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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 68

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 68"
Veröffentlicht am 10. April 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 68

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 68

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der Archont Wys Carmine schließlich die

Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 68 Kaspian

,, Wachen, wer sind diese Männer ?“ Offenbar erkannte er wirklich Syle noch Janis als diejenigen, die sie waren. Kaspian Garin hingegen war ein Mann, den man nur schwer übersehen konnte. Groß , blond mit hellen , blauen Augen, die unruhig hin und her huschten. Seine ganze Erscheinung schien bereits nicht in diesen Palast zu passen, dachte Janis bei sich. Und schon gar nicht in diese Stadt, die eigentlich vor Leben brummen sollte. Einige graue Strähnen durchzogen bereits sein Haar, obwohl er kaum die vierzig erreicht haben konnte und die tiefen Falten unter seinen Augen

ließen ihn wie einen viel älteren Mann wirken. Seine Wangen waren knochig, das Gesicht ausgemergelt und blickte sorgenvoll drein. Trotzdem stand er grade da, während er auf eine Erklärung wartete, warum man ihm zwei verlumpte Fremde vorgeführt hatte. Kaspian trug schwere Stiefel, die mit goldenen Schnallen verziert waren und goldene Ornamente zogen sich seine Hosenbeine, sowie seine ganze Kleidung entlang. Eine helle Seidenhose wurde von einem Gürtel gehalten an dem ein versilberter Dolch steckte und über einem dunklen Hemd trug er zusätzlich noch eine Weste aus schwerem Brokat. Zwei seiner Wächter flankierten ihn und

schienen jeder seiner Bewegungen zu folgen, jetzt, wo er langsam vom Thron weg und auf sie zutrat. Offenbar sollten die Männer ihn abschirmen, dachte Janis. Und noch etwas fiel ihm auf. Der Thronsaal war auf einer Seite hin offen. Große Steinbögen bildeten dort Fenster, durch die man in weitere Gärten und die darum liegenden Gebäude des Palastes blicken konnte. Doch auf Höhe des Throns waren die Fenster mehrfach mit Teppichen verhängt, so dass der gesamte hintere Teil des Saals im Zwielicht lag. Kaspian versteckte sich wohl wirklich gerne. Fürchtete dieser Mann wirklich in seinem eigenen Palast

noch Opfer eines Angriffs zu werden? ,, Mein Name ist Syle.“ , erklärte Syle ohne sich die Mühe zu machen, sich zu verbeugen. Zwar hatte der Bär keinen Adelstitel, aber dem Rang nach stand er nur noch unter dem Kaiser. Vielleicht, dachte Janis , wäre es allerdings gar nicht so verkehrt bei diesem Mann nicht gleich mit der Tür ins Haus zu fallen. Ein seltsamer Gedanke… Noch vor einigen Tagen hätte er Kapsian wohl genau so finster angestarrt wie nun Syle. ,, Hochgeneral Syle ?“ Jetzt endlich schien der Fürst Erindals zu begreifen, wen er da vor sich hatte. Sein Blick wanderte zu dem kaiserlichen Siegelring, der nach wie vor gut sichtbar

am Finger des Gejarn steckte. ,, Und ihr seid ?“ ,, Janis Belfare.“ Falls es ihn irgendwie verunsicherte oder erschreckte plötzlich den Erben seines Kaisers vor sich zu haben, so zeigte er es zumindest nicht. Doch seine ganze Gestalt schien einen Moment noch etwas düsterer zu werden, die Schatten unter seinen Augen tiefer, während er die zwei Männer musterte. ,, Und was verschafft mir die Ehre eures Besuchs… Herr…?“ ,, Sehr simpel. Ich habe vor die Garnison eurer Stadt abzuziehen, Lord Garin. Wenige Tagesmärsche von hier sammelt sich die Armee eines Kults, der euch soweit ich weiß bekannt sein

dürfte. Diese Leute sind drauf und dran loszumarschieren und eine Schneise der Verwüstung durch unser Land zu ziehen. Ich habe nicht vor, abzuwarten bis das geschieht. Mit der Garnison Erindals sind wir in der Lage sie aufzuhalten, bevor sie weit kommen und diesem Spuk ein Ende zu machen.“ Syle hatte die Arme vor der Brust verschränkt, während er auf die Reaktion des Lords wartete. Hatte Janis eben geglaubt, seine Mine könnte nicht noch finsterer werden so hatte er sich getäuscht. ,, Ich brauche diese Männer um meine Stadt zu schützen. Verzeiht.“ Kaspians Stimme war eiskalt, während er sprach. ,, Ich glaube ihr missversteht, Lord

Garin… ich habe euch nicht darum gebeten, mir diese Männer zu geben. Sie unterstehen bereits mir. Ich informiere euch lediglich über unser Vorhaben.“ ,, Ihr könnt unmöglich von mir verlangen, meine Stadt schutzlos zurück zu lassen !“ ,, Schutzlos ?“ Syle deutete hinter sich auf einen der Söldner in rot-schwarzer Gewandung. ,, Sind diese Männer etwa nichts ? Männer, die ihr nicht einmal haben dürftet ?“ ,, Nun wie ihr grade demonstriert… kann ich mich auf die Garde nicht vollständig verlassen. Nicht in Zeiten wie diesen.“ ,, Was meint ihr damit ? Wovor würdet ihr eure Stadt den bitte schutzlos zurück

lassen, wenn wir da draußen sind und die einzige Bedrohung die es hier gibt bekämpfen?“ ,, Glaubt ihr wirklich, diese Kultisten würden sich auf ein Lager beschränken ?“ Kaspians Stimme klang nicht mehr drohend oder kalt, sondern war dünn geworden. Fast zu einem Flüstern. ,, In den letzten Monate sind eine Menge Fremder in meiner Stadt angespült worden, Hochgeneral. Und noch mehr kamen über die Straßen… Seltsame Menschen die in den Straßen umhergehen und ihre Botschaften verkünden. Dreimal ist einer von ihnen bis in den Palast vorgedrungen. Bewaffnet. Ich brauche all meine

Männer um die Ordnung aufrecht zu erhalten.“ Janis begriff langsam, dass sie es hier nicht mit bloßer Paranoia zu tun hatten. Kaspian hatte nicht einfach nur Angst… er fürchtete um sein Leben. Und nach dem, was er gesehen hatte, hatte der Fürst sogar allen Grund dazu. Trotz Syles bitte, sich nicht einzumischen trat Janis vor… und machte eine angedeutete Verbeugung vor dem Mann. ,, Ich schwöre euch, sobald die Männer ihren Dienst getan haben, werde ich sie persönlich wieder hierher zurückführen, wenn euch das beruhigt. Es wird sich nur um einige wenige Tage handeln und sollte unsere Kampagne

länger als ein paar Wochen dauern, verspreche ich euch, Ersatz aufzutreibend der die Garnison wieder verstärken kann.“ ,,Ich…“ Kaspian schien tatsächlich kurz darüber nachzudenken. Janis hatte ihn offenbar auf dem richtigen Fuß erwischt. Dieser Mann ließ sich gerne schmeicheln und Versprechungen geben. ,, Nein. Nein ich kann das nicht riskieren.“ ,, Verweigert ihr eurem Herren etwa die Lehenstreue ?“ ,, Dazu muss ich das Lehen erstmal halten, nicht ?“ , fragte der Fürst spottend an Syle gerichtet. ,, Erindal geht vor. Ihr sagt, ihr wollt diese Bedrohung zerschlagen, ich sage, ihr

habt noch nicht begriffen, womit ihr es zu tun habt. Nur zu, vernichtet diese Leute. Aber glaubt nicht, es würden nicht neue kommen. Und wenn das passiert, will ich eine Armee hier haben, die meine Stadt schützen kann.“ Mehr ? Janis fragte sich langsam ob der Mann jetzt nicht wirklich zu phantasieren begann. Seine Bedenken wegen Erindals Sicherheit mochten berechtigt sein, aber wenn sie die Kultisten jetzt festsetzen wäre es vorbei. Woher sollten sie aus dem nichts noch mehr Leute bekommen? ,, Ihr könnt uns allerdings auch nicht davon abhalten, unsere Männer mitzunehmen.“ , entgegnete Syle

kühl. ,, Ich kann auch dafür sorgen, das ihr sie nie erreicht. Ihr seid unter meinen Männern. Ich kann euch festsetzen lassen… oder töten.“ Janis konnte nicht einschätzen, wie ernst diese Drohung gemeint war. Auch Kaspian musste klar sein, das er mit so etwas niemals durchkommen würde. Doch die Worte standen im Raum und die Waffen seiner Söldner klirrten, als die Männer sich unwohl auf ihren Plätzen herumdrückten. Auch ihnen war klar, dass sie damit eine Grenze übertreten würden, nach der es kein Zurück mehr gab. Janis jedoch tat das erste, was ihm

einfiel. Er lachte. Lachte dem Fürsten von Erindal ins Gesicht, als auch ihm langsam klar wurde, das der Mann schlicht nicht so verrückt sein konnte. Wenn er sich wirklich um seine Stadt sorgte ,, Oh ja, sicher.“ Er konnte nicht anders, als den Kopf zu schütteln. ,, Und was dann, Lord Garin ? Was glaubt ihr wer ist die größere Bedrohung hier, die paar Kultisten innerhalb eurer Mauern… oder mein Vater wenn er erfährt, was ihr getan habt?“ Er hatte zwar damit gerechnet, das seine Worte den Mann zur Vernunft bringen würden, doch Kaspian schien plötzlich sogar in sich zusammenzusinken und

wich vor Janis zurück. Das war kein Sinneswandel, das war pure Angst… Vor Kellvian Belfare ? Allerdings erinnerte sich Kaspian Garin wohl noch gut, wie es seiner Vorgängerin ergangen warn. Während des Bürgerkriegs hatte sich seine Familie auf die Seite von Andre de Immerson geschlagen und Erindal, das damals noch von Kathrin Garin beherrscht wurde, sich gegen den Kaiser gestellt. Doch die Fürstin war noch gestorben, bevor die kaiserliche Garde die Mauern durchbrach… angeblich durch die Hand des Kaisers selbst. Wie genau sich das zugetragen hatte blieb eine Sache der Gerüchte. Und wenn man diesen glaubte

war es Kellvian gewesen, der sich irgendwie in den Palast schlich um Rache zu nehmen. Kaspian Garian hatte wohl allen Grund, den Kaiser zu fürchten. Das die Wahrheit etwas anders aussah würde Janis ihm sicher nicht auf die Nase binden. ,, Herr, wir brauchen diese Truppen.“ , erklärte Syle nun deutlich ruhiger und diplomatischer. Auch er konnte die Angst des Fürsten spüren. ,, Als Hochgeneral habe ich den Oberbefehl über sie, doch würde ich sie immer noch lieber mit euren Segen mit mir nehmen als ohne.“ Einen Moment lang war alles still. Selbst die mittlerweile übernervösen Wachen

verharrten regungslos und Kaspian sank langsam auf seinen Thron zurück. Seine nächsten Worte würden ihr Schicksal entschieden, das wussten sie alle nur zu gut. Wenn Kaspian jetzt uneinsichtig war, hätten sie einen neuen Aufstand. Einen, den Erindal nicht hoffen konnte zu gewinnen und den niemand wollte. Jetzt kam es darauf an, ob der Mann über seinen Schatten springen konnte. ,, Ihr stellt mich nur vor die Wahl, meine Stadt dem Untergang preiszugeben. Ob ihr es seid oder die Kultisten, das spielt keine Rolle. Aber euer Vater Janis, hat mir gegenüber Gnade gezeigt wo ich keine Erwartet hätte. Ich schätze ich schulde es ihm, dass ich euch ziehen

lasse. Geht. Nehmt eure Männer, Hochgeneral. Aber ich verlasse mich darauf, dass ihr euer Versprechen halten werdet… Länger als eine Woche kann ich die Garnison nicht entbehren. Bringt sie mir bis dahin zurück, oder schafft Verstärkungen herbei… Und trotzdem wünsche ich euch Erfolg. Auch eine Gefahr vor meinen Mauern kann ich nicht ignorieren.“ Damit war es entschieden und sowohl Janis als auch Syle wurden, dieses Mal ohne Geleitschutz, aus dem Palast entlassen. Die Garnisonsfestung zu erreichen, so das Syle das Kommando über die Männer übernehmen konnte war danach nur noch Formalität und noch

vor Sonnenuntergang konnten die Bürger Erindals zusehen, wie sich eine Kolonne von mehreren tausend Gardisten durch die Stadttore entfernte. Syle und Janis bildeten mit einigen der Offiziere die Nachhut der Truppe während die Männer die Hauptstraße Erindals passierten. Der Bär hatte die Gelegenheit auch genutzt zumindest ein paar angemessenere Kleider für sie aufzutreiben, auch wenn das in Syles Fall eine Herausforderung darstellte. Die meisten Uniformen waren schlicht zu klein für ihn, so dass er schließlich zu einem Kompromiss gezwungen war. Statt wieder die volle Uniform anzulegen, trug der Bär lediglich ein weites, weißes Hemd, eines

der wenigen Kleidungsstücke die ihm überhaupt passten, einfache Hosen und einen kurzen blauen Schulterumhang mit dem Wappen des Kaiserreichs. Wobei er Schulterumhang wohl aus dem Rückenteil eines Gardemantels geschnitten worden war. Immerhin, es tat gut wieder in Sachen unterwegs zu sein, die nicht auseinanderfielen, dachte Janis. Mit einer Hand rückte er Schwert und Pistole zurecht, die er sich aus den Waffenkammern der Garde entliehen hatte. Mit so vielen Männern konnten sie das Kultlager umstellen und alle, die sich noch dort aufhielten festnehmen, bevor es zu einer Katastrophe kam. Und

wenn sie sich nicht ergaben ? Der Gedanke war ihm bisher Fremd gewesen. Sie hatten keine Chance. Und doch… was taten sie, wenn diese Leute sie gegen jede Vernunft angriffen? Er sah zu Syle, der immer noch größtmöglichen Abstand zu ihm hielt und lieber weiter vorne mit den Offizieren ging. Sie konnten doch nicht auf ihr eigenes Volk schießen… mal davon abgesehen, das es wohl mehr als einen Gardisten geben würde, der das schlicht verweigern würde. Viele der Männer hatten sicher Verwandte oder Familie in Erindal… und wenn sich einer davon zum Herrn der Ordnung bekannte, würden sie diese sicher im Lager des Kults

wiederfinden… Janis schauderte bei dem Gedanken. Nun vielleicht hatten sie ja Glück und überraschten sie ohnehin derart, dass es gar keine Möglichkeit für einen Kampf gab. Noch während er dies dachte, warf er einen Blick hinauf zu einem der großen, mehrstöckigen Wohnhäuser, welche die Hauptstraße Erindals säumten. Gegen den dunkler werdenden Himmel zeichneten sich ein halbes Dutzend Gestalten ab, die ihnen von den Flachdächern aus zusahen. Und mindestens ein Augenpaar glühte rot im Licht der untergehenden Sonne…

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Terazuma Hi Eagle!
Na, die Garnison haben sie ja bekommen, aber irgendwie zweifle ich daran, ob das reichen wird.
Die Kultisten scheinen anzuwachsen wie eine Horde Zombies. *grusel*
LG Tera
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EagleWriter Ich glaube Zombies wären um einiges harmloser :D
lg
E:W
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