Kinderbücher
Ambrosia

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"Ambrosia erlebt Halloween"
Veröffentlicht am 29. Oktober 2016, 16 Seiten
Kategorie Kinderbücher
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
Ambrosia erlebt Halloween

Ambrosia

Vorbemerkung

Ein Büchlein für Kinder.


Die Hexe Ambrosia will auch bei Halloween dabei sein.

Das stößt sie auf aggressive Clowns.


(Aus aktuellem Anlass wieder eingestellt: 08.10.2019)




Copyright: G.v.Tetzeli

Cover: Monika Heisig

Internet:

www.welpenweste.de

Anmerkung:

Leider hat sich in Deutschland eine gefährliche, kriminelle Merkwürdigkeit eingeschlichen, nämlich die der gewalttätigen Gruselclowns

(wie üblich kommt dieser Trend aus den USA) zu Halloween.

Vielleicht verschärft sich diese kriminelle Energie dadurch, dass 2017 die Neuauflage "Es" nach Stephen King im Kino erschienen ist.

Die Polizei rät davon ab sich zu Halloween als Clown zu verkleiden, um nicht mit diesen gewalttätigen Kriminellen verwechselt zu werden.


Ich habe hier eine Kindergeschichte

geschrieben, welche diese Clowns in einem märchenhaften Zusammenhang setzt. (als die Bösen)

Ambrosia

Die Hexe Ambrosia freute sich auf Halloween. Für sie war das so ähnlich, wie ein Jahrmarkt. Der Rabe Corax saß auf dem Küchentisch und gab Ratschläge.

„Wenn Du unbedingt ausreiten musst, um Dir diesen Firlefanz anzugucken, dann richte Dich wenigstens her.“

„Da hast Du recht, Corax.“

Ambrosia sah ein, dass sich eine Hexe mit Küchenschürze nicht so gut machte. Flugs band sie die Schürze ab. Corax war immer noch nicht zufrieden.

„Wenigstens ein anständiges Kleid kannst Du anziehen.“

Ambrosia schnippte mit den Fingern und

zack, da hatte sie ihr schönstes Kleid an. Was Hexen eben so als schön empfinden. Das Kleid war durchlöchert und sah aus wie von einer Friedhofsleiche geborgt. Nur noch die Spinne Arachnida ans Revers geheftet und sie fühlte sich bereit loszufliegen. Sie schnappte sich den Besen und fragte.

„Na, Corax, willst Du mit?

„Klar“, war der Rabe begeistert.

So setzte sich der Rabe auf die Schulter der Hexe und Ambrosia startete los. Bald hatten sie den dichten Wald überflogen und kamen beim ersten, kleinen Dorf an. Etwas abseits waren sie gelandet und die Hexe hatte ihren Reisigbesen in der Hand und benutzte ihn, wie ein Spazierstock. Vor einzelnen Bauernhäusern sah sie Kürbisse mit

ausgeschnittenen Gesichtern.

„Direkt unheimlich“, kicherte sie.

Dann kamen sie an den Dorfanger und da loderte ein riesiges Feuer. Sie standen etwas abseits von den Dorfbewohnern, die sich um das Feuer versammelt hatten.

„Sie vertreiben die bösen Geister“, erklärte Corax.

„Wenn die wüssten“, kicherte Ambrosia erneut.

„Tja, mehr ist hier wohl nicht los“, meinte sie schließlich. „Weißt Du was? Wir fliegen zu einer richtig großen Stadt. Da ist bestimmt mehr geboten.“

Corax hatte da gewisse Bedenken, aber die Hexe ließ sich nicht abbringen. Schließlich hatten sie die nächste, größere

Stadt angeflogen und waren im Stadtpark hinter einer Eiche angekommen. Zuviel Aufsehen wollte die Hexe nun doch nicht erregen. Sie wanderte die Wege des Parks entlang, bis sie sich auf einer Bank unter einer Laterne ausruhte. Corax saß neben ihr. „Ach, beim Beelzebub“, seufzte sie, „ich bin das Wandern gar nicht mehr so gewöhnt. Fliegen ist eindeutig bequemer.“

„Wem sagst Du das“, pflichtete der Rabe bei. „Schau doch“, rief Ambrosia, „da kommt ein Gerippe auf einem Skateboard.“

Das Board rollte vorbei und das Gerippe rief Ambrosia zu.

„Hey, Alte, echt geiler Aufputz.“

Die Hexe fühlte sich geschmeichelt und nestelte an ihrem strohigen Haar.

Kurz darauf kam eine Kinderschar vorbei. Sie trugen Lampions. Ein paar kleine Hexen waren darunter, ein Zombie und ein Vampir. "Süßes, sonst gibt’s saures", forderten sie.

„Haben die nicht vorher einen Spruch aufzusagen“, fragte Corax.

„Genau! Tradition muss sein“, bestätigte Ambrosia. So mussten die Kinder einen Spruch aufsagen. Spinnenfuß und Krötenbein, wir sind viele Geisterlein! Wir haben leere Taschen und wollen was zu naschen. Da schnippte Ambrosia mit den Fingern und sie hatte eine Schale mit Süßigkeiten in der Hand. Die Kinder zogen johlend mit der Beute weiter.

Dann kam ein Gespenst vorbei. Die Hexe sprach das Gespenst an.

„Du schwebst ja gar nicht“

„Gehe mir nicht auf den Senkel, alte Wetterhexe“, antwortete das Gespenst. „Die Party bei Dieter wird sowieso wieder ätzend langweilig. da muss ich mich nicht auch noch schräg anmachen lassen!“ „Ein Benehmen ist das“, kritisierte Ambrosia, „und woher wusste er, dass ich eine Wetterhexe bin?“ Ambrosia staunte.

„Weißt Du, in der Stadt, da ist vieles anders“, klärte Corax auf. „Trotzdem, man muss sich an gewisse Traditionen halten“, meinte die Hexe.


Plötzlich aber stürzte hinter der Parkbank

jemand hervor, der hatte eine Clown-Maske vor dem Gesicht und schwang ein blankes Beil, das noch den Aufkleber vom Baumarkt hatte. Fast hätte er die Hexe mit der Klinge erwischt, als er das Beil wie verrückt durch die Luft sausen ließ. Dazu brüllte er „Uaaaah! „Jetzt reicht es aber“, rief Ambrosia erbost und schnippte mit den Fingern. Da erstarrte der Clown mitten in der Bewegung. Der Clown wusste gar nicht, wie ihm geschah. Er war einfach festgehext.

„Eine tolle Statue gibt der Clown her, finde ich."

Die Hexe war stolz. Dann schnippte sie wieder und der erstarrte Clown stand auf einem Sockel direkt neben dem Gehweg. Ambrosia schnippte wieder mit den Fingern und hatte

ein riesiges Buch in der Hand. Sie blätterte und schüttelte den Kopf.

„Nirgendwo steht, dass es zu Halloween Clowns gibt. Auch nicht bei den alten Kelten. Diese Clowns sind einfach gegen die Tradition.“ Sie schnalzte den Almanach wieder fort.

Dann besah sie sich die Statue. „Das ist ja noch schöner, als Kürbisse aufstellen“, freute sich Ambrosia.

Da kam eine ältere Dame des Wegs und erschrak bei der Statue. Sie setzte sich neben die Hexe. „Geht es ihnen auch so“, fragte sie. „Man ist nicht mehr sicher. Diese Clowns sind eine richtige Plage und gefährlich.“ „Ja das stimmt, Kollegin“, bestätigte die Hexe. „Wenn nur alle so starr wären, wie dieses Ding da“,

fuhr die Alte fort und erhob sich. „Die Beine wollen auch nicht mehr so richtig.“ „Wem sagen sie das“, grinste die Hexe und schnippte heimlich. Als die Frau weiterging, da murmelte sie. „Komisch, ich fühle gar keine Schmerzen mehr in meinen Beinen.“

Ambrosia wusste, warum.

„Ich habe eine Idee“, wisperte Ambrosia eifrig. „Der Plage mit den Clowns kann abgeholfen werden.“ Corax verstand auf Anhieb und wenn sein Schnabel gekonnt hätte, dann hätte er gelächelt. Und flugs zauberte die Hexe alle falschen Clowns der Stadt herbei. Die standen ganz schön verdattert vor ihr. Sie hatten Keulen, Ketten und auch Beile. Ambrosia schnippte und befahl:

„Ihr stellt euch jetzt alle brav am Wegesrand auf. Schön mit Abstand.“

Die bösen Clowns mussten gehorchen, ob sie wollten, oder nicht. Dann zauberte Ambrosia wieder und lauter Statuen standen da. Alle auf einem schönen Sockel. Und alle mitten in einer Bewegung. Die Clowns konnten sich nicht mehr rühren. „Das macht Spaß“, rief Ambrosia. „So schön war Halloween noch nie.“

Sie stieg wieder auf ihren Besen, Corax hüpfte auf die Schultern und hui ging es nach Haus.

Im Hexenhäuschen war Ambrosia noch ganz aufgeregt. „Zum Krötenauge, war das ein Erlebnis!“ Corax allerdings war nicht so begeistert.

„Sag mal, Ambrosia, du kannst doch diese Clowns nicht ewig eingefroren lassen. Es sind doch auch Menschen.“

„Keine Angst“, grinste die Hexe. „Am nächsten Morgen tauen sie wieder auf. Ihre Glieder werden furchtbar schmerzen. Außerdem werden sie ordentlich frieren, weil sie sich die ganze Nacht nicht rühren konnten, aber sonst passiert ihnen nichts. Dafür habe ich gesorgt.“ Da klapperte Corax mit dem Schnabel.

„Das hast du toll hingekriegt. Ein wunderbares Halloween!“


Es kam sehr selten vor, dass der Rabe Ambrosia so lobte.

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Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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KaraList Das ist ja eine zauberhafte Hexe. Schick´ sie doch ´mal bei mir vorbei!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
erato 
Hex, Hex - da kann man ja nur lachen.
wenn Hexen solche Sachen machen.
Bald wird ihr gehn die Puste aus
und im Kürbis - ist´s Licht aus.....

Freundich send ich Rabengrüße
und stell sie DIR auf Abendfüße
Thomas



Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Das freut Ambrosia sehr! Danke!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
Soraya55 Schicke Ambrosia mal vorbei!!!! Selbst hier in der kleinen Stadt treiben diese Clowns ihr Unwesen!

Eine Geschichte, die ich bestimmt meinen Enkeln vorlesen werde!!!
Liebe Grüsse
Gudrun
Vor langer Zeit - Antworten
CHM3663 Was für eine wunderschöne, spannende Halloween-Geschichte mit aktuellem Bezug und mit einem perfekten Happy-End!
Ich wünschte, im wahren Leben könnte man diese Plage genauso leicht und schmerzlos beenden!
Ich danke Dir für Deinen tollen Beitrag zu diesem besonderen Tag!
Viele liebe Grüße,
Chrissie
Vor langer Zeit - Antworten
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