Romane & Erzählungen
Under the Moon

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"Under the Moon"
Veröffentlicht am 14. April 2016, 24 Seiten
Kategorie Romane & Erzählungen
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Under the Moon

Under the Moon

Vorwort

Liebe Leser,


da ich in letzter Zeit regelmäßig Kapitel aus meiner "Eisprinzessin" - Geschichte veröffentlichte, die ich schon komplett vorgeschrieben hatte, komme ich jetzt an den Punkt, wo dies nicht mehr geht. Das heißt: Ich muss die nächsten Kapitel erst einmal neu aufsetzten. :) Um in der Zwischenzeit eine kleine Überbrückung zu bauen, habe ich diese, wirklich, alte Geschichte aus meinem Ordner gekramt und beschlossen sie Euch zu präsentieren. Normalerweise würde ich sie vor dem Veröffentlichen noch einmal

durchgehend prüfen, allerdings fehlt mir dazu die Zeit. Seid also nicht zu hart zu meinem damaligen Ich und dem dazugehörigen Schreibstil.. Ich wünsche Euch dennoch viel Spaß!

EIns

"Camilla, Schatz,", sagte Abilene, meine Mutter. "hier in Leafmore wird es dir sicher gut gefallen." Natürlich, dachte ich ungläubig und ein wenig sarkastisch. Ich wollte nicht hier sein. Nur wegen meiner Mom und meinem Dad bin ich hierher gekommen. Ich wollte lieber in Forest Green bleiben. Wo ich aufgewachsen war. Aber hier, in Leafmore, hatten meine Eltern einen sehr guten Job bekommen. Mit Aussicht auf Erfolg. Als ob wir nicht schon genung Geld hätten, dachte ich. Ich rollte meine Augen bei dem Gedanken. "Ja, Mom. Wahrscheinlich.", sagte ich schließlich.

"Viel Spaß in der Schule.", rief Mom mir noch hinterher, doch ich war schon aus der Haustür. Ich ging schnurstracks zu meinem dunkelblauen BMW. Setzte mich ans Lenkrad und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Ich suchte mir einen Parkplatz vor meiner neuen Schule. Der Leafmore High. Ich seufzte, als ich die riesigen Eingangstüren sah. Ich blieb einen Moment im Wagen sitzen, entschloss mich aber doch, schnell aus zu steigen und in das Schulgebäude zu laufen. Ich stieß unachtsam die großen Türen auf, richtete meinen Blick sofort auf den Boden um nicht in die fremden Gesichter zu schauen. Meine Mutter hatte mich hier schon

vor einigen Tagen angemeldet. Darüber war ich sehr erleichtert gewesen. Doch jetzt, hier in diesen riesigen Fluren, wo ich die Blicke Aller spüren konnte, war alle Erleichterung von mir gewichen. Ich suchte schnellstmöglich meinen ersten Klassenraum auf. Ich hatte meinen Stundenplan, den mir Mom mitbrachte, schon auswendig gelernt. Freitag Morgen, erste Stunde: Mathe. Ich war nicht gerade gut in diesem Fach und doch liebte ich die vielen verschieden Rechenarten. Alle, die es eben so gab. Es faszinierte mich einfach. Schließlich stand ich vor der Klassentür, in der ein Fenster eingebracht war. Ich spiegelte mich leicht darin. Meine kastanienbraunen Haare wellten sich

wundervoll und zart, bis hin zu meinem Dekolletee. Meine strahlenden flussgrünen Augen waren ein toller Kontrast zu meinem dunkleren Hauttyp. Ich schüttelte kurz den Kopf und betrat den Klassenraum. Ich traf auf neugierige, durchbohrende Blicke, die mich erschaudern ließen. Wie angewurzelt blieb ich stehen, traute mich nicht einmal den Blick von den Schülern zu wenden. "Ech em." Blitzschnell drehte ich mich um. Mein neuer Lehrer hatte sich lautstark geräuspert, seine Augen auf mich gerichtet. "Kann ich etwas für dich tun?" Bedacht schritt ich zu seinem Lehrerpult. "Ich, ich bin die neue Schülerin." stammelte ich nervös vor mich hin. Der Lehrer schaute mich durch seine schwarz umrandete Brille

skeptisch an. "Mein Name ist Sulkin, Camilla Sulkin." "Ah, hallo Miss Sulkin. Schön das sie es noch geschafft haben. Mein Name ist Saltzman." Der Lehrer, Mister Saltzman, sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an, wartend. "Nun, sag doch ein paar Worte zu der Klasse." Genau dies waren die Worte, vor denen ich am meisten Angst hatte. Ich atmete tief ein und aus ehe ich mich zu den Schülern umdrehte. "Ja, meine Name ist Camilla, ich bin siebzehn Jahre alt und komme aus Forest Green." Dies waren genug Informationen die die Schüler brauchten. Meiner Meinung nach. Sofort hob sich eine Hand von einem Mädchen. Sie hatte den neugierigsten Blick.

Mister Saltzman nickte ihr kurz zu. Kurz darauf sah sie mich an. "Wieso bist du hier her gezogen, Camilla?" Es war eine einfache Frage zu beantworten. Wie die Frage eins plus eins. Dennoch wollte ich sie nicht beantworten. Somit kamen nur die wundervollen Erinnerungen wieder, die ich zu verdrängen versuchte. "Meine Eltern haben hier Aussicht auf einen sehr guten Job." "Was arbeiten sie denn?" kam die nächste Frage aus ihrem Mund geschossen. "Mein Vater hat den Beruf Schiffsmechaniker gelernt und das ist einer der Gründe warum wir jetzt hier sind." Als ich das Wort 'Schiffsmechaniker' sagte, wurden die Augen der Schüler größer. Sie wussten also das

man da sehr viel Geld mit verdient. Und hier, in Leafmore, gab es einen riesigen Hafen. Wo jeder von Glück reden konnte, noch einen Arbeiter zu kriegen. Einige Hände von Schülern erhoben sich, wollten mich mehr fragen, doch Mister Saltzman wollte anscheinend seinen Unterricht liebend gern fortführen. Ich war ihm viel zu dankbar dafür. "Ihr könnt Camilla in der Pause noch besser kennen lernen." Dann zeigte er auf einen Fensterplatz. "Setzt dich doch dort hin." Ich nickte kurz und tat wie mir geheissen. Unwillkürlich schaute ich aus dem Fenster zu meiner linken, als ich mich hingesetzt hatte. Eine kleine Amsel saß auf der Fensterbank und breitete ihre Flügel aus, ehe sie davon

flatterte. Ich wünschte mir in diesem Moment, diese Freiheit zu haben, die die kleine Amsel hatte. Dann hätte ich einfach dorthin fliegen können, wohin ich wollte. Zurück nach Forest Green. Die ersten beiden Stunden vergingen ziemlich schnell, dafür das ich neu war. In Geschichte musste ich mich nicht einmal vorstellen, was mit nur recht war. Ich wollte schließlich einfach nur dem Unterricht folgen. Eben kein Aufsehen erregen. Aber natürlich klappte das nie. "Hier her, Camilla!" rief mir das Mädchen, mit den zwei Fragen aus der ersten Stunde, entgegen. Ich hatte mir gerade etwas zu Essen auf mein Tablett geben lassen, als ich

dann auch zu ihr ging. Sie saß in der Mitte der Cafèteria, an einem großen weißen Tisch mit vier Stühlen. Zwei davon waren besetzt. Ich stellte mein Tablett ab und setzte mich hin. Schüchtern schaute ich zu dem Mädchen, ohne Namen, neben mir. Sie hatte schulterlanges, glattes, rotes Haar. Es war ein schönes rot. Nicht eins das einen an die Farbe Orange erinnerte. Es war ein kräftiges dunkelrot. Sie grinste mich unentwegt an, als ob sie gerade erfahren hatte, das sie 10.000 Dollar gewonnen hat. "Hey Cay, das ist Toby." Sie zeigte auf den Jungen mir gegenüber. Er hatte seine Arme verschränkt auf den Tisch gelegt. Seine kurzen, dunkelblonden Haare waren hochgegelt, zu kleinen Spitzen.

"Hi." gab Toby zurück und winkte mir zu. Ich tat ihm schüchtern gleich. Toby wand sich nun dem Mädchen zu, und redete mit ihr über das anstehende Wochenende. Ich schaute derweil an ihnen vorbei. Die großen Fenster gegenüber unserem Tisch waren hell erleuchtet. Das Sonnenlicht floss durch die Cafèteria auf mich zu. Für eine kurze Zeit versank ich darin. Alles was die Sonnenstrahlen berührten, fing an sonderbar zu glitzern. Nicht für die Augen der anderen. Sondern nur für mich. Ich folgte mit meinem Blick einem nie zu ende schienenden Sonnenstrahl. Er traf auf mich anstarrende Augen. Das sie mich anstarrten, kümmerte mich im Moment wenig. Denn diese Augen

waren anders. Ich kniff meine zusammen und versuchte schärfer zu sehen. Ob ich mir es doch nur einbildete? Nein. Das Sonnenlicht traf auf diese sonderbaren Augen, die wundersam leuchteten. Erst jetzt schaute ich mir das Gesamtbild an. Ungewöhnliche Augen zu einer Haltung die auf 'komm mir nicht zu Nahe' zurück zuschließen ist. Der Ausdruck in ihnen ließ mein Blut gefrieren. Einen so dermaßen arroganten und bösen Blick bin ich noch nie begegnet. Aber sag niemals nie, nicht wahr? Als das Mädchen neben mir meinen Namen rief, stand der seltsame aber doch bewunderndswerte Junge auf und verschwand. "Cay!" rief das Mädchen immer noch nach

mir, diesesmal etwas lauter. Ich schüttelte meinen Kopf schnell hin und her, um ihn wieder frei zu bekommen. Dann schaute ich sie an. "Cay, wir müssen zum Unterricht." während sie ihren Satz sagte, stand sie auf. Erst jetzt bemerkte ich das Toby auch schon fort war. Sie ging neben mir her. Sie schubste leicht ihre linke Schulter gegen meine. "Und?" fragte sie fröhlich, "Was hast du als nächstes?" Ich ratterte noch einmal schnell meinen Stundenplan herunter. "Ich habe jetzt zwei Stunden Kunst." Kunst. Ein Fach das mir nicht soviel Freude bereitete. Ich konnte noch nie gut malen, geschweige denn zeichnen. Als kleines Kind hatte ich meine Familie sehr oft gemalt, nur

immer hatte ihnen ein Körperteil gefehlt: der Hals. Und auch die Hände waren komische, dicke Knollen. Ich musste grinsen als ich an diese Zeit zurück dachte. "Ich bringe dich hin." sagte sie und ich musste kurz unser Gespräch Reveu passieren lassen, um darauf zu kommen was sie meinte. Zum Kunstraum führte ein kleiner Gang, der an einer großen Doppeltür endete. "Ich verschwinde dann mal. Bis nachher." Das Mädchen machte auf dem Absatz kehrt und ging davon. Ich atmete noch einmal tief durch, als ich die Tür aufschlug. Sofort waren alle Augen auf mich gerichtet. Es waren 15. 15 Augenpaare die überrascht aussahen. Und ein Augenpaar, ganz hinten rechts, kam

mir bekannt vor. Sie gehörten nicht zu Toby, der stand vorne links,-was ich aus dem Augenwinkel sehen konnte-, und von der Rothaarigen konnten sie auch nicht sein. Sie hatte sich ja eben verabschiedet. Es war der Junge aus der Cafèteria. In seinem Blick hatte sich nicht eine Sekunde lang etwas verändert. Unentwegt herablassend schaute er mich an. Bis er sich wieder seinem Kunstgestell zuwandte. "Miss Sulkin?" Mein Blick wanderte zu dem Tisch ganz hinten in der Mitte. Dort stand eine durchschnittliche Frau mit zotteligen schwarzen Haaren. Sie trug ihre Brille weit vorn auf der Nasenspitze. Ich nickte ihr zu. Ohne ein weiteres Wort, zeigte sie auf einen freien Platz neben Toby. Ich bin ihm in der

Mittagspause begegnet und war froh das ich sein Gesicht schon kannte. Als ich auf meinen Platz zuging, hörte ich jedes einzelne Ticken der Uhr. Alle Schüler sagten nichts, wollten es vielleicht auch gar nicht. Schließlich ist heute etwas aufregendes passiert. "So sieht man sich wieder." Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen als Toby mir diese Worte ins Ohr flüsterte. Ich sah ihn darauf hin an. Sein Lächeln war wirklich ansteckend. Kunst verlief, im Gegensatz zu den anderen beiden Stunden, wunderbar. Toby und ich haben uns sehr gut verstanden und er hat mir alles erklärt. Wir sollten nähmlich aus Ton eine Figur zaubern. Ich hatte keine Ahnung

davon, wusste auch nicht was ich für eine Grundform nehmen sollte. Doch er half mir dabei, und sagte ich sollte es erstmal langsam angehen. Die ganzen zwei Stunden durch hatte ich auf nichts anderes geachtet, als auf Toby und meine angehende Tonfigur. Das laute Klingeln der Schulglocke ertönte und alle Schüler rannten wie die wilden aus dem Kunstsaal. Irgendein Irrer hatte mich wohl nicht ganz beachtet, und so doll angerempelt, dass meine Schultasche zu Boden fiel. Zu allem Überfluss purzelten noch zwei Bücher aus ihr heraus. Ich wollte sie gerade einsammeln und aufheben, als eine Hand sie mir schon reichte. Ich nahm die Bücher und meine Tasche lächelnd an und schaute ins Gesicht der Person. Ich dachte

es wäre Toby, doch er war nicht mehr im Saal. Und zu meiner großen Überraschung, stand der seltsame Junge vor mir. Seine Gesichtszüge sahen so aus, als versuchte er zu lächeln. Vergebens. "Danke." hauchte ich ihm entgegen. Vielleicht konnte ich ein Gespräch mit ihm anfangen. Anstatt etwas zu sagen schaute er mir nur in die Augen. Peinlich berührt von seiner Intensität, wand ich meinen Kopf zum Boden. Doch schon nach einigen Sekunden kam ich mir ziemlich albern vor und hob meinen Kopf wieder an. Er stand immer noch vor mir. Naja, was hatte ich auch anderes erwartet? Das er mal eben in 3 Sekunden aus meinem Blickfeld verschwindet? So etwas gibt es doch nur in Filmen.

Ohne Vorwarnung streckte er mir seine Hand hin. "Meine Name ist Daryan." Als er mit mir sprach, achtete ich nur auf seine Lippen. Zögernd streckte ich meine Hand ebenfalls aus. Mit einem starken Griff nahm er sie und schüttelte sie. Sein Griff war fest, aber nicht so das er mir damit wehtun könnte. Daryan war ein durchschnittlicher Typ. Braune, verwuschelte Haare, tief-schwarze Augen, und ungefähr 1,80cm groß. Was mir außer seinen Augen stark auffiel, waren seine Arme. Sie waren unglaublich kräftig. Die Muskeln zeichneten sich schon unter seinem Hemd ab, das ich dachte, es würde platzen. Ich hörte schnelle Schritte, die hinter mir auf

mich zukamen, als Daryan seine Hand wegzog. "Cay!" rief mir eine Mädchenstimme entgegen. Mit einer kleinen Drehung stand ich nun dem Mädchen gegenüber, die sich als 'die Rothaarige' identifizierte. Sie beachtete Daryan nicht mit einem einzigen Blick. "Cay. Ich habe dich überall gesucht. Willst du denn gar nicht nach Hause? Komm mit." Sie fasste mich an meine Hand und zog mich fort. Fort von diesem wundersamen Jungen.

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xoxoYvonnexoxo

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