Romane & Erzählungen
Der Mann, der nichts tat - Erzählung - 13.: Ein Kommentar von Leni Silberstein

0
"Da hat jemand etwas zu sagen ..."
Veröffentlicht am 13. Juli 2016, 6 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
© Umschlag Bildmaterial: published via pixabay; https://pixabay.com/de/licht-bokeh-leuchten-gelb-rot-681188/
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Zweifler, Pessimist, Misanthrop ... ... ungefähr so: "Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich ...
Da hat jemand etwas zu sagen ...

Der Mann, der nichts tat - Erzählung - 13.: Ein Kommentar von Leni Silberstein




Was bisher geschah: Hans-Joachim Gote ist nach 20 Jahren in seinen Heimatort zurückgekehrt. Dann werden angesehene Bürger im Ort, der Geschäftsmann Jürgen Reeder und der Architekt Christian Meyer, tot aufgefunden. Die Polizei geht in beiden Fällen von Selbstmord aus. Gleichzeitig lernt Gote in einem Buchladen Anna Bäcker kennen und die beiden kommen sich näher. Erstaunlicherweise scheint das Ding in dem Holzkästchen, das Gote mitgebracht hat und welches so wertvoll zu sein scheint, dass es in einen Safe gehört, keinen Einfluss auf sie zu haben.







"No more praise Nightwish - The poet and the pendulum "Ach, das ist so furchtbar für unsern Ort. Jürgen Reeder war ein so aufrechter Mann. Und immer so fesch. Und dann auch noch Christian Meyer. Ein so kluger und vielseitiger Architekt. Das zeigt doch, dass unsere Kulturgemeinde gesund ist. Also, wenn sie mich fragen, ich halte ja nicht viel von der Verstädterung. Hier auf dem Land, da atmet noch der freie Geist. Aber nun: beide tot! Was für ein fürchterlicher Verlust. Nun ja, die Verrückte wird ja wenig davon mitbekommen haben - oder erwarten Sie etwas anderes? -, aber Marion Mayer ist ja ganz verzweifelt. Und wie man hört, geht die

Polizei von Selbstmord aus. Woher ich das weiß? Oh, ich habe meine Quellen, das können Sie mir ruhig glauben, ich erzähle nicht einfach drauflos, aber Wilhelm - Welcher? Ja, genau, Wilhelm Henkeln - sagt das ja auch. Was für einen Schande. Denken sie nur an das Andenken. Was sollen die Leute von uns denken! Als wären wir Gesindel oder Halunken. Nein, politisch zuverlässig ist die Polizei heute bestimmt nicht mehr. Die nehmen ja jeden, stellen sich hin und reden nur Unsinn. Fehlt nur noch ein Negerwachtmeister. Selbstmord! Wieso sollten sie das tun? Der Herr Pfarrer glaubt das auch nicht, sonst hätte er die Beerdigung mitten auf dem Friedhof bestimmt verhindert. Wir wissen schließlich noch, was sich gehört. Und ein Kameltreiber mit seiner Pizzeria ist ja wohl genug. Was? Ach, was weiß ich, wo der Mohammedaner herkommt. Die sehen doch eh alle gleich aus. Aber einen Mordfall scheint die Polizei ja auszuschließen. Nein, natürlich

niemand aus dem Ort, ich bitte Sie. So was gibt es in der Stadt. Jaha! Ich habe das erst neulich im Fernsehen gesehen. Wo ist nur der Anstand geblieben... Früher gab es das nicht. Damals konnte eine Dame noch in finsterster Nacht ohne Angst über die Straße gehen. Nicht dass das für eine Dame schicklich wäre. Aber mit diesem Kommissar sollte mal jemand sprechen, ihm gehörig auf die Finger klopfen. Balck heißt er, glaube ich, so wie diese fürchterlichen Leute, die früher die Straße runter gewohnt haben. Was? Böwes? Nun, eigentlich ist mir das egal. Ist so oder so unfähig. In seiner Gefolgschaft soll sogar eine Frau sein! Ja, das sagt einiges. Aber ich denke da an diesen seltsamen Mann, der sich in das Haus am Waldrand eingemietet hat. Die Besitzer sind ja schon merkwürdig, aber der ist eine Marke, auf jeden Fall. Es heißt ja, dass im Haus auch entartete Kunst hängen soll. Mir wird ganz schlecht, wenn ich nur daran denke. Nackte

Weiber und so. Nein, ordentlich ist der bestimmt nicht. Wenn Sie mich fragen, hat er was auf dem Kerbholz. Ach was, ich weiß das einfach. Bin alt genug, um dafür ein Gefühl zu haben. Oder glauben Sie etwa, der hätte einen guten Charakter? Ich habe ja nichts gegen Fremde, aber von hier ist der bestimmt nicht. Ist wie ein Bonze mit seinem fürchterlichen Auto eingefahren und - ja, sehen Sie, das müssen Sie jetzt selbst zugeben! - ab da sind diese schrecklichen Dinge passiert. Also wenn der Balck - ja, ja, Böwes ich weiß - also wenn ich dieser Böwes wär', würde ich mir den einmal genauer ansehen. Nein, dass er hier Bücher bestellt hat, macht ihn nicht besser, ganz bestimmt nicht."




- Fortsetzung folgt -

0

Hörbuch

Über den Autor

ArnVonReinhard
Zweifler, Pessimist, Misanthrop ...

... ungefähr so:

"Nein, nein, ich habe nicht bewundernswert gesagt, ich sagte, ich bin außergewöhnlich. Das was ich tue, das was dir so viel bedeutet ... du meinst, ich tue es, weil ich ein guter Mensch bin? Ich tue es, weil es zu schmerzhaft wäre, es nicht zu tun. (...) Weißt du, es tut weh (...), alles das! Alles was ich sehe, alles was ich höre, rieche, berühre, die Schlussfolgerungen, die ich imstande bin zu ziehen, die Dinge, die sich mir offenbaren ... die Hässlichkeit. Meine Arbeit fokussiert mich. Das hilft. Du sagst, ich benutze meine Gaben. Ich sage, ich geh nur mit ihnen um."
(Sherlock Holmes; In: Elemantary)


Fantasy- und Schauergeschichten sind mein Ding, weil sich darin alles Menschliche verarbeiten lässt.
Und ob ich es will oder nicht, auch das Thema "Freundschaft" taucht immer wieder auf.
Aphorismen.
Ein weiterer großer Bereich, mit dem ich mich beschäftige, in Erzählungen und Nonfiction, ist das Thema Krieg.

Arn von Reinhard ist EU-Skeptikerkritiker und Medienkritikerskeptiker.


foto by and with permission of Evelyne Steenberghe from vlien.net

Leser-Statistik
7

Leser
Quelle
Veröffentlicht am

Kommentare
Kommentar schreiben

Senden
KaraList Puuh ... jetzt habe ich aber einen Lesemarathon absolviert und bin bei Kap. 13 angekommen. Der Leser wird häppchenweise mit Neuigkeiten gefüttert und da Du geschickt den Spannungsbogen hältst, möchte er natürlich nichts versäumen. Krimi und Mystery - eine gute Mischung. Welches Geheimnis verbirgt sich wohl in dem Kästchen? Nun, ich denke zu gegebener Zeit wird es gelüftet.
Ach, und zu Leni Silberstein - wer sie als Freundin hat, braucht keine Feinde.
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Hu, das freut mich! :-)
Natürlich bringt es dem Leser Vorteile, wenn er "mehr am Stück" liest. Allerdings möchte ich auch wieder ein wenig den Fortsetzungsroman auferstehen lassen, der früher - so vor 50 Jahren! - manchmal für die Leute der Grund war, eine Zeitung zu kaufen.
Im übrigen hast du die Wahl. Du kannst jetzt Teil für Teil weiterlesen. Wenn alle teile einstehen, werde ich die Geschichte auch noch als Ganzes einstellen, so das jeder, der sie lesen möchte, es so tun kann, wie es ihm gefällt.

"Krimi und Mysrety - eine gute Mischung."
Ich bin ein Freund dessen, was man früher "Schauergeschichten" nannte. Die sind nicht mehr so ganz in Mode, aber ich versuche mich unter anderen daran. Und eigentlich passen die beiden Genres ja ganz gut zu einander, weil beide mit ähnlicher Spannung - "Wer ist es?" und "Warum ist es?" - arbeiten.
Auf jeden Fall bedanke ich mich für deinen lesefleiß.

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Willie Ja- einige Sätze erinnern mich an die Stammtischbiertrinker im "Feuchten Eck"
Zum Glück hole ich da nur hin und wieder Zigaretten.
Bis demnächst!
W.
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Das traurige: Sich so etwas auszudenken, ist gar nicht so schwer ...

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Herbsttag Da haben die Dorftratschen aber ordentlich vom Leder gezogen, keinen verschont. Immer die Fremden und die Anderen sind dumm, faul, gefräßig, schuld... Ira
Vor langer Zeit - Antworten
ArnVonReinhard Manchmal schlägt der Blitz ja an der richtigen Stelle ein ... Wir werden es sehen ...
;-)

LG
AvR
Vor langer Zeit - Antworten
Zeige mehr Kommentare
10
6
0
Senden

145420
Impressum / Nutzungsbedingungen / Datenschutzerklärung