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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 73

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 73"
Veröffentlicht am 19. April 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 73

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 73

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der Archont Wys Carmine schließlich die

Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 73 Der rote Heilige

Naria schreckte aus dem Schlaf hoch, als sie den Klang der Trompeten hörte. Einen Moment wusste sie nicht so sie sich befand. In ihrem Kopf drehte sich noch alles und die Mauern um sie herum wirkten unvertraut… Das war nicht ihr kleines Haus auf Maras und es dauerte, bis ihr klar wurde, dass das lange zurück lag. Sie hatte ihre Heimat nun bereits vor über drei Monaten zurück gelassen. Und in den letzten Tagen hatte sie mehr und mehr begonnen, sich danach zurück zu sehnen. Vielleicht nicht nur, weil Sine ihr nach wie vor auswich… aber Träumers Warnungen jagten ihr Schauer

über den Rücken. Und die Alpträume die sie und die anderen seit einige Tagen plagten machten selbst das schlafen unangenehm und selbst sämtliche Schlafmittel die sie kannten trugen kaum dazu bei ihre Intensität abzuschwächen. Naria hatte schon vermutet, dass Träumer oder einer seiner Leute sie vielleicht Verzaubert hatte, doch wann immer sie nach einem Anzeichen dafür suchte, war da schlicht nichts. Vielleicht waren es also wirklich nur Alpträume. Visionen, von einem Mann in rot, der durch eine zerstörte statt Schritt. Oder watete, denn die Straßen flossen über vor Blut. Blut das die Grundmauern der Ruinen überspülte und sich in kleinen

Teichen sammelte und wenn sie den Blick zum Himmel richtete um dem Anblick zu entkommen sah sie eine rote Sonne, in deren Licht die eingerissenen Mauern der inneren Stadt schimmerten… Und dann drehte der Mann sich zu ihr um und statt eines Gesichts schimmerte nur der Abdruck einer dreifingrigen Hand inmitten von Schwärze. Wie sich herausstellte war sie nicht die einzige, die von unruhigen Träumen geplagt wurde. Selbst Wys beschwerte sich immer wieder darüber, dass er keine Ruhe fand und auch die übrigen Archonten wirkten zunehmend Müder. Die ganze Stadt war erschöpft, dachte Naria, als sie eines Tages durch die

Straßen ging. Als sie Träumer danach fragte, erwiderte dieser nur, das sein Herr mittlerweile nahe genug sei, das jeder seine Ankunft spüren könnte. Doch auch wenn dem so war, war nach wie vor nichts von ihm zu sehen, dachte Naria. Wys hatte bereits Späher in das Umland von Heike ausgesandt, doch außer einigen Händlern und unauffälligen Reisenden hatten sie niemanden gefunden. Und so hatte sie schon begonnen sich zu fragen, ob das alles nicht Träumers Art war, sie für seine Sache gewinnen zu wollen. Der Mann wollte keinen offenen Kampf, das war klar. Aber langsam zermürben konnte er sie schon, mit seinen

ständigen düsteren Warnungen. Das war jedoch, bevor sie an diesem Morgen aufwachte und den Lärm hörte. Fanfaren schallten aus der Unterstadt bis zu ihrem Zimmer im Archontenturm herauf. Ein ohrenbetäubender Lärm der sie noch unsanfter als sonst aus dem Schlaf riss. Es dauerte nicht lange und sie stand mit Wys, Sine, Träumer und den übrigen Archonten an der Mauer der inneren Stadt und spähte hinab nach Helike, wo die Trompeten nach wie vor nicht verstummt waren. Wenn die Archonten nicht genau so verwirrt währen wie sie selbst, würde sie beinahe vermuten, dort unten fände ein Fest statt. Die Sonne

gign grade erst über der Stadt auf und tauchte alles in einen orang-orten Glanz und jenseits der Mauern schien der Horizont selbst in Flammen zu stehen Die ganze Stadt war auf den Beinen, soweit sie das sehen konnte. Männer , Frauen und Kinder reihten sich die Straßen entlang auf, zusammen mit Paladinen und Stadtwachen… Doch trotz der Musik, den Fanfarenstößen und allem schienen die Leute ernst und wie erstarrt. Geister, was war hier nur los? Wys, der ein Fernglas in der Hand hielt, schüttelte lediglich den Kopf. Ihr Onkel hatte den Blick zum Tor gerichtet. Langsam reichte er das Glas an Naria weiter. ,, Seht euch das

an…“ Am großen Haupttor Helikes hatten sich scheinbar noch mehr Menschen versammelt als in den umliegenden Straßen. Hunderte standen dicht an dicht um den Platz vor den großen Holzportal herum , saßen auf den Dächern der anliegenden Häuser oder hatten sogar die Mauern erklommen. Wegen der Ausgangssperren war das Tor noch geschlossen und wäre eigentlich erst von der Stadtwache geöffnet worden, doch heute machten sich die Bürger Helikes anscheinend selbst daran. Die Posten, die den Durchgang eigentlich bewachen sollten, halfen ihnen entweder, oder ließen die Menge einfach gewähren.

Naria konnte es nur ihrem Onkel gleichtun und mit dem Kopf schütteln. Warum wollten diese Leute alle zum Tor hinaus? Und dann entdeckte sie zum ersten Mal eine jener Gestalten, deren Anwesenheit sie bereits befürchtet hatte. In der Menge standen mindestens zwei Dutzend Männer in den braunen Roben der Ordnungs-Prediger. Und plötzlich beschlich Naria ein grauenhaftes Gefühl. Sie ließ das Fernglas sinken und sah zu Träumer , der die Arme auf die Brüstung der Mauer gestützt hatte und selber geradezu erschrocken dreinsah.“ ,, Zu früh.“ , murmelte er entsetzt. ,, Viel zu früh…“ Als Naria das Fernglas wieder hob,

bekam sie grade noch mit wie ein dutzend Stadtbewohner die großen Sperren entfernten und die Torflügel langsam aufzogen. Staub und Sand wirbelten auf, als das Tor schließlich einrastete und einen Blick auf das freigab, was auch immer davor warten mochte. Durch den aufgewirbelten Dunst konnte die Gejarn zuerst nicht viel erkennen, außer den Umrissen eines Mannes auf einem Pferd. Er war alleine, dennoch hieße die Leute ihn willkommen wie einen König mitsamt Gefolge. Schon als das Pferd den ersten Schritt über die Torschwelle machte warfen die ersten Rosenblätter von den Mauern die um ihn herum zu Boden fielen wie rosa Schnee.

Er trug ein Wams, das durch den Fellbesatz viel zu warm für diese Gegend wirkte und in das dutzende von goldenen Ketten gehackt waren. Wie ein seltsamer, schimmernder Mantel klirrten sie bei jedem Schritt des Pferds und wenn sich die Sonne in einen der darin eingelassenen Rubine spiegelte, wirkte es fast, als würde sich ein Auge auftun. Das Gesicht das von rotbraunen Haaren umrahmt wurde, schien kein festlegbares Alter zu haben war der einzige Makel darauf doch, eine große Narbe, die sich von Hals und Kinn quer über das Gesicht des Mannes zog. Und im Gegensatz zur ungesund bleichen Haut des Fremden war die Narbe tiefrot,

wie eine frische Verbrennung. Eine Verbrennung die beinahe aussah, als hätte dem Mann jemand eine dreifingrige Hand aufs Gesicht gelegt…. Unwillkürlich musste Naria sofort an ihren Traum zurück denken. Den gesichtslosen Fremden in den Ruinen Helikes… Mit einem eleganten Satz war der Mann vom Rücken des Pferds herunter und stützte sich auf den Griff einer schweren Sense. Die Rosenblätter, die seine bloßen Füße berührten verfärbten sich von ihren ursprünglichen zartrosa zu strahlendem Rot, so dass es bald so aussah, als würde der Mann blutige Fußabdrücke hinterlassen, wo immer er

hinging. Und die Menge folgte ihm, als er wortlos in Richtung innere Stadt deutete. Genau auf Naria und die wartenden Archonten, da war die Gejarn sich fast sicher… Auch wenn er langsam ging, brodelte die Menge hinter ihm und die Prediger, die sich am Rand der Masse hielten schienen den Aufruhr nur noch mehr anzustacheln. Der Fremde selbst jedoch hatte bisher kein Wort gesprochen soweit Naria das beurteilen konnte. Stattdessen führte er sie einfach durch die Straßen immer weiter in Richtung der Rampe, die zum Tor der inneren Stadt hinauf führte. Das war nicht gut, dachte sie. Wys und die übrigen Archonten hatte

offenbar ebenfalls erkannt, was die Leute vorhatten. ,, Stellt sicher, das alle unsere Leute sich innerhalb der Mauern befinden Und dann verriegelt die Tore. Ich will nicht gegen mein eigenes Volk kämpfen müssen. Sollen sie sich doch an den Mauern die Zähne ausbeißen Aber niemand kommt in die innere Stadt.“ , befahl Larth einem der Paladine, die sich inzwischen zu ihnen gesellt hatten. So skeptisch, wie die Männer auf das Schauspiel hinab sahen, konnten sie sich wohl sicher sein, das sie nicht zum Herrn der Ordnung gehörten. Wys jedoch wurde plötzlich bleich, während die ersten Paladine bereits die

Mauerntreppe hinab in Richtung Tor verschwanden. ,, Wo ist Tira ?“ , fragte er und sah sich hektisch um. Die Archontin war nirgendwo zu sehen. Und Naria war ihr auch nicht bei ihrem Weg aus dem Turm begegnet… Bis grade eben hatte sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht, aber wenn sie da draußen wäre… ,, Ich…“ Helios räusperte sich. ,, Ich glaube sie wollte heute früh bereits in die Stadt.“ ,, Laos, nein…“ Einen Moment war ihr Onkel wie erstarrt und schien nicht zu wissen, was er tun sollte.,, Ich gehe sie suchen.“ , erklärte er schließlich und wollte sich bereits an den anderen

Archonten und an ihr vorbei drängen. ,, Wys…“ Naria legte ihm eine Hand auf die Schulter. Geister, am liebsten würde sie ihn gehen lassen. Aber wenn einer von ihnen jetzt da hinausgehen würde… gäbe es keine Garantie, dass er auch wieder zurückkam. Nur interessierte das ihren Onkel im Augenblick herzlich wenig. Wys musste etwas anderes hören… ,, Wenn wir jetzt die Tore wieder öffnen, riskieren wir das Leben aller hier damit.“ Sie alle konnten hören, wie der große Gejarn mit den Zähnen knirschte und wie sich seine Hände zu Fäusten schlossen. Schließlich jedoch nickte er langsam. Tira musste fürs erste auf sich

selbst achten… Unten in den Straßen hatte der Mann mit der roten Narbe im Gesicht mittlerweile zum ersten Mal angehalten. Die Menge die ihm folgte, füllte die Straßen bis zum Bersten und einige kletterten sogar über die nahe beieinander liegenden Häuserdächer der Unterstadt um einen besseren Blick zu haben. Noch immer zog sich eine Spur aus roten und rosafarbenen Rosen hinter und vor ihm her. Auch wenn Naria nicht hören konnte, was er sagte, seine Wirkung auf die Leute verfehlte es offenbar nicht. Manche jubelten und reckten die Fäuste zum Himmel, während wieder andere vor dem fremden Mann zu Boden sanken,

wie um ihm die Füße zu küssen. Dann hob er eine Hand in Richtung Horizont, wo die Sonne grade erst vollständig aufgetaucht war und plötzlich begann es, dunkel zu werden. Und kalt…. Ein Naria beinahe vertrautes Gefühl. Es war das gleiche, wie in ein leeres Gesicht zu starren… Naria sah wie selbst die Leute die ihrem vermeintlichen Erlöser am nächsten standen plötzlich zurückwichen, während die Sonne langsam begann dunkler zu werden. Ein gewaltiger Schatten schien sich langsam davor zu schieben und lies bald nur noch diffuses Zwielicht hindurch, das Helike einhüllte, als wollte die Nacht erneut

hereinbrechen. Eine Sonnenfinsternis… Naria trat langsam von den Zinnen zurück und sah ungläubig zur Sonne hinauf, die nun fast schon zur Hälfte von den Schatten verschlungen worden war. Das war nicht Möglich das… Dieser Mann bewegte irgendwie den Mond. Kein Zauber konnte den Mond bewegen, er war viel zu groß. Und dennoch schien es den Fremden kaum Anstrengung zu kosten. Sie kam sich töricht vor, als sie versuchte dagegen anzugehen nur um sofort zu merken, wie ihre Kräfte schwanden.. ohne das der wandernde Schatten sich davon groß hätte beeindrucken lassen. Und dann

verschwanden auch die letzten goldenen Strahlen von Himmel und ließen Helike endgültig im Halbdunkel zurück, während sich die Menge wieder in Bewegung setzte. Naria spürte, wie Sine zögerlich ihre Hand nahm. Das Mädchen zitterte sichtlich und Naria fragte nicht, was sie wollte, sie drückte nur kurz ihre Hand. Es war eine rein freundschaftliche Geste und das Mädchen mochte nur Schutz suchen… aber immerhin schien zwischen ihnen alles wieder in Ordnung zu sein. Wenn sie ihr nur etwas Mut und Trost spenden konnte sollte ihr das recht sein. Träumer schien dazu jedenfalls nicht in der Lage. Der Mann stand nur wie

versteinert am Rand der Mauer und sah zur schwarzen Sonne empor, als könnte selbst er nicht fassen, was sein Meister soeben getan hatte… ,, Ich…“ Sine räusperte sich, als wüsste sie nicht, was sie sagen sollte. ,, Ich weiß was ihr empfindet, Naria. Aber… Es ist schlicht nicht dasselbe für mich.“ ,, Ich weiß.“ Naria zwang sich zu einem habherzigen Lächeln und wollte ihre Hand loslassen, die Whaid hielt sie jedoch weiter fest. ,, Ich habe euch und Träumer gesehen…“ Wenigstens war das raus, dachte die Gejarn. Auch wenn es ihnen nicht mehr viel brachte, das war vielleicht wirklich ihre letzte Gelegenheit sich

auszusprechen. ,, Was ?“ ,, Es ist in Ordnung für mich, Sine. Wirklich…“ Und hoffentlich war es das auch für ihn, dachte sie. Was der Mann tun würde, jetzt wo alles auf der Kippe stand wusste niemand. ,, Tut mir nur einen gefallen… achtet darauf, das er heute nichts dummes Macht.“ ,, Ich glaube er meint es gut.“ ,, Ich auch… das heißt aber noch lange nicht, das es seinem Herrn genau so geht…“

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EagleWriter
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Terazuma Hi Eagle!
Puh! Das hört sich alles wirklich nicht gut an! Ob er den Mond wirklich bewegte, oder anderswie die Sonnenfinsternis herbeiführte ist dabei wirklich egal. Die Wirkung ist dasselbe - einfach unheimlich und beängstigend.
Schön, dass Sine den Mut fand Narnia über ihre Gesinnung und ihre Gefühle aufzuklären, so kann wenigstens wirklich eine Freundschaft zwischen ihnen weiterbestehen.
Was mich nur wundert ist, dass Träumer etwas von 'zu früh' gemurmelt hat. Was soll zu früh sein? Sein Erscheinen? Aber das hat er doch vorhergesagt? Hmmm... ich sehe schon, ich muss warten, bis du weiter schreibst. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Sicher hat der gute das vorhergesagt... aber das heißt nicht, das er sich unbedingt darüber freut ^^ Und ja... unser neuer Freund hier kann tatsächlich den Mond bewegen wenn ihm danach ist. Op pls nerf.^^
lg
E:W
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