Fantasy & Horror
Die Galle der Erde

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"Die Galle der Erde"
Veröffentlicht am 17. September 2016, 58 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich bin harrydoener und liebe das Schreiben seit dem 14. Lebensjahr. Mein erstes Buch stellte ich mit 15 fertig, allerdings war damals der Schreibstil noch sehr schlecht. Mit den Jahren las ich mir immer mehr Techniken und Theorie an und habe mich ganz passabel gemacht. Zur Zeit schreibe ich unter dem Pseudonym "Harold Kebba" an Geschichten der Kategorie Horror und das erste Buch dazu habe ich bereits veröffentlicht. Ich liebe es, Geschichten ...
Die Galle der Erde

Die Galle der Erde

I.

Die folgenden Aufzeichnungen wurden 1968 auf dem Dachboden einer alten Villa in Warley nahe London gefunden. Die Aufzeichnungen selbst sind auf den Herbst 1876 datiert. Ich möchte mich zunächst einmal vorstellen: Mein Name ist Edward Pines. Schon seit fast zehn Jahren leite ich die respektable Anwaltskanzlei Pines & Partners, die ich von meinem Vater übernommen habe. Beruflich hatte ich daher eigentlich nie Kummer, allerdings sah es privat ein wenig anders aus. Genau wie ich den Fleiß meines Vaters geerbt habe, ist meine kleine Schwester

Lucy mit seinem Unternehmensgeist beschenkt worden. Das mag sich zunächst nicht problematisch anhören, jedoch übertrieb sie es oft maßlos und drohte mit ihren flüchtigen Partner-schaften und den langen Reisen ins Nirgendwo, den Ruf unserer Familie in den Schmutz zu ziehen. Ich möchte trotz dieses vielleicht recht harten Urteils betonen, dass ich meine Schwester immer über alles lieben werde, dennoch bereiteten mir ihre Eskapaden großes Kopfzerbrechen. Die ganze Situation nahm jedoch eine unheilvolle Wendung zum Schlimmerem und wegen genau jener Vorfälle habe ich mich entschieden, diese Zeilen zu verfassen. Ich hoffe, dass die

Offenlegung in der Öffentlichkeit die Wogen ein wenig glättet und den ungeziemen Tratsch im Keime erstickt, der vermutlich in jeder Gosse anschwellen wird. Die merkwürdige Wandlung meiner Schwester und die damit zusammenhängenden Ereignisse, welche bei gewissen Leuten so viel Interesse geweckt hatten, dass sie nicht davon ablassen konnten, wirre Gerüchte in die Welt zu setzen, begann vor ungefähr vier Wochen. Ich hatte gerade den Benfordprozess gewonnen, der dem Leser vielleicht bekannt ist, und wartete auf die Rückkehr meiner Schwester aus China. Sie war mit ihrem damaligen Liebhaber Benjamin Drumpsman auf jene

Reise in die fernen Gebiete Asiens aufgebrochen; zurückgekehrt war sie allerdings alleine, wie ich zunächst mit einiger Genugtuung feststellen musste. Schon als ich Lucy mit einer Droschke am Londoner Hafen abholte, fiel mir ihre ungewöhnliche Distanz und Verwirrtheit auf. Ich möchte nicht behaupten, dass wir uns immer gut verstanden (eher war das Gegenteil der Fall), doch herrschte stets ein gewisses Vertrauen zwischen uns, welches uns sonst immer irgendwie verbunden hatte. Nun jedoch wirkte sie kalt und fremd, fast, als wäre sie nicht gänzlich wieder nach England zurückgekehrt. Meine Frage nach dem Verbleib von Mr. Drumpsman ignorierte sie und wandte sich stattdessen der Welt

außerhalb unserer Droschke zu. In dem kurzen Gespräch, zu dem ich sie bewegen konnte, fand ich weder etwas über ihre Reise, noch über ihren Zustand heraus, bis auf den Umstand, dass sie einige ihrer Erinnerungen verloren zu haben schien. Somit beließ ich es erst einmal dabei und überließ sie ihren eigenen Gedanken. Als wir schließlich nach einer bedrückenden Fahrt an unserer Villa ankamen, verzog sich Lucy schnell auf ihr Zimmer und blieb für die nächsten zwei Tage dort. Ich bat unser Hausmädchen, sich um sie zu kümmern, doch außer einer kleinen Mahlzeit am Tag wollte meine Schwester nichts zu sich nehmen. Als mich am dritten Tag die Sorge

übermannte und ich schließlich vorsichtig an ihre Tür klopfte, konnte ich ein leises Schluchzen vernehmen, welches mich bestärkte, das Damenzimmer zu betreten. Ich fand Lucy auf ihrem Bett sitzend, kreidebleich und zitternd. Als sie mein Eindringen bemerkte, versteckte sie etwas unter der Bettdecke, allerdings konnte ich nicht ausmachen, um was für einen Gegenstand es sich dabei handelte. Als sie meinen neugierigen Blick bemerkte, beeilte Lucy sich, mir zu versichern, dass es sich nur um eine alte Tonscherbe handelte, die sie gefunden hatte. Zwar glaubte ich diese Geschichte nicht, wollte sie in ihrem labilen Zustand aber auch nicht als Lügnerin

beschimpfen. Lucy wechselte sofort das Thema und bat mich, abends einige ihr bekannte Gesichter einzuladen. Dies schien mir anfangs zwar keine gute Idee zu sein, aber nachdem sie mich regelrecht angefleht hatte, gab ich nach. So machten meine Schwester und ich mich auf, einige gute Freunde der Familie zu uns zu bestellen und ich wies unser Hausmädchen sogleich an, alles für ein üppiges Essen und guten Trunk in die Wege zu leiten. Der Abend verlief zunächst ohne Probleme; zwar waren alle neugierig auf den Reisebericht von Lucy, aber nachdem sie ihr Unbehagen im Zusammenhang mit jenem Thema

spürten, ließen sie davon ab. Es war eine lustige Runde und die Verpflegung war hervorragend, so dass bald alle ihre Probleme vergessen hatten. Selbst Lucy schien es etwas besser zu gehen; der Wein gab ihr einige Gesichtsfarbe zurück und die Gesellschaft schien ihr gut zu tun und von ihren Sorgen abzulenken. Es muss so gegen elf gewesen sein, als die Stimmung plötzlich umschlug, weil meine Schwester nach einem Blick auf ihre Handfläche plötzlich unkontrolliert zu schreien anfing. Erschrocken fuhr ich auf und eilte zu ihr, doch bevor ich sie erreichen konnte, begann sie, ungesund aussehenden grünen Schleim zu husten, der sich wohl aufgrund einer schlimmen

Erkältung in ihren Lungen festgesetzt hatte. Ich und unser Hausmädchen beeilten uns selbstverständlich, meine Schwester auf ihr Zimmer zu bringen und die Gäste eiligst aus dem Haus zu bitten. Zwar war mir klar, dass es Getratsche geben würde, doch war mir die Gesundheit meiner Schwester selbstverständlich wichtiger. Ich schickte sofort nach Dr. Manchester, der schon seit langer Zeit der Hausarzt der Familie und ein vertrauenswürdiger Mann war. Lucy war es gar nicht Recht, ihn zu konsultieren, doch hielt ich es für angebracht, mich über ihre Wünsche hinwegzusetzen. Dr. Manchester schaffte es, noch vor der zwölften Stunde bei uns einzutreffen und machte sich sogleich an

die gründliche Untersuchung meiner protestierenden Schwester. Er stellte zu meiner Verwunderung keine Erkältung oder sonstige Beeinträchtigung der Lunge und Atemwege fest, jedoch bereitete ihm ihre niedrige Körpertemperatur einiges Kopfzerbrechen. Auch untersuchte Dr. Manchester die Hand meiner Schwester, wo er eine kleine Schnittwunde fand, die seltsam im Licht schimmerte und von einer dünnen, wässrigen Schicht überzogen war. Als er sich bei Lucy danach erkundigte, wo sie sich diese Wunde denn zugezogen habe, japste sie nur kurz auf und begann dann plötzlich so sehr um sich zu schlagen und zu treten, dass sie mittels einer Spritze

ruhiggestellt werden musste. Die Situation begann mich zu überfordern, da weder ich noch Dr. Manchester eine Erklärung für unsere Beobachtungen finden konnten. In den folgenden Tagen blieb Lucy weiter auf ihrem Zimmer und ich nahm mir frei, um nach ihr sehen zu können. Auch Dr. Manchester besuchte uns zweimal täglich, um ihren Zustand überwachen zu können. Sie wollte immer noch nichts von ihrer Reise berichten und hielt sich auch sonst verschwiegen. Als Lucy langsam anfing, immer mehr zu schwitzen und ständig ihren eitrig grünen Schleim ausspie, bekam ich es mit der Angst zu tun. Doch im Angesicht der Situation war ich so machtlos wie

unwissend, so dass ich nur an ihrem Bett sitzen und ihr Beistand leisten konnte. Ich suchte nach dem seltsamen Objekt, dass sie vor mir verborgen hatte, fand allerdings nichts vor. Immer öfter schluchzte sie nur zitternd vor sich hin und betrachtete die Wunde auf ihrer Handfläche, die nun immer verschleimter zu werden schien. Es vergingen zwei Wochen, in denen sich die vermutlich bereits bekannten Gerüchte über meine geliebte Schwester in der Gegend verbreiteten und immer wieder neugierige Menschen vor unserem Haus auftauchten, in der Hoffnung, einen Blick auf Lucy zu erhaschen. Ich verjagte das ungehobelte Pack jedes Mal mit meiner Büchse, allerdings

schien das nur die Gerüchteküche weiter in Gang zu bringen. Vor vier Tagen schließlich kam es zu jenem Vorfall, der einer meiner Gründe dafür ist, alles niederzuschreiben, so wie es geschehen ist. Es war gegen Morgen, als unser Hausmädchen nach Lucy sehen wollte und sie mit blutenden Handgelenken im Baderaum fand. Ich danke dem Herrn, dass meine Schwester nicht über die nötigen anatomischen Kenntnisse verfügte, sich in Lebensgefahr zu bringen, denn sie hatte ihre Hauptschlagadern knapp verfehlt. Das Hausmädchen kündigte noch zur selben Stunde und all meine Überzeugungsversuche konnten sie nicht zum Bleiben bewegen. Sie nannte meine

Schwester ein "hässliches Monstrum" und verließ bald zum letzten Mal das Grundstück unserer Familie. Ich selbst war noch völlig benommen, als schließlich Dr. Manchester, der sofort herbeigekommen war, traurig darauf verwies, dass man meiner Schwester wohl nur in einem Haus für Geisteskrankheit helfen könne. So sah ich gegen Mittag schweren Herzens dabei zu, wie einige Männer sie abholten, um sie ins Waypine Asylum zu bringen, der renommiertesten Institution für geistlich umnachtete Geschöpfe, die ich in London finden konnte.

II.

Ich erinnere mich noch genau daran, wie ich die verrosteten Tore zu jener alten Klinik aufdrückte, um dort meine arme Schwester zu besuchen, die nun schon zwei Tage im Waypine Asylum untergebracht worden war. Ihr Zustand hatte sich so stark verschlechtert, dass mich nun keine Gewissensbisse mehr quälten, weil ich sie unter lauten Protesten hier eingewiesen hatte. So schritt ich den matschigen Feldweg entlang auf die Eingangstür zu, während kalter Wind an meiner Kleidung riss. Am Morgen erst hatte ich ein Telegramm mit der Nachricht erhalten, dass meine Schwester nach mir schickte; sie sei des

Morgens mit klarem Verstand aufgewacht und habe nur um ein wenig Brot und meine Anwesenheit gebeten. Erleichtert war ich ihrem Aufruf gefolgt und so begab es sich, dass ich schließlich in das kleine Zimmer eintrat, in dem sie die letzten Tage verbracht hatte. Als ich sie sah, musste ich traurig an die Zeit zurückdenken, in der noch alles in Ordnung gewesen war. Damals war meine Schwester eine hübsche, kräftige, junge Frau gewesen, die trotz ihrer rebellischen Lebensweise immer anständig gekleidet und wohlgepflegt in den angeseheneren Kreisen unserer Kleinstadt verkehrte. Doch das alles war nun einer abgemagerten Gestalt

gewichen, die mich aus leeren Augen anstarrte und auf einer Pritsche hockte. Ich umarmte sie zur Begrüßung vorsichtig und war erstaunt, dass sie trotz ihrer schweißnassen, mageren Figur immer noch sehr viel Kraft in den Armen zu besitzen schien und mir die Luft fast aus den Lungen presste. "Es tut gut, dich zu sehen, nun, da ich wieder klarer denken kann", begann sie. "Du musst wissen, dass ich nun die Geschehnisse verdaut habe, die ich erlebte - soweit man sie überhaupt verdauen kann. Auch habe ich mich mit meinem Los abgefunden und ich bin bereit für das, was mir blüht." Ihre Augen leuchteten kurz auf und ich bildete mir ein, Angst dort sehen zu

können, wenn auch nur für einen kurzen Moment. "Was soll dir denn blühen?", fragte ich sorgenvoll. "Du bist hier doch den Umständen entsprechend gut aufgehoben und in Sicherheit. Also, was soll dir passieren?" "Keine Sorge, ich werde dir die Erklärung für mein Verhalten und meinen Geisteszustand gleich liefern, da du mir als einziger vielleicht glauben wirst. Also nimm bitte Platz und höre dir meine Geschichte an", bat sie mich schließlich traurig und verwies auf einen kleinen Holzstuhl, der in einer Ecke ihres Zimmers stand. Nachdem ich meine Schwester noch

einmal eindringlich gemustert hatte, gab ich schließlich mit einem tiefen Seufzen nach und ließ mich auf die harte Sitzgelegenheit fallen, gespannt auf ihren Bericht. „Der Anfang meiner Reise nach China ist nicht sehr ereignisvoll verlaufen und deshalb sollte ich ihn vermutlich lieber weglassen. Ich beginne also zu jenem Zeitpunkt, an dem Benjamin und ich unser Dampfschiff verließen und den Boden jenes alten Landes betraten, das uns mit großer Gastfreundlichkeit und einer blühenden Kultur empfing. Man liest hier in den Zeitungen nicht oft etwas über jene Gebiete und die Leute sind so ungemein anders als unsereins, dass es zu Teilen schon sehr sonderlich

ist. Wir bahnten uns also unseren Weg durch enge Gassen, die von alten schiefen Häusern umrahmt waren und stets von einem Geruch seltsamer Gewürze durchtränkt schienen. Es gab viele kecke kleine Läden und auch einige gemütlich anmutende Teehäuser, jedoch fühlte ich mich unter all den fremden Menschen unwohl. Auf meinen Reisen zog ich es normalerweise vor, die Natur für sich selbst sprechen zu lassen und begab mich meist - wenn irgendwie möglich – in eher abgeschiedene Gegenden.“ „Ich hatte dich nicht für einen so… träumerische Persönlichkeit gehalten“, musste ich bei ihren Worten mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen

zugeben. „Nein, du hast dich auch nie wirklich nach meinen Reisen selbst erkundigt. Eher mit wem ich mich durch die Welt schlug, als wo… Aber sei es drum. Wie dir bekannt ist, kann ich nicht ein Wort Chinesisch, doch Benjamin war wenigstens ein bisschen in der Lage mit den Einheimischen zu kommunizieren, sodass wir schnell eine Bleibe für die Nacht fanden und auch einige grobe Erkundungen über die nähere Umgebung einholen konnten. Wir entschieden uns am folgenden Tag, eine Reise in Richtung des Gebietes Xiaowutaishan, welches angeblich eine sehr sehenswerte Landschaft war, anzutreten. Es dauerte nicht lange, bis wir die

felsige Bergregion erreichten, die von unzähligen Seen durchzogen war. Wir fanden schnell in einem kleinen, ländlichen Dorf eine Unterkunft und verbrachten einige sehr angenehme Tage im Schatten der Hügel. Auch die Anwohner begrüßten uns begeistert und wir fühlten uns sofort willkommen, es konnte eigentlich also nicht besser sein…“ „Das klingt doch alles sehr idyllisch. Was also ist das Problem gewesen? Und wo ist Benjamin? Ist er dortgeblieben, weil es ihm so fantastisch gefiel? Oder…“ „Er ist… dortgeblieben. Zumindest, was noch von ihm übrig ist“, fuhr Lucy mir betrübt ins

Wort. „Was von ihm übrig ist? Ist er umgekommen? Hatte er einen Unfall?“, wollte ich erschrocken wissen. Trotz meiner Abneigung, die ich für jenen Gentleman empfunden hatte, wünschte ich ihm dennoch kein ernstes Leid. „Ich wollte, es wäre so. Denn das Los, was er gezogen hat, ist ein weitaus schlimmeres. Aber dazu komme ich noch, habe bitte etwas Geduld. Wir beide waren also bereits einige Tage in jenem alten Dorf, welches wir am Fuße der steinernen Hügel gefunden hatten. Die Hütten dort waren alle aus Holz und unglaublich alt und morsch, sodass wir das eine oder andere Mal

fürchteten, uns könnte das Dach über den Köpfen einstürzen, jedoch hatten wir sonst nicht wirklich Sorgen. Bis wir dann in einer verhängnisvollen Nacht eine Wanderung in die freie Natur antraten, um einen romantischen Platz unter dem Vollmond zu suchen. Wir machten uns mit ein wenig Proviant auf und begaben uns in die Wildnis, wo wir nach einigem Klettern durch ein steiniges Gebiet und über ein moosbewachsenes Plateau schließlich an den Rand eines kleinen Wäldchens gelangten. Die hohen, dichten Laubbäume gaben mir ein ungutes Gefühl und die Flora passte auch nicht recht in die Gegend, da wir bis zu jenem Zeitpunkt nur eine unwirtliche

Berglandschaft gesehen hatten. So näherten wir uns langsam den Bäumen, deren große Blätter silbern im Licht des Vollmondes glänzten. Benjamin war von einem unbehaglichen Eifer erfasst und rannte geradezu auf das dichte Geäst zu, aber ich selbst hielt mich eher zurück, da mir jener Ort nicht geheuer war. Schließlich erreichte auch ich das Dickicht, durch das Benjamin bereits verschwunden war und betrat schließlich schaudernd die Dunkelheit des Wäldchens. Es dauerte nicht lange, bis ich nahezu gar nichts mehr sehen konnte, da die Baumkronen meine Sicht verdeckten und ich fühlte mich in die Finsternis hineingesogen. Wie du weißt, bin ich nicht oft verängstigt, aber in

dieser erstickenden Atmosphäre schlug mir mein Herz bis zum Hals. Hinzu kam, dass Benjamin verschwunden war…“ „Also hast du ihn verloren?“, wollte ich ungläubig, aber auch gespannt wissen. „Nein, habe ich nicht. Ich habe ihn noch einmal wiedergesehen. Ein einziges Mal… aber der Reihe nach. Wie du dir bestimmt gut vorstellen kannst, habe ich zunächst nach ihm gerufen; doch schienen die Bäume und Büsche um mich herum meine Stimme zu schlucken. Nach wenigen Rufen gab ich bereits auf, teils, weil ich die Hoffnung verlor, teils, weil irgendetwas in mir Angst davor hatte, jemanden… oder etwas…. anzulocken. Aber ich konnte Benjamin schließlich

auch nicht zurückgelassen, alleine in der unbekannten Wildnis. So nahm ich meinen Mut zusammen und schritt weiter voran, während ich Ausschau nach meinem Reisegefährten hielt. Hinzu kam der unglückliche Umstand, dass Benjamin unsere einzige Laterne mit sich genommen hatte und somit konnte ich mir nicht einmal mit Beleuchtung behelfen. Das Unterholz knarzte unter meinen Stiefeln und die Luft wurde immer dichter und muffiger. Schon bald verlor ich die Orientierung und jegliches Zeitgefühl. An ein Umkehren war nun auch nicht mehr zu denken; ich hatte mich hoffnungslos verirrt. Schon geisterten die schlimmsten

Vorstellungen durch meinen Geist: Ich sah mich hungernd an einer Baumwurzel lehnen… wahnsinnig durch den Wald laufen, bis meine Beine nachgaben… wie ich Benjamins Skelett in einer Mulde fand oder… Meine Gedanken wurden schließlich von einem Bündel Mondlicht zum Schweigen gebracht, das vor mir durch das Dickicht schien. Ich bewegte mich also auf diesen neuen Hoffnungsschimmer zu und schließlich brach ich durch zwei große Büsche und stolperte erschöpft auf eine Lichtung, die einsam und erhaben unter dem Sternenhimmel lag. Zunächst bemerkte ich nichts Auffälliges, aber dann wurde ich des steinernen Altars gewahr, der inmitten der Lichtung

thronte und mit seinen unzähligen Verzierungen und Farben wie aus einer anderen Welt und völlig fehl am Platz wirkte. Gespannt lief ich darauf zu und bemerkte, dass um den Altar herum seltsame Objekte verstreut waren. Es handelte sich dabei augenscheinlich um Tonscherben, aber ihre metallene Oberflächenstruktur und die akkurat geschnittenen Kanten ließen mich stutzig werden. Ich nahm eine der Scherben in die Hand und dann... schnitt ich mich…“ Sie hielt mir die Wunde hin, die ich nun genauer inspizieren konnte. Der Schnitt war nur klein, viel kleiner als ich es zuerst angenommen hatte. Doch um die verkrustete Wunde herum hatte sich ihre

Haut auf unheimliche Weise verändert; sie war glitschig und gelblich geworden und wies ungewöhnliche Riffelungen auf. Ich zuckte unwillkürlich zurück. Was für eine Infektion hatte Lucy sich nur eingefangen? „Ich weiß… aber das kam erst später. Nachdem… naja. Ich schnitt mir also in die Hand und ließ die Scherbe fallen… Aber dann tat ich etwas unglaublich Dummes, etwas, das ich nie hätte tun dürfen. Ich hob die Scherbe auf und steckte sie ein. Hätte ich sie doch nur dagelassen, dann wäre mein Leben vielleicht nicht… Aber ich steckte sie ein. Ich dummes Mädchen…“ Sie schluckte. „Nun, aber das ist jetzt egal. Ich

verstaute also die Scherbe in meiner Reisetasche und schritt weiter auf den Altar zu, der mich magisch anzuziehen schien. Die Wunde hatte ich schon wieder vergessen. Als ich näher an jenen Opferstein herantrat, konnte ich plötzlich eine Öffnung im Boden erkennen, die vorher vor meinen Augen verdeckt gewesen war. Es war ein Schlund in der Erde, der ungefähr einen Durchmesser von drei Fuß hatte und in tiefster Finsternis endete. Mir wurde schwindelig bei dem Anblick dieses Höllenlochs und ich hatte das ungute Gefühl, dass sich aus jenen Tiefen der Erde etwas näherte, dem ich nicht begegnen wollte. Endlich setzten meine Instinkte wieder

ein und ich riss mich los von jenem Ort und machte mich auf den Weg in die Richtung des Waldrandes. Eilig schritt ich über den steinigen Boden und kam schließlich schwitzend an den Bäumen an, als ein grausiger Schrei die Nachtluft erfüllte. Mir wich das Blut aus dem Gesicht, denn es war unverkennbar Benjamins Stimme. Dann hörte ich den Gesang, rhythmisch und boshaft. Es gelang mir gerade noch, in das Buschwerk zu springen, bevor die ersten Gestalten auf die Lichtung traten. Im Schein des Mondes konnte ich einige einheimische Männer und Frauen ausmachen, die nur mit Lendenschürzen bekleidet auf die Lichtung schritten und einen unmenschlich tiefen, hallenden

Gesang von sich gaben, der durch die Luft klang und tief in mein Innerstes einzudringen schien. Die Körper wiegten sich in der kühlen Nachtluft und ich musste einen Schrei unterdrücken, als ich sah, dass sie einen gefesselten Benjamin mit sich schleiften und in die Richtung des Altars zerrten. Er kämpfte mit aller Macht gegen seine Bindungen, vermochte aber nichts zu ufertun. Ich konnte schwach hören, wie er immer panischer auf die Männer und Frauen einschrie, aber die seltsamen Menschen schienen ihn nicht zu beachten und es dauerte nicht lange, bis mein Begleiter auf dem steinernen Tisch lag, während die meisten der Einheimischen begannen, wilde, groteske Tänze

aufzuführen und ihre Körper in seltsame Ver-renkungen zu bringen, zu denen ein menschliches Wesen nicht im Stande hätte sein sollen. Sie alle bewegten sich um den Altar und das Loch, aus dem nun laut gurgelnde Geräusche und ein grässliches Schmatzen drangen, das mir die Haare zu Berge stehen ließ. Ich beobachtete das dämonische Schauspiel und mit einem Schreck bemerkte ich, dass einer der Männer eine der rätselhaften Tonscherben in den Händen hielt. Er war der einzige, der einen groben Mantel und dicke Handschuhe trug, während er die Scherbe hoch über dem Kopf hielt. Ich konnte Benjamins panische Stimme noch ein letztes Mal hören, während die

Gesänge lauter wurden und seine Worte schließlich vollständig unter sich begruben…“ „Was hat er gesagt?“, erkundigte ich mich entsetzt. Meine Schwester schluckte und atmete tief durch. „Vielleicht… habe ich es nicht richtig verstanden, aber er schrie etwas wie: ‚Wessen Vieh? Wer sind die… die Ebrugh? Was tut ihr? Was redet ihr da?‘ Ich kann mir darauf keinen Reim machen und was in den nächsten Augenblicken geschah, ist nur schwerlich zu begreifen. Bitte höre, was ich zu sagen habe und glaube mir, es ist die Wahrheit…“ „Natürlich glaube ich dir!“, versicherte ich, benommen von ihrer

Erzählung. „Der Mann presste die Scherbe auf Benjamins Gesicht und dann… Er… er veränderte sich! Ich konnte es nicht genau erkennen, aber es sah aus, als schmolz er zusammen! Als der Gesang langsam erstarb, konnte ich nur noch lautes Gurgeln hören. Der fleischige Klumpen, der einmal Benjamin gewesen war, wurde unter lauten Rufen in das dunkle Loch getrieben, wo er aus meinem Blickfeld verschwand… Ich bin gerannt und gerannt, bis ich am nächsten Morgen eine Kleinstadt erreichte, in der ich mich wieder sicher fühlen konnte…“ Lucy brach ab. Es schien fast so, als

würde sie gleich ohnmächtig werden. „Bist du dir sicher? Ich meine, vielleicht hast du es dir im Mondlicht nur eingebildet, oder…“ „NEIN! Verstehst du nicht? Verstehst du nicht, was hier vorgeht? Dasselbe passiert nun mit mir! Siehst du es nicht? SIEHST DU ES DENN NICHT?“ Sie schlug wild um sich und ich musste aus dem Zimmer flüchten, während Leute herbeistürzten, um meine Schwester ruhig zu stellen. Verstört verließ ich das Gebäude und machte mich auf den Heimweg.


III.

Schon an diesem Punkt meines Berichtes sollte der Leser begriffen haben, dass meiner Schwester nicht mehr geholfen werden konnte. Es war mir zu jener Zeit vollkommen klar, dass sie sich auf ihrer Reise eine Infektionskrankheit eingefangen hatte und Benjamin in einem Streit verlassen haben musste, der ihren ohnehin schon geschwächten Geisteszustand in den Wahnsinn stürzte. Als ich schließlich nach einer langen Droschkenfahrt wieder an meiner heimatlichen Villa angelangte, musste ich mich erst einmal setzen und mir einen Scotch genehmigen. So saß ich nun in meinem alten Sessel

und war mit meinem Latein am Ende. Ich muss bis tief in die Nacht dort gesessen haben, denn als ich aufblickte, hatte sich die Finsternis bereits um das Haus gelegt. Nach einigen Überlegungen beschloss ich, das Zimmer meiner Schwester zu durchsuchen. Ich weiß, dass man so etwas nicht tun sollte, aber das seltsame Objekt, das sie vor mir verborgen hatte, musste noch irgendwo zu finden sein. Ich durchsuchte daher ihre Kommode und ihren Kleiderschrank, ihre Schmuckschatulle und sogar ihr Bett. Nichts war zu finden. Aber so einfach gab ich mich nicht geschlagen. Hektisch begann ich, die Wände und Dielenbretter abzuklopfen, bis ich schließlich in der hintersten Ecke des

Zimmers fündig wurde. Es dauerte nicht lange, bis ich die lockeren Holzplanken mit einem eisernen Schürhaken aus dem Boden gehoben hatte und eine kleine Nische vor mir entdeckte, in der sich ein in Leinentücher eingewickeltes Objekt befand. Das musste es sein. Ich nahm das Ding vorsichtig heraus und zögerte für einen Moment. Sollte die Geschichte meiner Schwester wahr sein, hielt ich gerade einen äußerst gefährlichen Gegenstand in den Händen. Ich sollte aufpassen, nicht in Kontakt mit dem rätselhaften Ding zu kommen. Als ich das Tuch beiseite klappte und den Inhalt vorsichtig auf die Bettdecke fallen ließ, konnte ich die alte Scherbe das erste Mal richtig in Augenschein

nehmen. Sie war schlicht und wirkte gar unschuldig, doch ging von ihr auch ein unheilvoller Glanz aus. Ich konnte das Material nicht bestimmen, die Rauheit der Oberfläche aber gut erkennen. Auch traute ich meine Augen nicht, als ich das unglaublich feine Muster bemerkte, das sich überall über das Objekt zog. Fast erschien es mir, als würde jenes Ding aus Abermillionen von kleinen Hexaedern bestehen, die sich zu jener Scherbenform zusammenschlossen. Bis zum jetzigen Zeitpunkt, an dem ich diese Worte schreiben, bin ich nicht ganz sicher, was dann mit mir passierte. Das Objekt schien nach mir zu rufen, einen gar betörenden, hypnotisierenden Hall in meinen Gedanken zu verursachen

und als ich wieder zu Sinnen kam, ertappte ich mich, wie ich mit dem Zeigefinger über die Oberfläche der Scherbe fuhr. Ein heißes Brennen zuckte durch meine linke Hand und ich wich erschrocken und angeekelt zurück. Was war das für eine höllische Magie gewesen? Als ich meinen Zeigefinger betrachtete, erkannte ich eine gelbliche, eitrige Stelle, die ungesund im Licht der Kerzen pulsierte. Ich fluchte laut auf und stürzte ins Badezimmer. So sehr ich auch versuchte, die Wunde zu säubern, es gelang einfach nicht. Selbst, als ich meinen Zeigefinger zum Trocknen über den offenen Kamin hielt, geschah nichts. Ich begann zu verzweifeln, beruhigte mich aber nach

einigen erneuten Gläsern Scotch wieder. Es war offensichtlich, dass ich meine Schwester so bald wie möglich aufsuchen musste, um noch einmal mit ihr zu reden. So fand ich mich heute Mittag erneut an den Toren des Waypine Asylums wieder. Meine Hände steckten in Handschuhen, um Lucy nicht zu beunruhigen. Doch ich kam zu spät. Kaum hatte ich die Tore aufgedrückt, stürzten auch schon einige kräftige Männer mit Hunden auf mich zu. Verdutzt hielt ich inne und fragte, was denn los sei. „Ihre Schwester, sie ist weg!“, unterrichtete mich einer der Pfleger, der leichenblass neben mir stehen geblieben

war. „Weg? Wie kann sie denn weg sein? Ich dachte, Ihre Einrichtung gehöre zu den besten im Lande?“, fuhr ich den Mann erbost an. „Wir wissen es nicht. Bitte, Sir, niemand kann es sich erklären! Ihr Zustand hat sich gestern Abend zum Schlechteren gewendet. Sie war komplett nass-geschwitzt… bloß, dass es kein Schweiß war. Es war eine Art… Schleim. Kein Wort brachte sie mehr heraus und gurgelte nur noch unverständliches, unmensch-liches Zeug. Ihre Haare fielen aus. Niemand traute sich in ihre Zelle, das Essen wurde nur durch die Katzenklappe gereicht. Heute sollte der Doktor kommen und nach ihr sehen,

aber… sie war nicht mehr da. Wir haben nur ihre Kleidung gefunden und eine große Schleimspur, die von der Katzenklappe zu einem grob vergitterten Fenster und nach draußen führte“, berichtete der Mann zitternd. „Wollen Sie mich auf den Arm nehmen? Was betreiben Sie hier für einen Laden?“, brüllte ich wütend, doch der Mann rannte schon weiter. Natürlich habe ich meinen Ohren nicht trauen können, doch ich hechtete hinter den Pflegern und ihren Hunden her, während ein unbeschreiblich übles Gefühl in mir aufkam. Es dauerte nicht lange, bis wir an der Mauer entlang an die Rückseite des Grundstückes gelangten, wo die Hunde bellend

innehielten. Mir wurde schwindelig bei dem Anblick der ekelerregenden Schleimspur, die über die Mauer und in den Wald hinein führte, der sich an das Waypine Asylum anschloss. Es sah aus, als wäre eine gewaltige Schnecke langsam über die Steine geglitten und dann verschwunden. Das konnte einfach nicht sein. Während einer der Pfleger in einen Busch brach, rissen wir anderen allen unseren Mut zusammen und folgten der Spur in die Tiefen des Waldes. Wir verfolgten sie bestimmt eine Viertelstunde, wobei die Angst vor dem, was wir finden würden, in dieser Zeit bis ins Unermessliche wuchs. Schließlich gelangten wir an einen Fluss, der uns den

Weg versperrte. Die Hunde rissen bellend an den Leinen, doch konnten wir am anderen Ufer nichts mehr erkennen und so mussten wir davon ausgehen, dass meine Schwester, oder was auch immer von ihr übriggeblieben war, den Tod in den Fluten gefunden hatte. Vielleicht war es besser so für alle Beteiligten und wir kehrten schließlich erschöpft zum Waypine Asylum zurück, wo wir uns schworen, nie wieder über jene Jagd und den Ausbruch meiner Schwester zu reden.

IV.

Es ist nun später Abend und ich neige mich dem Ende meiner Geschichte zu, doch möchte ich auch diese Informationen nicht verbergen. Als ich zu Hause ankam und mich erschöpft und schwitzend in mein Badezimmer begab, blickte ich völlig fertig in den Spiegel, der mein kreidebleiches Gesicht zeigte. Mir ist seit jener Jagd durch den Wald unglaublich übel und eine namenlose Angst sitzt in meinen Eingeweiden. Ich habe meinen Zeigefinger untersucht und mit Entsetzen festgestellt, dass er elastisch wurde, so als würde der Knochen langsam verschwinden. Vielleicht bildete ich mir das aber auch

nur ein. Niedergeschlagen nahm ich am Esstisch Platz und wartete darauf, dass mir meine Suppe gebracht wurde, bevor mir einfiel, dass das Hausmädchen gekündigt hatte. Vollkommen außer Kraft bereitete ich mir eine Brühe zu. Es dämmerte bereits vor dem Fenster, als ich ein lautes Pochen an der Eingangstür hörte, fast so, als würde jemand einen nassen Sack gegen das Holz werfen. Wer konnte das sein? Ich hievte mich aus dem Stuhl und trottete langsam zur Tür. Bevor ich angekommen war, stieg mir ein seltsamer Essiggeruch in die Nase, der von draußen zu kommen schien. Überrascht blieb ich stehen. Dann hörte ich das Gurgeln. Es klang wie Wasser, wie eine Kehle

voller dicklichem Schleim, der sich den Weg aus grotesken Lungen an die Luft bahnte. Alles in mir weigerte sich, die Tür zu öffnen, doch meine Neugier siegte und ich langte zur Klinke. Noch bevor ich etwas machen konnte, sprang die Tür auf und was ich sah, ließ mich ohnmächtig zusammenbrechen. Als ich wieder zu mir kam, lag ich alleine im Hausflur, mein ganzer Körper mit Schleim bedeckt. Ich richtete mich auf und verdrängte das Bild, welches meine Gedanken zum Aussetzen brachte. Dann bemerkte ich meine linke Hand und die Welt um mich herum verschwamm erneut. Keine Finger waren mehr zu sehen, nur ein einzelner, schleimiger, hautloser Klumpen befand sich dort an

meinem Armstumpf, über und über in eine galleartige Substanz getaucht. Ich schleppte mich zum Schreibtisch und verfasse nun diese Zeilen, die vermutlich meine letzten sein werden. Was auch immer für Gerüchte die Menschen sich ausdenken werden, über das Verhalten von mir oder meiner Schwester oder über unser Verschwinden, dies allein ist die Wahrheit und ich hoffe, dass diese Aufzeichnungen eine – wenn auch irrsinnige – Erklärung für alles liefern und den Familiennamen einigermaßen reinwaschen werden. Meine Erinnerungen beginnen langsam zu schwinden und meine Lungen füllen sich mit einer Substanz, die mir die Sinne zu rauben droht. Ich fühle meinen

Körper erkalten und meine Knochen vergehen, während der Schleim aus meinen Poren tritt. Ich werde mich in die Büsche abseits der Villa begeben, wo mich niemand findet und die höllische Scherbe mitnehmen und vergraben, so dass sie nie wieder ans Tageslicht kommt. In meinen Gedanken kommen Bilder fremder Welten auf, riesiger Städte und grotesker dürrer Wesen, die über weite Länder herrschen. Doch unter die Bilder mischt sich auch immer wieder jener schleimige, kriechende Klumpen, jenes Wesen, welches sich, einer riesigen Nacktschnecke gleich, auf meiner Türschwelle wand. Jener schleimige Gallekörper, an dessen Kopfende ich die verzerrte Fratze

meiner Schwester sehen konnte...

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Ich bin harrydoener und liebe das Schreiben seit dem 14. Lebensjahr. Mein erstes Buch stellte ich mit 15 fertig, allerdings war damals der Schreibstil noch sehr schlecht. Mit den Jahren las ich mir immer mehr Techniken und Theorie an und habe mich ganz passabel gemacht. Zur Zeit schreibe ich unter dem Pseudonym "Harold Kebba" an Geschichten der Kategorie Horror und das erste Buch dazu habe ich bereits veröffentlicht. Ich liebe es, Geschichten von anderen zu lesen, eines meiner größten Steckenpferde ist das Korrekturlesen und selbstverständlich das Schreiben an sich. Also, wer Feedback möchte, kann mich immer gerne fragen!

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