Krimis & Thriller
Ex und Hopp - Die Pyjamaparty

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"Die Party auf der sich Luisa befindet hat mörderische Nachwehen"
Veröffentlicht am 24. Mai 2016, 24 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Hallo Ihr Lieben, "Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben. Altmodischer geht wohl kaum. Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser. Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich ...
Die Party auf der sich Luisa befindet hat mörderische Nachwehen

Ex und Hopp - Die Pyjamaparty

Die Pyjamaparty

„Mit was von dem hier kann man einen Menschen umbringen?“ Ich blinzelte müde. Während ich mir eine meiner zotteligen Haarsträhnen aus dem Gesicht wischte, wurde mir allmählich klar, weswegen ich Schlafanzüge so liebte. Nichts gegen schöne Nachtwäsche. Sie verliehen einem das Gefühl, weiblicher zu sein. Und was meistens die Frauen anziehend fanden, fanden Männer bekanntermaßen super zum Ausziehen. Ich jedoch fand Negligees unpraktisch. Was brachte dir ein Kleidungsstück, wenn man sich den

Hintern darin abfror? Ich liebte einen gesunden Schlaf und damit meinte ich vor allem eine warme, gemütliche Nachtruhe. Die Paranoia eine Blasenendzündung zu bekommen, während des Aufenthaltes im Traumland, überließ ich lieber meinen beiden Mitbewohnerinnen. Einer dieser Damen hatte mir meinen cremefarbenen Lieblingsschlafanzug mit einem Hasen verziert. Der überdimensionale Hoppler hielt eine Chilischote in den Pfoten und darunter befand sich die Aufschrift: „Scharfer Hase!“ Sarah stieß mir unsanft in die Rippen. Ich knurrte missmutig und philosophierte

gerade über den Verbleib meiner pinken Flausche-Ringelsoken, als jemand das Licht anknipste. „Also für eine Putzaktion seid ihr Häschen viel zu scharf gekleidet“, näselte es von der Zimmertür rüber. Verpennt betrachtete ich meine Mitbewohnerin, welche mich vor ungefähr 15 Minuten aus dem Tiefschlaf gerissen hatte. Sie trug ihre Arbeitskleidung. Eine schwarze Hose in der Größe super eng, wir lesen mal das Etikett der Unterhose durch den Hosenstoff. Die schlichte Baumwollbluse war auch nicht viel besser. Der Clou an diesem Kleidungsstück war ein Verbot an

Melanie und meine Person, niemals die letzten beiden fehlenden Knöpfe an zu nähen. Durch gekonntes Weglassen, fehlte es niemals an klingender Münze in Sarahs Trinkgeldkasse. „Levi, das ist jetzt nicht witzig.“ Bei diesem Namen wurde ich endgültig wach. Was hatte ein Mann mitten in der Nacht in unserer Wohnung zu suchen? Ich zog sofort Tante Augustas selbstgestrickten Janker vor der Brust zusammen und verkroch mich hinter meiner Mitbewohnerin. Ungerührt zankte sie mit dem Mann weiter. Ihr Chef trug ebenfalls eine schwarze Hose und ein weißes Hemd. Die Zahnräder meines Verstandes

begannen zu rattern. Sarah hatte mich ja aus dem Bett gezerrt und in ihr Auto geworfen. Hatte ich mir dabei ein leichtes Schädelhirntrauma zugezogen? Immerhin waren wir waren in luzerischer Rasanz irgendwohin gefahren. Eigentlich mochte ich Levi. Er war ein immer gern gesehener Gast in unserer Küche, nur heute brachte mich sein Anblick zum Zorn erfüllten Jaulen: „Was um alles in der Welt mache ich nach vier Uhr morgens in einem VIP Raum deiner Arbeitsstelle?“ War das eventuell ein Traum? Vielleicht lag ich ja noch in meinem Bett, mit einem normalen Schlafanzug, mit warmen Socken und frischer Bettwäsche.

Das Blendamed-Lächeln meiner Mitbewohnerin erschlug mich fast. „Ah du bist aufgewacht. Nun sag schon: Mit was kann man hier jemanden umbringen?“ Und wenn es einen Herrn Gott gab, dann hatte er jetzt bestimmt auch die Güte und mein Wecker würde nach dem Aufwachen noch vier weitere Stunden Schlaf verkünden. Aber NEIN, der liebe Herr, in dem Fall Levi, seines Zeichens Holländer und Besitzer der Bar „Black and White“ erklärte mir rasch, was vor einer guten halben Stunde in diesem Raum geschehen

war. Die Party bestand aus zwei Männern und fünf Frauen, wenn man die Bedienung mitzählte. Es wurde viel getrunken, gelacht und... den Rest wollte ich nicht wissen. Während der letzten Runde Drinks begann der Veranstalter der kleinen Party zu krampfen. Erst dachte man, es ein Scherz, denn für seinen Schwarzen Humor war er wohl bekannt. Nachdem dieser Mann jedoch angefangen hatte, vor Schmerzen zu schreien, hörte der Spaß auf. Levi wurde gerufen und ein Notarztwagen brachte den Mann ins Krankenhaus. Kaum war das geschehen, war Sarah durchgeknallt.

Jedenfalls in den Augen der Gäste. Sie hatte alle aus dem Raum geschmissen, ihn verriegelt und Levi angedroht, ihn vor seinem Lover abzuknutschen, wenn auch nur irgendwer diesen Raum betreten würde, ehe sie nicht wieder da war. Der Rest war mir nun klar, sie hatte mich hier hergeholt, weil sie an einen Mordversuch glaubte. „Schätzchen, also wirklich, wieso sollte jemand Ben umbringen wollen?“ „Schon mal seinen Terminkalender durchgeblättert. Der hatte so viele Männer und Frauenbekanntschaften, das war ein Harem im

Quadrat.“ Wer meine Vergangenheit und mich kannte, wusste sofort: Nach so einem Kommentar war jeder Schalk, jeder Witz abgestorben und die kalte Realität zeichnete sich auf meinem Gesicht ab wie graues Grafit. Ich vergaß, dass ich barfuß war, dass ich in Nachtwäsche zu einer unchristlichen Uhrzeit in einem zwielichtigem Clubraum stand. Meine Augen sondierten die wenigen Quadratmeter akribisch. Mit was konnte man hier einen Menschen das Leben schwer machen?

Wortwörtlich. Schlag-, Hieb- und Stichwaffen fielen aus. Krämpfe und Atemnot ließen wirklich eher auf eine Vergiftung schließen. Aber was bewirkte Tränen- und Speichelfluss? Meine Blicke richteten sich auf das Knabberzeug. Ich verwarf den ersten Gedanken gleich wieder, denn wäre es das Knabberzeug gewesen, gäbe es noch mehr Opfer. „Was hat dieser Ben getrunken?“; fragte ich halb geistesabwesend und ging nochmals die Auflistung der Symptome auf, welche Sarah während der Erste-Hilfe-Maßnahmen aufgeschnappt

hatte. „Er liebt Anisliköre, alles was kurz ist und an einen Apothekerschrank erinnert“, erklärte Sarah „Was er genau getrunken hat, müssten wir Babsie, … ähm Beatrix fragen, sie hat ihn meistens bedient, wenn er hier war.“ „Sie hat schon vor über einer Stunde Feierabend gehabt. Ich wollte später dann kassieren.“ Ich besah mir die Gläser erneut. Blutdruckabfall, Engstellung der Pupillen.

Beatrix. „Ist deine Freundin eine Detektivin?“, flötete Levi in Bühnenlautstärke. „Nein, sie hat sich nur intensiv mit dem Gedanken befasst, ihren Ex aus dem Diszeitz zu radieren.“ Levi zog seine Augenbrauen fragend über meine Qualifikation nach oben. Anerkennend schürzte er noch die Lippen und zuckte beiläufig mit den Schultern. „Und hat sie es

getan?“ „Ich bitte dich. Schau sie dir an.“ Unterdessen krabbelte ich zwischen Tisch und Schutzgeleiten umher. Auch mit der inständigen Bitte an den Herren, keinen körperlichen.... privaten, gummiartigen Devotionalien zugegeben. „Sie nicht. Der Typ ist von einem Mammutzahn aufgespießt worden, als er Exponate austauschen wollte.“ Ich schüttelte mich, schlug mir den Kopf an der Glastischplatte an und schaltete mein innerliches Kopfkino

ab. „Das hat bestimmt weh getan“, jammerte Levi gespielt und Sarah konterte: „Wem von den beiden?“ Sie bekam wieder die gespielte Schmollschnute ihres Chefs zu sehen. Sie verschwand sofort, nachdem ich unter Levis Nasenspitze auftauchte: „Durchwahl zum Krankenhaus.“ „Was...“, stammelte er und Sarah rollte genervt mit den Augen. „Du hast von den Sanitätern 'ne

Durchwahl bekommen, wenn wir etwas finden, das zur Vergiftung beigetragen hat.“ Ich bekam das Telefon und keine zehn Sekunden später ratterte ich meine Informationen runter. Nach den ersten Angaben, welche nichts mit meiner Person zu tun hatten, glaubte die Schwester am anderen Ende der Leitung, dass ich scherzen würde. Ich wiederholte mich noch einmal langsam, was schon einmal zum Besten gegeben hatte: „ Akute Phosphorsäureestervergiftung.“ Jedoch wieder ohne Erfolg. Da sah ich

wie Sarah vor meinen Augen herum wedelte: „Luisa, die kennt dich nicht. Red normal!“ Ich atmete tief durch, kämpfte das Rot meiner Peinlichkeit nieder und versuchte es im dritten Anlauf: „Der eben eingelieferte Patient mit Vergiftungssymptomen, wurde mit ca. 2 bis 4 cl E605 vergiftet. Das Gift befindet sich seit ungefähr 60 bis 90 Minuten in seinem Körper. Verdacht auf eine weitere vergiftete Person. Bitte schicken sie einen Rettungswagen in die

Garten Allee 17.“ Ich legte umgehend auf und wandte mich sofort an Sarah: „Wir müssen los, vielleicht ist es noch nicht zu spät.“ Beide verstanden nicht, was los war. Zuvor hatte mich meine Mitbewohnerin aus dem Bett gezerrt, jetzt verfrachtete ich sie in ihr Auto. Nun war sie verwirrt und ich geistig auf Hochtouren. Levi, welcher immer noch die Ruhe

selbst war, folgte uns. „Süße, lass mich nicht dumm sterben. Was ist los, mein Schätzchen?“ Aufgrund der ernsten Lage bleib ich ruckartig vor dem Auto stehen und funkelte Sarahs Chef böse an. „E605 ist eine Flüssigkeit, die leicht verdampft und äußerst toxisch gegen Insekten und Warmblüter ist, zeigt aber keine Giftwirkung gegen Pflanzen.In sehr reinem Zustand ist sie farb- und fast geruchlos. Die in den Handel kommende, technische Verbindung ist gelb bis braun mit einem stechend

knoblauchartigen Geruch. Der Volksmund sagt Schwiegermuttergift dazu.“ Wir kamen am Auto an, doch noch wollte der Chef des „Black and White“ uns nicht gehen lassen. „Wenn es so bekannt ist, wieso hat man dich nicht ernst genommen?“ „Bis 2002 durfte das Mittel noch verkauft werden. Heute ist selbst die Einfuhr nach Deutschland unter Strafe gestellt. Außerdem sind wir hier in der Provinz. Die Schwester hörte sich sehr jung an. In der Pathologie ist E605 nur noch ein Nebensatz. Alles in allem muss

beachtet werden, dass sich ein charakteristisches pathologisch-anatomisches Bild der akuten Phosphorsäureestervergiftung nur gewinnen lässt, wenn man die Gesamtheit der Organveränderungen als komplexe Einheit betrachtet und sich daher vor jeder Überbewertung der Einzelbefunde in Acht nimmt. Als endgültige Sicherung der Diagnose bleibt nur der chemische Nachweis.“ Auf der Hälfte meiner Ausführung hatten beide aufgehört zu denken. In diesem Moment war mir das Wurst wie Suppengrün. Ich forderte den Autoschlüssel, mir vollkommen

gleichgültig, dass ich weder Schuhe trug noch einen Führerschein besaß. „Aber wenn es das Zeug nicht mehr gibt, wieso müssen wir jetzt ...wohin?“, keuchte Sarah vor Überforderung. „Wir müssen zu Beatrix. Sie hat uns doch beim Grillen erzählt, sie habe den alten Schrebergarten der Großtante übernommen und wohne da zur Zeit...“ „Seit ihr Lover sie vor die Tür gesetzt hat“, ergänzte Levi. Sarah schwang sich auf den Fahrersitz und ich hielt mich fest, denn bei Gott,

die Frau fuhr schneller und schlimmer als der Teufel.

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Hörbuch

Über den Autor

silberfunke
Hallo Ihr Lieben,

"Wer bin ich?" das Hauptspiel bei dieser Kathegorie
Schreiben tue ich schon seid vielen Jahren. Mit 10 Jahren habe ich damit angefangen
und bis vor zwei Jahren habe ich auch noch alles per Hand und mit dem Füller geschrieben.
Altmodischer geht wohl kaum.
Ausserdem kann man mich als DAU bezeichnen: dümmster anzunehmender Useser.

Um in der Moderne zu landen habe ich mich für diese Seite entscheiden. Ich Freue mich darauf mich mit anderen
fleißigen Schreiberlingen auszutauschen und eventuell auch die ein oder andere Geschichte neu zu kreieren
Hauptsächlich bin ich geschichtlich mit Fantasy und Abenteuer unterwegs, allerdings versuche ich mich seit kurzem auch in der Sparte Krimis und Kurzgeschichten.

Ich bin gespannt was mich hier erwartet,
liebe Grüße
der Silberfunke

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gela556 COOOOOOL, Welche Sprache nehmen wir denn nun....Lächel ganz Lieb
GlG, Gela ;-)))
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