Kurzgeschichte
Die Geschichte vom Kaktus der ein Indianer sein wollte

°°

Es war einmal ein Texaskaktus. Der stand wie viele seiner Kollegen in der kargen Landschaft von Texas und war damit nicht so recht zufrieden. Jeden Tag zogen Westleute und Indianer an ihm vorbei und beachteten ihn kaum. Er war eben nur ein Kaktus. Schön gewachsen wohl; aber eben doch nur einer von vielen. So kam es das er sich mehr zu sein wünschte. Er band sich ein Band um die Stirn und eine Feder die er fand. Alles in allem er machte sich zu einem Indianer wie er gerne auch einer gewesen wäre. Das war zu viel wie sich rausstellte.

Den Tag`s darauf wurde er angeschossen von einem Cowboy und lief aus samt seinem Wasservorrat. Es war sein Ende gekommen obwohl ihn der Cowboy nur mit einem wirklichen Indianer verwechselt hatte ging es sehr schnell. ,,Kaktus Kaktus, wärst bei deinen Stacheln gebliebenˮ, dachte er sich daraufhin noch; dann starb er schnell. Die Einsicht kam zu spät für ihn und konnte ihm nicht mehr helfen; geschweige denn retten. Wir alle wissen nun das es nicht immer gut ist für jemanden, oder eben auch einen Kaktus, nach dem vielleicht

unmöglichen zu streben. Der Kaktus wusste es nicht und hat es letztlich mit seinem Leben bezahlt so hochmütig gewesen zu sein. Wir wissen`s nun besser oder?

Copyright

Text:

2016 © Simon Käßheimer