Kurzgeschichte
Notwehr

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"Ein schmiriger Typ, der ihr nicht von der seite weicht und auf die Gunst der Stunde wartet"
Veröffentlicht am 21. August 2016, 10 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Sandra Cunningham - Fotolia.com
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Ein schmiriger Typ, der ihr nicht von der seite weicht und auf die Gunst der Stunde wartet

Notwehr

Titel

Es war Notwehr gewesen. Eindeutig Notwehr. Aber… Ich will nicht eitel erscheinen, aber ich bin eine attraktive Blondine. Kerle starren mir reihenweise auf meine prallen Brüste und meinen knackigen Hintern. Früher hatte es mir gefallen. Auf die Dauer nervte es dann nur noch, weil jeder nur meine Hülle sah, aber nicht, was in ihr steckte. In meinem Leben gab es einige Penner, denen es nicht interessierte, das ich auch was im Kopf hatte. Sie sahen nur mein Äußeres und wollten mit mir in die Kiste steigen. Nette Jungs, denen

mein Verstand interessierte, lernte ich nur selten kennen. Aber die wurden meist zu meinen besten Freunden. Mein gutes Aussehen kommt nicht von irgendwoher. Ich treibe regelmäßig Sport, seit dem ich in die Schule gehe. Jeden Morgen, vor dem Frühstück, laufe ich eine halbe Stunde um den Block. Das habe ich mir durch meinen Vater angewöhnt. Eines Tages lief ich einfach mit ihm und es gefiel mir. Natürlich hatte ich damals viel kleinere Beine, als mein Vater und kam deswegen nicht hinterher. Aber mein Vater freute sich, als ich die Lust am Laufen und Sport allgemein gewann. Sport treiben allein reicht nicht aus.

Ich ernähre mich vorwiegend vegetarisch. Auch das habe ich von meinem Vater übernommen. Auf unserem Tisch gab es nur selten Fisch und Fleisch. Obst und Gemüse gab es nur aus der Region und Saison. Meine Mutter machte bei unserem Gesundheitstrip nicht mit. Ihrer Meinung nach hatte sie genug Bewegung auf Arbeit und im Haushalt und von gesunder Ernährung hielt sie nicht viel. Sie aß, worauf sie gerade Appetit hatte. Burger, Pizza, Chinanudeln. Trotzdem hatte sie eine super Figur und war gut in Form gewesen. Bis das besoffene Arschloch sie überfahren hatte. Von da an war

nichts mehr, wie es einmal war. Mein Vater hörte auf Sport zu machen und stopfte sich mit ungesundem Zeug voll. Innerhalb kurzer Zeit nahm er drastisch zu und bekam gesundheitliche Probleme. Noch lebt er. Aber sein Leben hängt an einem seidenen Faden. Ich hatte mich nicht gehen lassen. Ganz im Gegenteil. Jeden freie Minute verbrachte ich mit Sport und verausgabte mich fast. Es hatte nicht mehr viel gefehlt und ich wäre auch ins Krankenhaus gekommen. Oh man, ich schweife völlig vom eigentlichen Thema ab… Es war vor ein paar Tagen. Mit ein paar

Freunden war ich feiern gewesen. In der Disco machte sich ein schmieriger Typ an mich heran, den keine normale Frau freiwillig an sich ranlassen würde. Mehrfach hatte ich ihn gebeten mich in Ruhe zu lassen. Doch der Typ ließ mich einfach nicht Ruhe. Also ließ ich ihn rausschmeißen. Die Stimmung war im Arsch gewesen. Der Typ hatte den Abend vollkommen ruiniert. Deswegen trank ich mein las aus und ging nach Hause. Und mitten auf dem Weg traf ich ihn wieder. Er hatte sich von hinten angeschlichen und mich zu Fall gebracht. Ein paar Sekunden lag ich benommen am Boden. Als ich wieder klar im Kopf wurde,

bemerkte ich, wie er versuchte mich auszuziehen. Der Wichser wollte mich vergewaltigen. Ich sah es schon vor mir, wie er seinen dreckigen Schwanz in meinen Arsch steckte. Doch dann drehte er mich auf den Rücken und knetete grob meine Brüste. Es tat weh. Ich versuchte mich zu wehren, aber er hatte mehr Kraft, als ich dachte. Meine Augen suchten nach einer Art Waffe, mit der ich ihn KO schlagen konnte. Als ich die Hoffnung schon aufgegeben hatte, entdeckte ich den Stein. Mit großer Mühe bekam ich ihn zu fassen und schlug in dem Augenblick zu, als er sich mit einer Hand an seiner Hose zu schaffen

machte. Ich traf hart seine Schläfe. Beim zweiten Schlag traf ich sein rechtes Auge. Noch immer saß er auf mir. Da schlug ich mit dem Stein auf sein linkes Auge. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, das an dem Stein eine extrem scharfe Kante war und ich ihm das Augenlicht genommen hatte. Es wäre mir auch damals schon scheißegal gewesen. Das Arschgesicht hatte versucht mich zu vergewaltigen. Und hätte ich gewusst, das sein Vater Richter ist und dafür sorgt, das sein Sohn freigesprochen wird, hätte ich den Bastard eiskalt gekillt. Die waren echt schnell gewesen. Kaum

hatte ich den Typen von mir runter, stand ich auch schon vor Gericht und wurde verurteilt. So übel ist es hier gar nicht. Schon in der ersten Nacht habe ich eine Freundin gefunden. Eine gleichgesinnte, die sich auch nur gewehrt hatte und dafür verurteilt wurde. Schrecklicherweise sind wir nicht die Einzigsten.

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