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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 60

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 60"
Veröffentlicht am 01. April 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 60

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 60

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der

Archont Wys Carmine schließlich die Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 60 Wiedersehen

Naria sah zu, wie Wys mit seinen Männern die Düne hinabstürmte und zwischen den Zelten verschwand. Schon beim ersten Ruf ihres Onkels war unten im Lager Panik ausgebrochen und das Dutzend Männer das ihm folgte macht einen derartigen Heidenlärm, das man unten wohl glaubte, es mit einer Armee zu tun zu haben. Nicht nur mit ein paar Verzweifelten. Das Geräusch der zusammenschlagenden Schilde und Schwerter hallte wie Glockenschläge weit in die Wüste hinaus. Das Lager der Kultisten verfiel derweil in heillose

Panik. Naria konnte Menschen schreien hören und sah Schatten, die an den feuern vorbei rannten. Fort von den Männern, die plötzlich mitten unter ihnen waren, Zelte niederrissen und über die Flammen hinweg trampelten. Naria hingegen hatte sich mit Sine etwas abseits der Hauptstreitmacht, wenn man es denn so nennen wollte, gehalten. Jetzt wo der Angriff begann würde sie Wys und den andere noch früh genug nachfolgen können, aber zuerst hatte sie noch eine andere Aufgabe. Einen Moment sah Naria sich nach den Spähern der Kultisten um, die auf den Dünen standen. Die bronzenen Hörner die diese trugen übertönten selbst den

Kampflärm fast, doch auch wenn die Männer nun alarmiert waren hatten sie die beiden Nachzügler offenbar noch nicht entdeckt. Perfekt, dachte sie. Wenn sie nicht wüssten woher das Feuer kam würde das Chaos endgültig perfekt werden. Naria konzentrierte sich und formte mit den Hände eine Schale und konzentrierte sich. Sine sah ihr unsicher zu, wagte aber offenbar nicht zu fragen, was sie da tat, sondern blieb schlicht neben ihr hocken. Immerhin hatte Wys nicht darauf bestanden sie beim Angriff direkt mit sich zu nehmen… Licht sammelte sich zwischen Narias

Händen und stieg langsam zum Himmel auf, bis es nur noch ein weiterer leuchtender Punkt unter den Sternen war. Dann jedoch fächerte das Licht in einer geräuschlosen Explosion aus. Strahlende Helligkeit erfüllte einen Moment den gesamten Himmel, während bereits die ersten Feuerlanzen hinab auf das Lager und die umgebende Wüste regneten. So spektakulär das Schauspiel war, am Ende war es mehr ein Zaubertrick als echte Magie, dachte Naria. Die herniedergehenden Lichter würden keine echten Feuer entfachen, sondern lediglich die ohnehin schon erzeugte Unordnung noch vergrößern. Wäre das

hier ein echter Zauber gewesen wäre die Zerstörung jedoch kaum vorstellbar gewesen… Selbst die Späher auf den Dünen hielten einen Moment mit ihren Warnrufen und den Trompetenstößen inne, als sie sahen, wie das Lager unten sich in ein Meer aus echten und falschen Feuern verwandelte. Naria stand auf, klopfte sich den Sand aus der Kleidung und machte sich, Sine im Schlepptau auf den Weg die Düne hinab. Jetzt war es auch an ihnen den andere zu Folgen. Sand wirbelte unter ihren Füßen auf, als sie den Spuren folgten, die Wys Männer hinterlassen hat6ten und manchmal rutschten sie mehr als das sie liefen. Einige verschreckte

Männer und Frauen kamen ihnen bereits entgegen und versuchten aus dem Hexenkessel hinauf auf die vermeintlich sicheren Hügel oder zurück in Richtung Helke zu gelangen. Zelte wurden einfach niedergerissen von Wys Männern und von den Fliehenden gleichermaßen und Naria entdeckte auch einige Prediger, die offenbar die Nerven verloren und sich dem unorganisierten Strom anschlossen, der wieder zurück zur Stadt zu gelangen versuchte. Leider waren die Männer in ihren erdfarbenen Roben aber schon zu weit weg, als das Naria sie erreichen könnte. Sie passierten einen kleinen Unterstand unter dem sich panisch einige Pferde

zusammendrängten. Falsches Feuer loderte um sie auf und auch wenn die Tiere offenbar bemerkten, dass es sie nicht verletzt, das um sie herrschende Chaos ließ sie trotzdem an den Seilen ziehen, die sie an Ort und Stelle banden. Naria schnitt rasch ein paar von ihnen los, die daraufhin durch Zelte und umherirrende Nachzügler davonpreschten. Irgendwo meinte sie kurz Wys zu sehen, der eine Gruppe seiner Männer um sich versammelte und Befehle rief. Zumindest noch lief alles nach Plan. Niemand hatte bemerkt, wie wenige sie eigentlich waren und jetzt, wo die LEute einmal zu fliehen begonnen hatten, würden sie wohl kaum

noch zu bremsen sein. Sine hatte sich derweil von ihr getrennt und als Naria sich nach ihr umsah, bekam sie grade noch mit, wie die junge Frau einem fliehenden Mann nachsetzte. Dieser hatte sich nach einem kurzen Blick auf das heillose Durcheinander schlicht umgewandt und auf den Weg aus dem Lager hinaus begeben. Der Fremde trug ebenfalls die Roben eines Predigers deren langer Saum ihn beim Laufen behinderte und musste noch dazu immer wieder weiteren Fliehenden ausweichen. Und als dann eines der Pferde, die Naria kurz zuvor losgelassen hatte vor ihn trat und ihm den Weg abschnitt, sah Sine offenbar ihre Chance gekommen. Sie

packte den Mann am Handgelenk, während dieser noch vor dem sich aufbäumenden Tier zurückwich. Er stolperte halb über die Ruinen eines heruntergebrannten Zelts aus dem noch einige verkohlte Holzpfähle und Eisen aufragten, die es einst zusammen gehalten hatten, bevor er wohl endlich die Hand auf seinem Arm bemerkte und zu der Whaid herumfuhr. Naria beeilte sich derweil, so schnell wie möglich zu ihnen zu gelangen. Mit all den Leuten um sie herum die nach wie vor einer vermeintlichen Armee zu entkommen versuchten, wagte sie es nicht einen Zauber anzubringen. Wys hatte ihnen eingeschärft möglichst

niemanden zu verletzen und solange es möglich war würde sie sich auch daran halten. Und so nah wie Sine bei dem Mann stand würde Naria sie ohne Zweifel ebenfalls treffen. Ihr blieb nur übrig, zu laufen und sich einen Weg zwischen zusammengestürzten Zelten, Wys Männern und wildgewordenen Pferden zu bahnen. Bevor die Gejarn jedoch nahe genug war um etwas zu unternehmen, hatte sich der Prediger längst zu Sine herumgedreht und musterte das Mädchen einen Moment, als hätte er keine Ahnung, was er davon halten sollte. Und auch Sines Griff um seinen Arm lockerte sich scheinbar, als das Mädchen versuchte zurückzuweichen.

Die alte Unsicherheit schien sie wieder befallen zu haben, der Mann vor ihr jedenfalls schüttelte sie ab, wie eine lästige Fliege. Ihre eigentliche Absicht bekam er vermutlich nie mit, er hielt sie einfach für eine hilfesuchende Anhängerin… die ihm in die Quere kam. Mit einem Ruck befreite er sich endgültig und wollte weiterlaufen. Sine jedoch schien plötzlich ihren Mut wieder zu finden und riss den überraschten Mann zurück. Diesmal schlug der Prediger einfach blind zu und erwischte das Mädchen an den Schläfen. Ein weiterer Schubs und Sine stolperte mit den Armen rudernd zurück und stürzte in die noch

schwelenden Überreste des Zelts zu ihren Füßen. Einen Moment lang sah Naria nur die spitz zulaufenden Holz und Metallstreben, die aus den verkohlten Trümmern aufragten, doch wie durch ein Wunder landete Sine nicht direkt auf einen davon. Das hätte sie wohl das Leben gekostet. Trotzdem bohrte sich einer der Pfähle in ihre Seite und das Mädchen schrie auf, als das raue Eisen ihre Haut aufschlitzte. Naria rechnete bereits mit dem schlimmsten und überwand rasch die letzten Meter zwischen sich, der gestürzten Frau und dem Prediger. Letzterer hatte sich bereits wieder achtlos zum gehen Gewand.

Einen Moment war sie hin und her gerissen. Wenn sie jetzt handelte, könnte sie den Mann noch einholen… Hätten Wys Männer bisher keinen Erfolg gehabt, wäre das hier ihre letzte Chance. Und doch konnte sie Sine auch nicht einfach liegenlassen. Das Mädchen war halb zwischen aufgewirbelter Asche und umgestürzten Zeltstangen verschwunden und rührte sich immer noch nicht. Sie wusste, was Wys von ihr erwarten würde, dachte Naria grimmig. Allerdings würde Wys nachher auch nicht die Verluste zählen, dachte sie grimmig. Ein Teil von ihr wusste das sie ihrem Onkel damit unrecht tat, aber ein anderer erinnerte

sich noch zu gut an seine Worte von zuvor. Sollte der Mann doch sehen wo er blieb. Mit einem leisen Fluch rannte sie zu dem zerstörten Zelt und ließ sich neben Sine auf ein Knie fallen. Das Mädchen jammerte leise, als Naria sie vorsichtig auf den Rücken drehte. Immerhin schien sie nicht tödlich Verletz zu sein. Ein paar Schrammen an Händen und Knien und mehrere Kratzer im Gesicht, das mit Asche überkrustet war. Aber die tiefere Wunde in ihrer Seite machte wohl jede Bewegung zu einer Qual. Naria bedauerte plötzlich, ihre Ausrüstung zugunsten der Tarnung in Helike zurück gelassen zu haben. Hier draußen hätte

die schwere Kräutertasche sie nur behindert, wenn sie ohnehin nicht kämpfen wollten… Jetzt jedoch hätte sie sie wirklich gut gebrauchen können. SO jedoch konnte sie die Wunde lediglich oberflächlich mit ein paar Stoffstreifen verbinden und einen schwachen Heilzauber wirken, der zumindest den Blutstrom stoppen würde. Naria konnte spüren wie Sine die Zähne zusammenbiss, als die Magie ihr Blut mit Gewalt zum Gerinnen brachte. ,, ..hättet ihn nicht entkommen lassen sollen.“ , murmelte das Mädchen, während es versuchte, sich aufzusetzen. ,, Er war schon zu weit weg, als ich dazukam.“ , erklärte sie. Es war eine

Lüge, aber wenn es nach ihr ging, würden ohnehin weder Wys noch Sine je erfahren, dass sie den Prediger hatte ziehen lassen. Um ihr zu helfen. Es war dumm gewesen, aber was hätte sie den tun sollen? Naria schloss einen Moment die Augen, bevor sie Sine aufhalf und sich im Lager umsah. Oder dem, was davon übrig war. Nur noch vereinzelt irrten Phantome durch die Ödnis. Die magischen Flamen, die vor einigen Minuten noch alles Taghell erleuchtet hatten waren zum Großteil verloschen und ließen nur die Umrisse ausgebrannter Zelte und einiger toter Pferde zurück. Wenigstens, dachte Naria,

entdeckte sie keine menschlichen Körper am Boden. Nur Wys Leute, die zwischen den Überresten umherhuschten, die letzten Nachzügler verscheuchten und sich unsicher umsahen. Sie waren gescheitert, dachte die Gejarn einen Moment. Das Lager war leer, der Kult vertrieben… und sie damit keinen Schritt weiter. Selbst wenn es irgendwelche Aufzeichnungen gegeben hatte, waren diese wohl Opfer der Flammen geworden und ihr eigentliches Ziel, einen Prediger zum Verhör festzusetzen blieb unerreicht. Niedergeschlagen trottete sie mit Sine zurück zum Zentrum des Lagers, wo Wys dem Plan zufolge bereits auf sie warten

würde. Ihr Onkel war seit dem Angriff in der inneren Stadt ohnehin nicht mehr ganz derselbe und dieser Misserfolg würde sicher nicht dazu beitragen, seine Seelenfrieden wiederherzustellen. Selbst Tira schien ja kaum noch zu ihm durchzudringen. Sie würde ihm eben beichten müssen, dass sie nicht schnell genug gewesen war um den letzten Flüchtigen aufzugreifen. Doch als sie schließlich zwischen den verbrannten Zelten hervortraten, wartete dort nicht Wys auf sie. Der Mann, der dort in der Lagermitte kniete war kaum größer als Sine und hatte die Hände vor sich gefaltet, als würde er beten. Wenn er von ihnen oder auch nur dem Chaos

um ihn herum Notiz nahm, so zeigte er es jedenfalls nicht. Obwohl er in Meditation versunken schien, standen seine Augen offen und einen Augenblick traf sich sein Blick mit ihrem. Seine Augen waren von einem sanften, nebligen Grauton und seine Kleidung bestand lediglich aus der zerschlissenen Robe eines Archivars von Helike. Einst von einem tiefen dunkelblau war der Stoff von der Sonne ausgebleicht du entsprach nun mehr der Farbe des Morgenhimmels. Er hatte hier auf sie gewartet, dachte Naria, die ihn wiedererkannte. Die Frage blieb jedoch, wozu? Bisher hatte er nicht versucht sie anzugreifen… doch warum

sonst sollte er sie hier erwarten? Am Ende war ihr Plan eben doch an die falschen Ohren geraten, dachte sie. Aber auch das schien keinen Sinn zu machen. Wenn dem so wäre, wenn dieser Mann gewusst hatte, was Wys plante, warum ließ er es dann so weit kommen? Der Träumer erhob sich langsam, wobei der sein Mantel von seiner linken Hand zurückrutschte und darunter das dunkle Zeichen enthüllte, das sich über seine Handfläche zog. Adern von flüssigem Feuer schienen durch die Wunde zu laufen, während er auf sie zutrat. Er schien weder überrascht sie zu sehen, noch schien er besorgt darüber, sich ihnen hier alleine zu stellen. Doch

die Aufmerksamkeit des Träumers galt auch weniger Naria, als Sine. Das Mädchen trat beinahe unsicher hinter ihrem Rücken hervor, als der Träumer sich erhob. Und kaum merklich nickte er ihr zu, als würden sie sich bereits kennen. Und genau das war der all, wie Naria plötzlich klar wurde. Auf Sines Gesicht stand der gleiche Ausdruck ungläubigen Wiedererkennens wie auf ihrem. ,,Ihr…“ , flüsterte das Mädchen fast, während nun nach und nach auch Wys Männer aus dem Lager auftauchten und einen Halbkreis um sie formten.

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Terazuma Hallo Eagle!
Dass Naria den Prediger laufen ließ, war tatsächlich ein unkluger Schachzug. Er machte nämlich auch Sines 'Opfer' umsonst. Aber was soll's. Wie man sieht, gibt es den Träumer, der sogar auf sie gewartet hat.
Wieso er Sine kennt ist tatsächlich interessant. Ist er einer ihres Volkes? Oder gar ihr Vater? Bin echt schon neugierig. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nur ein Besucher, aber einer der durchaus EIndruck hinterlässt ^^
lg
E:W
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