Kurzgeschichte
Das Handtuch - FB 51

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"Das Handtuch - FB 51"
Veröffentlicht am 18. Mai 2016, 14 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: glorcza - Fotolia.com
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Über den Autor:

Was kann man über sich selbst schreiben, findet es heraus wenn es euch wirklich interessiert. Ich habe meine Stärken und Schwächen wie jeder anderer auch. Bin Mutter von drei Kindern, glücklich verheiratet. Durch ein Schicksalsschlag führte mich mein Weg zum schreiben. Ich war zu jung um alles zu verstehen, was mir das Leben präsentierte. Immer wieder begegnete ich Menschen die mir MUT schenkten weiterzuschreiben. Genau an dieser Stelle ...
Das Handtuch - FB 51

Das Handtuch - FB 51

Das Handtuch


Wortvorgabe:


-Gelegenheit -Erwähnenswert -Wurmstichig -Süchtig -Bügelfalte -Keilriemen -Einkochen -Neongelb -Frequenz -Ehrfurchtsvoll -Notizbuch -Monchimonchi*

Anne schlägt ihr Notizbuch auf und liest sich selbst laut vor, was sie irgendwann dort einmal geschrieben hat. Monchimonchi, sie versucht es immer und immer wieder, um doch noch dahinter zu kommen was es zu bedeuten hat. Umsonst hat sie es sich doch damals nicht aufgeschrieben. Dabei versucht sie sich zurückzulehnen, um sich doch noch zu erinnern. Sie nutzte die Gelegenheit, sich mit einem Lächeln in ihre Kindheit zurückzuversetzen. Da war das innig geliebte braun Fellige kleine Etwas, was sich immer wieder den Daumen in den Mund stecken ließ. „Was habe ich es geliebt“, bemerkt sie so bei sich. „Wo ist es eigentlich abgeblieben, mein

Monchichi“. Die gesuchte Bedeutung des Wortes Monchimonchi führte sie auf eine anderen Fährte. Ob sie letztendlich doch noch dorthin gelangen wird, woran sie sich erinnern möchte? Anne begab sich auf den Weg zum Dachboden und suchte im wurmstichigen alten Schrank, der all ihre Lieblingssachen aus der vergangenen Zeit aufbewahrte. Sie räumte einige kleine Schuhkartons beiseite, um an einen bestimmten Karton zu gelangen, in dem sie ihr Monchichi vermutete. Zwischendrin entdeckte sie ein Glas Eingewecktes aus uralten Zeiten. Ehrfurchtsvoll nimmt sie

vorsichtig das verstaubte Glas in ihre beiden Hände. „Oh ja, Einkochen ist auch voll aus der Mode gekommen. Was haben wir Früher alles mit den Eltern und Großeltern gemeinsam in Gläsern gefüllt für den nahenden Winter, heute ist es nur noch Nostalgie. Seltsam, dass es noch so gut erhalten ist. Doch essen mag ich es jetzt auch nicht mehr“. So nahm sie das Glas und stellte es beiseite, um es später zu entsorgen. Ihre eigene Frequenz war in der Zwischenzeit vollkommen auf damals eingestellt. Sie wandte sich voll dem Schrank wieder zu, um an weiter verborgene Schätze zu gelangen. Kopf

schüttelnd zog sie ein vergilbtes Handtuch aus diesem hervor. Es ließ sich nur noch erahnen, dass es einstmals wunderschön Neongelb leuchtete. „Wo ist all deine ganze Schönheit geblieben, mein geliebtes Handtuch aus der Jugendzeit. Damals warst du mir viel zu wertvoll, um dich zu entsorgen. Ich denke jetzt ist es an der Zeit. Hast viele Nachkommen in meinem Wäscheschrank bekommen. Jedoch gebe ich zu, sie halten lange nicht mehr das aus was sie versprechen. Viel zu schnell lösen sich Nähte oder reißen die Haken ab. Naja, die Wirtschaft bleibt ja da nicht unbeachtet, sie entwickelt sich immer wieder neu und so gibt es jetzt sogar

Haken aus Plaste, für all jene die nicht mehr nähen können. Du brauchtest solch ein Neumodisches Etwas nie, dein Haken ist noch wie neu, robust und tragfähig. Kannst stolz sein, bis zum letzten Tag hast du gehalten, was du einst versprochen“. Mit einem kleinen Wehmutsgefühl legte Anne es beiseite. „Ob ich ihm noch eine Chance geben werde“? Unschlüssig und doch mit einer gehörigen Portion Gewissheit, dass es in der nächsten Wäsche landen wird, legte sie es beiseite. Unter dem Handtuch lag ein Keilriemen und dieser hat sich im Handtuch schon verewigt. Anne wusste sofort, das er von ihrem ersten Auto, einem hellblauem Trabant war. Sie ließ

ihre Hände an ihm entlang gleiten als versetze sie sich noch einmal ins Auto zurück, mit dem sie so gern durch die Landschaft gefahren ist. Es fuhr nicht schnell, dafür jedoch zuverlässig. Bis auf einmal, sie war auf der Fahrt in den Urlaub. Als ihr geliebtes Auto den Geist aufzugeben schien. Sie wollte gerade das Handtuch werfen und all ihre Hoffnung aufgeben, dass einer ihr zur Hilfe kommen wird. Da war es wieder ganz nah, was Anne sich damals aufgeschrieben hatte. In all ihre Ungeduld erschienen ein Mönch, der ihr als erstes einmal eine Portion Ruhe verabreichte, gewürzt mit einer gehörigen Dosis Geduld. „Na klar ich

habe die kleinen Striche vor lauter Aufregung vergessen auf das o zu setzen“, erkannte Anne sofort wieder für sich. Sie hat das Wort sofort wieder deutlich und klar vor ihrem inneren Auge. Schon fast süchtig betrachtet sie es, da sie das Gefühl nicht los wurde, dass sie damit ein bisher für sie verborgenes Geheimnis lüften könnte. In einer Ruhe und Gelassenheit betrachtete sie dieses Wort noch einmal Monchimonchi. Versuchte es zu entziffern mit all ihrer Unwissenheit die sie damals in sich trug. Mönch im on chi , buchstabierte sie jetzt. „Na klar, der Mönch lehrte mich, alles in Gelassenheit zu betrachten. Er war stets on und chi zu

gleich. Er war in seiner Mitte und nichts brachte ihn aus der Ruhe. Und ich wollte das Handtuch werfen, wie gut dass er mir damals im rechten Moment begegnet ist“. Anne holte tief Luft, nahm den gesuchten Karton in die Hand, öffnete vorsichtig den Deckel. Obendrauf, auf vielen weiteren kleinen Sachen, lag brav und treu ihr Monchichi. Den Daumen hatte er nicht im Mund, er war vielleicht erwachsen geworden. Anne streichelt sanft über sein weiches Fell, lächelt zufrieden und legt ihn wieder zurück. Ordnet den Inhalt des im

Schrank übriggebliebenen. Schließt ihn sorgfältig wieder zu. Nimmt das Einwegglas, das Handtuch und all ihre Erlebnisse und Erkenntnisse mit nach unten. Das Glas entsorgte sie vorschriftsmäßig. Ging danach ins Bad um sich die Hände zu reinigen. Als sie sich diese am Handtuch abtrocknete, war ihr bewusst wie kurzlebig so manch ein Leben sein kann. Sie Öffnete den Schrank und schenkte ihren Handtüchern einen vorwurfsvollen Blick, welche sogar auf Bügelfalte gelegt waren. Sah nebenbei nach, ob ihr wiederentdecktes Lieblingshandtuch von damals sich einreihen kann.

Anne ließ Wasser in eine Schüssel und behutsam reinigte sie ihr Handtuch. Erwähnenswert wäre nebenbei noch, dass das Handtuch zwar an Farbe verloren hat, jedoch keinesfalls Mängel aufwies, an dem seine Gebrauchseigenschaften scheitern hätten können. Es durfte weiter ein Handtuch bleiben und viele male spürte es diesen Dankbaren Händedruck. CC BY-NC-ND.@ 15.05.2016 Petra-Josephine

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Hörbuch

Über den Autor

SaenaPJ

Was kann man über sich selbst schreiben, findet es heraus wenn es euch wirklich interessiert.
Ich habe meine Stärken und Schwächen wie jeder anderer auch. Bin Mutter von drei Kindern, glücklich verheiratet.
Durch ein Schicksalsschlag führte mich mein Weg zum schreiben.
Ich war zu jung um alles zu verstehen, was mir das Leben präsentierte.
Immer wieder begegnete ich Menschen die mir MUT schenkten weiterzuschreiben.
Genau an dieser Stelle möchte ich Allen danken. Besonders auch GrafWaldungen der mich aufforderte einfach los zuschreiben.
So schrieb ich in Teilen (m)ein Buch, Scheibchenweise war es eine Befreiung meiner Seele.

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KaraList Liebe Petra-Josie,
hier ist Dir eine wunderbare Geschichte gelungen. Schmunzelnd bin ich mit Dir in alte Zeiten eingetaucht. ... und bezüglich der Lebensdauer von Handtüchern kann ich Dir nur zustimmen. Ich habe noch Handtücher, die schon meine Mutter benutzt hat, nicht so chic, wie die heutigen, aber ganz. Sie sind 70 Jahre alt. :-)
Gut gemacht!
LG
Kara
Vor langer Zeit - Antworten
derrainer liebe petra josie ,
ich habe es nicht komplett gelessen , zu viel für mich ,
aber eins möchte ich sagen , das leben besteht aus fehlern, und sind es flüchtigkeitsfehler , sie sind da um gemacht zu werden , und um anderen die gelegenheit zu geben , den finger zu heben, um sich als der beste darzustellen .
manches kann man per pn machen , es sei man will verletzen ,

lieben gruß rainer
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Lieber Rainer,
ich bin Dankbar dafür, das ich für mich es respektiert habe meine Schwäche zu haben. Sie ist ein Teil von mir. In der Natur suchte ich mir Wegbegleiter, um diese meine Schwäche auch anzunehmen. Gerade das ist autentisch und man darf darin auch die Handschrift erkennen. Gerade Lehrer erinnern sich sicher an viele geschreibenen Werke, die ihnen die Haare raufen ließen oder ein Lächeln ins Gesicht zauberten. Es liegt immer an die bereitschaft des Lesers, wie er es lesen möchte.
Ich respektiere dessen Sicht.
Liebe Grüße und Danke vielmals
Petra-Josie
Vor langer Zeit - Antworten
Magnolie Super diese Geschichte, eine schöne Erinnerungsreise.
Herzlichst
Manu
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Liebe Manu,
es hat mir Spaß gemacht diese vorgegebenen Worte ein zu hause zu schenken.
Liebe Grüße und Danke
Petra-Josie
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Liebe Manu,
es hat mir Spaß gemacht diese vorgegebenen Worte ein zu hause zu schenken.
Liebe Grüße und Danke
Petra-Josie
Vor langer Zeit - Antworten
EllaWolke Eine Wahnsinnsgeschichte
DANKE dafür meine liebe Josie
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Liebe Ella
WOW vielen lieben Danke

liebe Grüße Petra-Josie
Vor langer Zeit - Antworten
KatharinaK Was als Erstes ins Auge sticht - einige lässliche Flüchtigkeitsfehler, nicht nur Rechtschreibung, auch Grammatik. Schade. Aber es wäre ja noch Zeit, Korrektur zu lesen. Sonst eine interessante Geschichte.
Liebe Grüße,
Katharina
Vor langer Zeit - Antworten
SaenaPJ Vielen Lieben Dank liebe Katharina,
"Die Natur hat mich gelehrt
auch ein schiefer Baum ist seiner Betrachtung wert"

liebe Grüße Petra-Josie

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