Biografien & Erinnerungen
Boatspeople - Erinnerungen das etwas andere Battle 2/1 Bio

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"Boatspeople - Erinnerungen das etwas andere Battle 2/1 Bio "
Veröffentlicht am 02. Mai 2016, 8 Seiten
Kategorie Biografien & Erinnerungen
© Umschlag Bildmaterial: Gunnar Assmy - Fotolia.com
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Boatspeople - Erinnerungen das etwas andere Battle 2/1 Bio

Boatspeople - Erinnerungen das etwas andere Battle 2/1 Bio

Erinnerungen Heute habe ich mal in Erinnerungen geschwelgt, alte Liebesbriefe gelesen und da ist mir doch ein Brief in die Hände gefallen, in dem ich so viel Gemeinsames mit unserem heutigen Problem, was hier das Brett bevölkert entdeckte, dass ich dachte, dass ich das euch nicht vorenthalten kann. Der Schreiber wird es mir verzeihen, da er immer ein sehr weltoffener und humaner Mensch war und es hoffentlich noch ist. Persönliche Passagen werde ich natürlich auslassen, aber das Wichtigste wird euch sicher interessieren .Der Brief

stammt übrigens aus dem Jahre 1989 und wurde von einem 2. Offizier geschrieben, der auf einem Frachter nach Südostasien fuhr. Meine geliebte Frau Heute muss ich mir ganz schnell einfach mal was von der Seele schreiben. Schatz, ich hatte eben meine normale Seewache, fast Windstille, kaum Schiffe, also Kaiserwetter. Nun sind wir auf dem Weg von Singapore nach Hongkong. Die Reise führt in ca. 100 Seemeilen an der vietnamesischen Küste vorbei. Gegen 10.45 sichtete ich ein kleines Fischerboot, das mit ca 10 bis 15 Personen besetzt war. Hier gibt es

zwar Fischer in der Gegend, aber nur auf großen, seetüchtigen Booten mit 4 -5 Mann Besatzung. Es handelte sich also um Boatpeople. Die hielten auf uns zu und winkten. Nun muss ich in solchen Fällen den Kapitän informieren , was ich dann auch tat. Der kam auf die Brücke, murmelte „Fischer“ und „fahrn ja noch“ und fuhr weiter !!!! Wir haben diese armen Schweine ihrem höchst ungewissen Schicksal überlassen, indem war an ihnen vorbei fuhren. Schatz, ich war völlig mit den Nerven fertig. Bei diesem Wetter wäre ein an Bord nehmen dieser Leute völlig risikolos und unsere menschliche Pflicht

gewesen. Ein so menschenverachtendes und skrupelloses Verhalten habe ich ihm nicht zugetraut und ich kann ihn jetzt nur noch verachten. Ich war den Tränen nahe, und du weißt, dass das sehr selten bei mir ist, und habe eine absolute und uneingeschränkte Ohnmacht empfunden, dass ich nichts dagegen tun kann. Ich habe nur noch gebetet, dass diese Menschen nie wieder solchen wie uns begegnen. Gott möge sie vor uns Ignoranten und seelenlosen Wesen schützen. Ich habe eine derartige Unmenschlichkeit auf einem deutschen Schiff, auf dem das Abgeben in einem neutralen Hafen dieser Menschen völlig

problemlos ist, einfach nicht für möglich gehalten. Nun stehe ich vor einer Wahrheit, die ich nicht begreife. Es tut zwar gut, dir das alles zu schreiben, aber eine Rechtfertigung gibt es nicht. Ich bin nur froh, dass du mir zuhörst und mitfühlst, denn du kennst mich am besten und wirst versuchen, diese Bürde von mir zu nehmen. Aber das wird nicht gehen. Denn dieses Erlebnis hat sich so tief eingebrannt, dass ich in Hamburg abmustern werde oder um eine Ablösung für dieses Schiff bitten werde. …................. Mich hat dieser Brief heute wie damals

ziemlich aufgewühlt. Diese Episode kann man natürlich nicht mit dem heutigen Problem vergleichen, doch ich wollte, dass ihr euch mal an die damalige Zeit zurück erinnert. Da war dieses Problem auch ganz aktuell.

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Brigitte

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pekaberlin Brigitte,
es tut mir leid, dass unter Deinem Werk eine solch unerquickliche Diskussion entsteht! Nur kann ich solch öffentliche Anfeindung hier nicht stehen lassen, nur weil Jemand meint, meinen Kommentar für die Beschimpfung meiner Person nutzen zu müssen.
Wahrscheinlich macht eine PN nicht genug her, für das Ego.
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Schon gut Peter, leider kann man es nicht ausschließen, dass Meinungsverschiedenheiten in diesem Thema aufkommen.
Schade eigentlich . Aber ich denke wir wissen beide, worum es in dieser Sache geht, und das ist gut so. Liebe Grüße an dich Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Z - es tut mir leid, dass unter Deinem Werk eine solch unerquickliche Diskussion entsteht! - Ze
Hättest Du wenigstens geschrieben: Es macht mir Spaß .... das wäre ehrlich gewesen. Aber Du hast es ja erklärt;
Z - Wahrscheinlich macht eine PN nicht genug her, für das Ego. - Ze
Eine tolle Erkenntnis!! :-) - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Du brauchst den großen Auftritt!
Ehrlich!
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Ich bin ganz und gar nicht der "halbseidenen" Meinung einiger meiner Vorredner, Brigitte.
Seit Hunderten von Jahren ist es Sitte und Pflicht von Seeleuten, Schiffbrüchige oder Menschen in untauglichen Booten aufzunehmen.
Zu Recht!
Und jeden Seemann muss solche Begebenheit verzweifeln lassen, wie jedes Kriegsverbrechen einen aufrechten Soldaten.
In solch einer Situation ist sogar Meuterei und Befehlsverweigerung erlaubt!
Und alles Gerede und Abgeschiebe von Verantwortung auf Andere, oder die Unterstellung unlauterer Wünsche, sind unmenschlich!
Gutes und wichtiges Werk!
Liebe Grüße
Peter
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 @ peka, da ich mich mit der halbseidenen .... auch angesproche fühlte, erhoffte ich mir von dir etwas Ganzseidenes zu erfahren...
Z - Seit Hunderten von Jahren ist es Sitte und Pflicht von Seeleuten, Schiffbrüchige oder Menschen in untauglichen Booten aufzunehmen. Zu Recht. - Ze
... doch das erinnert mich an gröbstes Leinen wie es nur Gutmenschen zustande bringen, die es gewohnt sind an der Oberfläche zu kratzen.
Nur als Denkanstoss: Was sind das für Menschen, die sich freiwillig in untaugliche Boote begeben? - LG Fred
Vor langer Zeit - Antworten
Brigitte Danke lieber Peter für dein Verständnis. Ja, ich wollte eigentlich nur aufzeigen, wie es damals angefangen hat mit den Flüchtlingen. Das können viele nicht nach empfinden, wie die Regeln auf See und wie du auch sagst, auch im Krieg sind.
Ich habe diese Reise ein halbes Jahr später selbst mitgemacht und in dieser Gegend hat der gleiche Kapitän meinen damaligen Lebensgefährten ,der gerade Wache hatte, abgelöst. Er wollte sich wohl die unbequemen Fragen ersparen, die gekommen wären, hätte sich das noch eimal wiederholt. Liebe Grüße an dich Brigitte
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Deine dummdreisten Anspielungen kannst du dir sparen!
Von wegen "Gutmenschen"! Ich kenne nur Menschen! Und da ist Keiner mehr oder besser als der Andere.
Und übrigens: FALSCHE FRAGE!
Wie groß müssen Not, Angst oder Lebensgefahr sein, dass sich ein Mensch lieber in solch ein Boot setzt?
- Nur als Denkanstoß-
Vor langer Zeit - Antworten
pepe50 Dann anders gefragt, vielleicht kommst Du dann dahinter, was ich meine:
Wie dreist muss jemand sein, um Hilfsbereitschaft zu erzwingen?, um sich damit der eigenen Verantwortung zu entziehen bzw. an andere weiter zu geben.
Z - Ich kenne nur Menschen! Und da ist Keiner mehr oder besser als der Andere. - Ze
Du Glücklicher! Ich meine schon festgestellt zu haben, dass es unterschiedliche Menschen gibt. :-)
Vor langer Zeit - Antworten
pekaberlin Lies Brigittes Text, lies ihn nochmal!
Nichts haben sie erzwungen!
Doch haben sie etwas gewonnen. Die Erkenntnis, dass viele gutsituierte Menschen egoistisch sind, wenn sie befürchten etwas abgeben zu müssen. Vielleicht auch, wenn sie Glück haben, dass sie Solidarität, Menschlichkeit erfahren. Das sind die Unterschiede, die aus gesellschaftlichem Umfeld, Erziehung und Erfahrung erwachsen. Wenn es aber ums nackte Leben geht, sind wir alle gleich und hoffen auf die anderen Menschen!
Hoffentlich kommst du nie in solche Situation.
P.S. Ich finde es übrigens unanständig, fremde Werke für Diskussionen von Kommentatoren zu nutzen!
Vor langer Zeit - Antworten
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