Merkst du noch was?
Ich stehe hier
an meinem Strand
doch soweit das Auge reicht
seh ich nur noch Trockenheit
Einöde und heißen Sand
vom weiten tiefen Ozean
blieb ein Meer aus Salzkristallen
bedrohlich funkelt es aus allen
wie aus kleinen weißen Scherben
die beim drüber laufen
feinste Schnitte
in die Sohlen kerben
trocken liegt auch die Ruine
unsrer alten Stadt
im Vorhof zappeln
ausgetrocknet
noch meine Freunde
die Delfine
Wie lange nun
die Sonne brennt
vielleich hab ich
meinen großen Traum
verpennt
oder aus Angst um ihn
mich von der Nacht
einfach ganz und gar getrennt
vielleicht sollte ich tanzen
zur Erfrischung
für den Regen
vielleicht mich in der Glut
lieber nicht zu viel bewegen
vielleicht sollte ich versuchen
was voranzutreiben
vielleicht sollte ich versuchen
grade jetzt
ganz cool zu bleiben
vielleicht sollte ich was wagen
statt mich wälzend
hin und her
in den immer gleichen Fragen
immer weiter abzuplagen
warum bin ich traurig
und muss statt zu weinen
schwitzen
warum wird mir kalt
und statt zu laufen
bleib ich kauernd
lieber einfach sitzen
was ist mit den Füßen
die so im nassen Sande traten
die nun auf der Stelle
ständig nur im Trocknen waten
seit wann sehe ich am Horizont
nicht mehr meinen blauen Traum
die Beine dabei feucht umspült
geküsst von feinem weißen Schaum
ich starre nur mit steifem Blick
furchtbar angestrengt
auf ein Bild
das im
Dunkeln
irgendwo ganz tief
in mir aufgehängt
das ich wohl irgendwann
von irgendwo dorthin verdrängt
eine kleine Brise Wind
kommt vor mir auf
sie beginnt
mir kühl und mild
durch's Haar zu schmeicheln
unwillkürlich folgt die Hand
als wollt sie den Moment behaltend
unter meine Kopfhaut streicheln
sie findet eine Muschel auf dem Weg
ich schließe meine Augen
und führe sie ans Herz
zum Lauschen
und höre endlich aus der Seele
dies lebendig Meeresrauschen
und plötzlich fällt
wie zum
Gruß
ein dicker runder Tropfen
auf meinen rissig-rauen Fuß.