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Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 82

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"Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 82"
Veröffentlicht am 17. Oktober 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 82

Die Belagerung der fliegenden Stadt - Kapitel 82

Einleitung

Eine alte Schlacht wurde wieder entflammt. Der Erbe des Imperiums ist verschollen. Und das Ende scheint gekommen. Während die Anhänger des Herrn der Ordnung das Kaiserreich in die Knie zwingen wird Galren Lahaye von Visionen geplagt, die ihn an den Rand des Wahnsinns treiben. Gejagt von den Kultisten des roten Heiligen, muss er erkennen, dass der der erste Unsterbliche ganz eigene Pläne mit ihm hat. Genauso, wie für den Sohn des Kaisers… Und während Galren noch nach einer

Lösung sucht, scheint der Kampf bereits so gut wie verloren , denn als der Kaiser die Männer Cantons für eine letzte Schlacht Sammelt, kehrt ein weiterer alter Feind zurück. Und grade dieser könnte sich als letzte Rettung erweisen. Doch um welchen Preis? Der Kampf um das Schicksal Cantons wird zu einem um das Schicksal allen Lebens… Währenddessen nimmt auch der Aufruhr unter den Zwergen immer mehr zu. Jetzt wo sie ihr neues Land verloren haben, ohne es je zu sehen, zerbricht der wenige Zusammenhalt zwischen den Häusern immer mehr und der neue König Hadrir Silberstein steht vor der Herausforderung, seine Leute für die

kommende Schlacht zu einen… oder alles zu verlieren. Bildquelle : pixabay.com/flegmatik95

Kapitel 82 Eine letzte Hoffnung


Staub tanzte in den Lichtstrahlen die durch die eingebrochene Decke hinein drangen und glänzte dabei wie Gold . Elin sah den langsam zu Boden sinkenden Partikeln eine Weile zu, während sie über dem verletzten Kasran wachte. Eine Lache aus getrocknetem Blut hatte sich um ihn herum gebildet und als sie die Wunde abgetastet hatte war ihr zum ersten Mal klar geworden, wie alt dieser Mann wirklich war. Kasran war kaum mehr als ein Skelett, sie hatte die Knochen unter seiner Haut spüren

können. In der verwüsteten Halle war es Still geworden, nachdem sowohl Zwerge als auch Paladine sich zurückgezogen hatten. Lediglich der rasselnde Atem des alten Mardar war noch zu hören. Das… und das leise Singen von Stahl, als sie das Messer zog. Gedankenverloren drehten sie die Klinge in der Hand. Es hatte eine Zeit gegeben, da hätte sie die Gelegenheit diesen Mann zu töten wohl am Schopf gepackt. Aber Kasran starb bereits. Daran gab es für sie keinen Zweifel. Und sie hasste ihn nicht, nicht wie Algim. Kasran Mardar mochte vieles sein. Kalt . berechnend. Manipulativ. Aber er hatte wohl immer geglaubt, dass

alles davon nötig war. Für ein gutes Ende. Nicht dass es im Augenblick danach aussah. Eine weitere Staubflocke sank herab und verschwand, sobald sie den Lichtbalken verließ. ,, Vielleicht hätte ich euch eher meine Gefährten anvertrauen sollen.“ Elin sah ihn einen Moment an. Ein Teil von ihr wollte ihn fragen ob er Fieber oder wirklich schon so viel Blut verloren hatte. Aber Kasran schien seine Worte todernst zu meinen. Also lachte sie stattdessen über ihn, über sich, über diese ganze Situation. Und zu ihrer Überraschung lachte Kasran mit ihr. Es war ein angestrengter Laut und bald verstummte der Thane wieder. Und auch

Elin ließ sich gegen die Wand des Saals zurück sinken. Der Putz bröckelte ab, war irgendwann bei den Kämpfen gerissen. ,, Sagt mir jetzt nicht ihr hab es noch immer nicht aufgegeben ?“ ,, Ihr könnt mir zumindest nicht böse sein es zu versuchen.“ , meinte er vom Lachen erschöpft. Genau dieses Gespräch hatten sie schon einmal geführt. Vor einer Ewigkeit wie es schien. Als ihr größtes Problem darin bestand, was nun aus den in Canton gestrandeten Zwergen werden sollte. Eine Weile saßen sie so da, schweigend nebeneinander mit einem Schmunzeln auf den Lippen.

,, Macht ein Ende.“ Elin gab sich beste Mühe so zu tun, als hätte sie den sterbenden Zwerg überhört. Stattdessen sah sie zu dem gebrochenen Tisch in der Saalmitte, als wäre dort irgendetwas Interessantes. Doch das einzige was es dort gab waren gebrochene Steine aus dem Dach und Kasran wusste das ebenso gut. Er lachte erneut. Ein dunkler, schwerer Laut. Schließlich gab es Elin auf ihn einfach anschweigen zu wollen. ,, Wenn ihr sterben wollt, warum habt ihr dann Hadrir fort geschickt ?“ Und warum überlasst ihr es dann mir? , ließ sie ihre eigentliche Frage

unausgesprochen. ,, Vielleicht weil ich euch eher zutraue zu tun, was getan werden muss. Er hat ein zu gutes Herz. Ich an seiner Stelle hätte alle Verräter hinrichten lassen statt ihnen eine Chance zu geben.“ Der alte Zwerg hustete Blut. ,, Was soll das heißen ?“ ,, Ich sagte es euch schon einmal. Ihr und ich… wir könnten uns sehr ähnlich sein. Und ich sterbe. Daran lässt sich nichts mehr ändern, Elin. Aber ich würde es wirklich vorziehen, wenn es wenigstens schnell gehen würde.“ ,, Aber fürchtet ihr den Tod nicht ?“ Elin waren alle bitteren Bemerkungen und jeder Spott vergangen. Hasste sie

Kasran ? Nein… zumindest nicht mehr. Und sie wollte ihn ganz sicher nicht sterben sehen oder daran Teil haben. ,, Wenn man so lange lebt wie ich, verliert der Tod irgendwann seinen Schrecken. Ich habe ihm Jahrhunderte jeden Tag ins Auge gesehen, Kindchen. Ein Fehltritt als eines der führenden Häuser kann das Ende bedeuten. Aber das muss ich euch nicht erklären. Den Beweis seht ihr hier vor euch. Nein… Ich habe lange genug gelebt Kindchen. Vielleicht auch zu lange. Hadrir hatte Recht, wo ich mich scheinbar nur verrannt habe. Meine Zeit ist um. So oder so. Und ich habe nur noch diese eine

bitte.“ Stille senkte sich erneut über die Halle. Elin legte das Messer bei Seite, wagte es weder, die Klinge noch Kasran anzusehen. Er bat sie hier rum. Nicht aus Gehässigkeit, nicht weil es ihm egal war… sondern weil er sie dazu fähig hielt. Sie konnte aufstehen und gehen, er wäre nicht in der Lage ihr zu Folgen. Aber sie tat es nicht. Stattdessen hob sie langsam das Messer wieder auf und setzte es dem alten Zwerg auf die Brust. Mit einer Drehung drang der Stahl durch Stoff und Fleisch und bohrte sich in Kasrans Herz. Der Thane gab keinen Laut mehr von sich, sackte nur schwer in sich zusammen, bevor er für immer

schwieg. Elin ließ den Messergriff los, sobald sie merkte, dass Kasran nicht mehr atmete. Langsam erhob sie sich und ging auf den Ausgang der Halle zu. Kasrans Körper hingegen blieb hinter ihr zurück, immer noch an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Und vielleicht tat er das auch, dachte Elin bei sich. Angeblich Floss in den Adern der Mardar das Blut eines Unsterblichen. Und in keinem so stark wie in Kasran, war der Mann doch selbst für einen Zwerg beinahe antik gewesen, hatte Aufstieg und Fall seiner Stadt von Anfang bis Ende beobachtete. Wer wusste schon ob so jemand überhaupt je wirklich sterben würde. Nicht für seine

Anhänger zumindest… Als Syle erwachte war er alleine. Im Wald war Stille eingekehrt, lediglich durchbrochen vom leisen Rieseln des Schnees, der auf den Zweigen über ihm antaute und zu Boden rieselte. Ihm war kalt, von der langen Zeit, die er auf dem bloße Untergrund gelegen hatte und als er versuchte, sich aufzurichten, schienen sich feine, kribbelnde Nadeln in seinen Körper zu bohren. Zusammen mit einem größeren Bolzen, der irgendwo in seiner Brust zu stecken schien. Die Sonne über ihm war bereits im Begriff, ihren Weg Richtung Horizont anzutreten. Als der Angriff begonnen hatte, hatte sie noch

nicht ganz den Zenit erreicht gehabt. Nebelschleier trieben von den offenen Feldern vor Vara heran und machten es schwer für ihn weiter als ein paar Schritte zu sehen. Umständlich kam der Bär wieder auf die Füße. Was war geschehen? Das letzte an das er sich erinnern konnte, war wie er getroffen worden war. Das erklärte zumindest die Schmerzen, dachte er. Kellvian war bei ihm gewesen, das wusste er noch. Und auch der Mann, der sie angegriffen hatte. Doch von keinem der beiden gab es eine Spur außer aufgewühltem Laub. Kellvian hätte ihn nicht hier liegen lassen, selbst wenn er sich sicher gewesen wäre, dass er tot war. Ein

ungutes Gefühl beschlich ihn, als er den Spuren in Schnee und Laub durch den Nebel folgte. Der Geruch von Blut lag in der Luft, noch ehe er den ersten Körper fand. Kellvian lag am Boden. Rote Flecken hatten den Schnee um ihn herum getränkt und stücke seines zerschmetterten Panzers lagen über den ganzen Boden verteilt und glitzerten golden und silbern in der Sonne. Sein weißer Mantel hatte sich um ihn herum aufgebauscht, fast wie ein Leichentuch. Das Schwert war ihm aus der Hand geglitten und lag ein paar Schritte entfernt halb im weißen Untergrund verborgen. Das sollte nicht sein, dachte

Syle. Er hob es auf, als er vor dem Toten auf die Knie ging und bettete die Waffe vorsichtig auf dessen Brust. Blut war aus einem Mundwinkel gesickert, die Augen sahen starr zum Himmel. Und doch konnte Syle sich des Eindrucks nicht erwehren, das der Mann irgendwie…friedlich wirkte. ,, Verzeiht mir Herr….“ Er flüsterte die Worte nur, wusste das er keine Antwort mehr bekommen würde es seiden den Blick lebloser Augen. Sie hatten alle gewusst, dass es heute so weit kommen könnte. Aber nicht, das er zurückbleiben würde, dachte Syle. Nicht das er noch einen Kaiser zu Grabe tragen musste… ,, Ich habe euch enttäuscht.“ Es wäre seine

Aufgabe gewesen Kellvian zu schützen. Und nicht einmal dazu war er in der Lage gewesen. Syle konnte nicht sagen, wie lange er an der Seite seines toten Kaisers Wache hielt und Lauschte, ob vielleicht jemand kommen mochte. Doch die Wälder blieben still und der einzige Geruch der ihm in die Nase stieg war der von gefrorenem Blut. Er müsste ihn in die Stadt bringen, dachte er und bei dem Gedanken daran wurde ihm übel. Selbst wenn Vara noch nicht gefallen war, wenn er mit einem toten Kaiser auf den Armen zurückkehrte, würde sich die Stadt ergeben. Die Leute würden den Mut verlieren. Und das wäre gleich doppelter Verrat an seinem Herrn. Aber was konnte

er sonst schon tun? Mit einem seufzen erhob er sich in die Hocke und wollte bereits die Hände nach dem gefrorenen Körper seines Herrn ausstrecken, als ihm ein zweiter Schatten ins Auge fiel. Eine Blutspur zog sich von Kellvians Körper weg durch das Unterholz, wenn auch nicht sonderlich weit. An ihrem Ende lag eine zweie Gestalt in schwarzer Rüstung. Der Mann war fast noch schlimmer zugerichtet als Kellvian. Aber mit einem entscheidenden Unterschied… Er lebte noch. Syle konnte die Wärme spüren die von ihm ausging, das frische Blut aus seinen Wunden riechen. So gut es seine eigenen Verletzungen zuließen, schob er sich auf den fremden zu. Den Angreifer.

Zumindest Kellvians Mörder würde Gerechtigkeit erfahren, dachte der Bär, als er den Dolch aus der Scheide zog. Aber etwas stimmte nicht. Eigentlich hatte er vorgehabt, dem Mann die Waffe in die Kehle zu stoßen und dem Ganzen ein Ende zu machen, doch als Syle sich zu ihm herab beugte, gefror er in der Bewegung. Das Gesicht des Mannes gehörte keinem Unbekannten. Aber ja, auch diese Züge gehörten eigentlich einem Toten. Janis… Und doch gab es keinen Zweifel daran, wen er vor sich hatte, genau so wenig daran, dass er noch Atmete und sich seine Brust hob und senkte… Syle fragte nicht lange, wie so etwas

möglich war oder was bloß hier geschehen sein mochte. Das würde ihm Janis am ehesten selbst erzählen können. Aber dazu musste er Leben. Seine Wunden waren tief und der Schnee um ihn komplett rot verfärbt. Es schein ein Wunder, das er noch lebte. Und wenn er nicht bald Hilfe bekam würde ihn kein zweites Wunder zurückholen, dachte Syle. Einen Moment sah er zurück zu Kellvians leblosen Körper. ,, Verzeiht mir erneut. Ich komme zurück, das schwäre ich…“ Es missfiel ihm seinen Herrn hier draußen zurück zu lassen, wo die Plünderer des Herrn der Ordnung ihn finden mochten. Aber ihm blieb keine

andere Wahl. Vielleicht ganz vielleicht, gab es noch Hoffnung. Hoffnung, die an dem Atem des selbst mit der Rüstung viel zu leichten Bündels hing, das er schließlich so sanft wie möglich aufhob . Er brauchte eine Weile um den Waldrand im Nebel zu finden und als er schließlich auf die Ebene vor Vara hinaus trat, hätte ihn beinahe auch sein restlicher Mut verlassen. Nach wie vor stand der Großteil der Armee des roten heiligen zwischen ihm und den Toren. Was von den Gardisten geblieben war konnte kaum noch Wiederstand leisten und nach wie vor rührte sich in der Stadt selbst nichts. Dann jedoch geschah etwas, das die Kultisten plötzlich dazu veranlasste,

sich umzuwenden. Syle konnte nur aus der Ferne zusehen, wie die Tore Varas Aufschwangen und etwas wie ein silberner Keil sich einen Weg nach draußen bahnte und erst später wurde ihm klar, dass es sich bei dem Silber um Rüstungen handelte. Die Zwerge… Und auch einige rote Umhänge und blaue Uniformen tauchten zwischen ihren Reihen auf, warfen sich mit ihnen zusammen den Kultisten entgegen, die scheinbar nicht mit einem Ausfall gerechnet hatten. Die Wirkung war verheerend. Männer fielen wie Weizen unter Schwertern, Hämmern und Musketen, wurden zurück gedrängt fort von der Stadt und hin zu den Hügeln

davor. Und dann schienen diese plötzlich in Feuer aufzugehen, als erneut hunderte Geschütze gleichzeitig feuerten, Lücken in die Nachhut ihrer Gegner rissen und sie wieder den Zwergen in die Arme trieben. Das ganze dauerte nur noch wenige Minuten, bis die Armee zwischen Zwergen und Geschützstellungen aufgerieben war. Einigen gelang die Flucht, andere ergaben sich. Die meisten jedoch blieben regungslos auf der Ebene zurück. Der Kampf war gewonnen. Doch nicht ohne Preis für sie, dachte Syle, als er sich über das Schlachtfeld zur Stadt schleppte.

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Terazuma Hi Ealge!
Nun, zumindest für Syle benötigt man mehr als eine Kugel um ihn zu töten. Und er schaffte es scheinbar noch rechtzeitig Janis zu retten.
Um Kellvian tut es mir trotzdem leid. Wenigstens hast du ihm im Tod noch Zufriedenheit gegeben. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Hey irgendwo muss man ja mal für ausgleich Sorgen ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Oh Mann, in Janis Haut möchte ich nicht stecken. Egal, was ihm geschehen war, er muss es doch noch immer glaubhaft rüber bringen und vor allem allein damit fertig werden. Hoffentlich untermauert der "Ex-Träumer" seine GEschichte.

LG von ANtje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nun leicht wird er es nicht haben ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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