Einmal in den Ferien ohne Blick auf die Uhr, ohne Stress
In der Nacht begannen die seltsamen Träume. Ich konnte nicht einschlafen. Ich zog mir die Decke bis unters Kinn und blieb starr und regungslos liegen.
Es war im Juli 2013. Der Regen peitschte gegen die Fensterscheiben. Meine Schwester und ich leben in der Stadt Düsseldorf, wohlbehütet von unseren Eltern, in einem Zweifamilienhaus mit genervten Nachbarn, rechts und links.
Eigene Zimmer, die immer aufgeräumt
und sauber waren, die Schule war vergessen. Die Musik CDs flogen in die Ecke.
Wer Ihnen das alles erzählt? Luca Tüll ist mein Name, und ich bin gerade mal 15 Jahre alt. Noch Schüler, und mein Mondgesicht, dazu rote Kurzgeschnittene Haare, Spiegeleier Augen schreckten so manchen Schüler von mir ab. Ich glotzte damit so manchem Backfisch auf den Hintern. An meinem spindeldürren Körper hängen zu lange Arme. Ach ja, die Größe ist 1,65 cm. Die Schüler nennen mich Hungerhaken. Meine Klamotten, die ich so gerne trage sind unauffällig, allgemein. Gedeckte Farben tönern mich an. Die Mode ist praktisch
und meistens erprobt. Ich fürchte nichts mehr, als durch mein äußerliches Aufzufallen. Meine Eltern, wundern sich, dass ich so Einfallsreich und meiner Energie unerschöpflich ist.
Meine Schwester Anastasia und ich, sind immer auf der Suche nach Vorbildern. In unserem Alter, brauchen wir Halt. In dieser schnell kurzlebigen, Egoistischen Welt. Früher war das wohl anders. Vertrauen zu Ärzten und Lehrern sind wieder gestiegen. Anastasia und ich, begreifen langsam die Spielregeln dieser Egoistischen Gesellschaft.
Meine Schwester und auch ich, wissen
heute schon, dass wir irgendwann Erfolgreich sein werden. Unsere lieben aufopfernden Eltern unterstützen uns mit all ihrer Kraft. Nur wenn das nächste Abenteuer ruft, sind alle guten Vorsätze dahin. Der reißende Fluss, dort wo es fast unmöglich erscheint, stehe ich am Start. Ich kenne meistens keine Furcht. Je größer die Gefahr, desto Einfallsreicher gehe ich vor. Meine Schwester und ich fühlen uns Heute schon lange nicht mehr als Kinder. Wieso? Das liegt an unseren Smathphons, die wir Heute alle besitzen. Die uns nicht mehr los lassen. Anastasia war auch erst gerade mal 16 Jahre alt, und Schülerin. Sie hatte ein Ovales, Wachsweiches
Gesicht, gelb blondes Haar, und runde grüne, meist aufgerissene Augen. Körperlich eine Knutscht Kugel. Mit ihren 1,60 cm, verdrehte sie so manchem Schüler den Hals. Anastasia folgte der neuesten Mode. Die Mode musste Schadstoffarm sein. Sonne scheute sie, wie der Teufel das Weihwasser.
Fest entschlossen in den Ferien Opa und Oma zu besuchen,die in der Klosterstadt Kamp- Lintfort wohnten, am Arsch der Welt. Natur pur. Am Arsch der Welt angekommen, pfefferten wir sofort unsere Klamotten in die Wohnzimmer Ecke. Von dem nahegelegenen Kloster, hatten wir noch nicht so viel gehört. In
wenigen Augenblicken waren wir sonderbarer weise verschwunden. Was meinen Sie, wohin wir wollten? Es war ja bereits 23:00 Uhr. Die Nacht brach langsam an. Uns störte das nicht. Hier konnten wir uns ja entfalten. Ganz Großstadtmüde geworden.
Mal eine Nacht im Klostergarten verbringen, ja das war genau nach unserem Geschmack. Im Klostergarten angekommen, viel uns noch ein, dass wir nichts zu Essen, nichts zu trinken mitgenommen hatten. Unsere Handys lagen auf dem Küchentisch.
,, So eine Scheiße."
Vorsichtig betraten wir den Prunkvollen Klostergarten. Ein Graspferd hüpfte auf dem frisch geschnittenen duftenden Kloster rasen, fast auf meine Schulter. Es war Kühl geworden, und hier auf dem Rasen schlafen, konnten wir auch noch nicht. Malerisch und einprägsam erstrahlte das Kloster. Es wurde Nachts immer angestrahlt.
,, Hör doch mal Luca."
,, Was ist?"
,, Da wirrt ein Pferd."
,, Du hast wohl den Knall nicht gehört."
,, Eine Eule ruft."
,, Du brauchst keine Angst zu haben."
,, Sei Cool."
,, Hier in den nahe gelegenen Wäldern treiben sich in der Nacht so manche Tiere herum."
,, Hier kann man sich so schnell nicht verlaufen."
Schutzlos ausgeliefert schrie das Gänschen, riss ihrem Bruder fast die Haare raus. Aus Wurmlöchern kroch plötzlich ein Mönch, mit schwarzer Kapuze und Kutte.
Der Mönch war seit 1875 schon Tod. Er war das Oberhaupt und der Gründer des Klosters. Der Ewige. Am Vortag, konnten wir uns das alles noch nicht vorstellen. Da dachte ich noch, endlich auf dem
Lande die Ferien genießen. Und jetzt? Die Faust in der Tasche, und auf die Dinge wartend, die da noch in dieser Nacht auf uns zu kommen sollten. Klar war, der Mönch war ohne Zeit. Er versuchte, seine Geschichte und näher zu bringen. Er war so unnatürlich anders.
Der Mönch, war kein Betonkopf. Er war wohl ein Dramen König. Überdreht, und ohne Zeit, versuchte er uns in einem Vortrag klar zu machen, was hier vor Hunderten von Jahren abging. Gespannt wie ein Flitze bogen lauschten wir ihm zu. Er machte für uns Sichtbar, dass das Kloster im Jahre 1123 Gegründet wurde. Das Kloster 1802 Aufgelöst wurde. Das
Mutterkloster war in Morimond. Er rief sich alles ins Gedächtnis zurück. Spannend ging es nun mit seinem Vortrag weiter.
Wir erfuhren jetzt auch, dass Kloster war eine Ehemalige Abtei gewesen. Es war wohl das erste Zisterzienser Kloster im damaligen deutsch sprachigen
Raum.
Er brachte weiter hervor, dass die Klosteranlage auf dem Hügel, Camper Berg stand, und der Historische Kanal Fossa Eugenia nicht weit entfernt war.
Uns beiden, war es so schnell nicht möglich, dass alles auf die schnelle, zu verpacken. Weiter die Zügel fest in seinen Händen, plauderte er vom ehemaligen Kloster, und wir erfuhren, dass neben der Kirche nur zwei weitere Gebäude Sichtbar geblieben sind. Die Klostergärten stellten eine neue Gartenanlage in Barocken Strukturen da. Das damalige Gebiet war allerdings noch Sumpf. Das Kloster ist seit 2003 ein Geistliches und Kulturelles Zentrum. Das muss man sich mal einfach Vorstellen. Manche Kinder in der Stadt haben noch nie in ihrem Leben eine Kuh gesehen. Eine Kuh gesehen, die nicht Lila ist.
Jetzt plapperte der Mönch aufgeregt von dem Museum, wo viele Wertvolle Gegenstände ausgestellt waren.
Wenige Augenblicke später, kroch der Mönch zurück in sein Wurmloch.