Krimis & Thriller
In einer Winternacht 2

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"In einer Winternacht 2"
Veröffentlicht am 04. Januar 2009, 10 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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In einer Winternacht 2

In einer Winternacht 2

Ein Mann und ein Junge sassen im Auto. Der Junge war etwa elf Jahre alt. Zitternd schnallte er sich ab, als er Michelle erblickte. Sein Blick war starr geradeaus gerichtet.Simon half ihm aus dem Auto. Michelle nahm den jungen und trug ihn zu einen Baum, wo sie von dem Schnee geschützt waren.„Was ist passiert? Was ist mit meinem Dad?“ fragte der Junge verwirrt und tränen liefen seine Wagen hinab.„Deinem Vater geht es sicher gut. Warte kurz hier. Ich bin gleich wieder bei dir.“Sie ging zu Simon hinüber. Der Mann war bei bewusstsein und hatte sich mit Hilfe von Simon von dem Gurt befreien können.
„Geht es Ihnen gut?“ fragte Frau Leidi.„Ja, geht schon“, blaffte er sie an. „Wieso sind sie in mein Auto gedonnert?!“
„Ich? Sie sind mir hinten rein gefahren“, verteidigte sich Simon. „Ich fuhr vor Ihnen!“„Wer fuhr dann in mein Auto?“
„Sind Sie sicher, dass Sie nicht wegen der nassen Strasse ins Schleudern gekommen sind?“ fragte Michelle.
„Schauen Sie die Rückseite meines Wagens an!“ schrie der Mann empört.Herr Begert erinnerte sich an das Auto, dass an ihnen vorbeigerast war, als sie im Strassengraben lagen.„Wo ist mein Sohn?“ fragte der Mann plötzlich.„Er sitzt dort unter dem...“
Michelle brach ab. Der Junge sass nicht mehr da.
„Er wollte wahrscheinlich allein sein und ist etwas weiter weggegangen“, beruhigte ihn Simon. Dann wurde ihm erst bewusst, was er für einen Unsinn er von sich gegeben hatte.
„Nein. Ich kenne meinen Sohn. Der macht so etwas nicht.“
„Ihr Sohn ist in einem Schockzustand. Vor allem junge Leute, machen dann häufig Dinge, die sie später nicht mehr nachvollziehen können“, gab Michelle zu bedenken. „Wir müssen ihn umgehend suchen.“Sie hörten die Sirenen der Polizeiwagen näher kommen.
„Wer sind sie eigentlich?“ fragte der Mann skeptisch.
„Ich bin Simon Begert und das ist meine Kollegin Michelle Leidi. Wir sind von der hiesigen Polizei. Wie heisst ihr Sohn?“
„Daniel“, stellte er sich knapp vor. „Ich bin Charles Jenni.“
Die alarmierten Kollegen und der Krankenwagen trafen ein.Herr Begert erklärte ihnen was vorgefallen war. Ein Dutzend Polizisten und Herr Jenni selber durchsuchten das Gebiet, jedoch erfolglos.Herr Jenni war von den Sanitätern untersucht worden. Er hatte einen gebrochenen Arm, ansonsten schien ihm nichts zu fehlen.Mittlerweile war die Unfallstelle von Polizisten übersäht. Um die 20 Polizeiwagen waren gekommen um Daniel zu suchen. Michelle, Simon und Herr Jenni kehrten ins Polizeirevier zurück.Herrn Jenni wurde in einen Raum geführt, der ihm nicht sehr behagte. Auf dem Tisch lag sein Handy. Es war an ein grosses Telefon angeschlossen. Daneben stand ein altmodischer Computer.„Ich möchte meine Frau verständigen“, verlangte Herr Jenni. „Was soll das mit meinem Handy? Er wurde nicht entführt, also wird mich auch niemand anrufen!“
„Wir haben ihre Frau informiert. Sie wird bald eintreffen“, sagte Simon. „Wir können leider eine Entführung nicht ganz ausschliessen. Wir haben jeden Zentimeter in der Umgebung untersucht, in die er in dieser Zeit hätte gehen können.“
Plötzlich ging die Tür auf und der Polizeichef von Reeden, Herr Otte kam mit Frau Jenni herein.Herr Jenni stand auf. Seine Frau lief mit schnellen Schritten auf ihn zu und schloss ihn fest in die Arme. Beiden hatten Tränen in den Augen.Herr Otte nahm neben Simon und Michelle platz. „Setzten Sie sich bitte“, forderte er das Ehepaar Jenni auf.Sie machten, wie ihnen geheissen. Frau Jenni nahm ein Taschentuch hervor. Es war ihr sichtlich peinlich, dass sie weinen musste.
„Wie sie sehen, haben wir ihr Handy an ein Telefongerät angeschlossen“, begann Herr Otte. „Dabei geht es nur darum, dass wir mithören können, falls es sich um eine Entführung handelt sollte und der sich über ihr Telefon meldet.“
„Heisst das wir können nur abwarten, ob er von dem Suchtrupp gefunden wird oder ein Entführer sich meldet?“ fragte Frau Jenni.
„Warum sollte unser Sohn entführt werden?!“ rief Herr Jenni aus und stand auf. „Wir haben werder viel Geld, noch sind wir berühmt. Wir sind eine ganz normale Familie.“
„Wir gehen momentan auch eher davon aus, dass wir Daniel in der nähe der Unfallstelle finden werden“, erklärte Herr Ote„Er wird in dem Schockzustand weggelaufen sein“, vermutete Frau Jenni.Eine Pause entstand, in der Herr Otte überlegte, wie er fortfahren sollte.„Sie haben nur einen Sohn?“
„Ja. Er ist ein lieber Junge.“Es klopfte an die Tür. Frau Jenni zuckte zusammen. Ein Polizist trat ein.„Herr Otte, könnte ich kurz mit Ihnen sprechen?“ fragte er.Herr Otte verliess mit dem Polizisten den Raum.

„Was ist so wichtig Herr Binder?“
„Verschiedenes. Zum ersten: Die Autos wurden untersucht. Es ist wirklich jemand in Herrn Jennis Auto gefahren. Er muss etwa 50 km/h gefahren sein. Und das Zweite ist: Sie hatten mich gebeten alles über Herr und Frau Jenni herauszufinden“, sagte Herr Binder. „Ich bin auf eine wichtige Information gestossen.“
Herr Binder machte eine Pause, um die Spannung zu steigern. „Herr und Frau Jenni hatten noch einen zweiten Sohn.“
„Was geschah mit ihm?“ fragte Herr Otte. Er schien nicht erstaunt zu sein.
„Er ist mit elf Jahren umgekommen. Daniel war damals erst fünf.“
„Wie starb er?“„Er sprang von einer Brücke...“
„Sie wollen mir doch nicht etwa sagen, ein elf Jahre alter Junge wollte sich absichtlich das Leben nehmen und sprang von einer Brücke.“
„Nein, das kann ich mir ebenso wenig vorstellen, wie Sie. Aber vor sechs Jahren wurde der Fall als Selbstmord abgeschlossen.“„Wie hiess er?“
„Remo. Und sie sollten noch wissen, dass Herr und Frau Jenni vor sieben Jahren angeklagt worden waren. Ihnen wurde angedroht das Sorgerecht zu entziehen, weil Sie angeblich ihre Kinder geschlagen haben. Sie wurden jedoch von jeglicher Schuld frei gesprochen.“„Wie kamen sie aus diesen Beschuldigungen heraus?“
„Sie untersuchten die Kinder. Es waren keine blauen Flecken oder sonstige Verletzungen zu entdecken. Auch eine Kinderpsychologin hörte die Kinder an und kam zu dem Schluss, dass es Remo und Daniel gut ging.“
„Danke Herr Binder. Suchen Sie weiter. Bin gespannt, was sie uns noch alles verschweigen.“
Als Herr Otte wieder zu den anderen stiess, lag das Ehepaar in den Armen und Frau Jenni hatte schon das vierte Taschentuch in der Hand.„Warum haben sie nicht gesagt, dass Daniel kein Einzelkind war?“ fragte Herr Otte, als er sich neben Frau Leidi gesetzt hatte.Das Ehepaar versteifte sich und schaute ihn geschockt an.
„Sie müssen verstehen“, begann Herr Jenni stotternd. „Es ist nicht leicht für uns, darüber zu sprechen.“
Herr Otte wollte gerade etwas fragen, als die Melodie von „The final countdown“ aus dem auf dem Tisch liegenden Handy ertönte.Frau Jenni hielt den Atem an. Ihr Mann atmete einem tief durch und nahm sein Handy ab.
„Jenni.“
„Hallo“, meldete sich eine Stimme, dann war es einen Moment ruhig. „1 Million Franken in einem Plastikbeutel. Treffpunkt auf der Hollenbrücke. Sie haben eine halbe Stunde Zeit. Keine Tricks!“Ein Klicken war zu hören und das Freizeichen setzte ein.
„Habt ihr ihn?“ fragte Herr Otte die Polizisten, die den Entführer orten sollten.
„Ja, aber er hat aus einer Telefonzelle angerufen.“
„Wo?“
„Ganz in der Nähe der Unfallstelle.“
„Wie heisst die Strasse?“ wollte Herr Otte wissen.„Buchstrasse.“„Können Sie das Geld in so kurzer Zeit auftreiben“, wandte sich Herr Otte an Herr Jenni.„Ja. Wenn ich alles von den Konten abhebe, werde ich es beschaffen können“, sagte Herr Jenni nach kurzem überlegen. „Bekomme ich das Geld wieder?“
„Sie sagten doch, Sie wären nicht reich“, sagte Simon skeptisch.
„Sind wir nicht“, entgegnete Herr Jenni. „Wir machten vor kurzem eine Erbschaft von meinen Eltern.“
Herr Otte staunte. Herr Jenni, hatte ihnen zuvor versichert zum Mittelstand zu gehören und nun konnte er durch eine Erbschaft ohne weiteres 1 Million von seinen Konten abheben. Der Entführer musste das ohne Zweifel gewusst haben.„Wie lange brauchen Sie dazu?“
„Es sollte nicht allzu lange dauern, wenn Sie mich auf die Bank begleiten.“
„Gut. Sie können das Geld während der Fahrt zur Hollenbrücke besorgen.Ihre Frau kann Sie leider nicht begleiten. Es ist das Beste, wenn Sie hier wartet.“Frau Jenni wollte protestieren, aber Herr Otte war schneller.
„Die Polizei und das Einsatzkommando werden bereit stehen, um ihren Sohn und Sie in Sicherheit zu bringen. Wir werden ihren Sohn da raus bringen. Aber vorher möchte ich gerne mehr von dem Unfall vor sechs Jahren wissen. Es könnte sehr wichtig sein.“Herr Otte gab einem der Polizisten, der den Entführer geortet hatte ein Zeichen, dass er alles organisieren sollte.„Es war kein Unfall“, sagte Herr Jenni überzeugt. „Alle sagten er habe sich umgebracht. Mein Gott, er war erst elf. Im ging es gut. Er war glücklich. Ein normales Kind eben.“
„Konnten Sie die Stimme erkennen?“Sie verneinten.Tränen liefen Frau Jennis Wangen hinunter. Herr Begert reichte ihr eine Schachtel Taschentücher. Dankbar nahm sie eines.„Sie denken, dass Remo umgebracht wurde. Haben sie eine Ahnung von wem?“„Nein“, hauchte Frau Jenni und weinte stärker.„Ich denke es reicht“, wehrte ihr Mann ab.

„Ja, denke ich ebenfalls“, stimmte Herr Otte zu. „Wir müssen los.“

Fortsetzung folgt...

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Plitsch

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Switzly 2. Teil - Gefällt mir gut, würde aber die Sätze etwas länger machen, dann wirkt der Erzählfluss nicht so abgehackt. Bin gespannt auf Teil 3.

Greez
Switzly
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