Einleitung
Hoch auf der Spitze eines Hügels gelegen, nicht weit von Monaco entfernt, gibt es bis heute einen alten Glockenturm an dessen Vorder- und Rückseite eine Uhr mit Zifferblatt angebracht ist. Nun wäre das alles nichts besonderes, hätte es mit dieser Uhr und ihren Zifferblättern nicht einst etwas besonderes auf sich gehabt. Nun was? Ich will es euch erzählen.
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Mit der Uhr hatte es folgendes auf sich.
Wärend das Zifferblatt eine Uhr des Turmes stets zur richtigen Zeit die Glocken schlagen ließ weigerte sich die andere stur das selbe zu tun und ging vorsätzlich etwas falsch um nicht Läuten zu müssen.
Sie hielt es zum einen für unnötig, zum anderen vertrat sie stur die Falsche Meinung das es richtig ist nur an besonderen Anlässen zu läuten. Das ärgerte das gegenüberliegende Zifferblatt sehr, blieb doch so die ganze übrige Läutarbeit an ihr hängen.
Deshalb und aus dieser Situation heraus
konnten sich die beiden trotz all ihrer Gemeinsamkeiten, sie glichen sich schließlich wie ein Ei dem anderen, nicht leiden.
Niemand wusste um diesen Umstand oder bemerkte ihn bis eines Tages ein junger Uhrmacher in das kleine Dorf um den Glockenturm zog.
Dieser stellte zufällig bei seiner Reparaturarbeit für die Dorfbewohner fest, das bei seinen Kunden im ganzen linken Dorf des Glockenturmes die Uhren seit Jahren falsch gingen, wärend sie im rechten Teil stets stimmten oder höchstens leicht von der richtigen Turmuhrseite abwichen. Außerdem fiel ihm auf das diese Spaltung der Dorfzeit
seit Jahren eine Menge Ärger und Stress im Alltag verursachte.
So kamen die Anwohner der einen Seite Beispielsweise stets zu spät zur Arbeit weil ihre Uhren unterschiedlich gingen. Verabredete Pärchen aus den zwei Dorfhälften zerstritten sich weil ihre Partner stets zu spät zu ihrer Verabredungen kamen und vieles mehr.
Dieses und vieles andere hatte das eingebildete Zifferblatt mit seiner Stur- und Dickköpfigkeit im Laufe der Zeit auf dem Gewissen und wäre dieser Mangel dem Uhrmacher nicht aufgefallen, die letztlich zerstrittenen Dorfhälften gäbe es heute noch wenn sie sich nicht irgendwann die Köpfe
eingeschlagen hätten.
Gottlob aber war der Uhrmacher in das Dorf gekommen und fand endlich anhand seiner mitgebrachten Uhrzeit einen Grund für den vielen Zwist und Streit der größtenteils auf die zerstrittenen Turmuhrseiten und ihre unterschiedliche Zeitangabe zurückzuführen war. Die Bewohner dankten es ihm und alles war wieder in sprichwörtlicher Butter.
Falsch - leider falsch.
Zumindest lief es nicht ganz so.
Dies ist ja kein Märchen oder soll es zumindest nicht
werden.
Menschen und Uhren sind leider leider gleich und daher wurde erst einmal von ihnen, wie es meist bei Menschen üblich ist, an dem "schlampigen" Uhrmacher der Fehler gesucht anstatt sich selbst an die eigene Nase zu fassen. Es ging alles soweit das die Dorfbewohner ihn geschlossen aus dem Dorf jagen wollten, seiner schlechten Arbeit und der falschen Uhrzeit wegen, die er unbewusst seines "Fehlers" machte und einstellte.
Im letzen Moment konnte der schlaue Uhrmacher jedoch noch wie schon beschrieben eine Gegenüberstellung der
Dorfbewohner mit den wirklichen Tatsachen am Glockenturm erwirken, so das der ganze jahrelangen Zwistgrund eine Aufklärung fand; und nach dem Austausch der eigensinnigen Uhrseite durch den Uhrmacher selbst kehrte wieder Ruhe und Frieden in das zerstrittene Dorf ein.
Nun was lernen wir daraus?
Streit sowie Dickköpfigkeit in all seinen Facetten, meist einhergehend mit Eigensinnigkeit oder großer Sturheit, bringt niemanden weiter und schadet anderen unbeteiligten sowohl auf kurze wie auf lange Sicht.