Science Fiction
zukünftig

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"zukünftig"
Veröffentlicht am 28. Juni 2016, 10 Seiten
Kategorie Science Fiction
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Aktiv Passiv, so könnte man es nennen. IG: zufluchts.worte
zukünftig

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Anfang

Wir freuten uns über das Nichts-Tun, weil wir zur Produktivität gezwungen wurden. Vielleicht würden wir uns über Produktivität freuen, wären wir zum Nichts-Tun gezwungen. Es ist seltsam. Wir haben das Leben nach welchem sie immer gestrebt haben. Sie würden es bequem nennen und in unseren Augen ist es anstregend. Das Nichts-Tun ist so erschöpfend wie ein Tag gefüllt mir 8 Stunden Arbeit. Das Nichts-Tun leert und höhlt einen von innen aus bis selbst in einem drin Nichts herrscht. Die Menschheit hat viele verschiedene Stadien von technischen Revolutionen

hervorgerufen, alle haben sie den Lebensstandart angehoben, bis auf die Letzte. Es haben so wenige Menschen wie noch nie Arbeit, doch heute zu Tage ist die Arbeitslosenquote, im Gegensatz zu Früher, ein Indikator für den Wohlstand eines Landes und nicht dessen Armut oder schlechte Wirtschaft. Noch nie ging es so vielen Menschen gleichzeitig so gut. Noch nie waren so viele Menschen glücklich. Sie haben Maschienen konstruiert, welche niemals aufhören werden zu arbeiten und für all die Dinge, von denen sie früher behauptet haben, dass es die Hand und den Verstand eines echten Menschen braucht, Roboter. Wir wollen es uns noch nicht eingestehen, doch die Wahrheit fällt wie ein Schatten

langsam über uns. Wir haben die Menschheit nicht durch die großen Naturkatastrophen zerstört, nicht durch Waffen und Atomkraft, worauf wir stolz sein können und sind. Denoch, wir haben uns selbst zerstört. Wir haben uns selbst ersetzbar gemacht. Wir sind dieser Welt überflüssig geworden, nur noch die Nomaden, welche durch die Wüsten wandern und zerstörte Landschaften überqueren können von ihrem Leben sagen was es wert war. Das sie etwas geleistet haben, sei es auch nur einige Kilometer zurück gelegt zu haben. Wir glauben nicht mehr an einen Gott. Er ist überflüssig geworden, wie wir selbst. Wozu benötigen wir noch einen Gott, wenn wir selbst alles erschaffen können was uns

vorschwebt? Nicht einmal wir müssen es erschaffen, wir müssen lediglich den Keim einer Idee in uns tragen, geboren wird sie durch die mechanischen Hände anderer. Wir sind dumm. Es herrscht ein Überfluss an Wissen und doch wissen wir nichts. Die Schule, welche es seit der griechischen Antike bis vor einiger Zeit gab, gibt es nicht mehr. Wozu lernen? Wozu Wissen in sich tragen, wenn es doch nicht mehr nötig ist? Wissen war damals Macht. Macht gibt es nicht mehr. Nicht für Menschen, es gibt ein paar wenige, welche glauben Macht zu besitzen. Doch in Wahrheit liegt die Macht in den Maschienen. Wir wollen es uns nicht eingestehen. Doch wenn diese aufhören werden zu arbeiten so sterben wir aus. Wir

wissen nicht mehr wie die Pflanzen unserer Nahrungsmittel aussehen, geschweige denn könnten wir sie anbauen und ernten. Wir sind schwach geworden und unbrauchbar. Der menschliche Körper ist noch immer auf einen jahrtausendealten Überlebenskampf ausgelegt, doch auch diese evolutionären Eigenschaften lassen sich umkehren. Es braucht für alles nur Zeit. Wir werden nicht alt, doch unsere Körper sind von Beginn an so schwach wie der einer 50 Jahre alten Person. Unsere Glieder schmerzen nicht, wovon auch? Wir kennen Krankheit aus den Überlieferungen von Früher, als die Menschen noch starben. Unser Körper wäre heute nicht mehr in der Lage aus sich selbst heraus diese Erreger zu

bekämpfen. Wir sind im Vergleich zu damals, schon in jungen Jahren senil und können nichts mehr ohne Hilfsmittel erreichen. Wir sind nicht an Atemgeräte geknüpft, wir müssen keine täglichen Pillen schlucken. Es ist viel subtiler. Die Luft, welche wir atmen wird vorgefiltert. Das Wasser welches wir trinken ebenso. Das Essen, welches wir essen ist prall gefüllt mit Sterilisation und die Vietamine werden eingeimpft. Auch gebären wir nicht mehr. Wir leben einen Zustand, welcher dem Tod, dem Schlaf mehr ähnelt als dem Leben. Man sagt, dass Kinder neugierige Wesen sind. Auch heute sind sie das noch, doch gibt es nicht mehr viele neugierige Geister. Zum Teil da es kaum noch Kinder gibt, zum Teil,

weil deren Geist in jüngsten Jahren schon verdörrt. Kein einziger Sonnenstrahl trifft auf ihre Nervenbahnen, kein bisschen Blut durchpumpt diese, so dass sie wachsen würden. Aber, ach wie schön es ist, wenn es doch mal wieder eines dieser forschen Kreaturen gibt. Sie stellen die seltsamsten Fragen, wie die was wäre wenn die Maschienen ausfallen. Und wir, die Erwachsenen, lachen. Unsere straffen Gesichter erhellen sich für einen millimeterdicken Augenblick und unsere Haut scheint weniger fahl, unser¬¬e Augen weniger trüb durch das Licht, welches aus ihnen strahlt. Durch dieses kleine Wesen haben wir ein Teleskop, welches auf die Vergangenheit gerichtet ist. Es ist noch so frei

und ungeprägt von der Gesellschaft, dass es in jedem Zeitalter der Erde geboren hätte sein können.

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Vania
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Babeuf Interessant wäre die frage, wie es zum Status Quo in der Geschichte kam.

Ferner unterschägst du sämtliche Geisteswissenschaften des Menschen als quelle der Erfüllung, was die geschichte etwas unrealistisch macht.
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 Wenn das Rad der Geschichte sich weiter in diese Richtung dreht, so wie es bisher der Fall ist, könne es wirklich noch so kommen
LG, Gela
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Vania schön, dass du diesen Gedankengang als realitisch bewertest :)
Lieben Dank,
Vania
Vor langer Zeit - Antworten
Kornblume Zum Anfang Deiner Geschichte:
Horrorvorstellung vom Leben in der Zukunft.Hoffe für uns alle, dass die Menschheit noch rechtzeitig die Notbremse zieht.
"Sind Fortsetzungen geplant", fragt neugierig die Kornblume.
Vor langer Zeit - Antworten
Vania Lieben Dank, die Dystopie scheint gelungen :)
Ich kann nur nicht einschätzen wie real dieses Szenario des Nichts-Tun als Horrorvorstellung ist :D
Definitiv sind Fortsetzungen geplant.. wie und was und wann weiß ich leider selbst noch nicht..
Vania
Vor langer Zeit - Antworten
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