Gedichte
Sprachlosigkeit

Sprachlosigkeit

Die Sprachlosigkeit, die Tochter des Todes und der Gewalt,
Sie zeugt in der Nacht der Angst, im Raum der Geister,
die aufgerissenen Mäuler und Augen der Geistwesen
und die Lieblosigkeit, ist die Enkelin, greinend im Bett.
Die Sucht ist das Laken, auf dem sie täglich Zeugen.
Das Knacken und Knarren verrät die Zeit der Geschichte.
In Stöhnen und Schrei, wird wortlos, was die Ewigkeit sucht.
Die Liebe aber, ist die verwunschene Tochter vor der Tür,
die der Hoffnungslosigkeit sprechend anheim gefallen ist.
 Gottlos ist das ohnmächtige Treiben im Dunkel der Seelen,
da sie die Sprache verloren, auf dem See der Sehnsucht.
Die Schlucht der Trennung jedoch scheint unüberwindbar
und so werden sie aus Ihrem Sehnen jene Spiegelbilder
an den Steilabbrüchen aufstellen, die wie die Schilde
tausender Heere aus Verletzbarkeit und Angst geboren,
die Geisterweltsprache über alle Schlünde hinweg funken.
Nur die Liebe wird Nacht für Nacht an die Tür klopfen,
bevor sie das Netz der Sprache über den Abgrund webt.
Abend für Abend, Nacht für Nacht, bis zur Erlösung,
da die mächtigen Geister der verzehrenden Angst
ihr Macht verlieren werden und die Leichtigkeit erfasst,
was übrig ist, aus dem Reich der Verlassenheit, schwebend,
auf dem Netz der Liebe gefahrvoll anzukommen im Leben.

Copyright © mozimi 12/2008