Vermisstenanzeige aufgegeben und somit gab es auch keine Verwandten an die sie sich wenden konnten wegen den Kosten. Es war Min Woo der alles Bezahlte und als ich wach wurde mich aufnahm. Er war es der mir einen Namen, Kleidung und Essen gab und mir immer zur Seite stand wenn es mir wieder Schlecht ging. Er tat alles für mich und ich würde so gerne alles für ihn tun, aber irgendetwas hielt mich zurück… vielleicht war es die Angst vor meiner Vergangenheit. Die Angst herauszufinden, wer ich eigentlich war… Ich schloss gequält die Augen, ja ich liebte ihn und ich würde ihn so gerne

mein Herz und meine Seele schenken, aber ich konnte nicht und das, das verletzte ihn. Er zeigt es nicht, aber ich wusste es.

Einem Moment tauchte noch einmal das Bild der Frau vor mir auf und ich schluckte. Nein, ich konnte es ihm nicht erzählen, ich werde es ihn nicht erzählen. Ich wollte nicht dass meine Vergangenheit unsere Liebe vernichtet… Entschlossen öffnete ich die Augen und blickte zu Min Woo. Sein Blick lag besorg auf mir und ich zwang mich zulächeln. Für unsere Liebe, ich würde meine Vergangenheit sterben lassen. Ab heute egal wenn ich noch begegne der mich aus der Vergangenheit kennt, es

gibt mich nicht mehr, und es wird mich auch niemals wieder geben. Seit Weihnachten letztes Jahr, heiße ich Merry, Min Woos Freundin und Yunas Mutter, und das werde ich für den Rest meines Lebens so bleiben.

Kapitel 3


Ich lächele ihn an und strecke meine Hand nach ihn aus. Langsam beugt er sich zu mir hinunter. Und ging vor mir die die Knie. In seinen Armen ein kleines Kind in Tücher gewickelt. Er hielt es mir hin und Freunde überkam mich. Zärtlich griff ich nach ihm und nahm es in den Arm, ich konnte die Wärme von ihm ausgehen spüren. Vorsichtig drückte ich es an mich und blickte zu ihm auf. Sein stolzes Lächeln strahlte mich an und er beugte sich langsam zu mir hinunter. Zärtlich strich

er mir durchs Haar und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. >Chan…. Lass ihn uns Chan nennen.< flüsterte er.

Langsam öffnete ich die Augen und seufzte. Mit meiner Hand fuhr ich mir über das Gesicht. Was zur Hölle hab ich gerade nur geträumt. Seine Stimme klang mir noch immer in den Ohren. Diese Stimme die mir so vertraut vorkam, aber von wo nur? Ich richtete mich langsam auf und blickte auf Min Woo. Er lag neben mir, tief schlafend. Er wirkte so friedlich, ich spitzte meine Lippen und drückte ihn einen leichten Kuss auf die Stirn, genauso wie der Typ in meinem Traum. Brummen drehte er sich um, und ich musste ein Schmunzeln

unterdrücken. Dann wurde mein Blick wieder ernst und ich rutschte unter der Decke hervor. Leise schlich in Richtung Türe, und schloss sie genauso vorsichtig hinter mir.

Das war es, jetzt konnte ich durchdrehen. >Scheiß….Was zur Hölle hatte ich nur geträumt? Warum? Ich versteh es nicht. Ein Kind! Ich soll ein Kind haben? Das ist doch wohl die größte Scheiße von allen. Chan… Chan warum zur zum Teufel! Fick dich!< zischte und fluchte ich leise vor mich hin. Verstört biss ich die Zähne fest zusammen und stürmte in Richtung Küche.

>Ok, Merry. Beruhige dich! Das war nur

ein Traum. Wieso solltest du auch ein Kind haben.< murmelte ich vor mir hin und griff in den Schrank und holte ein Glass hervor. >Das ist der reinste Wahnsinn. Weißt du Merry, der Mensch träumt ab und zu einfach absurde Sachen. Du hast einfach gestern eine Schwangere gesehenen und ein Kind, das hat sich einfach irgendwie vermischt. Sonst nichts.< zitternd griff ich nach der Whisky Falsche im Kühlschrank und schenkte mir einen großen Schluck ein. >Ich weiß man sollte am Morgen nicht trinken, aber nach so einen Albtraum...< Kopfschüttelnd stürzte ich das Glas in einmal herunter. Danach lehnte ich mich

gegen die Kochinsel und seufzte. >Merry, was denkst du nur für einen Mist, es war nur ein Traum. Ja, ein Traum, er hat nichts zu bedeuten, vergiss ihn. Und lass Min Woo nichts davon wissen, er macht sich sonst nur noch mehr Sorgen, als sonst schon.< murmelte ich vor mich hin. Dann blickte ich angefressen auf die Flasche in meiner Hand, setzte sie an, nahm einen kräftigen Schluck, schloss sie und stellte sie wieder in den Kühlschrank. Frustriert schüttelte ich den Kopf, >Noch etwas, lass Min Woo niemals was von deinen Alkoholsuff am Morgen wissen, er killt dich sonnst.< fügt ich flüsternd noch hinzu. Ich seufzte  und

blickte aus dem großen Fenster gegenüber der Küche im Esszimmer. Es war ein wunderschöner Morgen. Die Sonne strahlte und der Himmel war blau. Warum hatte ich dann nur das komische Gefühl, heute würde es noch ein Unwetter geben?

Nach dem ich noch eine Weile einfach nur da stand und aus den Fenster blickte, den Autos unter unserem Apartment und dem Morgenwesen der Stadt zu sah, hatte ich mich wieder beruhigt. Ich hatte doch gerade erst gestern beschlossen, meine Vergangenheit zu vergessen. Wieso sollte ich es jetzt wieder aufgeben? Spontan drehte ich mich um und ging

durch unser Wohnzimmer in unser großes Bad, ich kam dabei an unserem Aquarium und an Yunas Zimmer vorbei. Bei dem Anblick zog ich die Augenbrauen zusammen. Wäre es nicht langsam mal wieder Zeit, das Yuna heim kommen würde? Immerhin befand sie sich nun schon seit unserm Umzug im Krankenhaus. Das sind jetzt schon mindestens zwei Wochen. Es würde Zeit, dass sie mal wieder in die Schule geht, sonst könnte sie den ganzen Stoff niemals nachholen. Bei dieser Überlegung schüttelte ich den Kopf und öffnete die Türe zum Bad.

Eine kalte Dusche war genau das, was ich gebracht habe. Sie klärte meinen

Kopf, machte mich wach  und vertrieb auch den letzten Gedanken an meinen Traum. Ich kam gerade heraus und wickelte mich in ein Handtuch ein, als die Türe in Sekundentackt langsam aufging.

Meine Augen wurden riesig, Mist ich hatte mal wieder vergessen sie abzusperren. Shit was sollte ich jetzt nur machen, schrie ich im Stillen in mich rein und drückte das Handtuch noch fester an mich. Nervös versteckte ich mich hinter der Duschmauer. Mein Herz begann zurasen, und ich versuchte nicht zu atmen. Bitte las es nicht Min Woo sein, flehte ich im Stillen.

Und mein Gebet wurde scheinbar erhört,

den das komische Krächzen unsers Katers war zu vernehmen. Er streckte den Kopf zur Türe rein und schaute sich suchend um. Ich seufze erleichtert und ließ locker. Gott, hatte ich mich verspannt. Betroffen trat ich heraus, und schüttelte über mich selbst den Kopf. Wieso hatte ich mich nur so gefürchtet, dass Min Woo reinkommen könnte? Ich blickte betroffen auf den hässlichsten Kater der Welt, Bob. Er saß mit seinen 20 Pound fett grinsend vor mir. Sein einziges Auge hypnotisch auf mich gerichtet. Seinen langhaarigen Schwanz wild wedelnd, und seine Pfote hebend. Sein rotes Fell schillerte im Licht und ich blickte ihn abwesend an. Bis er mit

seinen schiefen krächzen rausrückte, mir noch einen arroganten Blick zuwarf und dann wieder Arschschwenkend davon stolzierte. Seine Wampe über den Boden schleifend, ich musste ein Grinsen unterdrücken. Bob, war echt hässlich und arrogant, aber so süß. Ich hatte ihn damals aufgenommen als ich ihn angefahren am Straßengraben fand und nun lebte er bei uns. Aber zurück zum eigentlichen Problem, warum hatte ich nur so Angst, das Min Woo ins Bad kam und ich nackt war? >Ganze einfach,< murmelte ich, und schlüpfte dabei in mein blaues Kleid. >Wir haben noch nicht mit einander Geschlafen, nach etwas mehr als einem Jahren Beziehung,

hatten wir noch immer kein Sex.< ich verstummte und blickte in den Spiegel. Mir blickte ein ungeschminktes und traurig rein blickendes Gesicht entgegen. Ich konnte genau drauf ablesen was ich dachte, und zwar, dass ich es selber nicht verstand. Etwas hielt mich davon ab mich ihn ganz hinzugeben. Es war derselbe Grund, warum ich ihm auch nicht meine Gedanken anvertrauen konnte. Frustriert schüttelte ich den Kopf und warf noch einen letzten Blick auf den Spiegel und zwang mir ein Lächeln auf. >Lächeln Merry, mach dir keine Gedanken mehr darüber, irgendwann wirst du auch das abwerfen können.< Damit griff ich mich

ein bisschen besser fühlend zu meinen Schminkutensilien und begann mich zu schminken.

Es war schon fast neun Uhr, bis ich das Frühstück fertig hatte. Heute war Donnerstag, Donnerstag war Klassik angesagt, also typisch Koreanisch. Ich bereitete also Reis, Kimchi, gebratener Fisch, Seetangsuppe… Donnerstag war nämlich einer wenigen Tage in der Woche, wo wir einmal gleichzeitig zur Arbeit mussten, normalerweise hatten wir nämlich immer unterschiedliche Schichten und da Min Woo in Südkorea aufgewachsen war, liebte er auch dieses Frühstück. Wo ich ihm leider einmal

nicht zustimmen konnte. Ich hasste nämlich Fisch. Lag wahrscheinlich dran, dass ich kein Koreaner bin. Ich hatte einen Europäischen oder amerikanischen Tatsch. Darauf konnte ich mich aber niemals genau einigen. Ich hatte einen groben Grundgedanken meiner Eltern betroffen behalten, war mir aber nicht sicher ob der richtig war. Mein Dad war irgendwas ausländisches, meine Karamellfarbende Mähne und meine bronzefarbenen Augen mit dem Grünstich, hatte ich von ihm geerbt, den Rest wiederrum von Mum, sie war koreanisch. Oft wurde ich komisch von der Seite angesehen wenn ich unterwegs war. Ich hatte mich inzwischen Zeit

daran gewöhnt, es war aber noch immer seltsam, vielleicht war auch das der Grund, warum ich damals vor zwei Jahren noch kurze schwarze Haare hatte und eine dicke Hornbrille, so wie schlapprige und einfach schreckliche Kleidung trug. Vielleicht wollte ich einfach nicht auffallen und mich verstecken?

Ein stechender Geruch brach mich in die Gegenwart zurück und ich blickte überrascht auf das in Zwischenzeit leicht dunkel gewordenen Gemüse vor mir, >Shit…< zischte ich packte den Topf wie er war stellte ihn in die Spüle und ließ einen schwall warmes Wasser darauf. Eine Dampf Fontäne stieg auf

und legte die Küche unter Nebel. Stillfluchend riss ich die kompletten zwei Fensterfronten auf und ließ Luft herein. Das Rauschen der Autos kam mir entgegen und ich verzog das Gesicht, wir befanden uns wirklich in Soul, schon am Morgen, Auto hupen und Abgases.

Damit drehte ich mich wieder um und richtete den Rest des Frühstückes, der nicht verbrannt war in kleinen Schüsseln an. Dann wand ich mich dem Abwasch zu. Frau Yang würde zwar in einer Stunde kommen und sich um den Haushalt kümmern, aber einen eingebrannten Kochtopf, konnte ich aus Köchen, ihr ja schwer zumuten. Nach

dem ich fertig war, nahm ich die Schürze ab und strich mein Kleid glatt. Oben herum war es eng anliegend und hatte einen mit Glitzersteinen besetzten Träger. Ab der Hüfte wurde es leicht und luftig geschnitten und ging bis knapp über die Knie.

Ich ging in die Knie und kramte aus einer Schranktüre neben der Spüle, eine Dose mit Katzenfutter heraus, dann spitzte ich die Lippen und ließ sie schnalzen, nach nur wenigen Sekunden konnte ich Bob krächzen hören. Ich grinste und beförderte den Inhalt der Dose in seinem Fressnapf neben dem Fenster im Esszimmer, dort hatte er seinen festen Futterplatz. Schließlich

kam er angerollt und er hatte noch nicht einmal den Napf erreicht, da hatte er seinen Motor schon angestellt. Sein lautes Schnurren war einfach das Beste neben seinem Aussehen an ihm. Es hörte sich an wie der Motor eines absterbenden Motorbootes… Rrr-Rrrrr-RR-Rrrr… Ich schmunzelte und fuhr ihm durch das Fell, er zwängte sich zwischen meinen Beinen durch und ging schließlich zu seinem Napf, das Fressen hielt ihn allerdings nicht vom Schnurren auf, es sorgte nur dafür, dass es noch lauter wurde. Leise kicherte ich von mir hin. Plötzlich ließ mich ein Geräusch zusammen zucken und ich fuhr herum. Hinter mir stand Min Woo in der Türe

und lächelte mich freundlich an. >Guten Morgen Liebling.< Ich lächelte. Beruhigt stand ich auf und schlenderte zu ihm herüber. Er war wahrscheinlich gerade erst auf gewacht. Seine braunen leicht gelockten Haare standen in alle Richtungen und man konnte die Stoppeln an seinem Kin erkennen. Er trug seine Brille nicht und seine Jogginghose saß tief, er hatte kein Oberteil an und man konnte genau den Ansatz seines Sixpacks sehen. Er sah einfach nur heiß aus, mit diesem Schlafzimmerblick und der nach heißeren Stimme.

Ich blieb vor ihm stehen, ging auf die Zehenspitzen und drückte in einen Kuss

auf die Lippen, die ich dank seinen Entgegenkommen erreichen konnte. Er schmunzelte schwang einen Arm um meine Hüfte und drückte mir an ihn. >Hey…< rief ich überrascht auf, aber es war zu spät. Er drückte mir bereits seinen Mund auf meine Lippen und gab mir einen der leidenschaftlichsten Guten-Morgenküsse, die ich auch nur von ihm her kannte, an die Anderen erinnerte ich mich ja auch schließlich nicht. Nach einer gefühlten Ewigkeit und sinnesberaubender Lust, löste er sich von mir. Nur wenige Millimeter von meinem Gesicht entfernt verharrte er. >Ich liebe dich Merry…< flüsterte er Atemlos. Ich leckte mir über meine durch

den Kuss feucht gewordenen Lippen, fuhr vor und drückte ihn erneut einen Kuss auf seinen Mund, >Ich dich auch! Min Woo, ich liebe dich.< Damit drückte er mich fest an sich. Und ich schlang meine Arme um seine Hüfte, meine Kopf an seine Brust gelehnt. Wie sehr ich ihn doch nur liebe. Ich liebte seine Wärme, seine Stimme und seinen Geruch nach Minze. Vor allen allerding liebe ich an ihm, wie er mir zeigt was ich für ihn bin. >Schatz…,< murmelte ich, >Hm?< fragte er verdöst. >Du musst duschen, wir haben heute noch einiges vor.< damit blickte ich zu ihm auf. Unsere Blicke trafen sich und er lächelte mich an. >Ich weiß….< Damit

löste er sich langsam von mir und wir standen vor einander. >Wir wollten immerhin auf ein Konzert deiner Lieblingsband BBG gehen, stimmts?< Damit grinste ich.

Schlaff ließ ich mich auf einen der Stühle fallen und seufzte laut. >Merry…., was machst du nur?< verwirrt blickte ich zu Bob. Er hatte aufgefressen und sah mich hellwach mit seinem Auge an. Als würde er mir antworten wollen. >Ach weist du Bob,< murmelte ich, stand auf und ließ mich vor ihm in einem Schneidersitz nieder. Als er aufkrähte und es sich in ihm bequem machte, seufzte ich erneut. Es

wurde aber unter dem lauten Motorschnurren von ihm unterdrückt. >Das Hilft mir jetzt aber auch nicht recht weiter…< murrte ich und kraulte ihm hinter seinem Ohr. >Was soll ich nur machen? Bob, vorher als Min Woo mich geküsst hatte, ist nur für einen kurzen Moment der Gedanke an einen anderen Mann aus meinen Traum in mir aufgekommen, einfach so….< Bob blickte mich zufrieden an und begann mich mit den Pfoten zu massieren. Ich lächelte gequält, als ich wieder an den Moment von eben dachte. Auch wenn es nur für einen ganz kurzen Moment war, ich hatte Schuldgefühle, und was für welche. Das schlimmste allerdings war,

ich wusste nicht für Wenn. Ich war mir einfach nicht sicher ob sie Min Woo entgegen kamen oder den Typen aus meinem Traum… Genervt fuhr ich mir mit meiner Hand durch das Haar. >Was sollte diese Scheiße eigentlich? Ich hatte ihn doch bereits als Fantasie abgestempelt, warum musste ich auch nur an ihn denken?< Mit zusammen gezogenen Augenbrauen blickte ich auf Bob und zog ihn an einen seiner Schurbarthaar. Sein Augen bildete einen Schlitz und er zog die Lefzen hoch. >Ja, genau das sag ich auch...< Murmelte ich und nahm ihn schließlich auf meinen Arm. Dann erhob ich mich vom Boden setzte ihn auf einen der Stühle und ging

wieder zur Küchenzeile zurück. Ich nahm die Suppe vom Herd, stellte sie auf den Tisch und portionierte den Reis. Dann setzte ich mich hin und blickte aus unserer großen Fensterfront. Ob da draußen vielleicht noch jemand, war den ich so wie Min Woo liebte? Sobald ich den Gedanken faste, verwarf ich ihn auch gleich wieder…. Ich hatte ja beschlossen meine Vergangenheit zu vergessen.

>Denk lieber an das hier und jetzt.< Immerhin gehen wir in weniger als zwei Stunden auf ein Konzert von BBG. Wie sehr ich diese Band doch liebe. Das war eins von Min Woos Versprechen, das er mir gab, als er mich überredet hatte nach

Soul zuziehen. Das und das Versprechen mich immer zuliebe, auch wenn ich mich wieder erinnern konnte…. Nein nicht schon wieder daran denken, Merry reiß dich zusammen. Denk an TaeYang. In nur weniger als 120 Minuten wirst du fähig sein, ihn leibhaftig zu sehen, zuhören und dir deine Stimme aus den Leib schreien zu können. Denken nur daran.

Das Geräusch von Min Woos nackten Füssen auf den Marmor ließ mich wieder von meinen TaeYang Träumen zurückkommen. Ich lächelte ihn an als er durch die Türe kam. Nun sah er aus wie der gewöhnliche Min Woo eben aussah. Ein weißes Hemd, die Krawatte

offen um den Kragen gelegt. Eine schwarze Jeans und seine Silberuhr um das Handgelenk. Seine Haare hatte er gestylt und seine Brille hatte er in seine Haare gesteckt. Er roch nach Minze, wie sehr ich doch sein Aftershave liebte. Sein Lächeln hatte nichts mehr von Bartstoppeln oder einen Schlafzimmerblick. Sie wirkten einfach nur noch sexy, so wie eigentlich immer. Seine Augen lächelten mich an als er seine Hemdärmel aufkrempelte. >Bleib sitzen, ich hol dir deinen Kaffee.< rief er und ging in die Küche. Ich blickte ihn dabei ruhig von der Seite an.  Woher er wohl wusste das ich gerade jetzt einen Kaffee wollte?

Kapitel 4



Die U-Bahn war bis auf den letzten Platz besetzt und selbst bei den Stehplätzen musste man den Bauch und den Busen einziehen um überhaupt nach rein zupassen. Für Min Woo war das ja kein Problem, da er um mindestens einen halben Kopf größer war als die Anderen, aber ich nicht! Ich wurde oft übersehen und beinahe zerquetscht. Aber wozu hatte man denn einen perfekten Partner, wenn man ihn nicht dem entsprechend einsetzen konnte? Er stellte sich einfach jedem in dem Weg,

der drohte mir eine Gefahr dazu stellen. Das war auch einer der Punkte weswegen ich ihm liebte, er half mir immer.

Eigentlich nahm ich nicht gerne die S- oder die U-Bahn, aber anders konnte man leider nicht unser Ziel erreichen. Die Straßen waren wegen Stau gesperrt. Zum Glück hielt die U-Bahn nur zwei Block davor entfernt. Und das war auch der Grund warum wir uns das hier auch antaten.

Wir hatten endlich das Ziel erreicht und befanden uns nun in der Mitte des ganzen Getümmels. Hunderte, auch was sag ich Tausende von Fans hatten sich

bereits hier versammelt. Schulkinder, die die Schule schwänzten, Arbeiter ihre Arbeit, kreischende Teenies und mittendrin Min Woo. Ich musste bei diesen Gedanken ein Grinsen unterdrücken. Er wirkte wie ein Fels in der Brandung hier. Seine Ruhe und Gelassenheit, konnte auch wirklich nichts und niemand bremsen. Still schweigend stand er da, hielt meine Handtasche und wartete geduldig darauf bis ich genug Fotos von allem und jeden geschossen hatte. Dieses ganze Getümmel war einfach nicht seine Welt, das merkte man genau. Es war ein riesiges Gebäude in dem wir uns befanden, es schoss unglaublich weit in

die Höhe und hatte dem entsprechend hohe Mauern und Fenster. Begeistert blickte ich mich um. Riesige Plakate hingen von den Decken herab und Fahnen säumten den Weg. Und überall, war BBG darauf. Einzel Porträts oder Gruppenbilder, am liebsten gefielen mir die Bilder von TaeYang und ihrem Maskottchen. BBG-Maskottchen war ein Tiger, um genau zu sein eine Art Zombie-Tiger.  Überall wo hin man auch blickte, spiegelte sich ihr Zeichen wieder. Auf T-Shirts, Fahnen, Tüten, Kappen, Plakaten usw.… Min Woo liebte mich und würde auch jede meiner Suchten überleben, aber das konnte ich ihn nicht antuen. Mir reicht es völlig aus

einen Schlüsselanhänger mit dem Plüschlogo von ihnen dabei zu haben. Ich blickte mich um und bemerkte, dass ich mit meinen Kleid direkt heraus stach, fast genauso schlimm wie Min Woo. Ich grinste begeistert, genau das war ja auch der Zweck. Ich wollte TaeYang sehen, und ich wollte das der Superstar mich auch sieht… das ist zwar der Wunsch von allen hier, aber was soll man den schon anderes von Fans erwarten?

Plötzlich spürte ich in meinen BBG- und TaeYang-Wahn, Min Woos feste Hand auf meiner Schulter. Überrascht drehte ich mich um und blickte zu ihm auf. >Merry, das Konzert beginnt gleich,

willst du nicht lieber deinen….< Mehr konnte ich nicht verstehen, ein Schwarm aus laut gackernden Mädchen quetschte sich zwischen und um uns herum durch. Ich wurde zur Seite gedrückt und bekam einen Ellenbogen in den Magen gerahmt, so fest das mir die Puste weg blieb und mir kurz schwarz vor Augen wurde, aber auch nur ganz kurz….

>Bleib weg vom Ihm! Ich warne dich, Schlampe!< Ein Mädchen hatte mich an den Haare gepackt und riss mich nach oben. Mein ganzer Körper schmerzte und das kalte, pure Gefühl der Angst und Verzweiflung drohte mir die Sinne zu rauben. Erneut packte jemand mich am Haar und riss meinen Kopf in eine

andere Richtung. >Hast du nicht gehört, was sie dir sagte, Bitch?!< Verschwommen blickte ich zu dem Mädchen vor mir auf. Sie trug eine Schuluniform und viel zu viel Schminke, ihr Gesicht…. Ein Tritt in den Magen und ich drohte mich zu übergeben. Lautes Lachen war zu hören und sie schubsten mich zu Boden, den dumpfen Aufprall meines Körpers im Matsch bekam ich kaum noch mit… Ich hatte einfach keine Kraft mehr und die Angst ließ mich erstarren. Verzweifelt bohrte ich meine Finger in den Dreck und versuchte mich weg zuziehen, allerdings trat eine der Zwei mit voller Kraft auf meine Hand und ich brüllte auf. >Stirb,

stirb einfach. Warum sollte auch eine Mistgeburt wie du das recht haben zu leben….< Sie begannen auf mich ein zutreten und ich schrie… Schmerzen durch zuckten mich und drohten jeden meiner Knochen zu zertrümmern. Ich bekam keine Luft mehr, Hilfe!

Panisch schlug ich um mich, irgendjemand packte mich an die Handgelenkte und zog mich weg. Ich versuchte loszuschreien aber keine Stimmer verließ meinen Mund. >… dich< irgendjemand hielt mir die Augen zu… Hilfe Min Woo! Wo war ich, was war das, wer war das? Meine Lieder begannen zu Flattern und langsam klärte sich meine Sicht wieder >…uig dich, reis

dich zusammen.< Mein Herz raste wie verrückt und langsam spürte ich wie ich in die Knie sank. Ich konnte eine Stimme hören, die zwanghaft versuchte auf mich einzureden, und dann realisierte ich es. Es war ein nur Flash-Back gewesen. Ich stockte und verharrte in meiner Pose. Erleichtern kniff ich die Augen fest zusammen und atmete tief durch. Ein Flashback, genau Merry. Beruhige dich niemand wollte dich umbringen. Zumindest jetzt nicht. Damit öffnete ich langsam die Augen. Konturen bildeten sich von mir, erst Umrisse und dann ein festes Bild. Das Bild eines Mannes der sie vor mir hingekniet hatte und mich durch die

Gläser seiner dunklen Sonnenbrille beobachtet zu schien. Überrascht hielt ich inne und starrte ihn an. Wer war er? >Was…< versuchte ich mit heißerer Stimme zusagen aber er schnitt mir das Wort ab. Wie von der Tarantel gestochen riss er sich die Sonnenbrille herab und wasserblaue Augen strahlten mir entgegen. Sie wirkten panisch und zweifelnd. Dann packte er mich grob an die Schultern und zog mich näher heran, nur wenige Cm von seinem Gesicht entfernt. Er sprach mit belegter Stimme und stotterte leicht: >Skylar… du lebst?<

Ich zwinkerte überrascht, damit hatte ich nicht gerechnet. Sky…lar? Wer war

das und… Plötzlich erkannte ich ihn, wer da vor mir hockte und mich so verzweifelt anblickte. Panisch riss ich mich von ihm los und stürzte nach hinten. Überrascht presste ich mir die Hand auf den Mund um nicht auf zu kreischen, es…es war Dylan! Ein Mitglied von BBG. >Was… wie…< Stotterte ich und erstarrte unter seinen kalten und festen Blick. Dann richtete ich mich langsam auf. OK, beruhige dich Merry. Du weist das es Dylan ist, heiß, groß und blaue Augen, aber beruhige dich. Dieser Blick…. OMG, er war so sexy. Ich gab mir innerlich eine Backpfeife. Dafür war jetzt nicht Zeit. Überhaupt was macht er hier, das

Konzert beginnt doch gleich, er muss doch in die Umkleide und…. Mir schwante da etwas Böses… ich ging meine Gedanken noch einmal kurz zurück, getrennt, gestolpert. Schmerzen, Flashback… Jemand packt mich, wild um sich schlagend, Dylan! Gott ich glaube ich habe einen Popstar geschlagen! Panik wallte in mir auf und mit ihr die Bilder meinen Flashbacks. Ich schüttelte den Kopf um das beklommene Gefühl los zu werden. >Hey!< mich riss es und ich Blickte auf. Dylan starrte mich zornig an und ich schluckte. Mist, was habe ich nun schon wieder verpasst. >Ja?< fragte ich vorsichtig, und blickte zu ihm. Seine

Augenbrauen hatten sich zusammen gezogen. >Du bist Skylar nicht wahr?! Sag schon, rück raus mit der Sprache!< Skylar, das hatte er vorher schon mal gesagt… Langsam schüttelte ich meinen Kopf, ich wagte es nicht ihm zu antworten, seine Augen konnten Laserstrahlen versprühen. Ich war mir sicher es waren Kontaktlinsen…. >Nein… ich kenne keine Skylar.< murmelte ich und senkte meinen Blick, peinlich berührt, ich redete mit einen Popstar! Konzentriert starrte ich auf seinen Sweetshirt-Pulli und war enttäuscht,  er wirkte gar nicht wie ein Popstar damit. Auf dem Pullover befand sich nämlich ein gelbes

Quietsche-Entchen auf grünen Hintergrund. >Hör auf so eine Scheiße zu erzählen! Was erlaubst du dir eigentlich und wo hast du gesteckt! Einfach so auf Tod machen und dann hier bei unserm Konzert wieder auftauen….< Fasziniert und gleichzeitig verwirrt starrte ich ihn an. Ich konnte zwar hören was er sagte, aber für mich machte das alles keinen Sinn. So wie ich es nämlich verstand, kannte er mich. Aber das kann dich nicht wahr sein. Wieso sollte er mich, ausgerechnet mich kennen und vor allem wieso sollte er mein Vergangenes, bessergesagt mein Vergessenes-Ich kennen? So wie ich damals aussah konnte ich doch noch

nicht einmal das Glück gehabt haben mich ihn auf 200 Metern zunähen und überhaupt… Wahrscheinlich verwechselt er mich, schoss es mir durch den Kopf und dann machte das auch plötzlich alles einen Sinn. Ich seufzte erleichtert, >Machst du dir den gar keine Gedanken wegen Chan…< Geschockt riss ich die Augen auf, er hatte Chan gesagt.  Chan, schon wieder dieser Name. Panisch sprang ich auf und wich zurück. Nein, das konnte nicht wahr sein, das bilde ich mir nur alles ein, es war ein Traum nicht mehr. Ich hatte es als einen Traum abgestempelt, wieso sollte ich ihn auch kennen! Langsam wich ich ängstlich zurück und stieß gegen eine der Mauern

des kleinen Putzraumes in dem wir uns befanden. Das konnte nicht wahr sein, der Traum tauchte immer wieder vor meinem inneren Auge auf, das Kind…. >Tut mir leid, aber du hast die Falsche…. Ich kenne keine Skylar und mein Name ist Merry... Ich bin Köchin, habe einen wundervollen Arzt als Freund und einen Tochter namens Yuna…. Such dir jemanden anderes mit dem du deine Scherze machen kannst.< Mit jeden Wort wich ich weiter aus, meine Augen fest auf ihn gerichtet. Bis ich den Türknauf fand… dann stürmte ich raus.

Kapitel 5


Ich hatte Panik, war durcheinander und einfach nur schrecklich verwirrt. Was zur Hölle geht hier eigentlich nur vor? Woher kannte Dylan mich, wenn er mich überhaupt kannte. Und gab es diesen Chan wirklich, war er vielleicht wirklich mein Sohn. Aber das war unmöglich! Wie sollte ich nur einen Sohn haben, und wenn doch, wie konnte ich ihn nur einfach so vergessen? Was für eine Rabenmutter wäre ich, wenn ich einfach so meinen Sohn vergessen würde!

Ich quetschte mich zwischen den

Konzertbesuchern hindurch, Richtung Ausgang. Ich hielt es einfach nicht mehr aus hier. Egal wie sehr ich TaeYang und BBG sehen wollte. Ich konnte nicht, mein Kreislauf würde das nicht vertragen, und mein Verstand umso weniger. Der Strom an Besuchern war groß und sie drängten mich ab, aber es ging einfach nicht anders. Ich hielt es nicht aus. Irgendwann packte mich schließlich jemand am Arm und riss mich herum. Ich wurde gegen eine Brust gedrückt und fest gehalten. Erst reagierte ich gar nicht. Meine Gedanken hatten mich zu sehr in Griff, aber als mir der vertraute Geruch von Minze in die Nase stieg… begann ich wieder

meine Umgebung zu spüren. Es war Min Woo. An seine Brust gedrückt blickte ich nach oben. Ich konnte fühlen, wie sein Herz raste und wie seine Brust sich vom starken Atmen hebte und senkte. Seine Augen waren geschlossen und ich bemerkte das sich seine Haare vom Schweiß ganz feucht ein kringelten. Hatte er mich etwa gesucht? Langsam zogen sich meine Augenbrauen zusammen und ich hob die Arme. Schlaff vergrub ich meine Finger in seinen breiten Rücken und drückte mich an ihn, wie konnte ich ihn nur Vergessen? Ich war so tief in meine Gedanken versunken gewesen, das ich nicht mehr an ihn gedacht habe. Mist,

wie konnte ich ihm das nur antun? Wollte ich nicht meine Vergangenheit vergessen und nur noch für ihn und Yuna leben? Frustriert biss ich mir auf die Lippe und schloss die Augen fest. Vergiss es einfach Merry. Du hast kein Kind, Dylan hat dich verwechselt und du heißt nicht Skylar… Leise seufzte ich und öffnete meine Augen einen Spalt. Unter der dünnen Schicht meines Kleides konnte ich seinen überhitzten Körper spüren. Ich horchte seinem Herzschlag zu, ließ mich von seiner Wärme und dem Geruch nach Minze einnebeln und versuchte mich einfach nur zu entspannen. Im Hintergrund begann gerade das erste Lied, überrascht

blickte ich zu den geschlossenen Türen hinter uns, wir befanden uns in Foyer. War ich soweit gerannt? Nein, ich bin vorher nicht einmal bis in den Bühnenbereich gekommen. An der Seite konnte ich die kleine Türe zur Abstellkammer erkennen. Dylan schoss es mir durch den Kopf, doch dann verdrehte ich die Augen, er war sicher schon auf der Bühne. Wo sollte er sich den sonst befinden? Ich konnte sie ja schließlich durch die Türe hören, das und das unglaubliche Gekreische der Fans. Eigentlich wäre ich auch einer von ihnen und darin… Dylans Blick trat wieder in meine Erinnerung. Er sah so panisch und verzweifelt aus. Hatte er

mich wirklich nur verwechselt? Was ist wenn ich wirklich diese Skylar war nach der er gefragt hatte. Was ist wenn ich sie wirklich war! Hatte ich dann ein Kind, einen Mann? Wenn ja, wie hing das dann mit ihm zusammen, und was meinte er mir Tod spielen? Dachten sie vielleicht alle ich wäre Tod gewesen und hatten mich deswegen nicht gesucht? Meine Gedanken begannen wieder zu kreisen und mein Magen wurde flau. Das war einfach zu viel für mich. Schwach rieb ich meinen Kopf gegen Min Woos Brust und lockerte meinen Griff. Es war wirklich viel zu viel für Heute. Warum konnte der Tag nicht eigentlich schon zu Ende sein? Ich blickte frustriert auf Min

Woos Hemd. Langsam nahm ich war wie er die Hand hob und sie mir an das Kin legte und dann es leicht anhebt. Überrascht folgte ich mit meinem Blick seine Geste. Bis mein Blick auf seinen traf. Dann schluckte ich trocken… was war das? Er…, er starrte mich mit einem solchen wütenden Blick an, wie ich ihn noch nie von ihm gesehen hat und dann öffnete er den Mund. Seine Stimme… er schrie lauf los. >Wo zur Hölle hast du nur gesteckt?!< Meine Augen wurden groß und ich riss den Mund auf. Erschrocken wich ich einen Schritt zurück. Vergessen waren Dylan und alles andere was mich verwirrte. Denn das hier, es war noch viel

angsteinflößender. Min Woos Blick er war einfach mörderisch. Noch niemals hat er mich oder irgendjemanden so angesehen. Seine sonnst freundlichen Augen glühten und seine Gelassenheit war komplett verschwunden. Wie ein aufgebrachter Tiger stand er dar… >Merry!< ich zuckte zusammen und löste mich aus meiner Starrte. >Ich, Min Woo,….das, äh< stotterte ich vor mir. Was sollte ich ihn den nur sagen wenn er so reagierte?! Er packte mich grob an den Schulter und begann mich zu schütteten, wer war diese Person nur? >Sprich mit mir, sag etwas, Merry!< Er klang so fordernd und… Was sollte ich nur sagen? Konnte ich ihm sagen, das ich

habe einen Panikanfall bekommen habe, mich mit einen Popstar geprügelte, der mich vielleicht sogar aus der Vergangenheit kannte. Das ich vielleicht ein Kind habe und es vergessen hatte… dass ich eine Rabenmutter war? Tausend Gedanken rasten auf einmal durch meinen Verstand und ließen mich verstummen. Ich ließ den Kopf sinken und starrte mit geschockten Augen auf den Boden…. Konnte ich ihm das sagen? Ihm sagen, dass ich vielleicht ein Kind habe… würde ich ihn verletzen und verlieren?

Irgendwann hielt das Schütteln an und es wurde still um uns. Und eine Frage wiederholte sich immer wieder in mir…

Was wäre, wenn es wahr ist. Wenn ich Mutter bin und einen Mann habe, die dachte ich wäre Tod. Die mich vermissten und mich liebten… >Merry….< Min Woos flüstern ließ mich aus meinen Verstand auf wachen. >Bitte…, ich flehe dich an.< Ich hob langsam den Kopf. Seine gerade noch hitzig glühenden Augen wirkten auf einmal so einsam. Ich schluckte überrascht und öffnete den Mund. Sie waren so abgrundtief traurig und verlassen… Mein Herz zog es zusammen und ich spürte das Gefühl ihn trösten zu müssen, hatte ich ihm das etwa angetan… >Merry, bitte... sprich mit mir. Sag mir was los ist…< Seine Stimme

war nur noch einflüstern und ein Klos bildete sich in meinem Hals… ich hatte ihn verletzt. Ich hatte ihn wirklich verletzt, mit meiner Art und Weise. Wie oft musste er sich schon so gefühlt haben in al diesen Monaten, ohne dass ich es mit bekommen haben, ohne dass er was sagte. Unbewusst hob ich meine Arme und umfasst sein Gesicht mit meinen Händen, vorsichtig zog ich ihn zu mir herunter. Ich konnte diese Augen nicht mehr länger sehen, sie brachten mich um… Vorsichtig hauchte ich ihn einen Kuss auf die Lippen, ich spürte wie er seine Hände auf meinen Schultern zu zittern begannen. Danach küsste ich ihn noch einige Male und schließlich

drückte ich ihn an mich. Ich musste was sagen. Ich musste es ihm sagen…, was sollte ich nur tun, wie konnte ich ihn nur sosehr verletzten. >Min Woo…, ich liebe dich.< flüsterte ich und legte meine Arme um ihn. Vorsichtig strich ich ihn mit der Hand über den Rücken. Ich spürte sie seine Anspannung viel und er zu zittern begann. Wie sehr musste er sich die ganzen Monate über Sorgen um mich gemacht haben, ich hatte es nicht bemerkt. Und dann das gerade eben auch noch. Es war zu viel für ihn und ich spürte es. Er war am Ende seiner Kraft und Geduld, würde ich nicht bald etwas unternehmen, wäre es zu spät für uns. Mir stockte der Atem

und ich schluckte den Klos der sich in meinen Hals gebildet hatte hinunter. Leise haucht ich ihn in Ohr: >Ich liebe dich… ich liebe dich… ich werde dich immer lieben, Min Woo. Egal was passiert ich werde dich lieben…< Seine Arme wanderten von meinen Schulter zu meinen Rücken und er drückte mich gegen sich. Das Zittern gab langsam nach. Wie konnte ich ihm bloß die Wahrheit sagen, ohne ihn zu verletzen, ich konnte es einfach nicht und er wusste es… >Mach dir keine Sorgen… mir geht es gut…< log ich und schloss langsam die Augen. Vor mir tauchten die Bilder meiner Flashbacks auf und fügten sich langsam zusammen und plötzlich

ergab es langsam alles einen Sinn… Es gab jemanden den ich geliebt hatte, es gab schreckliche Momente, schöne Momente und es gab vielleicht auch ein Kind namens Chan… doch was war nur passiert! Ich öffnete meine Augen wieder. Mir fiel das Plakat von BBG ins Augen und Dylan. Er war ein wichtiger Schlüssel, das merkte ich. Er und die Frau aus dem Krankenhaus… In diesem Moment beschloss ich etwas, ich werde herausfinden wer ich eins war und werde mit meiner Vergangenheit ein für alle Mal abschließen. Das war ich Min Woo schuldig. Und danach würde ich ihm alles erzählen können… wirklich alles.

Mein Kopf schmerzte und mir ging es allgemein nicht allzu gut… Das Konzert oder besser gesagt der Blick in meine Vergangenheit hatte mich zu sehr mitgenommen und man merkte es mir an. Ich konnte mich einfach nicht konzentrieren und war einfach nur launisch. Das hatten die anderen scheinbar auch schon gespannt. Nach dem ich Toki vorher zusammen gebrüllt hatte und Adam einen Topf nach Wurf, ließen sie mich schließlich alle einfach in Ruhe. Alle bis auf Tom.. er wollte es natürlich wissen und trieb mich zur Weißglut was immer er auch tat. Das war einfach seine Persönlichkeit und es war noch nicht einmal das schlimmste.

Ich hatte nämlich vor der Arbeit bemerkt, dass ich meinen Schlüssel verloren hatte, was gab es den noch Schlimmeres oder bessergesagt peinlicher, als als letztes da zu sein und den Spindschlüssel nicht dabei zuhaben….

Ich seufzte angepisst und hantierte dabei mit einen der Schneebesen. Wir hatten es bereits 21 Uhr und noch immer gab es kein Ende. Gerade sind zwei neue Gäste gekommen und was wollten sie natürlich das gleiche wie alle anderen. Angepisst verdrehte ich die Augen.

Plötzlich ging ein lautes Scheppern durch die Küche, gefolgt von einem Aufbrüllen. Erschrocken riss ich den

Kopf hoch und blickte in die Richtung des Lärmes. Es war Chef Kang, er stand laut fluchen da, sein Arm glühte rot und ich wusste was passiert war. Er hatte sich verbrannt und das nicht gerade leicht, wenn man seinen Arm so betrachtete. Heute schien auch nichts zu funktionieren, wenn ich so genauer darüber nachdachte…. Das hing wahrscheinlich alles mit meinen Traum zusammen, hätte ich ihn nicht gehabt, wäre der Tag sicher richtig geil geworden, aber so... Ich ließ meinen Blick von Chef Kang zu Toki gleiten, er war zu ihm geeilt, in der Hand ein Beutel mit Eiswürfel. >Es konnte ja auch nur noch besser werden….<

murmelte ich und legte meinen Schüssel und den Schneebesen zur Seite. Dann rannte ich zu der Pfanne mit den Zanderfilets, die der Chef gerade noch rettend auf die Arbeitsfläche feuern konnte bevor er mit dem Fluchen begann.

Ich nahm sie einfach und wand mich zu den bereits angerichteten Tellern mit den Beilagen, Zitronenrisotto, Konfekttomaten… zu. Vorsichtig kontrollierte ich den Garpunkt und platzierte sie dann passend auf den Tellern. Mika Lee unsere Servickraft wartete bereits ungeduldig. >Wird aber auch Zeit… Die Gäste warten bereits ungeduldig.< murrte sie und griff nach

den Teller. >Schon gut…< pfauchte ich und wischte mit einem sauber Tuch den Rand ab. Ich konnte es gerade noch inne halten ihr die Zunge herauszustrecken, das wäre nämlich unter meinen Nivea gewesen. Frustriert und angepisst drehte ich mich um und warf erneut einen Blick zu Chef Kang. Er stand dar und starrte kritisch auf Toki, der gerade dabei war ihn den Arm einzubinden. Ich wusste genau was gleich kommen würde….

Genervt zog ich meine Augenbrauen zusammen, es war genauso wie ich es mir gedacht hatte, Toki übernahm seinen Posten und Chef Kang meinen, das bedeutete nichts anderes für mich, als in die Patessarie zu wandern. Wir hatten

seit ich angefangen habe ein besonderes System in die Küche eingeführt. Jeder von uns Küchenpersonal sollte jederzeit bereit sein, ein ausgefallenes Mitglied der Gruppe zu vertreten, daher mussten wir immer in Fall einer Verletzung die Posten wechseln… Keine Ahnung wer sich diesen Schrott ausgedacht hatte. Ich hasste es auf jeden Fall, aber wenn der Chef es nun mal so will…

Frustriert stand ich dar und starrte auf die Bestellung von Tisch 11. Es war der Tisch der als letztes gekommen war und somit auch die letzte Bestellung. So ein Mist warum mussten wir nur immer Plätze tauschen? Ich weiß dass Chef Kang darauf bestand, aus dem einfachen

Grund dass wir alles Lernen mussten, aber trotzdem vor allem jetzt und heute. Angepisst, kramte ich zwei Teller hervor und begann anzurichten. Erst strich ich das Johannisbeermousse aus, danach die Karamellsplitter. Wärendessen erhitzte ich die Schokolade, füllte sie in eine Spritztülle und spritzte sie in Kringelform in Eiswasser. Vorsichtig nahm ich sie heraus und tropfte sie ab, platzierte sie auf den Teller und nahm den Spritzbeutel mit dem Topfenmousse und dem Mangogeele. Vorsichtig tupfte ich sie auf die in Zwischenzeit trockenen und abgekühlten Kringel, sowie außen herum. Schließlich griff ich nach den Schoko-Biskuit und brach

kleine Stücke herab.

Plötzlich hörte ich eine Stimme hinter mir und ich blickte rasch auf. Es war die Mika Lee, sie starrte mich mit schlitzförmigen Augen an und ich versteifte mich angespannt, was wollte sie nun schon wieder? Wie gewohnt nahm ich eine Abwehr Haltung an und blickte sie durch die gleichen Augen, wie sie mich anstarrte an. Ich war jetzt schon angepisst, wie sollte es dann nur enden, wenn ich mit diesem Temperament erneut auf die Hexe des Restaurants traf? Ich zog die Augenbrauen zusammen und presste unter zusammen gebissenen Zähnen hervor: >Was?! Wenn es um das Dessert

geht, ich bin gleich fertig.< Verächtlich schnaufend warf sie eine wegwerfende Bewegung mir zu. >Mir doch egal.< Mir viel der Mund auf und ich ballte die Faust ich hatte gerade echt das Verlangen jemanden zu schlagen. >Hey Merry…< konnte ich Tom hören und er kam zu mir herüber. Ich warf ihn einen tödlichen Seitenblick zu und sah wie er mich warnend anstarrte. Ja, ich wusste ich konnte Chef Kangs Schwester nicht schlagen, auch wenn das hier wirklich jeder wollte. Also schluckte ich das verlangen hinunter und lächelte sie gequellt an. >Sag schon,<  murmelte ich mich versucht ruhigen Ton, wie ich diese Frau nur hasste. >Die Gäste

wollen, das du ihnen die Teller persönlich bringst.< meinte sie mit spitzen Lippen und ich blickte sie überrascht an. Was hatte sie gesagt? >Ich?< fragte ich ungläubig und zeigt auf mich. >Ja du, oder siehst du sonst noch jemanden mit diesen schrecklichen Namen hier?< fragte sie gehässig, drehte sich um und ging.

Ich starrte ihr noch immer ungläubig nach, was hatte sie gerade über meinen Namen gesagt?! Und überhaupt woher wussten die Gäste wie ich hieß? Ich spürte wie ich die Stirn runzelte und blickte zu Tom. Er blickte mich ebenso unwissend an, zeigte dann auf mich und meine Kleidung und zuckte schließlich

mit den Schultern. Dann drehte er sich um und ging wieder. Ich nickte langsam und blickte an mir herunter. Mist, er hatte recht… wie soll ich nur so rausgehen. Meine weiße Kochjacke war mit Flecken übersäht, wie jedes Mal wenn ich aggressive war und arbeitete. Frustriert starrte ich auf sie und dann auf die Dessertteller, ein Glück das ich das Sorbet noch nicht darauf getan habe. Spontan riss ich mir die Schürze herunter und legte sie auf die Arbeitsfläche, dann lief ich in Richtung Umkleide.  Nachdem ich eine neue Uniform an und meine Haare einigermaßen wieder ansehnlich zusammen gebunden hatte, richtete ich

das Sorbet auf die Teller an. Warf noch einen kurzen Blick auf Chef Kang er winkte ab und drehte sich seiner Arbeit wieder zu. Ich seufzte genervt, dann nahm ich die Teller, setzte ein Fake-Lächeln auf und ging in Richtung Restaurant.

Der Raum war groß und eine komplette Fensterfront gab einen wunderschönen Ausblick auf das Nachleben von Seoul. Die Dunklen Möbel schimmerten geheimnisvoll im Kerzenlicht und der Raum war fast leer. Es gab nur noch einen Tisch der besetzt war. Dort saßen eine wunderschöne Frau und ein Mann mit den Rücken zu mir. Die Frau hatte ein knallrotes Minikleid an. Ihre braunen

Locken waren elegant hochgesteckt. Ihre wunderschönen Augen waren schwarz umrandete und ihr Lippenstift hatte die gleiche Farbe wie ihr Kleid und ihre Fingernägel, die riesigen Diamanten glitzerten um ihren Hals und ihren Fingern und ihre Figur war einfach nur ein Traum… ich konnte einen Stich von Eifersucht spüren. Na toll, der hatte mir ja auch noch gefehlt. Frustriert verdrehte ich die Augen, ließ aber mein Lächeln nicht einmal fallen. Aufrecht steuerte ich direkt auf sie zu, kontrollierte noch einmal meine Gesichtszüge und setzte schließlich den Teller direkt von hinten ein. Erst bei ihr, dann bei ihrer Begleitung… und dann

erstarrte ich.

Mir starrte zwei blau Laser entgegen. Geschockt wich ich zurück, Dylan… was machte er bitte hier!? >Wie…< stotterte ich und wich ab. Dylan warf mir ein unverschämt heißes Lächeln zu und die Frau gegenüber von ihm zog die Augenbrauen zusammen. >Merry…< murmelte er und ließ seinen Blick auf und niederfahren. Verstört von seinen Verhalten erstarrte ich. Die Bilder von heute Nachmittag bahnten sich ihren Weg in meinen Verstand…>Wer ist Chan?< schoss es mir hervor und ich presste überrascht von mir selbst die Hände auf den Mund, Shit. Sein perfektes Grinsen verrutschte und seine

Augen zogen sich zusammen. Das hatte er wohl nicht erwartet. >Kennst du Die etwa?< meldete sich die Frau neben ihm zu Wort, aber keiner von uns beiden blickte zu ihr. Unsere Blicke waren auf einander gerichtet und ich konnte die Funken nur so sprühen sehen. Er hatte mich nicht verwechselt, da war ich mir jetzt sicher. Er mochte vorher noch so zweifelnd gewesen sein, jetzt war davon nichts mehr zu sehen. Plötzlich lockerte sich sein Blick und er fuhr lächelnd herum. >Mijo, Schatz, was hälst du davon schon einmal Heim zu gehen.< Ich glaubte meinen Ohren nicht richtig zu hören. Schickte er tatsächlich gerade diese perfekte Frau heim? Ich warf ihr

einen Seitenblick zu und, schluckte trocken. Ihr ging es wahrscheinlich genauso, da sie mit weit aufgerissen Augen dastand.

Wieso tat er das nur? Wollte er etwa mit mir alleine sein? Das konnte aber nicht sein oder? Aber wenn doch, konnte ich ihn wegen meiner Vergangenheit fragen? Konnte ich endlich alles herausfinden und Min Woo alles erzählen. Aber was ist wenn ich es gar nicht wissen will…

Ich hatte nicht einmal bemerkt das die Lady verschwunden war oder wie Dylan sich wieder mir zu wand und mich interessiert musterte, erst als er aufstand und direkt vor mir stand, wachte ich wieder aus meiner Gedankenwelt auf.

Überrascht wich ich einen Schritt zurück, als er mich an der Hand packte und auf den Stuhl zog, wo gerade noch die Frau saß. >Setz dich.< murmelte er und drückte mich runter. Langsam gab ich nach und beobachtete ihn, wie er weder zu seinen Platz zurückging. Als er sich saß trafen sich unsere Augen und er schenkte mir ein einfach nur heißes Lächeln, noch heute Morgen wäre ich dafür gestorben aber nicht jetzt, irgendwie hatte es seinen Reiz verloren und ich wusste auch genau wieso. Es kam mir bekannt vor… jetzt wo ich so genauer darüber nach dachte, kam es mir schon seit einer längeren Weile bekannt vor….

>Was.. ich meiner, wie?< begann er und schüttelte dann den Kopf. Sein Lächeln verschwand und sein Blick wurde ernst. Ich wusste nicht was er fragen wollte, aber ich wusste was ich wissen wollte. Vordern schob ich den Teller zur Seite und lehnte mich nach vorne.>Woher kennen wir uns?< Meine Stimme klang komisch hoch. Er ließ den Löffel sinken, den er gerade noch in die Hand genommen hatte und betrachtete mich nachdenklich. >Wo warst du diese fast zwei Jahre?< konterte er. Ich zog die Augenbrauen zusammen und biss mir auf die Lippen, er kannte mich also wirklich. >Ich war einfach irgendwo…< murmelte ich und seine Augen wurden

größer. >Irgendwo! Sky, was sagst du dar…. Tae… ich, was ist mit Chan?!< seine Stimme wurde brüchig und aufgebracht. Ich legte den Kopf schief, schon wieder dieser Name. >Du hast meiner Frage noch immer nicht beantwortet, woher kennen wir uns und wer ist Chan?< Er hatte den Blick fest auf mich gerichtet und öffnete den Mund schließlich. Er zögerte, zögernd murmelte er etwas vor sich hin: >Kannst du dich nicht erinnern?< Ich lachte hämisch auf. >Toller Witz,< grölte ich und wurde ernst. >Wenn ich mich erinnern könnte, würde ich dich ja kaum Fragen oder?< meine Stimmer war kalt, genauso wie ich mich fühlte. In diesem

Moment ließ er komplett den Löffel fallen. >Du.. du kannst dich nicht erinnern.< Wiederholte er ungläubig und eine Haarsträhne viel ihm ins Gesicht. Er wischte sie aufgebracht zur Seite. Und meine Augen verengten sich. War es so schwer zu begreifen, dass ich mich nicht erinnern konnte!? >…das heißt du kannst dich an wirklich nichts erinnern?< konnte ich Dylan fast quietschen hören, wie sehr er durcheinander war. Er wedelte wie wild mit dem Armen um und ihm schienen tausende von Gedanken durch den Kopf zu gehen. Schließlich war sein Blick auf mich gerichtet und er ließ die Arme fallen. Überrascht von seinen Verhalten

wich ich ein Stück ab… Was stimmte nun schon wieder nicht? >Nein, ich kann mich an wirklich nichts erinnern. Ab und zu bekomme ich Flash-Back, ich kann mich allerdings an nichts festes erinnern, keine Gesichter oder Namen, kein Ton nur Bilder und Handlungen.< Ich hielt inne, warum erzählte ich ihn das eigentlich alles? Plötzlich bemerkte ich wie er anfing zu zittern und ich riss die Augen auf. In diesem Moment stürzt er nach vorne und brach in einen Lachkrampf aus. Ungläubig starrte ich ihn an. War ihm jetzt eine Sicherung durch gebrannt oder dreht er durch? >Sorry…,< murmelte er und blickte mich unter Lachtränen in gekrümmter

Haltung an. Er hielt sich den Bauch und unterdrückte ein weiterlachen. Verstört wich ich erneut ab. >Geht es dir nicht ganz gut? Irgendwie drehtest du gerade n bisschen durch…< meine Stimme war fest, raffte er die Ernsthaftigkeit der Situation nicht? >Sorry,< Wiederholte er nur lachend. >Es ist nur so erleichternd.< >Hä?< rutschte es mir raus, ich wollte gerade gar nicht wissen welches Gesicht ich machte, wahrscheinlich ein genauso dämliches wie ich mich fühlte. Langsam beruhigte er sich. Sein Blick traf meinen und er lächelte mir schwach an. >Weißt du, wir dachten alle das du Tod bist… Du hast sogar ein Grab und einen Todestag.<

Jetzt viel mir aber wirklich die Kinnlade runter. >Ich, Tod?!< stieß ich geschockt hervor und fächerte mir Luft zu, kein Wunder warum sie mich nicht gesucht hatten. >Aber wieso nur?< stotterte ich. Er zog die Schultern hoch. >Er hatte erst nach zwei Tagen angerufen und dann hat Chan nur gemein das du bei einer Freundin seist…< Er hielt kurz inne und wartete auf meiner Reaktion, aber ich zog nur die Augenbrauen zusammen? Eine Freundin…. >Du warst nicht da und dann stellten wir fest das ein großer Unfall auf der Straße zu diesem Zeitpunkt passiert war…< Ich erstarrte…

Die Reifen drehten durch und ein lautes

Quietschen gefolgt von einem Schrei. Dann drehte sich die Welt und das Auto schleuderte Kopfüber, über die Fahrbahn. Scherben flogen, Metall knirschte und die Airbags drängten mir die Luft ab…

Mein Herz begann zurasen und ich sah schwarze Punkte. Ich zuckte zusammen und presste mir die Hände auf die Ohren, hoffend diese schrecklichen Bilder wieder loszuwerden. >Sky, alles in Ordnung?< Ich konnte sehen wie Dylan sich zu mir vorbeugt und mich besorgt betrachtete, >Alles OK…< presste ich hervor und winkte ab. >Erzähl weiter…< Ich ließ meine Hände fallen und lächelte matt… mein Kopf

schmerzte, aber jetzt wollte ich es wissen… dieser Unfall ich konnte ihn wieder fühlen und mich erinnern, er war wirklich passiert, nicht nur ein Traum… wie ich immer dachte, es gab ihn wirklich. Er räusperte sich und betrachtete mich scharf. >Ein LKW war in einen Wildunfall gerast und explodiert und bis auf die Grundgerüste sind alle beide Fahrzeuge abgebrannt. Es war dein Wagen, in den er reinfuhr.< Er hielt inne und betrachtete mich. Unsicher blickte ich zu ihm auf, aber ich bemerkte nichts, kein Flash-Back, ich konnte mich nicht erinnern, war ich vielleicht gar nicht bei den Unfall dagewesen? Seine Augen wurden kleiner,

er dachte sich vielleicht auch gerade das gleiche? >Und dann…?< fragte ich zögernd wollte ich es wissen? Er zog die Stirn zu Falten, >Wir haben dich gesucht, aber alles was wir fanden war dein Handy…< Ich schluckte, es begann sich wieder zu drehen und die Melodie von „Baby, don´t worry“ kam mir plötzlich in den Sinn…

>Shit, wo zur Hölle bist du? Beweg deinen fetten Arsch sofort her und kümmern dich um Chan, er schreit schon die ganze Zeit und hört nicht auf. Ich bin ein Rockstar und Schauspieler, es ist deine verdammte Arbeit dich um ihn zu kümmern! Hallo Sky, hörst du überhaut zu?! Ich mag zwar dein Ehemann sein,

aber es bedeutet noch lange nicht, dass wir Happy Family spielen! Hast du mich verstanden?!...<

Überrascht riss ich die Augen auf, was war das gerade? Diese Stimme, es war die Gleiche wie in meinen Traum, nur viel aggressiver…. Ich kannte sie also doch! Geschockt blickte ich auf und starrte Dylan an, er musterte mich fragend. >Ich war nicht in den Unfall… nein…< Meine Welt drehte sich und mein Kopf dröhnte, das waren einfach zu viele Daten und Info für mich.

Kapitel 6


>Merry…?< Ein strahlend weißes Licht glühte mir entgegen und ich schloss augenblicklich die Augen wieder. Dieses Licht, es brachte mich um. Mir war Kotzübel und mein Kopf dröhnte. Er hämmerte genauso stark wie ein Presslufthammer und schien sich nicht mehr beruhigen zu können. Irgendwo ganz Fern von mir drang, die leise Stimme von Min Woo zu mir durch und ich konnte spüren wie jemand meine Hand hielt… aber sonst… Mir ging es einfach nur echt Scheiße, wenn ich es so bezeichnen durfte. Aber wieso nur, was

war passiert? Schwach erinnerte ich mich soweit mein Kopf es zu ließ, wie Dylan mir erzählt hatte was passiert war als ich verschwand… das sie dachten ich sei Tod… und, mehr war nicht mehr da…. ich wusste nur noch wie mir schwarz vor Augen wurde. Und jetzt, jetzt bin ich hier. Erneut konnte ich höre wie irgendjemand um mich herum das Murmeln anfing. Ich zwang mich mit größter Anstrengung auf die Worte zu lauschen, sie waren gedämpft und meine Ohren fingen an zu pochen: >…Passiert?! Kommt es… Überarbeiten?!< Das hörte sich an Tom an, wenn ich raten durfte. >Ja und Nein… Sie leidet… Stress. Sie … nur

Ruhe!< Das war Min Woo, da war ich mir sicher. Langsam wurden die Worte immer klarer, ich konnte sie jetzt sogar fast ganz verstehen. Nach einigen Minuten des ruhigen Lauschens und des hitzigen Wortgefechtes das sich Min Woo und Tom mir wegen gaben, beschloss ich, es wäre Zeit aufzuwachen… mein Kopf dröhnte zwar immer noch als würde man ihn mit einem Lautsprecher bearbeiten, aber wenigstens war meine Übelkeit abgeklungen.

Vorsichtig öffnete ich meine Augen nur einen Spalt, sofort strahlte mir dieses unerträgliche Licht wieder entgegen, also wirklich… >Schalt dieses

schreckliche Licht aus!< Knurrte ich und schirmte mit meiner freien Hand die Augen ab. Nichts tat sich, sie stritten weiter. >Habt ich mich nicht gehört!< pfauchte ich und richtete mich nun schließlich ganz auf. Leicht aufgebracht öffnete ich schließlich ganz die Augen und blickte Yuna direkt an. Sie starrte mich mit riesigen und hellwachen braunen Augen an. Überrascht fuhr ich nach hinten. >Yu…< fing ich noch an, dann viel sie mir schon um den Hals. >Merry!!! Ich dachte du würdest nie wieder aufwachen!< Schrie sie und fing an zu heulen. Überrascht schloss ich meine Arme um sie und erstarrte. Dann fasste ich mich und begann ihr sachte

über den Rücken zu streicheln.  >Nun hör mal, so einfach werdet ihr mich nicht los. Nicht war Min Woo?< fragte ich und blickte zu ihm auf. Er blickte mich nur erleichternd an und ich musste schmunzeln… Hatte er nicht gerade alle anderen beruhigt, warum war er dann selbst nur so… weiter konnte ich nicht denken. Hinter Min Woo blickte mir nur ein etwas schief grinsender Tom entgegen. Sein Grinsten brachte natürlich mal wieder zur Weißglut. Sein Blick, er war mal wieder nur herausfordernd, so nach dem Thema, hab ich doch gleich gesagt, dass sie nicht abkratzt… was man zu dem Gespräch von gerade eben allerdings nicht

behaupten kann.  Dylan, schoss es mir durch den Kopf und ich blickte mich spontan um, es war aber keine Spur von ihm zu sehen. War ja klar, wenn jemand rausbekam das ich mit einer Berühmtheit geredet hatte und danach ins Krankenhaus musste, das würde ein Skandal geben. Trotzdem… er hätte sich immerhin Sorgen machen können, wenn wir damals doch so gute Bekannte waren, das er selbst über mein Grab Bescheid wissen musste. Mein Grab, ein kalter Schauer lief mir über den Rücken und mich beutelte es ab. Ein schrecklicher Gedanke.

Mit Yuna auf dem Schoss, setzte ich mich aufrecht hin und blickte ein wenig

schief aus der Wäsche. Warum musste es mich auch eigentlich immer umhauen wenn es um meine Vergangenheit ging? Ich blickte auf Yuna, sie hatte inzwischen Zeit ihr weinen eingestellt und schlummerte still vor sich hin. Es war ein langer Tag für sie gewesen, erst das lange wachbleiben und dann war ich auch noch im Krankenhaus eingeliefert worden. Sie mochte es zwar nicht wissen, aber ich wüsste von Min Woo, dass sie seit Tagen schon nicht mehr richtig Schlafen konnte. Überhaupt Min Woo, wo war der eigentlich? Hatte er nicht gesagt dass er später noch vorbei kommen wollte um Yuna zu holen? Ich seufzte leise. Dann blickte ich kurz zu

der Uhr an der Mauer. Wir hatten es kurz von Zwölf, war er überhaupt noch im Dienst? Egal… vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand über Yunas Kopf und ließ meine Gedanken kreisen…  Ich hatte also doch eine Familie gehabt, einen Ehemann… und vielleicht auch ein Kind, was ich allerdings nicht hoffte. Ein mulmiges Gefühl erfasste mich, wie es ihnen wohl ging, vermissten sie mich? Was ist nur… mir stiegen urplötzlich die Tränen in die Augen und ich wischte sie überrascht weg, was war das nur, dieses komische Gefühl…. Konnte es sein das ich sie vermisste? Dieses komische hohle Gefühl, das ich immer hatte, wenn ich Flash-backs

bekam, war es das? Liebte ich sie so sehr? Liebten sie mich so sehr? Aber warum hatte mein Mann mich dann so angebrüllt? Die Erinnerung an die Stimme setzte ein und mich schüttelte es… Das war doch keine Stimme die ein Sorgender Ehemann hatte und Dylan hatte doch auch gesagt das er erst nach zwei Tagen daheim angerufen hatte. Hatte er mich zum Schluss gar nicht geliebt? Aber warum waren wir dann verheiratet? Oder waren wir vielleicht doch gar nicht verheiratet? Nein, das konnte es nicht sein, er hatte sicher gesagt, dass er mein Ehemann war…. Mein Kopf begann wieder zu surren.

Aber wenn ich wirklich eine Familie

hatte… was würde dann aus Min Woo und Yuna… Mein Blick senkte sich und ich blickte auf meine Hand die langsam durch Yunas Haar fuhr. Ich schluckte schwer… wenn ich wirklich eine Familie hatte die mich liebte und vermisste… würde ich sie dann verlassen, wenn ich mich an alles erinnern konnte? Konnte ich das überhaupt? Würde ich es fertig bringen? Nein… da war ich mir sicher. Ich liebte Yuna viel zu sehr dafür. Aber nicht nur Yuna… Min Woo, ich liebte ihn noch mehr als mich selbst… Er hatte mich aufgenommen und sich um mich gekrümmt wenn es mir am schlechtesten ging… Er hatte mir gezeigt wie man Lebt und was es bedeutet zu lieben… Mit

 Herz und Seele und auch wenn wir noch kein Sex hatten… Ich liebte ihn. Aber was ist wenn ich wirklich noch eine solche Person hatte, noch so eine die ich liebte wie Min Woo? Ich hatte mir vor heute noch niemals Gedanken darüber gemacht, aber was ist wenn ich wirklich so jemanden hatte? >Ach Verdammt…< zischte ich und seufzte deprimiert. Was sollte ich nur tun, sollte ich weiter nach meiner Vergangenheit suchen, mit der Gefahr jemanden zu finden, den ich wirklich liebte, oder sollte ich im hier und jetzt bleiben und einfach nur Min Woo lieben wie bisher? Es ist einfach zu schwer, zu kompliziert…

In diesem Moment ging die Türe leise

auf und Min Woo linste durch den Spalt. Ich hob meinen Blick und zwang mir ein Lächeln auf… >Sei leise…< murmelte ich, als er reinschlich. Vorsichtig schloss er die Türe hinter sich und lächelte mich ruhig an. Ich wusste, das er niemals Yuna auf wecken würde, trotzdem sagte ich es… Sachte kam er auf mich zu und ich betrachtete ihn nachdenklich… sollte ich ihn meinem Verdacht sogen, das ich vielleicht noch jemanden hatte den ich liebte? Nein… beschloss ich, das wäre nicht fair, über seinen Ex spricht man ja schließlich auch nicht. Also schluckte ich meine Gedanken hinunter und musterte ihn stattdessen im halbdunkeln. Seine Haare

hingen ihn in die Stirn und seine Brille hatte er auf sie gesetzt. Sein Hemd hatte er in die Hose gestopft und die Krawatte war nicht ganz geschlossen. Der intensive Geruch von Minze mit einen Hauch von Desinfektion strömte mir entgegen und ich musste schließlich schmunzeln… Er hatte es mal wieder nur durch seine Anwesenheit geschafft mir meine Angst und Sorge zunehmen. Vorsichtig kniete er sich vor uns nieder und griff nach meiner freien Hand. Wir waren nun auf einer Augenhöhe und ich blickte in seine dunklen Augen, sie waren einfach nur wunder schön… >Merry…< flüsterte er und führte meine Hand langsam zu seinen Lippen, sachte,

als wäre ich zerbrechlich drückte er mir einen Kuss auf ihren Rücken. Ich verzog lächelnd die Lippen, er hatte sich wohlheute große Sorgen um mich gemacht. Erst die Sache auf den Konzert und dann bin ich auch noch umgekippt… >Es tut mir leid..< flüsterte ich leise, und ließ mein Lächeln sinken. Er blickte mich ernst an und führ mit seinem Daumen über meinen Handrücken… Ein warmes prickelndes Gefühl ging von ihr aus und zog sich durch meinen ganzen Körper… ein komisches Ziehen erfüllte mich und löschte auch noch den letzten Gedanken an eine andere Familie. Mein Blick lag auf seinem Daumen und blickte seine Bewegungen zu, schließlich

folge mein Blick von seiner Hand über seinen Arm und seiner Brust zu seinem Gesicht. Seine dunklen vollen Lippen lächelten mich verführerisch an und mir wurde langsam heiß… Mein Blick glitt höher über seine perfekte Nase zu seinen dunklen Augen und ich stockte… sie glühten regelrecht und dass Ziehen in mir wurde stärker. Ich spürte wie der Speichel in meinem Mund zusammen lief und ich schluckte… Was war das nur dieses Gefühl… es war so verführerisch und süß… Langsam kam er näher, immer näher. Ich bemerkte wie er eine Hand von meiner löste und mit ihr sachte über meinen Arm strich. Ein warmer Schauer überkam mich, seine Hand wanderte

weiter und strich vorsichtig über meine Lippen, das ziehen wurde stärker und ich das krippen meiner Lippen wurde immer verführerischer, sachte drückte ich ihn einem Kuss auf die Fingerkuppen und blicke zu ihn auf. Überrascht zwinkerte ich… seine Augen, sie waren so dunkel und seine Pupillen so groß… so hatte ich sie noch niemals gesehen… Erneut überkam mich ein Schauer und er rückte langsam näher zu mir. Sein Duft wurde stärker und benebelte meine Sinne… Er war nur noch wenige Millimeter von mir entfernt….  in diesem Moment drehte sich Yuna um. Geschockt fuhr ich nachhinten! >Was macht ihr denn da?<

war ihre verschlafen Stimme zuhören und ich starrte sie entgeistert an. Sie gähnte einmal matt und richtete sich schließlich ganz auf. Mein Blick wanderte von ihr langsam zu Min Woo. Wer nach hinten gestürzt und saß nun auf seinen Hintern. Ich musste ein Lachen verkneifen… so entgeistert hatte ich ihn ja noch niemals gesehen. Seine Augen waren weit aufgerissen und sein Mund stand offen… oh Scheiße, schloss es mir doch den Kopf und ließ mein Lächeln fallen, wir hatten es beinahe getan und das min Yuna auf meinen Schoss… Geschockt von dieser Tatsache sank ich zurück… >Nichts Schatz, wir wollten dich gerade nur ins Bett

bringen…< murmelte ich und fuhr mir durchs Haar.

Ich schüttelte innerlich nur den Kopf. Shit, was hätten wir nur beinahe getan und das mit Yuna auf meinen Schoß. Wie konnten wir sie nur übersehen haben, nein ich meine wie war das nur möglich. Sie lag doch die ganze Zeit da… Ich warf Yuna einen kurzen Seitenblick zu. Sie hielt meine Hand und blickte müde gerade aus. Wir waren gerade auf den Weg in ihr Zimmer. Also ich und Sie, Min Woo musste noch einmal kurz weg, und da sie eh wach war, konnte ich sie genauso gut ins Bett bringen. Wir kamen gerade an einer der

Schwestern vorbei und ich winkte ihr kurz zu, sie nickte zurück und wand sich wieder ihren Ordnern zu. Sie fragten schien gar nicht mehr als sie mich sahen. So oft wie ich schon da war, war da ja kein Wunder.

Als wir bei Yunas Zimmer waren, war sie schon fast im Gehen eingeschlafen. Ich schmunzelte bei ihren Anblick, wie sie so nach Vornegelehnt dastand und zwangsweise versuchte den Kopf oben zu behalten. Was sollte ich den nur machen, wanderte mir ein Gedanke durch den Kopf. Was war wen ich wirklich noch eine andere Familie hatte. Vielleicht hatte ich ja wirklich ein Kind namens Chan, das ich genauso liebte wie

Yuna… Ich schluckte trocken, >Yuna< flüsterte ich und sie blickte langsam auf… >Ja…< gähnte sie und ich ging vor ihr in die Hocke… >Schatz, du weist wie sehr ich dich gern haben oder?< sie zog die Augenbrauen zusammen und klimperte einmal mit den Augen, scheinbar Dauer das Denken noch ein bisschen lag bei ihr. >Ja, warum?< antwortete sie nach einer ganzen Ewigkeit. Ich lächelte, dann wurde ich wieder ernst, sollte ich weiter sprechen? Was sollte ich den nur dann sagen, Schatz sei nicht traurig, aber du hast vielleicht einen kleinen Bruder? Nein ich konnte es ihr nicht sagen, sie würde Min Woo fragen und er würde sich

wieder den Kopf verdrehen, aber mich nicht fragen deswegen. Er würde sich nur noch mehr Sorgen und Gedanken wegen mir machen… >Nichts, Liebling. Ich sollte nur sicher gehen das du noch nicht eingeschlafen bist.< Damit drückte ich ihr einen Kuss auf die Stirn und richtete mich wieder auf. Sie blickte mich von unten her an und schüttelte dann schließlich den Kopf. Ich verzog den Mund zu einem sarkastischen Lächeln, ich konnte es ihr nicht sagen, um genau zu sein konnte ich es niemanden sagen. Ich wusste nicht wie.

>Sei leise…< murmelte Yuna als sie sich ins Bett legte. Ich schmunzelte und griff

nach der Decke. >Warum denn? Ich dachte du bist alleine im Zimmer…< In diesem Moment viel mir die Frau von gestern wieder ein. Ein Schauer überkam mich, ich kannte sie sicher auch…. Aber wer war sie nur, dass sie solche Angst vor mir hatte? Ich schüttelte den Kopf, genug gedacht, konzentrier dich Merry. >Nein,< zischte Yuna, und ich blickte zu ihr. >Ein Junge ist jetzt auch noch in meinen Zimmer.< Ich nickte und deckte sie langsam zu. >Er ist sieben. Sein Name ist Kim.< >Ach so, und sein Vorname ist?< ich lächelte verschmitzt und drückte ihr einen Kuss auf die Stirn, es ist selten, das sich Yuna die Namen ihrer Mitbewohner merkt. Er muss es ihr

wohl sehr angetan haben. >Ich glaube… Chan.< Ich riss die Augen auf und erstarrte in der Haltung. Schon wieder dieser Namen, warum nur! Warum? Wieso hieß er nur Chan? Ich schluckte trocken, dann schielte ich zu dem Bett gegen über von uns. Unscharf konnte man die Konturen eines Kindes sehen. Beruhig dich Merry…. Rief ich mir in Gedanken. Nur weil sein Name Chan ist, bedeutet das noch Lage nicht dass er dein Kind war, es gab Millionen Personen mit diesen Namen, du machst dich ja selber noch ganz Paranoid. Langsam wand ich meinen Blick wieder Yuna zu und stellte überrascht fest, dass sie eingeschlafen war. Ich unterdrückte

ein schmunzeln und drückte ihr erneut einen Kuss auf die Stier. Dann wand ich mich wieder der Türe zu. Kurz bevor ich sie schloss warf ich noch einmal einen Blick zurück und blickte Chan. Was wäre eigentlich wenn ich wirklich ein Kind Namens Chan hatte?

Die Nacht war schwül-warm und das unterdrückte Rauschen der Straßen drang zu meinem Ohr. Tief atmete ich die laue Luft ein und blickte zum Himmel. Die Stadt erleuchtete ihn hell und man konnte die Sterne kaum sehen, doch eins konnte man erkennen. Es war der Mond, er glühte mystisch und ich lächelte ihn entgegen…. Was wäre den so

schlimm wenn ich wirklich eine Familie hätte? Ich habe jetzt eine Neue und sie haben doch eh schon bereits sich von mir verabschiedet. Immer hin hatten sie mich ja bereits beerdigt. Mein Lächeln erstarb langsam und ich seufzte leise. Langsam senkte ich meinen Blick und schielte zu Min Woo hinüber. Er ging nur mit kurzen Abstand neben mir und betrachtete nachdenklich eine Plakatwand. Sollte ich es ihm doch an Vertrauen und ihn einweihen, aber nein, es wäre keine kluge Idee. Es würde ihn nur selbst aufbringen, mehr als es mich schon tat. Ich wendete meinen Blick ab und betrachtete das Busschild das nur noch wenige Meter von uns entfernt war.

Der Bus würde erst in einer halben Stunde kommen und hatten noch genug Zeit zureden, wenn ich es wirklich ihm sagen sollte… >weißt du was?< überrascht fuhr ich herum und blickte Min Woo an. Er lächelte zurück, >Das vorher, es war echt knapp.< Das vorher… Sofort spürte ich die Hitze die mir ins Gesicht stieg, Mist warum musste er mich nur ausgerechnet jetzt daran erinnern. >Sicher.< Damit stieß ich ihn meinen Ellenbogen in die Seite und sprang mich schützend hinter das Bushalteschild.  Er fasste sich gekünstelt in die Seite und tat als wäre er schwer getroffen, dann grinste er und kam mit schnellen Schritt auf mich zu.

Ich wich etwas zurück. >Nein, nicht< lachte ich als er mich packte und seine Arme um mich schlang und mich anfing zu kitzeln. >Min… Min Wooo!< rief ich und versuchte Atem zu fassen. Nach dem ich halb vor Lachen gestorben war, ließ er mich los und drückte mich fest gegen seine Brust. Ich krallte mich an ihm fest und atmete schwer ein. Ein grinsen konnte ich aber nicht unterdrücken, als mir sein Geruch wieder in die Nase stieg und ich an unseren fast Kuss von vorher denken musste. >Sag mal Liebling,< murmelte Min Woo, >Ja?< nuschelte ich und blickte an ihn gedrückt nach oben. Unsere Blicke taffen sich und ich

lächelte ihn an. Er war einfach nur so gutaussehend… >Du weist das du deine Kochuniform noch an hast…< Ich stockte und mein Lächeln erlosch. Sofort befreite ich mich aus seiner Umarmung und fuhr zurück, >Oh Shit…< zischte ich als ich an mir nach unten blickte. Ich hatte wirklich noch meine Uniform an. Scheiße, sollte das Chef Kang mit bekommen, dann würde ich gegrillt werden, wenn nicht sogar geröstet und verkokelt! Das würde sowas von gegen die Hygieneverordnung in unserer Küche sein… Ich hatte die HACCP´s verachtet, ich… Moment, das war ja gar nicht ich. >Tom!< stieß ich hervor, als er mir wieder ein viel, wie er

da in der Notaufnahme stand und mich frech angrinste…. >Ich werde ihn umbringen, sollte ich ihn nur sehen, dann würde ich ihn durch meine kalten…< Ein Räuspern neben mir brachte mich aus meinen Rachsüchtigen Gedanken, ich blickte zu Min Woo, der mich streng anblickte und ich stockte. >Was hatten wir über Schimpfwörter und Fluchen gesagt, Merry?< Ich biss mir auf die Lippe und blickte ihn entschuldigend an, >Sorry< murmelte ich und griff versöhnend nach seinen Arm, die er vor seiner Brust verschränkt hatte. >Komm nicht böse sein oki?< fragte ich und klimperte mit den Wimpern. Schließlich musste er grinsen,

diese Tour wirke wirklich immer an ihm, weil sie einfach sowas von überhaupt nicht zu mir passte. >Ok..< lachte er, dann beugte er sich zu mir herunter. Überrascht über das plötzliche Geschehen, merkte ich nicht einmal wie er mir einen Kuss auf die Lippen drückte. >Hey,!< zischte ich und schlug mir eine Hand auf den Mund und blickte ihn scherzhaft böse an und er steckte mir die Zunge raus.>Das war die Rache fürs Fluchen.<  Ich grinste. Wenn das so war, dann würde ich nur noch Fluchen, nur für dich… dachte ich nur in Gedanken. Da vielen mir plötzlich die neugierigen Blicke neben mir auf und ich wisch erschrocken etwas zurück. Wir

waren nicht alleine. Die ganze Bushaltestelle war voll und alle, die da waren starrten uns grinsend an. Ich schluckte trocken, wie konnte ich die ganzen Menschenmassen nicht vorher schon erkannte haben, wütend schielte ich zu Min Woo hinüber, er grinste nur unschuldig. In diesen Moment, hätte ich ihn wirklich gerne umgebracht.

Der Bus war fast leer und ich ließ mich auf einen der Bänke direkt neben einem Fenster nieder. Min Woo setzte sich neben mich und ich ignorierte ihn. Jetzt war ich nämlich sauer. Warum hatte er mich auch nur küssen müssen. Es reicht schon das sich die alten Omas hinter uns

sich das Maul über uns zerrissen, nein auch irgendwelche High-School Schüler nicht weit von uns weg grinsten uns wissend an. Mein Gott, wie ich die Koreanische Gesellschaft nur hatte, dafür dass sie bei solchen Sachen so kleinlich sind! Also schmollte ich und guckte demonstrierend aus dem Fenster. Ich betrachtete die Autos die an uns vorbei fuhren und die Ampeln die sich ständig umschalten zuschienen. Nach einer Ewigkeit stoppte der Bus an einer weiteren Haltestelle und ich betrachtete sie Plakate. Eines von ihnen war BBG. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen als ich die Boyband sah. Die Sechsten Typen hatten sich in eine

Unglaubliche Position geschmissen und machten Werbung für ihre nächsten Konzerte. Innerlich seufzte ich und betrachtete sie, sie alle, TaeYang, Dylan, Kai, Zero, YungGuk, Young. Es konnte noch die Welt einstürzen, ich war immer noch ein riesen Fan von ihnen. Von ihnen allen… Mein Blick viel auf Dylan und ich schluckte. Kannte ich vielleicht nicht nur ihn? Nach dem was man den Medien entnehmen konnte, waren sie alle seit der High-School Freunde. Vielleicht war ich den anderen auch schon einmal über den Weg gelaufen. Bei diesen Gedanken verzog ich die Lippen zu einen Grinsen. Das wäre wirklich der Traum eines jeden

Fans…. Aber Moment mal, wenn wir schon bei Dylan waren, sollte ich mich vielleicht noch einmal mit ihm treffen, ich hatte noch so viel Fragen, aber wenn ja, wie sollten wir uns treffen? Ich kannte nicht einmal seine Nummer. Ich würde es doch niemals mehr schaffen ihn zutreffen, wenn er nicht gerade herbei gerannt kam…

In diesem Moment krachtet etwas auf meine Schulter und ich zuckte überrascht zusammen. Vorsichtig blickte ich zu ihr und erkannte Min Woo. Er war eingeschlafen und sein Kopf lag auf meiner Schulter. Ich zog die Augenbrauen zusammen und fing an mit der Schulter zu zucken, hey ich war

immer noch außer auf ihn! In diesem Moment krallte er nach meiner Hand und schlag seine Finger in meine. Ich schluckte und gab es auf ihn zu wecken zu wollen. Was sollte ich den schon gegen ihn großartig Machen? Er war einfach nur süß, wie er das so da lag und meine Hand hielt. Der Bus setzte sich wieder in Bewegung und wir rollten los. Ich verzog den Mund, >Zurück zu meinen eigentlichen Thema,< murmelte ich vor mich hin und betrachtete nachdenklich Min Woo. Wie sollte ich mich nur wieder in Kontakt mit Dylan setzen? Vorsichtig tastete ich meine Taschen ab auf der Suche nach meinem Handy, vielleicht hatte er mir ja eine

Nachricht oder seine Nummer hinterlassen, was weiß man den so genau? In diesem Moment stieß ich auf einer Serviette in meiner Tasche, ich wusste es doch. Irgendwoher hatte ich das im Gefühl, das er mich nicht Komplet unwissend zurück lassen würde. Triumphierend zog ich sie aus meiner Tasche und betrachtete die undeutlich geschrieben zahlen darauf. Er hatte es also wirklich getan… Nachdenklich betrachtete ich sie und dann Min Woo. Er schlief wie ein Stein und würde auch nicht aufwachen bevor ich ihn auf wecke. Wir hatten noch eine halbe Stunde bis wir an unserer Haltestelle waren. Im Moment hatten wir

es bereits fast eins und wir waren fast alleine, natürlich bis auf den Busfahrer. Ich betrachtete Mi Woo und schließlich wieder die Nummer sollte ich es wagen und ihn jetzt anrufen? Was ist wenn es schon schläft? Ich biss mir auf die Lippen, schließlich Tastete ich nach meinen Handy und zog es aus der Hosentasche. Mit unsicheren Fingern löste ich den Sicherheitscode und tippte schließlich die Nummer ein. Ich war noch einen letzten Blick auf Min Woo. Dann drückte ich den grünen Knopf und es begann zu tuten... Ich wollte gerade schon wieder auflegen als ein Knacken ertönte und eine tiefe Stimme sich schließlich meldete, >Ja… Hallo?< Ich

kannte diese Stimme, schoss es mir durch den Kopf und ich stockte. >Hallo?!< meldete sie sich wieder nur etwas aggressiver. Woher kannte ich sie nur? >Hallo…?< meldete ich mich schließlich mit unsicherer Stimme. >Ist das hier richtig, bin ich bei Dylan?< >Moment…, der ist gerade auf den Klo!< kam eine ungehobelte andere Stimme zurück. Ich zog die Augenbrauen zusammen, im Hintergrund konnte ich Musik und Stimmer hören, hatten die mich gerade auf Lautsprecher? Wenn ja, wer waren sie? >Ach so, kein Problem.< murmelte ich >Ich ruf später noch einmal an.< sollte ich auflegen? >Moment warte mal.< kam

es zurück und ich hielt inne, >Ja?< fragte ich, langsam schien ich mich aus meiner Unsicherheit zu legen >Sag mal bist du die Kleine wegen die Dylan heute soll einen Aufstand gemacht hat?!< Im Hintergrund konnte ich deutlich das Kichern mehrere Leute erkenne. >Wie einen Aufstand?< fragte ich ganz unbeholfen, was die können, konnte ich schon lange. >Nun ja du weißt schon…< jetzt brachen sie komplett ab und lachten laut durcheinander. Wieder eine andere Stimme meldete sich…>Ja, genau du bist ja umgekracht!< Ich stockte, ich war mir sicher dass ich sie schon einmal gehört habe. >Sagt mal… kann es sein

das ihr BBG seit?< stotterte ich und hoffte auf ein Wunder. >Ach ja und was wäre wenn er es sind.< Ich unter drückte ein Aufkreischen und begnügte mich mit einem Kreuzzeichen, Ich hatte wirklich BBG am Hörer! >Das, das… das wusste ich.< quietschte ich und versuchte ich meine Aufregung herunter zudrücken. Erneutes Lachen, in diesem Moment konnte ich eine Türe im Hintergrund aufgehen hören, >Hey, was macht ihr damit meinen Handy?!< Konnte ich Dylan hören. Und das Lachen wurde lauter, >Nichts, wir reden nur mit deinem Date…< Ich konnte nur noch ein Knacken hören und dann ein lautes Tut… Er hatte aufgelegt. Ungläubig

starrte ich mein Handy an. Sie hatten es wirklich gewagt auf zulegen….

Kapitel 7

Ich konnte das gleichmäßige atmen von Min Woo neben mir hören, und das unregelmäßige schnurren von Bob zu meinen Füßen. Ich konzentrierte mich auf die Geräuschkulisse sie durch die geschlossen Fensterscheiben zu uns drangen und ich starrte die Umrisse der Lampen über mir an. Ich machte alles was ich konnte, aber eins konnte ich nicht und das war schlafen. Ich warf den Wecker einen kurzen Blick zu, wir hatten es kurz vor Drei… Ich stieß ein stilles Seufzen aus und setzte mich schließlich auf. Ein Rascheln entstand als ich die Decke nach hinten schob und Bob miaute protestierend, doch ich ließ mich nicht stoppen. Frustriert starrte ich auf die halb schlossen Jalousie und zog die Augenbrauen zusammen. Dann seufzte ich registrierend, schob die Decke ganz weg und stand auf. Barfuß schlich ich um das Bett herum und öffnete die Zimmertüre, sie war eh einen Spalt offen damit Bob rein und raus konnte. Vorsichtig lehnte ich sie hinter mir wieder an.

Das Licht der Straßen und der Werbereklamen ließ das Wohnzimmer heller wirken. Man konnte genau die Gegenstände in ihm erkennen. Grummelnd ging ich an dem großen Aquarium vorbei, es leuchtete blau und die Fische schwammen in kleinen Schwärmen darin herum. Das kleine nachgebaute Korallenriff blühte in bunten Farben und die Steine bildeten kleine Höhlen in denen sich vereinzelt kleine Krebse befanden. Nach dem ich ihm einen kurzen Blick widmete ging ich schließlich an ihm vorbei und ließ mich auf dem Sofa nieder. Es war aus weißem Leder und stand mitten im Raum, kurz bevor es eine kleine Stufe nach unten ging. Die kühle die von ihm ausging ließ mich nun schließlich ganz wach werden und ich brummte etwas Unverständliches vor mir hin. Mein Blick war gerade ausgerichtet. Direkt auf die Große Fensterfront vor mir, die Leinwand war noch herunter gefahren und ich griff nach der Fernbedienung die neben mir lag. In diesem Moment viel mein Blick auf mein Handy, das ich vor mir auf dem Glastisch liegen hatte. Ich kniff die Augenzusammen, ich war mir sicher er hatte mich nicht mehr zurück gerufen. Schließlich griff ich nach ihm. Kurz bevor ich es allerdings anmachte, verharrte ich. Was war, wenn er mich wirklich nicht mehr angerufen hatte. Hatte er mich dann aufgegeben? Mein Stolz verbot es mir erneut anzurufen. Also was sollte ich machen. Ich stieß einen stillen Fluch aus und legte es schließlich einfach neben mir und der Fernbedienung hin. Dann blickte ich gerade aus. Die Leinwand hatte sich in Zwischenzeit ganz wieder eingerollt und man konnte nun direkt in das Stadtleben von Seoul blicken. Die Fronten der Hochhäuser leuchteten hell und die Werbeanzeigen auf ihnen und den großen Schildern die sich zwischen den ganzen Gebäuden zogen wechselten immer zu ihre Bilder. Unten in den Straßen fuhren Autos und hupten ab und zu. Die Ampeln wechselten immer zu ihre Lichter. Ich betrachtete still schweigend dem geschehen vor mir. „Wer war ich nur wirklich in dieser Welt?“ murmelte ich still vor mir hin und schluckte trocken. Diese Frage ich hatte sie mir schon lange nicht mehr gestellt… und doch hatte ich sie noch nicht vergessen. Matt blickte ich auf meine Hände und Erinnerungen schwappen auf. Erinnerungen von der Zeit kurz nach meines Unfalles…

 

Es schüttete wie aus Eimern und es schien auch nicht besser zu werden. Trocken blickte ich aus dem Fenster neben mir. Seit Tagen regnete es schon, ohne auch nur eine Hoffnung auf Sonnenschein. Um genau zu sein, regnete es seit eine Woche. Seit ich auf gewacht bin. Lag es vielleicht an mir? War es die Strafe daran, dass ich mir mein Leben nehmen wollte? Stille Traurigkeit überkam mich und das Bild vor meinen Augen wurde dunkler. Ich schloss sie schließlich und atmete drei Mal tief durch, danach hatte ich mein Herz wieder beruhigt. Langsam öffnete ich meine Augen wieder und hob meine nicht eingegipste Hand. Mit ihr fuhr ich mir durchs Haar und richtete mich schließlich stöhnend auf. Matt warf ich einen Blick auf die Wanduhr. Wie hatte es drei Uhr am Morgen. Viel zu spät um zu schlafen, und zu früh um wach zu sein. Unschlüssig blickte ich auf die Türe, was sollte ich nur machen? Mir war so tierisch langweilig. Schließlich stand ich unter leichten Schmerzen auf und schlüpfte in meine Hausschuhe. Es wurde Zeit das Krankenhaus zu Erkundigen. Seit Tagen hielten sie mich nun schon in meinem Zimmer gefangen, lag vielleicht an meine Gehirnerschütterung und daran, dass ich fast ertrunken war. Vielleicht lag es auch an meinen gebrochenen Rippen oder an meinem Gips Arm… vielleicht fehlte mir aber auch etwas komplett anderes was ich noch nicht wusste… Ich schüttelte den Kopf, was soll es schon. Es machte ja auch keinen Unterschied mehr. In dem Monat in dem ich im Koma lag, war eh schon wieder fast alles Verheilt. Vorsichtig öffnete ich die Türe und linste hinaus. Es herrschte totenstille, alle schliefen und im Gang leuchteten matt die Lampen. Sie wurden zum Stromsparen bis auf jede dritte ausgeschalten. Nach dem ich sicher war das niemand kam schlüpfte ich aus meine Zimmer heraus. Ich war meiner Zimmernummer noch einen kurzen Seitenblick zu. Es war die Nummer E11, darunter stand, vier Bett und die Namen der Bewohner. Ganz unten erkannte ich meinen Namen. Merry, das war der Name den sie mir gegeben hatten. Ich wurde am 24. Dezember gefunden, es war Heiligabend. Daher der Name, Merry… Chrismas. Das war auf jeden Fall die Idee meines Retters. Was hat er sich nur bei diesen Scheiß gedacht? Ich schüttelte bei dem Gedanken den Kopf, so stark das mein kurzes schwarzes Haar durch die Luft flog, ich seufzte bei dem Gedanken an sie. Wie zur Hölle konnte ich sie mir nur jemals so abschneiden? Ich war scheinbar nicht ganz sauber gewesen bei dem Gedanken. Als sie mich fanden musste es pechschwarz gewesen sein, jetzt hatte sich die Farbe bereits wieder heraus gewaschen und man konnte unter der schwarzen Pampe eine wunderschöne karamellfarbene Mähne erkennen. So wie ich es bereits fest gestellte hatte, war ich keine einheimische Koreanerin. Ich war scheinbar irgendeine Mischung mit karamellfarbenen Haaren und Bronze Augen mit Grünstich.

Der Gang war lang und einsam. Nur Türen und Schilder. Einmal kam ich an einem der Schwesternzimmer vorbei. Auf Zehenspitzen schlich ich daran vorbei und hoffte nicht bemerkt zu werden, was ich auch schaffte.  Unschlüssig blickte ich mich bei jeder der Kreuzungen um und versuchte mir den Weg zu merken. Schließlich kam ich zu einem Aufzug. Ich drückte auf den Knopf. Nach einer halben Ewigkeit kam der Aufzug. Nervös blickte ich mich um, aber niemand kam. Erleichtert stieg ich ein und starrte die Knöpfe an die die Stockwerke anzeigten. Es waren sechs. Erdgeschoss bis nach oben. Ich befand mich im Moment im vierten Stock. Vielleicht sollte ich systematisch von oben nach unten anfangen, aber was war denn ganz oben. Ich bezweifle das ich aufs Dach konnte, oder das oben überhaupt irgendwas Interessantes war. Deshalb drückte ich aufs Erdgeschoss. Wenn es was zum Erforschen gab, dann sicher dort. Die Türe schloss sich still und das Gefühlen des fallen setzte ein als ich hinunterführ. Mein Magen wurde flau und mir schoss der Gedanke wie sehr ich doch Fahrstühle hasste durch den Kopf. Mit einen Poing ging schließlich die Türe auf und ich schüttelte mich benommen um das unangenehme Gefühl los zu werden. Vorsichtig schielte ich heraus. Hier herrschte um einiges mehr betrieb als auf meinen Stockwerk. Vor den Fahrstuhl standen zwei ältere Männer die mich fragend anblickten. >Willst du nicht aussteigen?< ich blickte unsicher und kniff die Augenbauen zusammen, bis ich begriff das sie mich ja nicht kannten und nicht wussten, das ich Ausgangssperre hat. Ein lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus. >Sicher!< rief ich fast und zuckte geschockt zusammen, ich war viel zu sehr aufgedreht um mich zu beruhigen. Ich stieg also aus und stand nun unsicher dar und blickte mich neugierig um. Einige Krankenschwestern und Ärzte eilten an mir vorbei. Gefolgt von aufgebrachten Gästen und Patienten. Fragten blickte ich ihnen hinterher. Was sie wohl vorhatten? Schließlich setzte ich mich in Bewegung. Wo sollte ich bloß hin? Hier war alles so groß und voll. Ich schlenderte an den verschiedensten Personen, Abteilungen und Räumen vorbei. Bis ich zur Kantine kam. Sie war leider geschlossen und ich seufzte. Das hier war um einiges Langweiliger, als ich es mir gedacht hatte. Frustriert endete ich schließlich auf einer Bank, vor einem Eingang. Was sollte ich jetzt nur machen? Ich hatte alles gesehen und festgestellt, es war noch langweiliger als ich es mir vorgestellt hatte. Am besten wäre es wenn ich wieder in mein Zimmer gehe, bevor jemand merkte, dass ich weg war. Also stand ich auf und… welches Zimmer hatte ich eigentlich und war ich überhaupt?, schoss es mir durch den Kopf und ich blickte mich fragend um. >Echt jetzt, jetzt habe ich auch noch meinen Weg verloren?< jetzt war ich wirklich angepisst. Erst große Langeweile und dann auch noch den Weg verlieren, das war ja sowas vor typisch. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen. Super und was mache ich nur? Unsicher ging ich zu einen der Schilder, die Groß an den Mauern hingen und einen Überblick der ganzen Etage abgaben. Er sah verwirrend unrealistisch aus. >Nein, Konzentrationen Merry! Reiß dich nicht verwirren, denk nach!< murmelte ich und kniff die Augenbrauen zusammen. Angestrengt nachdenkend stand ich dar, bis mir jemand auf die Schulter tippte und ich geschockt zusammen zuckte. Überrascht fuhr ich herum und verlor im selben Moment das Gleichgewicht. Wild rudernd drohte ich nach hinten zustürzen und griff nach dem nächstbesten was ich zufassen fand um mich zu retten.

Ein dumpfer Schmerz in meinem Hinterkopf und Rücken ließ mich zusammen zucken. Überrascht zwinkerte ich und starrte unscharf auf das etwas vor mir. Meine Lippen kippelten und ich schluckte trocken. Dann stieß ich es schließlich von mir weg und… lief knall rot an. Ich hatte es geküsst! Um genau zu sein ihn und zwar niemanden anderen als den heißesten Typen den ich jemals gesehen hatte… Er blickte mich ebenfalls mir riesigeren braunen Augen an und fasste mit einer Hand an seine Lippen. Ich starrte ihn an… seine Brille war leicht verrutscht und seine wilden lockigen Haar stand in allen Richtungen ab. Langsam ließ ich meinen Blick von seinem perfekten Gesicht senken und starrte auf seine Krawatte… ich in der Hand hielt. Geschockt ließ ich sie fallen und wich etwas ab von ihm, was nicht schwer war, da wir beide eh auf dem Boden saßen. Mist, was hatte ich jetzt nur schon wieder getan?! >So… Sorry.< stotterte ich. OMG, er starrte mich noch immer an und ich ließ meinen Blick peinlich berühr senken. Plötzlich erstarrte ich als mein Blick auf seinen Arztkittel und Kleidung viel… Shit ich hatte einen Arzt geküsst! Nein… warum ausgerechnet ich, mein erster Kuss. Ich unterdrückte ein Quengelnd und kniff die Augen zusammen, nein nicht so schlimm, er ist heiß… und außerdem ich  weißt ja nicht. Vielleicht habe ich ja bevor ich in den Fluss gesprungen bis auch schon einen Freund gehabt. Vielleicht bin ich ja auch ausgerechnet wegen meinen Freund in den Fluss gesprungen, das wäre eine Möglichkeit… Eine leises Räuspern ließ mich auf blicken, direkte in seine wunderschönen Augen, ok, er war heiß. >Was tust du denn hier?< ich kniff die Augenbrauen zusammen, was meinte er den damit… oh Mist wusste er das ich ausgangsperre hatte! >Nichts Besonderes, nur mal Luft schnappen…< murmelte ich und blickte betroffen zu Boden. Lange folgte schweigen und ich linste unsicher zu ihn auf, bis ich seinen Blick sah. Dann schluckte ich er, er war so warm. In diesem Moment spüre ich wärme von meinem Herzen ausgehen. >Na gut, genug Zeit gehabt, lass uns wieder hoch gehen, ok Merry?< er warf mir ein kleines Lächeln zu und ich nickte schließlich. Geschmeidig erhob er sich und strich seinen Kittel glatt, dann streckte er mir die Hand hin und zog mich hoch. Oh mein Gott, wie groß war er den bitte schön? Er war mindestens drei Köpfe größer als ich… unsicher hielt ich immer noch seine Hand und ein leichtes Klopfen von meiner Brust aus war zu spüren. Ich schluckte. Plötzlich realisierte ich etwas und riss die Augen auf. >Woher kennst du meine Namen? Und wer bist du überhaupt!< Er blickte auf mich herab. Dann nahm er mit seiner freien Hand seine Brille ab und sein Lächeln wurde breiter. >Mein Name ist Park Min-Woo und ich war es der dich damals Merry getauft hatte, nach dem ich dich aus dem Wasser zog.< Sein griff wurde stärker und ich schluckte trocken… er war es? Er hatte mich aus den Wasser gezogen und mir diesen idiotischen Namen gebenden?

Ein Schmunzelt breitete sich auf meine Lippen bei dieser Erinnerung aus und ich seufzte leise. Das lag jetzt schon fast zwei Jahre zurück als ich Min-Woo zum ersten Mal traf. Viel war zwischen uns passiert, doch unser Schicksal war verbunden… War das vielleicht mein Platz in der Welt? Hier neben ihn zustehen? War es mein neuer Platz? Was war dann mit meinem alten? Hatte ich damals auch einen festen Platz, denn ich niemals verlassen wollte? Ich warf unsicher einen Blick auf mein Handy, es lag schwarz neben mir und ich biss mir auf die Unterlippe. Sollte ich es doch noch einmal wagen und ihn anrufen oder einen Nachricht zuschrieben? Schließlich schnalzte ich mit der Zunge und griff nach dem Ding. Das war meine einzige Möglichkeit es heraus zu finden, ich sollte sie nicht verschwenden. Damit schaltete ich es ein und überrascht zwinkerte ich einmal. Dylan, er hatte mir einen Nachricht geschrieben, sogar mehrere! Meine Finger begannen nervös zu zittern und ich tippte auf sie.

Sky sorry wegen vorher, können wir uns morgen vielleicht treffen?

Sky bist du noch wach?

Mach dir keine Sorgen, keiner von BBG hat gemerkt das du es warst

Sky…

Hallo?

Wenn du das liest ich werde morgen um 11 Uhr im Sulbing Insadong warten.

Schlaf gut…

Ich starrte sie geschockt an. Sky, schon wieder dieser Name, war es wirklich meiner gewesen? Ich konnte mich nicht erinnern, aber ich war mir sicher ihn schon einmal gehört zuhaben… ja er hatte mich schon einmal so genannt, heute auf dem Konzert…. Ich konnte nicht fassen das nur ein paar wenige Stunden her war… >Heute ist echt viel passiert…< murmelte ich nur und blickte auf. Draußen wurde es schon langsam wieder hell. Leise gähnte ich und seufzte… zum Glück hatte das Lost, morgen zu. Das heißt ich hatte Zeit um mich mit Dylan zu treffen, ich musste nur noch eine Ausrede für Min-Woo parat haben.

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Hörbuch

Über den Autor

Nightstar
Hallo ihr alle,
Ich liebe es Bücher zuschreiben. Fange aber meistens an und were nicht fertig weil ich zu viele Ideen habe, aber lasst euch davon nicht ablenken.
Falls ihr eine Meinung, Fragen oder einige Ratschläge zur Story habt scheut euch nicht es mir mitzuteilen.

Viel Spaß beim Lesen >o<

LG

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Gast Ich hab so ne komische vorahnung zu wissen wer ihr Mann war.
Bin gespannt wie es weiter geht

Liebe Grüße
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Nightstar Freud mich das sie dir gefallen hat. Wenn du eine Vorahnung hast, dann verrat sie lieber nicht... trotzdem viel spaß beim weiter lesen?

Lg
Vor langer Zeit - Antworten
myriama Spannend geschrieben, der Ausgang traurig, ich dachte nur, nein das macht sie ja eh nicht.
Danke für dein Buch. Liebe Grüße
Vor langer Zeit - Antworten
Nightstar Danke für dein Kommentar,
aber die Geschichte ist ja noch nicht fertig. das war nur der Anfang. Ich habe gerade Kapitel 3 fertig, wenn du weiter lesen willst.
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Nightstar Solltet ihr irgendwelche Anregungen haben, schreibt mir doch bitte.

Lg
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