Fantasy & Horror
Und der Himmel färbte sich schwarz - Kapitel 3

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"Sie kamen plötzlich und sie kamen in Scharen. Und der Himmel färbte sich schwarz."
Veröffentlicht am 28. Oktober 2016, 30 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

Schülerin, sechszehn Jahre alt, Hobbyautorin. Ich begeistere mich gerne für Musik und Film, häufig so sehr, dass es anderen um mich herum zu viel wird. Ich liebe das Erfinden und Aufschreiben von Geschichten sowie die Schrift selbst. Wenn ich schreibe, kann ich alles um mich herum vergessen und in meine eigenen Welten eintauchen.
Sie kamen plötzlich und sie kamen in Scharen. Und der Himmel färbte sich schwarz.

Und der Himmel färbte sich schwarz - Kapitel 3

Er kann nicht entkommen

Das Gewehr in meiner Hand fühlt sich merkwürdig an. Es gehört da nicht hin. Meine Hände passen nicht an diesen Kolben, sie sollen da nicht sein. Es gibt andere, denen das Leben als Soldat mehr zusagt. Ich bin keiner von ihnen. Trotzdem habe ich mich am Morgen bei Monsieur Trelaud gemeldet, wie er es von mir verlangt hat. Léo wird noch eine Weile brauchen, bis er wieder fit ist. Zwei oder drei Tage soll ich an seiner Stelle Wachdienste auf den Straßen schieben. Ich soll aufpassen. In meinen Ohren

klingt das wie ein schlechter Witz. Als ob ich irgendwen beschützen könnte. Ich bin doch der erste, der gerettet werden muss, wenn es ernst wird. Am Ende würde selbst ein kleines Schulmädchen mir die Waffe wegnehmen und damit auf die Viecher ballern, bis sie Ruhe geben. Aber ich … ich bin kein Krieger. Ich habe schon Wettkämpfe immer gehasst, Fußball, Wettlauf, Tennis … nur im Team habe ich recht gern gespielt, Basketball oder meinetwegen auch Volleyball. Es liegt vermutlich daran, dass ich bei Wettkämpfen beinahe immer verloren habe. Na ja … und das hier ist ein Wettkampf mit dem Tod. Und Scheiße, kann es denn

irgendeinen fieseren Gegner geben? Warum zum Kuckuck soll grade ich diese Aufgabe übernehmen? Ich atme tief durch, gehe festen Schrittes weiter durch die verlassene, graue Straße. Ich darf nicht länger darüber nachdenken, sonst werde ich möglicherweise noch bekloppt. Das hier ist nichts für schwache Nerven und verflixt, für zwei Tage werde ich das doch wohl schaffen. Zwei Autos stehen am Bürgersteig, ehemals rot und blau, mittlerweile gut durchgerostet, schmutzig. Verwahrlost. Benzin, Gas und Diesel gibt es nicht mehr. Mit Strom fährt kaum einer. Die meisten Autos sind nutzlos geworden.

Ich kann Schwingen schlagen hören und sofort hebe ich alarmiert den Blick. Eine Bestie gleitet über die Straße von einem Dach zum anderen. Zahllose andere klettern auf den roten Ziegeln umher, beobachten mich, andere fahren sich mit den Klauen durch das Gefieder, wie Vögel, die sich in aller Ruhe putzen, doch sie sehen dabei überhaupt nicht putzig aus. Im Grunde, denke ich, bin ich nur ein Beutetier. Und sie sind die Jäger. Wir Menschen sind zurückgestuft worden, das ist alles. Ich lebe ein Leben wie ein Reh, ein Hase. Wir stehen nicht mehr ganz oben in der Nahrungskette. Das ist

im Grunde auch schon alles. Aber es fühlt sich nicht richtig an. Meine Spezies war bis jetzt immer ganz oben. Es ist beklemmend, nun mit einem Mal von überall her mit Gefahr rechnen zu müssen. Ich halte das Gewehr in meinen Händen und es fühlt sich falsch an. Es ist geladen und bereit, eine angreifende Bestie zu erschießen. Ich habe, so unglaubwürdig das auch klingen mag, noch nie ein Monster erschossen. Dafür waren immer mein Vater und Léo zuständig. Ich bin das Nesthäkchen in unserer dreiköpfigen Familie und ehrlich gesagt habe ich das nie als schlimm empfunden.

Auch jetzt noch ist es gut, einen älteren Bruder zu haben, zu dem ich aufsehen kann. Ja, ab und zu muss man auch selbstständig sein, das ist mir klar, und eigentlich kann ich das ja auch, aber diese Situation behagt mir ganz und gar nicht. Früher hatte ich Angst, mir alleine beim Bäcker eine Brezel zu kaufen und heute stehe ich bewaffnet auf einer Straße, als wäre sie das berühmte Silbertablett, dämonische Augen die mich anglotzen, überall. Merkwürdigerweise ist das Gefühl beinahe dasselbe. Unsicherheit. Jedes Mal, wenn sich Schwingen mit mindestens drei Metern Spannweite

öffnen und ein magerer Körper in die Luft steigt, zucke ich unwillkürlich zusammen, richte den Lauf meiner Waffe ruckartig in die Höhe, doch jedes Mal wechselt nur eine Bestie ihren Standort. Sie gaukeln mir vor, dass sie kein Interesse an mir hätten. Es macht mich schier wahnsinnig, doch ich mahne mich ohne Unterlass zur Ruhe. Ein Fehler, ein unbedachter Schuss und ich werde sie alle gegen mich aufbringen. Und ich will nicht sterben. Ich habe das Gefühl, dass sie mich verhöhnen, seitdem sie mich erblickt haben, ihr koboldhaftes Keckern spricht eine eindeutige Sprache. Jede ihrer

Bewegungen kommt mir geplant vor, als ob sie darauf abzielten, mich einzuschüchtern, zu verunsichern. Und es wurmt mich, dass ich offenbar nach ihren Regeln spiele, in ihrem Spiel, in dem sie die Sieger sind und ich derjenige, der am Ende leer ausgeht. Und mit leer meine ich in diesem Fall, dass sie mich bis auf den letzten Tropfen aussaugen könnten, wenn sie das wollten. Und verflixt, warum zum Teufel sollten sie das nicht tun? Was versichert mir, dass sie im Augenblick friedlich sind und mich nicht angreifen wollen? Richtig, nichts! Ich weiß, dass Zebras in freier Wildbahn

sich völlig unbesorgt auch in der Anwesenheit eines Löwenrudels zur Wasserquelle wagen, weil sie es spüren können, wenn die Löwen satt sind und nicht vorhaben, eines ihrer Herdenmitglieder zu reißen. Warum zum Kuckuck kann ich sowas nicht spüren? Ich spüre nur die Blicke der Bestien, überall, immerzu. Ich weiß nicht, was sie tun werden, was sie planen, was sie denken. Ob sie denken. Sie sind da und ihre Anwesenheit lässt die Panik in mir kontinuierlich wachsen. Doch ich kämpfe sie nieder. Ich habe sicherlich nicht genug Munition bei mir, um mich gegen sie alle zu verteidigen, und im Augenblick passiert ja auch

nichts. Ich muss um jeden Preis ruhig bleiben. Ich darf keinen unnötigen Angriff heraufbeschwören. Verteidiger haben schon einen echt beschissenen Job. Sie warten darauf, dass aus irgendeinem Gebäude Menschen kommen und die sollen sie dann beschützen. Unter Einsatz ihres Lebens. Ein selbstloser Job, klar. Alles, was wir hier machen, beruht auf Selbstlosigkeit. Welcher Depp ist eigentlich auf die Idee gekommen, dass ich, der gerade erst seinen von einer Bestie verwundeten Bruder, der als Verteidiger arbeitet, nach Hause geschleppt hat, super dafür geeignet wäre, seinen natürlich völlig

ungefährlichen Job zu übernehmen? Hallo? Jetzt mal ganz im Ernst! Ich klapp gleich zusammen vor Angst. Über mir lauert der Tod, verdammt nochmal … „Hey, Louis!“ Die Stimme lässt mich zusammenfahren. „Ich hab ne Nachricht von Trelaud“, sagt David, mein Kumpel, der heute zufällig – und glücklicherweise – im selben Bezirk stationiert ist wie ich. „Ne Nachricht?“, echoe ich verwundert, weil mir grad nichts Besseres einfällt. „Ja. Ich soll dich ablösen. Du sollst nach da hinten gehen. Da soll ein Gebäude teilweise eingestürzt sein. Du sollst gucken, ob es Verletzte gibt.“ Er

kratzt sich kurz am Kopf. „Ach ja, und du sollst auf dich aufpassen. Melde dich bei Trelaud, wenn alles geregelt ist.“ „Ich soll da alleine hin?“, fasse ich den plötzlichen Befehl entsetzt zusammen. David zuckt mit den Schultern. „Tja, Personalmangel“, sagt er nur. Ich schüttle fassungslos den Kopf, das kann doch alles nicht wahr sein, doch dann sehe ich ruckartig auf. „Sind die denn bekloppt? Warum denn ich? Warum nicht du?“ „Du hast doch im Krankenhaus gearbeitet, oder nicht? Falls es Verletzte gibt, gibt es keinen besseren Mann als dich.“ David lacht mich breit an und in diesem Augenblick hasse ich sein

Grinsen, doch ich wende einfach nur den Blick ab, schlucke. Das kann doch alles nicht wahr sein … Warum darf man denn nicht einfach ein Feigling sein? Ich seufze und reiße mich zusammen. „Alles klar.“ Mit diesen Worten drehe ich mich um und laufe in die Richtung, die mein Kumpel mir gewiesen hat. Ich kann aus den Augenwinkeln sehen, wie die Bestien auf dem Dach ihre Köpfe in meine Richtung wenden, als ich durch die Straße renne. Ich laufe immer schneller. Ich will schnellstmöglich dort sein, am besten niemanden vorfinden und dann wieder verschwinden.

Es ist nicht schwer zu erraten, welches Gebäude David gemeint hat. Ein Wohnhaus mit gelber Fassade und roten Akzenten ist teilweise eingestürzt, jedoch nur die zwei oberen Etagen, während das Erdgeschoss noch halbwegs intakt zu sein scheint und die verbliebenen Trümmer trägt. Steine liegen auf der Straße, Glas. Kleine Wolken verlassen meinen Mund, schmelzen den Schnee, der an meinem Gesicht vorüberzieht. Es ist kalt, noch kälter als heute Morgen, als ich aufgebrochen bin. Seltsam. Ich sehe auf, als es im Inneren des Hauses rumpelt. Ich hebe das Gewehr an,

verspanne mich so sehr, dass es fast zum Krampf wird und wehtut. „Hallo?“, frage ich zögerlich, dann trete ich an den Hauseingang, frage mich, ob das Gebäude noch weiter einstürzen könnte. Was hat es überhaupt zusammenbrechen lassen? „Hallo? Ist da jemand?“ Nein … Unsinn. Wahrscheinlich ist nur weiterer Schrott aus dem Obergeschoss nach unten gerutscht. Hier ist es gefährlich, das kann ich spüren. Es ist, als strahle mir aus dem Inneren des Hauses eine dunkle Aura entgegen. Ich sollte nicht hier sein. Ich spiele für den Bruchteil einer Sekunde – nein, okay, um ehrlich zu sein

ist es eher der einer Minute – mit dem Gedanken, einfach wieder zu gehen, den Fall abzuhaken und gut ist. Aber … was wenn da Menschen drin sind? Eingeklemmt unter Trümmern, verletzt, bewusstlos. Ich kann sie doch nicht einfach im Stich lassen! Ich fasse mir ein Herz und trete ein. Mein Leben ist jetzt weiß Gott nicht so viel wert, dass ich nicht einfach in eine Ruine gehen könnte. Leute wie mich gibt es wie Sand am Meer. Na ja gut, okay, eigentlich nicht. Nein … die, die es wie Sand am Meer gibt, sind wahrscheinlich sogar besser als ich. Ich sehe heruntergestürzte Balken, noch mehr Trümmer, grauer Beton und

Isolierungsmaterial, weißer Putz und gelbe Farbe in Staubform. Letzteres hängt auch noch immer in der Luft, zusammen mit ein paar federleichten Schneeflocken, die durch das Loch in der Decke fallen. Ich muss unvermittelt niesen, als ich den Staub einatme. Dann sehe ich wieder auf. „Hallo? Ist hier jemand?“, wiederhole ich vorsichtig und gehe langsam weiter in die hinteren Winkel des Hauses. Ich kann eine zerstörte Küche erkennen, ein kleines Wohnzimmer. Als ich um das Sofa herumgehe, vernehme ich plötzlich ein Knarzen, das nicht mit meinen Schritten

übereinstimmt. Ich fahre herum und richte mein Gewehr auf ein potenzielles Ziel, doch ich bin ganz alleine, wie ich feststellen muss. Das Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich habe Angst, schreckliche Angst. Jedem, der mindestens einen Horrorfilm gesehen hat, würde es genauso gehen. Ich gebe zu, ich hätte dazu nicht einmal einen Horrorfilm kennen müssen. Unbekannte Gefilde widerstreben mir, genauso wie Dunkelheit und Ruinen. Hier hinten kommt kaum noch etwas von dem wenigen Licht hin. Das Knarzen ertönt nicht noch einmal und ich bin mir nicht einmal sicher, ob es wirklich da gewesen ist. Vielleicht

habe ich es mir ja auch eingebildet … Doch plötzlich ist es wieder da, dieses Knarzen, und im nächsten Augenblick schreie ich erschrocken auf, als sich plötzlich zwei lange, dünne Arme um mich schließen, mich festhalten. Das Gewehr hätte ich nicht heben können, selbst wenn ich daran gedacht hätte, dass ich ja bewaffnet war. Nein, der Griff ist eisenhart. „Fein …“, haucht eine hinterhältige Stimme an meinem Ohr. Ich spüre einen eiskalten Atem in meinem Nacken, an meinem Hals. Der Geruch nach Blut und faulem Fleisch steigt mir in die Nase. Leichen … Natürlich begreife ich sofort, was sich da

von hinten an mich herangeschlichen hat, was mich da mit einem Mal in dünnen, aber starken Armen gefangen hält. Das Herz schlägt mir bis zum Hals und ich versuche, mich zu wehren, doch meine Bemühungen sind fruchtlos. Und dann plötzlich, bin ich wie gelähmt, als ich etwas anderes als nur einen Lufthauch spüre, ich spüre deutlich zwei scharfe Spitzen auf meiner Haut und ich weiß, worum es sich dabei handelt. Zwei dolchartige, lange Zähne, von denen der Geifer tropft. Ich kann ihn spüren, den Speichel, er rinnt über meinen Hals, sickert in das Hemd unter meiner Uniformjacke, er ist kalt und ich habe auch das Gefühl, seine

Giftigkeit durch die Haut hindurch bereits wahrzunehmen, noch bevor er in meine Blutbahnen gelangt ist. Die Panik, die mir die Kehle zuschnürt, ist mit Worten nicht zu beschreiben. Ich kann lange Klauen spüren, die sich meine rechte Schulter entlangtasten, während der andere noch immer meinen Oberkörper umschlungen hält, ich höre die schwarzen Federn rascheln, doch die Hand, die nun über mein Gesicht streift, gewinnt nun meine Aufmerksamkeit ganz für sich und ich schließe die Augen, die Berührung dieser fauligen, schwarzen Nägel widert mich an, aber ich kann mich nach wie vor nicht einen Millimeter bewegen. Ich spüre die kalten

Glieder an meiner Wange, meiner Nase. Und dann, obwohl ich die Situation im Grunde schon begriffen habe, folgt mit einem Mal völlig unerwartet der Schmerz, ein brennender Schmerz, der mich aufschreien lässt. Im nächsten Augenblick ist es nur noch ein dumpfes, unangenehmes Pochen, Schmerzen, die sich durch meinen gesamten Körper ziehen, im Takt meines Herzschlags, Panik. Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen, ich höre, wie das Monster gierig trinkt. Woran soll ich denken? Ich denke an Léo und frage mich, ob er, wenn er nicht gestern schon so glimpflich davongekommen wäre, wohl

jetzt an meiner Stelle stünde … nein … er hätte sich verteidigt, er hätte gewusst, worauf es ankommt, er hätte sich nicht übertölpeln lassen. Ich schiele hinunter zu meinem Gewehr, das auf dem Boden liegt, es ist mir aus der Hand geglitten und ich bemerke, dass sich meine Hand anfühlt, als wäre sie kein Teil mehr von mir. Ich bewege die Finger, es tut weh, sie sind vollkommen taub, und doch schmerzt es. Immer mehr Blut wird aus meinem Körper gesogen und irgendwie verklingen die Schmerzen, sie verschwimmen. Ich frage mich, ob ich wohl gleich ohnmächtig werde. Das lähmende Gift trübt auch meine Sinne

zusammen mit dem Blutverlust. Ich habe keine Kraft mehr. Ich spüre meine Füße nicht mehr, meine Beine nicht. Ich spüre genau genommen überhaupt nichts mehr, nur meine Gedanken kreisen noch. Ich weiß, gleich werde ich zusammenbrechen und ich frage mich, wie es wohl weitergehen wird. Was kommt nach dem Leben? Nach dem Tod? Für einen Moment verschwinden die Zähne aus meinem Fleisch und wieder diese Klauen, die sich über mein Gesicht tasten, instinktiv schließe ich erneut die Augen, ich fürchte, dass sie mir ausgestochen werden könnten und

außerdem will ich diese hässlichen Griffel nicht sehen. Ich spüre die Krallen an meinem Mund, an meinen Lippen, doch sie streifen mich nur, ich kann die Fäulnis riechen, die an ihnen haftet, doch die scharfen Krallen verletzen nicht meine Haut. Schließlich verschwinden sie wieder, krallen sich wieder in meine Schulter. Stattdessen wieder diese Stimme. „Es ist sinnlos. Er kann nicht entkommen …“ Ich merke, dass der Boden näherkommt, aber den Aufprall spüre ich nicht mehr. Ich bin vollkommen paralysiert. Die Panik in meiner Brust lässt mein Herz wild schlagen, doch es pumpt nur noch verseuchtes Blut durch meine

Blutbahnen, verschlimmert alles nur noch. In extremen Fällen kommt es zu Atemstillstand, erinnere ich mich an Dr. Martins Worte. Ich will nicht sterben, nicht durch Ersticken. Wenigstens ohnmächtig will ich noch werden, ohne lange leiden zu müssen. Ich kann aus dem Augenwinkel Blut sehen, das von meinem Hals auf den Boden rinnt. Mein Sichtfeld ist verschwommen, doch ich liege auf der Seite und ich kann schwarze Flügel sehen, die neben mir über den Boden streifen, als das Monster sich auf meine Hüfte setzt.

Wie durch Watte spüre ich nun eine raue Berührung an meinem Hals. Ich schließe abermals die Augen und versuche, das Gefühl der Zunge, die über meine Haut fährt, zu ignorieren. Doch ich kann sie spüren, wie sie über die Wunde leckt, wieder und wieder. Ich will schlucken, doch ich kann nicht. Speichel läuft mir ungehindert aus dem Mund, ich kneife die Augen zusammen, als das Lecken intensiver wird. Ich erwarte, jeden Moment gebissen zu werden und ich weiß nicht, ob ich mir das wünschen soll oder nicht. Mit aufgerissenem Hals stirbt es sich zwar schneller, aber sicherlich auch

qualvoller. Endlich spüre ich, wie sich die Dunkelheit mir erbarmt. Das letzte, das ich sehe, als ich die Lider noch einmal mühsam öffne, ist ein schwarzes, schuppiges Gesicht mit gelben Augen, das mich mustert. Dann wird es dunkel und ich hoffe, dass es damit vorbei ist.

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Selina2000
Schülerin, sechszehn Jahre alt, Hobbyautorin. Ich begeistere mich gerne für Musik und Film, häufig so sehr, dass es anderen um mich herum zu viel wird. Ich liebe das Erfinden und Aufschreiben von Geschichten sowie die Schrift selbst. Wenn ich schreibe, kann ich alles um mich herum vergessen und in meine eigenen Welten eintauchen.

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