Was bisher geschah:
Hans-Joachim Gote ist nach 20 Jahren in seinen Heimatort zurückgekehrt. Dann werden angesehene Bürger im Ort, der Geschäftsmann Jürgen Reeder und der Architekt Christian Meyer, tot aufgefunden. Die Polizei geht in beiden Fällen von Selbstmord aus. Gleichzeitig lernt Gote in einem Buchladen Anna Bäcker kennen und die beiden kommen sich näher. Erstaunlicherweise scheint das Ding in dem Holzkästchen, das Gote mitgebracht hat und welches so wertvoll zu sein scheint, dass es in einen Safe gehört, keinen Einfluss auf sie zu haben.
"No more praise
Nightwish - The poet and the pendulum
"Ach, das ist so furchtbar für unsern Ort. Jürgen Reeder war ein so aufrechter Mann. Und immer so fesch. Und dann auch noch Christian Meyer. Ein so kluger und vielseitiger Architekt. Das zeigt doch, dass unsere Kulturgemeinde gesund ist. Also, wenn sie mich fragen, ich halte ja nicht viel von der Verstädterung. Hier auf dem Land, da atmet noch der freie Geist. Aber nun: beide tot! Was für ein fürchterlicher Verlust. Nun ja, die Verrückte wird ja wenig davon mitbekommen haben - oder erwarten Sie etwas anderes? -, aber Marion Mayer ist ja ganz verzweifelt. Und wie man hört, geht die
Polizei von Selbstmord aus. Woher ich das weiß? Oh, ich habe meine Quellen, das können Sie mir ruhig glauben, ich erzähle nicht einfach drauflos, aber Wilhelm - Welcher? Ja, genau, Wilhelm Henkeln - sagt das ja auch. Was für einen Schande. Denken sie nur an das Andenken. Was sollen die Leute von uns denken! Als wären wir Gesindel oder Halunken. Nein, politisch zuverlässig ist die Polizei heute bestimmt nicht mehr. Die nehmen ja jeden, stellen sich hin und reden nur Unsinn. Fehlt nur noch ein Negerwachtmeister. Selbstmord! Wieso sollten sie das tun? Der Herr Pfarrer glaubt das auch nicht, sonst hätte er die Beerdigung mitten auf dem Friedhof bestimmt verhindert. Wir wissen schließlich noch, was sich gehört. Und ein Kameltreiber mit seiner Pizzeria ist ja wohl genug. Was? Ach, was weiß ich, wo der Mohammedaner herkommt. Die sehen doch eh alle gleich aus. Aber einen Mordfall scheint die Polizei ja auszuschließen. Nein, natürlich
niemand aus dem Ort, ich bitte Sie. So was gibt es in der Stadt. Jaha! Ich habe das erst neulich im Fernsehen gesehen. Wo ist nur der Anstand geblieben... Früher gab es das nicht. Damals konnte eine Dame noch in finsterster Nacht ohne Angst über die Straße gehen. Nicht dass das für eine Dame schicklich wäre. Aber mit diesem Kommissar sollte mal jemand sprechen, ihm gehörig auf die Finger klopfen. Balck heißt er, glaube ich, so wie diese fürchterlichen Leute, die früher die Straße runter gewohnt haben. Was? Böwes? Nun, eigentlich ist mir das egal. Ist so oder so unfähig. In seiner Gefolgschaft soll sogar eine Frau sein! Ja, das sagt einiges. Aber ich denke da an diesen seltsamen Mann, der sich in das Haus am Waldrand eingemietet hat. Die Besitzer sind ja schon merkwürdig, aber der ist eine Marke, auf jeden Fall. Es heißt ja, dass im Haus auch entartete Kunst hängen soll. Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur daran denke. Nackte
Weiber und so. Nein, ordentlich ist der bestimmt nicht. Wenn Sie mich fragen, hat er was auf dem Kerbholz. Ach was, ich weiß das einfach. Bin alt genug, um dafür ein Gefühl zu haben. Oder glauben Sie etwa, der hätte einen guten Charakter? Ich habe ja nichts gegen Fremde, aber von hier ist der bestimmt nicht. Ist wie ein Bonze mit seinem fürchterlichen Auto eingefahren und - ja, sehen Sie, das müssen Sie jetzt selbst zugeben! - ab da sind diese schrecklichen Dinge passiert. Also wenn der Balck - ja, ja, Böwes ich weiß - also wenn ich dieser Böwes wär', würde ich mir den einmal genauer ansehen. Nein, dass er hier Bücher bestellt hat, macht ihn nicht besser, ganz bestimmt nicht."
- Fortsetzung folgt -