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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 56

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 56"
26 S.
26 S.

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 56

Einleitung


Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der

Archont Wys Carmine schließlich die Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 56 Suche

,, Na sieh mal einer an, wer da wieder unter den Lebenden weilt.“ Erik kam sofort auf sie zu, sobald er mit Elin aus dem Zelteingang trat. Hinter ihm im Lager hatte sich bereits eine kleine Gruppe aus Arbeitern und Gardisten versammelt, zwischen denen Galren schließlich auch Cyrus, Eden und Armell entdeckte. Die Männer hatten allen Anschein nach bereits ihre Werkzeuge und ihre Ausrüstung gepackt und standen in kleinen Gruppen beieinander. Und auch der Arzt hatte bereits seinen Rucksack geschultert. Was sollte das

den? Hätte Galren es nicht besser gewusst hätte er vermutet, Erik würde zum Aufbruch rüsten aber zum Aufbruch wohin? ,, Ich habe anscheinend einiges verpasst.“ , meinte er verwirrt. ,, Was habt ihr vor ?“ ,, Oh sagen wir einfach ich hatte so ein Gefühl, das ihr bald aufwachen könntet.“ , meinte Erik und zupfte irgendetwas aus seinem Bart. ,, Lass dir bloß nichts einreden.“ , rief Cyrus gereizt aus der Menge. Der Wolf trug ebenfalls bereits eine schwere Tasche. Seine typischen schwarzen Kleider hoben ihn wie einen Schatten aus der Menge ab. ,, Der alte

Sklaventreiber hat uns in aller Frühe aus den Betten geworfen, damit wir alles vorbereiten. Er wusste also nicht so genau wann du aufwachst. Selbst unser Erik ist nicht allwissend auch wenn es ihm manchmal ziemlich schwer fällt sich das auch einzugestehen." ,, Ich hätte euch ausstopfen sollen.“ , war alles was der angesprochene darauf erwiderte. ,, Aber wenn wir Herrn Wolf hier einmal ignorieren… nach allem was mir eure Freunde über eure Begabung erzählt haben, hatte ich schlicht nicht vor noch mehr Zeit zu verlieren. Das heißt natürlich nur, wenn ihr euch gut genug fühlt um uns den Weg zu weisen… Und dazu in der Lage

seid.“ Galren hatte seine Fähigkeiten zwar noch nicht auf die Probe gestellt, aber das brauchte er auch nicht. Er wusste, dass er dazu in der Lage wäre, so sicher wie er nach etwas greifen konnte. Und doch schreckte er auch zeitgleich davor zurück. Trotzdem nickte er. ,, Gebt mir nur einen Moment.“ Einen Moment, der schlicht nicht ausreichen würde, das mulmige Gefühl abzuschütteln, das sich seiner bemächtigt hatte. Doch als er dann schließlich begann sich zu konzentrieren, rückte ohnehin alles in den Hintergrund. Galren kannte dieses Gefühl nur zu gut, wie die Welt um ihn

herum an Konsistenz zu verlieren schien, an Farbe… Selbst die Geräusche schienen plötzlich von weiter her zu kommen. Er suchte nach etwas ganz bestimmten und auch wenn er nicht wusste, wo die Kammer lag, welche Erik hier vermutete oder wie diese beschaffen war. Die Magie jedoch würde ihren eigenen Weg finden, dachte er. Der Weg zu seinen Füßen schien sich plötzlich in Gold zu verwandeln, ein leuchtendes Band, das sich von ihm Weg über die Ebene und zwischen den Ruinen hindurch Wand. ,,Hier entlang.“ , hörte er sich selbst sagen ohne das er es Bewusst gewollt hätte. Alles schien so weit weg,

abgesehen von dem Pfad aus Licht direkt vor ihm. Galren achtete nicht einmal darauf ob die anderen mit ihm Schritt hielten, als er schließlich begann ihm zu folgen. Gleichzeitig jedoch klammerte er sich an das wenige, was von seinem bewussten denken noch übrig blieb. Er spürte, dass er die Kontrolle verlor, aber im Moment gab es nichts, was er dagegen tun konnte. Und dann schien sich der Weg vor seinen Augen zu verschieben. Das Lichterband teilte sich, schien einen Moment in der Luft zu tanzen. Aus einem goldenen Pfad wurden zwei und während der eine in die Richtung führte, die er bestimmt hatte… hin zu was auch immer hier

verborgen lag, bog der andere in einem großen Bogen nach Süden. Galren spürte, wie ihn etwas mit Gewalt auf diesen neuen Weg ziehen wollte, als wäre er die Nadel eines Kompasses und dort, irgendwo in der Ferne ein Magnet von unvorstellbarer Stärke. Etwas Kaltes und dunkles und obwohl er spüren konnte, das es noch weit weg war, war die Präsenz erdrückend. Beinahe schien es ein physisches Gewicht zu sein, das ihn davon abhielt, den Fuß weiter auf den von ihm erschaffenen Pfad zu setzen. Stattdessen blieb nur dieser neue Lichtbogen übrig, den Galren sich nicht erklären konnte. Das war noch nie zuvor passiert auch nicht als der Ruf seines

Vaters… oder des Artefakts, das dieser gefunden hatte, ihn halb in den Wahnsinn trieb. Konnte jemand seine Gabe von außen derartig beeinflussen? Dass er einen Pfad öffnen konnte, von dem Galren nicht einmal wusste, auf den er sich nicht einmal konzentrieren musste? Allein die bloße Vorstellung jagte ihm einen Schauer über den Rücken. Wenn ja, dann war er wirklich nur eine Spielfigur, eine Marionette, die an den Fäden von irgendjemand anderem hing. Nein. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, stemmte er sich gegen diesen seltsamen Sog und setzte wieder einen Schritt auf den Pfad den er sich selber

ausgesucht hatte. Galren würde kein zweites Mal zulassen, das seine Gabe ihn kontrollierte, anstatt umgekehrt. Schwer atmend setzte er lediglich stur einen Fuß vor den anderen. Er war noch nicht wieder ganz auf den Beinen und zu der körperlichen Erschöpfung kam nun auch noch sein ganz eigener Kampf mit diesem… fremden Weg. Obwohl er sich davon entfernte, verschwand er nicht, sondern verformte sich nur, blieb beständig direkt neben dem Pfad durch das rote Tal. Fast meine Galren wieder die Stimme aus seinen Träumen zu hören. Komm Sohn des Propheten hatte sie gesagt. Und es hatte nichts Bedrohliches darin gelegen, dachte er.

So sehr ihn die Erscheinung selbst erschreckt hatte, die Worte waren von einer seltsamen Anziehungskraft gewesen. Es war eine Einladung aber gleichzeitig auch ein Befehl. ,, Alles in Ordnung ?“Galren spürte wie sich ihm eine Hand auf den Rücken legte und erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er zitterte. Seine Hände hatten sich unbewusst zu Fäusten geballt, das die Fingernägel sich Schmerzhaft in seine Haut drückten. Mit einem Mal waren die beiden Wege verschwunden und Farbe und Konturen kehrten in die Welt zurück. Galren fand sich auf einer felsigen Ebene wieder. Steine in allen Größen von kleinen Splittern bis hin zu

Granitblöcken von der Größe von Häusern ragten aus dem rostfarbenen Staub, der alles hier bedeckte. Der Wind wehte den feinen Sand zu kleinen Wölkchen auf, die durch das Tal drifteten. Er war schon mehrmals hier gewesen, dachte er. Es war eine der breitesten Stellen des roten Tals und die steilen Felswände die es einschlossen nur als ferne Schemen am Horizont auszumachen. Halb vergrabene Mauern ragten zwischen den Felstrümmern auf, ansonsten jedoch gab es hier weit und breit nichts. Ein trostloser Anblick , die letzten Ausläufer der halb verschwundenen Ruinenstadt bei der Eriks Expedition ihre Zelte

aufgeschlagen hatte. Doch irgendwie gefiel es ihm hier, auch wenn das Tal seine rauen Seiten hatte. Nach all den Wochen, die sie hier verbracht hatten, begann Galren langsam, die Faszination welche der alte Arzt für diesen Ort hegte zu verstehen. Manchmal ertappte er sich selbst dabei, wie er sich diesen Ort in seiner Blütezeit vorstellte... Tausende von aus Marmor, Gold und Glas errichteten Gebäuden und Straßen, die sich durch die vom Staub blutrot gefärbte Landschaft zogen. Hier jedenfalls war nicht viel davon geblieben. Seltsam, das ihn seine Gabe ausgerechnet weg von der Stadt führte, dachte er. Wenn es hier einen Ort gab an

dem das alte Volk dem Erhalt ihres Wissens und ihrer Reichtümer gewidmet hatte, sollte dieser nicht eher Zentral liegen ? Es sei den natürlich sie hatten ihn wirklich Verstecken wollen. ,, Ihr seht aus als hättet ihr einen Geist gesehen...“ , stellte Armell fest. Ihre Hand ruhte nach wie vor auf seiner Schulter während sie ihn besorgt musterte. Was hatte Elin gesagt ? Sie gab sich die Schuld an dem was passiert war... an seinem Zustand und an Merls Verschwinden. Einen Geist... das traf es nicht ganz, dachte Galren. Einen Traum vielleicht, etwas von dem er immer noch nicht wusste ob es real gewesen war oder nur

eine Eingebung seines zerstreuten Verstands. Vielleicht war es wirklich ein Fehler gewesen, Merl zu erlauben, seine Gabe wiederherzustellen. Aber wenn, dann war es sein Fehler gewesen. ,,Es ist nur.. ungewohnt.“ , log er. Es gab keinen Grund sie noch weiter zu beunruhigen. Oder vielleicht gab es den aber wenn, dann sicher nicht jetzt. Es gab genug andere Dinge um die sie sich Gedanken machen mussten. Armell schien ihm die Lüge ohnehin nicht abzukaufen. ,, Das war keine gute Idee.“ , erklärte sie. ,, Es fängt wieder an, oder Galren ? Ich habe euch eben gesehen ihr... Götter, es sah so aus, als wärt ihr gänzlich woanders, als... Ihr

seid einfach losgelaufen, wir haben nach euch gerufen... “ ,, Ich habe alles unter Kontrolle.“ , erklärte er nur und diesmal wusste er nicht einmal ob es eine Lüge war oder nicht. Sein Verstand war frei... oder zumindest hoffte er das. Würde er es überhaupt merken wenn nicht ? Unwillkürlich Blickte er Richtung Süden, meinte beinahe immer noch den zweiten Pfad sehen zu können, der sich ohne sein zutun aufgetan hatte. ,, Das ist meine Schuld. Ich hätte das nie erlauben dürfen.“ Armell schüttelte den Kopf, während sie seinem Blick folgte , wohl irritiert, dort nichts als die von rotem Sand überkrustete Ebene zu

entdecken. ,, Armell...“ Sie fühlte sich immer noch verantwortlich für sie alle, dachte er. So kannte er sie eben, aber sie konnte auch nicht immer alles auf sich nehmen, wenn einmal etwas schief ging. Oder wenn es gefährlich wurde. Keiner von ihnen war perfekt, Götter, er war zeitweise wortwörtlich Wahnsinnig geworden. Aber bis jetzt hatten sie immer alles irgendwie gemeistert. ,, Merl war mein Freund. Selbst wenn ihr nicht wert, ich hätte ihm helfen wollen. Wenn das hier also wirklich eine dumme Idee ist, dann meine und nicht eure.“ Er gab der jungen Adeligen erst gar nicht die Möglichkeit etwas zu erwidern,

sonder versenkte sich wieder in Konzentration. Diesmal jedoch nicht so tief wie zuvor. Auch wenn er den Zuversichtlichen Spielte, wollte er diesmal lieber die Kontrolle behalten. Das goldene Band das sich vor seinen Füßen abzeichnete war dünn und schwach, aber es führte sie auch nicht mehr weit. Keine hundert Schritte von dem Punkt wo sie standen endete das Licht an einem der großen Felsen, der , groß wie eine Tischplatte, im Sand lag. Der Pfad führte in einem Wirbel um sie herum und schien dann im Stein zu versickern. ,, Dort.“ , erklärte er lediglich an Eriks Männer gerichtet. ,, Wir müssen den

Stein bei Seite schaffen.“ Auf ein kurzes Nicken des Arztes hin, machte sich der kleine Trupp aus Löwen und kaiserlichen Gardisten an die Arbeit und begann damit, den Stein frei zu graben. Eimer voller Sand wurde bei Seite geschafft, bis schließlich die Unterkante des Klotzes Sichtbar wurde. Währendessen hatten einige der Männer schon damit begonnen, eine simple Winde aufzubauen und ein Seil unter jedem Ende des Felsens hindurchzuführen. Sobald diese verknotet waren, konnten sie sich an die eigentliche Aufgabe machen, das Hindernis bei Seite zu hieven. Mit vereinten Kräften dauerte es keine halbe

Stunde mehr und der Stein bewegte sich, zuerst langsam, dann mit immer weniger Mühe von der Stelle. Als er schließlich gute zwei Handbreit über dem Boden schwebte, wurde er schließlich bei Seite geschoben und einige Schritte entfernt im Sand abgesetzt. Galren wusste instinktiv, das sie sich nicht geirrt hatten. Seine Gabe hatte ihn bis jetzt noch nie fehlgeleitet und das tat sie auch diesmal nicht. Genau unter dem Felsen tat sich ein großer ummauerter Schacht auf, halb im Sand versunken. Doch seine äußeren Ränder ragten grade weit genug auf, das kein Schutt nach innen geraten war und der steinerne Deckel hatte wohl sein übriges getan.

Wüsste Galren es nicht besser, er hätte es wohl einfach für einen tiefen Brunnenschacht gehalten. Doch das hier war um einiges mehr... Erik trat mit einem leisen pfiff an den Abgrund heran und starrte in die Tiefe. Kein Licht erreichte den Boden und die gemauerten Wände selbst reichten nur ein Stück weit nach unten, bis sie zurückwichen um einem größeren Hohlraum Platz zu machen. Mehr jedoch war nicht zu erkennen. Der alte Arzt hob wie beiläufig einen Stein auf und ließ ihn nach unten fallen. Es dauerte lange, bis sie schließlich einen Aufprall hörten, der in der Höhle unten wiederhallte.

Na wenigstens stand dort unten kein Wasser, dachte Galren. Das hier war tatsächlich ein Abstieg... ,, Also dann, sehen wir uns mal an, was ihr da gefunden habt.“ , meinte Erik strahlend, wie ein Kind , das man grade in einer Süßwarenbäckerei eingeschlossne hatte. Auf einen Wink brachten seine Leute die Winde wieder herbei.

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EagleWriter
...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich..
Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-)

Oh und mich gibts auch bei MyStorys
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abschuetze Seite 4: ...Und auch der Art hatte bereits seinen Rucksack .... (wer?)
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Und korrigiert.^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hallo Eagle!
Galrens Gabe ist eindeutig ein zweischneidiges Schwert. Es macht ihn mächtig, aber auch empfänglich für Einflüsterungen. Ich weiß nicht ob es ein guter Deal war, ihm seine Gabe zurückzugeben.
Sie haben zwar den Raum gefunden, doch wird der Preis dafür nicht zu hoch sein?
Ich hoffe sehr, dass sich Galren dem Sog widersetzen kann, doch irgendwie befürchte ich das Schlimmste...^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ich halte mal fest, das es die Sache definitiv nicht einfacher gemacht hat. Und immerhin am ENde ist Galrens Begabung für alles überhaupt erst verantwortlich. Ohne sie wären sie nie bis zu den Zwergen gelangt, hätten nie Varan gefunden, hätten ihn und damit auch das Schwert nie zurück bringen können... und es wäre damit auch nie zu dem Moment gekommen in dem es schließlich zerbrach. Also... Grob gesehen ist alles Galrens Schuld wenn auch eher Unfreiwillig. :D
lg
E:W
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