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Der Fall der inneren Stadt Kapitel 36

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"Der Fall der inneren Stadt Kapitel 36"
Veröffentlicht am 08. März 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der Fall der inneren Stadt Kapitel 36

Der Fall der inneren Stadt Kapitel 36

Einleitung

Nach den Ereignissen in der fliegenden Stadt ist Galren Lahaye nach Hamad zurückgekehrt. Der Friede jedoch ist von kurzer Dauer und als er Opfer eines Angriffs wird, scheint es, als habe der Tod seines Vaters nur etwas viel gefährlicheres auf den Plan gerufen. Währenddessen bleibt auch der Rest des Landes von den aufziehenden Schatten nicht unberührt. In Helike verlieren die Archonten immer mehr an Einfluss und die Jahrhundertealte Ordnung droht zu Staub zu zerfallen. Unfähig, den Urheber der Unruhen zu finden, bittet der Archont Wys Carmine schließlich die

Magier von Maras um Hilfe… Bildquelle Yomare Pixabay.com

Kapitel 36 Brandzeichen


Narai wusste, dass sie sich bedeckt halten musste, trotzdem konnte sie sich nicht davon abhalten, diesen Ort stumm zu bewundern. Die Leute die ihr begegneten hätten wohl kaum zu deuten gemocht, was hinter ihrer Verschlossenen Mine vorging. Helike stand in totalem Gegensatz zu Maras, nicht nur, was die blutige Vorgeschichte der beiden anging. Hier war einfach alles anderes. Auf Maras war es zwar ebenfalls fast das ganze Jahr über warm, aber die Luft war lange nicht so

ausgetrocknet wie hier. Naria meinte den Staub auf ihrer Zunge schmecken zu können, den der Wind mit sich brachte und auch den fernen Duft von Gewürzen, der von einem der Marktplätze der Stadt hinüberwehte. Kinderlachen hallte in den schattigen, teilweise mit Stoffen überspannten Gassen und an einem der zahlreichen, tiefen Brunnen, welche die Stadt mit Wasser versorgten, unterhielten sich die Frauen. Es wirkte beinahe zu friedlich, dachte Naria. Nein, diese Stadt war wirklich ganz und gar nicht, was sie erwartet hatte. Aber war sie nicht deshalb hier? Um sich selbst ein Bild zu machen? Nur ihre Mutter müsste das hier auch sehen können,

dachte sie. Eine Weile überlegte sie, wie sie das anstellen sollte, bis ihr schließlich eine Idee kam. Eigentlich wollte sie nach diesen Predigern der Ordnung suchen, von denen Wys ihr erzählt hatte, aber bisher hatte sie keinen davon zu Gesicht bekommen und der Tag war noch lang. Die Sonne hatte grade erst den halben Weg zu ihrem Scheitelpunkt absolviert, trotzdem war es in den Straßen bereits unangenehm heißt. Im Schutz eines der Stoffdächer hielt Naria schließlich einen der zahlreichen Straßenhändler an. Einheimische, nicht etwa Händler aus dem Hafen, wie sie bald feststellte. Vielleicht hielte sich die

Fremden lieber am Hafen auf und schickten lieber andere los um für sie die Märkte weiter im Stadtinneren zu besuchen. Jedenfalls, bekam sie, was sie brauchte. Einige Bögen losen Papiers und eine einfache Mappe aus Leder, in der sie alles aufbewahren konnte. Die Sachen mussten, dem eingebrannten Zeichen des Kürschners nach, wohl aus Canton stammen und bestätigten damit nur ihre Vermutung was die Händler am Hafen anbelangte. Was sie vorhatte, war an sich einfach, dennoch hatte Naria den dazu nötigen Zauber noch nie selbst ausprobiert. Jetzt hatte sie wenigstens einen guten Grund dazu, dachte sie zufrieden. Es gab

Berichte darüber und auch Aufzeichnungen, die sich in den Bibliotheken von Maras fanden. Angeblich gab es sogar eine kleine Gruppierung innerhalb des Sangius-Ordens, die diese Methode spezialisiert und auch einst Simon Belfare auf seinem Feldzug begleitet hatte. Vermutlich der einzige Grund, aus dem heute noch jemand wusste, wie der Mann einst aussah. Kur musste sie daran denken, was am Ende von ihm geblieben war und ein Schauer lief ihr über den Rücken. Nach wie vor rätselte sie, was den ehemaligen Kaiser bloß zu einer solchen Tat getrieben haben mochte. Pure Verzweiflung schien die einzige Antwort

zu sein. Verzweiflung und Angst jenseits allem Beschreibbaren. Narai trat etwas von dem Brunnen und de überdachten Straßen zurück und zog eines der Blätter aus der Mappe, die sie sich unter den Gürtel klemmte. Unsicher, wie sie anfangen sollte. Das Papier zwischen ihren Händen ausgebreitet hielt sie es etwas höher, bis die Umrisse des Platzes grade noch als schwache Schemen zu erahnen waren. Der Zauber den sie webte war filigran, wurde er zu stark verbrannte das Papier zwischen ihren Händen vermutlich einfach, zu schwach und es würde lediglich etwas Asche vom Wind davongetragen werden. Knisternd fraßen sich Blitze über das

zuvor Blütenweiße Papier, hinterließen schwarze Linien, die zunehmend grobe, dann immer feinere Umrisse bildeten. Schattierungen entstanden, verdichteten sich zu Mauer, Fenster, dem Brunnen vor dem Naria stand und bildeten schließlich sogar die Umrisse der Leute nach. Niemanden schien aufzufallen, was geschah und nach einigen weiteren Augenblicken, in denen sie die rußigen Linien mit einem weiteren Zauber endgültig fixierte ließ Naria das fertige Bild zufrieden zurück in die Mappe wandern. Für einen ersten Versuch gar nicht so schlecht, dachte sie grinsend. Das hatte sie schon lange einmal ausprobieren

wollen. Zufrieden setzte sie ihren Weg durch die Straßen der Unterstadt fort. Naria sollte jedoch nicht mehr allzu weit kommen, bis sie endlich fand, was sie eigentlich suchte. Den Lärm hörte sie zuerst, verzerrte Worte und Gemurmel, das Getrappel von Füßen. Die Gejarn beschleunigte ihre Schritte in die Richtung aus der die Geräusche kamen und fand sich schließlich am Rand einer reiseigen Menschenmasse wieder, die sich auf einem weiteren brunnenplatz versammelt hatte. Doch diese Leute waren sicher nicht hier um Wasser zu holen. Es musste mindestens zweihundert wenn nicht mehr sein, die ihre Kleidung nach zu urteilen wohl aus allen

Schichten der Stadt stammten, von ärmlichen Bauern bis hin zu Großhändlern und sogar einigen Paladinen, die in ihren schweren Panzerungen regungslos in der Sonne standen. Naria drängte sich so gut es ging durch die Lücken in der Masse, um mehr zu erkennen. Die Leute hatten einen dichten Kreis um den Brunnen gebildet, vor dem ein einzelner Mann stand. Zumindest ging Naria davon aus, das es sich um einen Mann handelte, denn die formlose, braune Robe und die Kapuze die er trug ließen selbst seine Gesichtszüge bestenfalls erahnen. Was jedoch sofort ihre Aufmerksamkeit

gefangen nahm, war der einzige Farbfleck den der Fremde an sich hatte. Das Symbol einer roten Hand , die direkt auf seiner Brust prangte. Der Saum seiner Robe schleifte hinter ihm im Staub, während er sich langsam im Kreis drehte, als wollte er sichergehen, das ihn auch jeder Ansah. Neben sich, direkt am Brunnen hatte der Mann eine große Glutschale aufgebaut, in der mehrere Eisen lagen und bereits weiß glühten. Naria war es mittlerweile gelungen, sich bis fast nach ganz vorne durchzudrängeln. Im gleichen Moment hatte der Fremde auch schon eines der Eisen aus dem Feuer gezogen und wedelte damit in der Luft, als wolle er

eine Fliege verscheuchen. Funken stoben knisternd davon auf und sanken zu Boden oder brannten zischend kleine Flecken in die Kleidung des Mannes. ,, Kommt.“ , rief er so laut, das Naria die Worte in den Ohren nachklangen. ,, Lasst euch Zeichnen, meine Kinder. Nur er kann euch schützen, vor den Schrecken, die diese Stadt heimsuchen.“ Nach wie vor Schwang der Mann sein Eisen. Naria fürchtete bereits zu wissen, welchem Zweck es diente. Aber vor welchem Schrecken wollten sich diese Leute den Schützen? Helike wirkte fast so friedlich wie Mara,s nur eben etwas geschäftiger. Dann jedoch viel ihr wieder ein, was Wys bei seiner Ankunft

auf der Insel erzählt hätte… das Leute verschwunden waren. ,, Ich habe es selbst gesehen.“ , rief eine Frau aus der Menge. ,, Nur kurz, aber es war da. Ein Schatten mit rot glühenden Augen. Es raubt Nachts unsere Kinder, die Leute die draußen unterwegs sind verschwinden…“ ,, Und die Paladine unternehmen nichts.“ , warf ein weiterer der Umstehenden ein, ein Mann in der fleckigen Schürze eines Schmieds. ,, Aber ich hingegen biete euch Schutz.“ Der Prediger ließ das mittlerweile nur noch schwach rot glimmende Eisen erneut in die Glut sinken. ,, Diese Kreatur ist eine Ausgeburt des Bösen,

des Wiederstands, doch mein Herr hat Macht über alle Dinge. Kommt zu mir. Lasst euch reinigen, lasst euch schützen! Der Herr der Ordnung achtet auf seine Kinder, nicht wie diese ignoranten Narren oben in ihre Türmen.“ Naria schüttelte den Kopf. Was zog die Leute nur so an? , fragte sie sich unwillkürlich. Für sie war klar, was dieser Mann dort für ein Spiel trieb. Er nutzte die Angst der Leute aus und ob sein komisches Symbol wirklich irgendeine Wirkung hätte… Mehr um sich zu bestätigen, den aus Neugier suchte sie nach einem Zauber, fand aber keinen. Das waren nur heiße Eisen, von denen jedes im Symbol einer

flachen Hand mit drei erhobenen Fingern auslief. Dieser Irre konnte die Leute doch kaum Brandmarken wollen wie Vieh. Zu ihrem wachsenden entsetzten, enthüllten tatsächlich mehrere der Umstehenden die eingebrannten Symbole auf ihren Armen oder dem Handrücken. Manche der Zeichen wirkten frisch und wiesen sogar Spuren von Wundbrand auf, andere jedoch sahen älter aus. Ihr wurde schlecht. Wie lange ging dieser Irrsinn schon, ohne dass jemand etwas dagegen unternahm? Sie hatte beim besten Willen keine Lust, sich auf ein Wortgefecht mit dem Mann verwickeln zu lassen. Schon gar nicht wenn dieser

einen fiebrigen Mob um sich geschart hatte. Eines jedoch war ihr jetzt schon klar. Wenn das Whaid waren, dann verhielten sie sich anders, als alles, was Wys ihr über sie erzählt hätte. Und vor allem betete das Wüstenvolk die Drachen an und unter den bekannten Drachennamen, die Wys ihr genannt hatte, gab es keinen Herrn der Ordnung. Noch wichtiger, den Whaid war klar, dass diese Kreaturen, egal wie mächtig, keine wirklichen Götter waren, sie sahen in ihnen lediglich die Ältesten Kinder der selbigen. Naria hatte eigentlich genug gesehen. Aber warum ließe die Paladine in der Menge ihn einfach gewähren? Dann

jedoch sah Naria genauer hin. Unter dem Stahl konnte sie keine Brandzeichen erkennen, aber drei oder vier der roten Umhänge von Helikes Elitegarde wiesen das gleiche Symbol auf, mit goldenen Fäden in den Stoff genäht. Also gab es selbst unter der Stadtwache und den hochrangigen Kriegern Helikes schon Anhänger dieser Bewegung. Maria wendete sich mit einem seufzen zum Gehen. Einige der umstehenden warfen ihr böse Blicke zu, als sie sich durch die Menge drängte und den Worten des Predigers keine Beachtung mehr Schenkte. Doch immerhin ließen sie sie passieren, dachte die Gejarn erleichtert. Wenn diese Leute schon verrückt genug

wären, sich ihr in den Weg zu stellen… Das würde kein gutes Ende nehmen. Dann jedoch geschah etwas, das Naria im Schritt inne halten ließ. Irgendwo Schrie ein Kind und die Menge teilte sich um eine Mann und einen Frau durchzulassen, die das kleine Bündel hinter sich her zerrten. ,, Herr.“ , rief der Mann. ,, Wir haben schon zwei Söhne an diesen Schrecken verloren von dem ihr sprecht. Bitte gewährt dem dritten eure Gnade…“ Mühelos hob er das sich mit Tritten und Schreien wehrende Kind hoch. Es konnte noch keine drei sein, dachte Naria während sie innehielt. Sie hatte Wys versprochen vorsichtig zu sein. Jetzt hier

einzugreifen wäre alles andere als vorsichtig… Wenigstens hatte sich die Aufmerksamkeit der Menge jetzt wieder dem Prediger zugewandt, der das Kind ohne ein Wort in Empfang nahm. Als wäre es nur ein Stück Vieh, hielt er es an nur einem Fuß hoch, reckte die Arme zur Sonne empor, als wollte er den Kleinen als Opfergabe darbringen. Naria wollte sich zwingen weiterzugehen. Sicher, schön war das nicht, aber der Kleine würde es überleben. Ach ja ? Bist du dir da auch ganz sicher? , fragte eine quälende, leise Stimme in ihr. Ein Schauer überließ sie, während sie an die brandigen Wunden

der übrigen Umstehenden zurückdachte. Ein Erwachsener mochte so eine Tortur überwinden… Und hoffentlich würde sich was auch immer die Straßen dieser Stadt unsicher machte, sich den Prediger holen. Sie sollte zurück zu Wys und ihm sagen, das auf keinen Fall die Whaid hinter diesem Irrsinn steckten. Aber vielleicht wussten die Wüstenbewohner etwas, das ihnen entgangen war. Wenn ihr Onkel informiert war, würde sie sich auf den Weg zu ihnen machen können… Der Prediger jedoch hatte mittlerweile angefangen, die Eisen die er bei sich hatte im Feuer zu wenden. Das wenige, was von seiner Mimik unter der weiten Kapuze zu erkennen war, wollte Naria

jedoch überhaupt nicht gefallen. Ein seltsam selbstzufriedenes Grinsen, während er eines der Brandeisen gezielt aus den Flammen zog. In Naria zog sich alles zusammen. Das glühende Symbol der Hand am Ende des glühenden Stabs war fast so groß wie ihre eigene Hand und für das Kind… Leg es weg, bat sie innerlich. Wollte dieser Mann den Kleinen einfach nur töten oder war er selber so gefangen in seinem Fieberwahn, das er nicht einmal mitbekam, was er da tat? Letzteres wäre entschuldbar gewesen… doch was der Prediger da tat wirkte nicht überstürzt, im Gegenteil. Das Kind, das sich immer noch nach Kräften wehrte schien er gar

nicht mehr zu beachten, während er das Eisen auf seinen Fuß richtete. ,, Möge euch das reinigende Feuer, als sein Diener markieren.“ , murmelte er, bevor er das Eisen senkte. Naria blieb keine Zeit mehr, lange nachzudenken. Ihre Entscheidung fiel m Bruchteil einer Sekunde…

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EagleWriter
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abschuetze Fotografieren mit einem Zauber?

Wie auf dem Viehmarkt. Was sind denn das für Eltern?
Tja und wenn Eagle nix verrät, dann können wir nur raten. Dem Kind gehts gut und die Meute macht Jagd auf Naria .... oder so.

LG von ANtje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nur fast richtig ^^ Und ja, was Naria da tut kommt einem Foto recht nahe ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Hi Eagle!
Sehr unklug, wenn sie jetzt eingreift, aber dennoch könnte sie oder ich es nicht ertragen, wenn sie dieses Martyrium zuließ.
Dabei hat dieses Scheusal von einem Prediger sicher schon andere erbarmungslos gebrandmarkt und wahrscheinlich auch Kinder. Echt grausam.
Hoffentlich geht das gut aus. Für den Kleinen und für Naria! ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Halb Halb ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Das beruhigt mich jetzt nicht gerade...
Das klingt nach: Operation gelungen, Patient tot... ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter ^^ Ich verrate nichts.
lg
EW
Vor langer Zeit - Antworten
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