Fantasy & Horror
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 39

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 39"
Veröffentlicht am 10. März 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 39

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 39

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der

Archont Wys Carmine schließlich die Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 39 Das Kultlager

Hunderte von Fackeln erhellten die sternlose Nacht. Zwar war der Himmel klar, doch über ihren Köpfen erstreckte sich nur leere, als hätte jemand die Sterne ausgelöscht. Nicht einmal der Mond schien, so das jenseits der Feuer alles in völlige Dunkelheit getaucht war Janis sah von ihrem Versteck am Waldrand hinab in die kleine Senke, die sich unter ihnen erstreckte. Abschüssige Fels und Erdwände umgaben das gesamte Tal und machten es fast unmöglich ungesehen, weiter voranzukommen. Unten gab es kaum Bäume und was einst eine große Wiese gewesen war,

verschwand unter einer Unzahl Zelte zwischen denen Leute hin und her eilten, Feuer entfachte oder schlicht stumm vor den Flammen saßen. Der Geruch von Essen und das Gemurmel einer Unzahl an Stimmen drangen bis zu ihrem Versteck hinauf. Die zahllosen Lager waren scheinbar völlig planlos aufgeschlagen worden und Leinen spannten sich Spinnweben gleich in alle Richtungen. Das waren tausende da unten, dachte Janis und sein Blick wanderte weiter den von Fackeln beleuchteten Pfad entlang. Der einzige Zugang, wenn man nicht klettern wollte, bestand darin diesem ausgetretenen Weg zu folgen, der zwischen zwei schweren Felsblöcken

hindurch führte. Die Steine bildeten fast so etwas wie ein natürliches Tor und waren anscheinend von Regenwasser und den Jahrhunderten in der Mitte gespalten worden. Und er brauchte nicht die Augen eines Gejarn um zu wissen, dass dort unten Wachen auf sie warteten. Als Lucien meinte, er führe sie zu einem Treffen dieses Kults hatte er vielleicht an ein paar dutzend Anhänger gedacht. Das hier jedoch war um einiges mehr, als er je erwartet hatte. Wie konnte dieser Herr der Ordnung nur so viele Anhänger gewonnen haben ohne dass sie davon erfuhren? Das seltsame Schweigen des Fürsten von Erindal viel ihm ein. Dieses treffen fand praktisch direkt vor seiner

Haustür statt, bis zur Stadt wären es vielleicht noch zwei Tagesmärsche… War das der Grund aus dem der Mann sich immer mehr abgeschottet hatte bis selbst der Kaiser nicht mehr zu ihm durchkam? Wenn dann war der Mann entweder ein Verräter oder ein Feigling, dachte Jans grimmig. Sein Blick suchte weiter das Kultlager ab. Der von hunderten Stiefeln ausgetretene Pfad führte mitten durch die kleine Zeltstadt hindurch und an einem Wäldchen entlang. Hinter dem Wald wiederum ragte von einigen Stümpfen umgeben ein toter Baum auf. Die blätterlosen zweie wiegten sich sanft im Abendwind. Die Rinde hatte sich

lange schon vom Stamm gefärbt, der die Farbe alter Knochen angenommen hatte. Es war nur ein toter Baum, trotzdem lief Janis ein Schauer über den Rücken. Syle hatte ihm von den Geisterbäumen der Gejarn erzählt. Orte, an denen sich die Seelen ihrer Ahnen sammelten um auf ihre Wiedergeburt zu warten… wenn man an so etwas glaubte. Aber was bitte suchte die Anhänger des Herrn der Ordnung an einem solchen Ort ? Noch wichtiger, wenn es in der Nähe einen Clan gab würden die Gejarn doch niemals zulassen, das Fremde, noch dazu derart viele, ihre heiligste Städte entweihten. Syle gab ein missfälliges Schnauben von

sich. Offenbar hatte der Bär den Baum jetzt auch bemerkt. Doch etwas anderes schien ihm mehr Sorgen zu machen. ,, Das sind ziemlich viele. Sicher das das eine gute Idee ist, Lucien?“ Er und der kaiserliche Agent, Lucien, hockten halb hinter Büschen und Blätterwerk verborgen und beobachteten ebenfalls das Lager. ,, Was kann schon schief gehen ?“ , fragte der Agent seinerseits und das breite Grinsen war das einzige was Janis von ihm in der Dunkelheit ausmachen konnte. ,, Ich wünschte wirklich du hättest nicht gefragt.“ , brummte Syle. ,, Warum den mein Großer ? Du wirst da

unten nicht deinen Hals riskieren, das haben wir schon besprochen. Ich und Janis schaffen das auch alleine.“ Janis war sich da gar nicht so sicher. Zumindest nicht, wenn er dieses Plappermaul von einem Agenten dabei hätte. Ihm gefiel diese ganze Nacht und Nebel Aktion ohnehin nicht. Jetzt wo sie die Leute gefunden hatten, die sie suchten könnten sie auch einfach die Garde rufen und Schluss mit dieser Geschichte machen. Allein das er bereits wusste, was Syle von dieser Idee halten würde, hielt ihn davon ab, etwas zu sagen. ,, Ich lasse euch beide aber auch nur ungern alleine

ziehen.“ ,, Nun, du könntest dir das Fell abrasieren. Wenn ich dann die Wachen noch davon überzeuge, das du kein nackter Bär sondern lediglich mein leicht zurückgebliebener großer Bruder bist… Ansonsten jedoch bleibst du besser hier. Du hast unseren Freund in der Taverne doch gehört. Deine Seele ist schon verloren. Ich beneide dich wirklich darum…“ Zum ersten Mal klang Lucien wirklich nervös, während sein Blick in Richtung des gespaltenen Steins wanderte, welcher den Eingang des Tals markierte. ,, Wenn sie einen Gejarn bei uns sehen fliegen wir sofort auf. Und ich habe so schon kein gutes Gefühl bei der

Sache, wenn ich ehrlich bin. Mit einem hast du recht Syle… es sind verflucht viele.“ Mit diesen Worten erhob sich Lucien und wollte bereits zwischen den Büschen verschwinden, als Syle ihn noch einmal an der Schulter zurück hielt. Außer den glimmenden Augen des Bären, Luciens Zähnen und dem fernen Schimmer der Feuer war praktisch nichts zu erkennen. ,, Achtet mir da draußen aufeinander.“ Syle hatte selten ernster geklungen wie in diesem Moment. ,, Ach komm, als hätte ich dich schon mal enttäuscht ?“ , fragte Lucien gespielt verletzt. ,, Von dir spreche ich gar nicht so sehr.“

Die glühenden Punkte, die Syles Augen darstellten wanderten zu Janis, der im Dunkeln die Hand zur Faust ballte. Was sollte das den jetzt heißen? War der Mann immer noch wegen der Sache in der Steppe beleidigt? Sie waren Angegriffen worden, er hatte sich verteidigt. Warum speilte das wie dabei eine Rolle ? ,, Ich weiß. Keine Sorge, ich achte auf den Jungen.“ Mit diesen Worten schnappte Lucien sich einen schweren Kleidersack, der neben ihm auf dem Bode stand und verschwand endgültig im Unterholz. Janis folgte ihm alsbald und während sie noch nach einem sicheren Abstieg hinab

zum natürlichen Torhaus der Senke suchten, warf ihm der Agent bereits ein schweres Bündel zu. Der schwere, raue Stoff kratzte, als er ihn sich überzog. Wenigstens ließ das weite Gewand ihre Waffen völlig verschwinden, auch wenn er ab jetzt aufpassen musste, nicht zu stolpern. Vor ihnen tauchten nun langsam die ersten Lichtpunkte auf, welche den Weg hin zu den Steinen markierten. Fackeln unter deren Licht sich eine kleine Prozession dahinschob. Die Leute mussten das Tor einzeln passieren, so schmal war der Felsspalt und wie Janis bereits erwartet hatte, hielt ein gutes Dutzend Männer genau davor Wache. Sie trugen die gleichen

Roben wie Janis und Lucien oder auch der Rest dieser seltsamen Pilgerfahrt. Den das war es wohl um was es sich hier handelte, dachte Janis. Doch während die übrigen Männer und Frauen unbewaffnet waren, trugen die Wächter glänzende Speere, deren Spitzen in gefährlich wirkenden Wiederhaken ausliefen. Hinzu kamen mehrere Musketen, die manche locker über dem Rücken trugen oder als Stütze verwendeten, während sie die Leute beobachten. Janis war überzeugt, ihre Blicke im Rücken spüren zu können, während er und Lucien sich dem Durchgang näherten. ,, Ungesehen rein und raus zu kommen

wird schwierig werden. Wir können noch umdrehen.“ , meinte der Agent leise, als spüre er wie nervös Janis war. Dieser jedoch schüttelte das beklemmende Gefühl ab, das von ihm Besitz ergreifen wollte. Vor diesem Gecken würde er sicher nicht klein bei geben. Schon gar nicht so nahe vor dem Ziel. Stattdessen beschleunigte er seine Schritte noch und hätte Lucien sogar abgehängt, hätte dieser sich nicht ebenfalls beeilt. ,, Sich eigentlich alle Belfare verrückt ?“ , fragte er und beantwortete sich die Frage gleich darauf selbst. ,, Ich würde ja behaupten, das liegt in der Familie, aber das kann auf euch leider nicht

zutreffen.“ Lucien zog die Roben enger um sich, die sie seinem Kontakt abgenommen hatten. Der Mann selbst war halb bewusstlos in der Taverne zurück geblieben und lag vermutlich jetzt noch in dem Zimmer, in das Lucien ihn hatte bringen lassen. Genau wie seine Jünger. Janis bezweifelte wirklich, dass der Mann seinen Kater in weniger als drei Tagen auskuriert haben könnte. Und mit den Roben hatte der Agent dem Prediger noch einige andere Informationen entlocken können. Als sie schon fast am Durchgang waren, trat ihnen einer der Posten in den Weg. ,, Die Herren... ihr seid spät dran wie

mir scheint, genau wie die anderen Nachzügler. Verzeiht, wenn ich mich nicht an eure Namen erinnere…“ Das war eine Falle. Der Mann konnte sich nicht nur nicht an ihre Namen erinnern, er erkannte sie einfach nicht. Wenn sie jetzt die falsche Antwort gaben würde sich innerhalb weniger Sekunden die ganze Meute hier auf sie stürzen, dachte Janis panisch. Seine Hand wandere instinktiv zum Schwertgriff. Die Waffe unter der schweren Robe hervorzuholen würde Zeit kosten. Wenn sie entdeckt waren, dann schlugen sie besser jetzt zu, wenn sie die Hoffnung haben wollten, eine Schneise zu

schlagen. Doch Lucien blieb erstaunlich ruhig. Nur sein Gesicht bekam plötzlich einen zutiefst bestürzten Ausdruck. ,, Gott, nein, der Herr der Ordnung prüft uns wirklich. Wir sind zu spät? Und wir hatten so sehr gehofft Bruder Malachi sprechen zu können. Wie ich hörte ist er erst vor kurzem aus Silberstedt zurückgekommen? Und ich hatte so gehofft, mich vor der Versammlung noch mit ihm zu treffen…“ Janis musste zugeben, dass es Bewundernswert war, wie galant Lucien log und den verschüchterten Pilger spielte. Götter, wüsste er nicht, dass jedes einzelne seiner Worte nur den

Zweck hatte von ihnen abzulenken, er hätte ihm seine Bestürzung vermutlich ohne nachzudenken abgekauft. Und tatsächlich schien es zu funktionieren. Der Wachmann hatte schon vergessen, was er eigentlich wollte, sobald er den vertrauten Namen hörte. ,, Kein Grund zur Sorge, Freund. Ihr werdet noch Gelegenheit haben ihn zu sehen. Ich sehe die Nachricht hat euch noch nicht erreicht, aber Malachi ist erwählt worden, den geweihten beizutreten. Der Herr der Ordnung gönnt nur wenigen seinen direkten Segen, aber wir können heute alle Zeugen davon

werden.“ ,, Das ist ja… großartig.“ Luciens Mine bekam einen Moment risse, er fing sich jedoch scheinbar sofort wieder. ,, Danke. Das sind wirklich wunderbare Neuigkeiten…“ Lucien nickte dem Posten rasch zu, dann gab er Janis einen Schups und zog ihn mit sich durch den Felseingang. ,, Wisst ihr, was er gemeint hat ?“ , fragte Janis sobald sie außer Hörweite der Wächter waren. ,, Nein und ich will verflucht sein, wenn es etwas Gutes ist. Aber was immer auch heute hier passiert, Janis, ihr bleibt bei mir? Verstehen wir uns? Keine Alleingänge. Wenn wir uns verlieren

gehen wir zurück und treffen uns am Tor wieder. Sollte der andere nicht innerhalb einer Stunde wieder auftauchen gehen wir sofort zu Syle zurück und sehen zu, das wir hier wegkommen.“ Er nickte lediglich stumm, während sie in das Gewirr aus Zelten eintauchten, das sich links und rechts des Pfads erstreckte. Janis konnte nicht erkennen, wo die dunklen Planen endeten, doch wenn er die Masse an Menschen hier bedachte… das ganze Tal musste wohl längst aus allen Nähten platzen. Hoffentlich verirrte sich nicht jemand in die höher gelegenen Wälder, wo Syle sich verbarg. Offenbar kamen sie wirklich grade noch rechtzeitig zu was

immer heute hier geschehen sollte, denn die Leute strömten aus jeder Richtung auf den Weg und zogen Fackeln haltend in Richtung Geisterbaum. Und dabei waren sie nicht still. Gemurmelte Worte und Gebete füllten die Luft und sorgten dafür, dass sich die feinen Härchen auf ihren Armen aufstellten. Spätestens jetzt gab es weder für ihn noch Lucien ein zurück, den der Strom riss sie schlicht mit sich. Der Versuch sich jetzt umzudrehen und davon zugehen wäre in jedem Fall vergeblich und noch dazu auffällig. So blieb ihnen nur, sich der Prozession anzuschließen, die träge dahinströmte. Die meisten Leute hier trugen die gleichen , braunen Roben wie

sie auch, auf denen als einziger Farbfleck die rote Hand prangte. Doch Janis sah auch mehr als genug normale Menschen, die schlicht in ihrer Alltagskleidung gekommen waren, Bauern sowie reiche Händler, Söldner wie wandernde Tagelöhner. Es waren hunderte aus allen Schichten du sie alle folgten dem Ruf eines Gottes, der ganz offenbar über Leichen ging. Jetzt würde sich zeigen, wie gut Lucien diese Leute wirklich kannte.

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abschuetze Die mit dem Symbol der dreifingrigen Hand und die der rote Hand .... sind ein und die selben?

LG von Antje

Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Jap ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hi Eagle!
Janis gibt es ja auch noch!^^ Den habe ich bei all den Vorkommnissen beinahe schon vergessen.XDDD
Und es ist wieder einmal typisch für Lucien sich mitten im größten Chaos und im dichtesten 'Feindesland' wieder zu finden. Noch dazu hat er den Thronfolger auf seiner Seite. Eine brisante Mischung.
Wenn irgendjemand Janis erkennen würde... Dieses Chaos wage ich mir nicht einmal mehr vorzustellen.^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Oh glaub mir Janis dürftest du nach den nächsten paar Kapiteln nicht mehr so schnell vergessen ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Muss ich mich jetzt fürchten? ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ich verrate nichts
lg
E:W
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