Fantasy & Horror
Bad Feelings - Kapitel 3-4

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"Ein Genfehler macht Vanessa mehr als nur einzigartig."
Veröffentlicht am 31. Januar 2016, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

"If you die, laugh. Because it's the last you can do."
Ein Genfehler macht Vanessa mehr als nur einzigartig.

Bad Feelings - Kapitel 3-4

Kapitel 3: Meine Freundin, die Amazone

Da stand ich nun vor Vanessa und hatte zum ersten Mal ein komisches Gefühl bei ihr. Angst. Zitternd sah ich zu Boden und sah die nunmehr nackten Füße von Vanessa, welche munter vor sich hin wuchsen. Wir standen gerade auf einem kleine gepflasterten Pfad und während meine Füße gerade mal knapp fünf Steine bedeckten, waren es bei ihr bereits acht. Ich kam mir ziemlich komisch vor, während ich wie gebannt auf ihre Füße starrte, welche nun bereits den neunten Stein unter den Sohlen versteckten. Ein nächstes reißendes Geräusch brachte mich dazu wieder hoch

zu schauen. Eben noch war dort der Kopf von Vanessa, nun schaute ich ihr wieder auf die Brust, jedoch wuchs sie immer mehr. Langsam begann sie zu kichern und zu strecken als ob sie es diesmal genoss zu wachsen. Ob es an der Wut oder ihrer Leidenschaft lag weiß ich bis heute nicht aber ihr wachsen verstärkte sich immer mehr. Keine fünf Sekunden nachdem hoch schauen hatte ich nun ihren Bauch vor meinem Gesicht welcher mir einen gestählten Sixpack zeigte. Erstaunt machte ich einige Schritte nach hinten und stolperte über ihre Füße. Schmerzvoll landete ich auf dem Rücken und biss mir die Zähne zusammen um sie

nicht noch weiter anstacheln. Zu ihren Füße liegend musste ich beobachten wie ihr Pullover immer mehr einriss um ihren wachsenden Körper Platz zu machen. Ihre Brust wurde zwar noch geschützt jedoch waren nach diesem Schub Arme und Bauch Region gänzlich zu sehen. Schockiert bemerkte ich, wie ich das Anschwellen der Muskeln, als wären es hunderte selbständige Luftballons, mit eigenen Augen sehen konnte. Ihre Hose ging als nächstes, die schöne schwarze Soffhose wurde binnen einen Augenschlages zur Hotpant umfunktioniert und zeigte ihre sichtbar muskulösen Waden. Ich lag auf dem Boden und konnte so ihre Größe

überhaupt nicht einschätzten, doch als die Schimpfwörter gegenüber dem Rollstuhlfahrer aufhörten mussten auch endlich mal die Rowdys bemerkt haben was hier vor sich ging. In ihren Gesichtern konnte man Angst sehen, sie war ihnen quasi ins Gesicht geschrieben. Die Mädchen wollte schon den Rückzug antreten, als sie von dem größten Jungen, offensichtlich der Anführer, aufgehalten wurden. Wie gespannt starrte ich die Gruppe an und fragte mich wieso ihre Gesichter immer fahler wurden und selbst der Anführer der gerade nach große Reden schwingend, herablassend über Vanessa redete mit der Begründung 7 Leute schaffen doch

ein „blödes“ Mädchen. In meinem Kopf bildete sich bereits ein Schaubild des Chaos als ich darüber nachdachte was alles passieren könnte, da „blödes Mädchen“ keineswegs die Worte des Anführers waren, ich jedoch auf die genaue Umschreibung lieber verzichte. In Gedanken versunken spürte ich ein Pieken an meiner Brust und als ich mein Kopf trete, traf mich der Schlag. Es war nicht, wie vermutete ein Strauch oder ähnliches auf den ich unglimpflich gefallen war, es war Vanessa Fuß, mit dem schwarzen Nagellack an den Zehen, den sie mir noch so stolz am Tag davor gezeigt hatte.

Ich unterdrückte ein Schreien als ich sie sah. Vanessa war durch die Pöbelei noch weiter gewachsen und tat es noch während ich entsetzt nach oben starrte. Sie wuchs immer mehr und mehr und auch ihre Muskeln dehnten sich immer weiter aus. Der Schrei der Mädchen schallte durch den Park und das wachsen endete. Waren es neun Meter oder doch zehn …. vielleicht schon elf? Ich weiß es heute noch nicht. Dies war das erste mal als ich nicht nur Wut sondern auch Belustigung in Vanessa's Gesicht sah. Nun doch ängstlich geworden traten die Rowdys vor der Amazone den Rücktritt an doch es war zu spät. Bevor überhaupt jemand reagieren konnte,

spurtete Vanessa nach vorne und trat zwei Jungs gleichzeitig weg, welche im hohen Bogen durch die Luft segelten und nach dem Aufschlag regungslos liegen blieben. Nun stand sie vor der Gruppe und selbst der größte unter ihnen, reichte Vanessa nicht mal zum Knie. Um ihr Leben schreiend wollten die restlichen fünf weg rennen, doch weit kamen sie nicht. Zwei wurden noch während des umdrehen von den immensen Fäusten durch die Luft geschleudert. In dieser Zeit machten sie mehrere Flick-Flacks um deren Anzahl sie jeder Sportler der Leichtathletik beneiden würde. Die Ladung war beides mal jedoch kläglich miserabel. Wie auch

schon die Vorgänger klatschten sie einfach auf dem Boden auf und bleiben dort wie Marmeladentoasts auf dem Boden liegen und rührten sich nicht mehr. Zwei Mädchen und der Anführer waren noch verbleibend, doch diese hatte Vanessa mit wenigen Schritten eingeholt. Als wären sie Spielzeug, packte Vanessa die Köpfe der Mädchen und schleuderte sie beide mühelos in den etwa 30 Meter entfernten See des Parks. Die Enten flogen energisch auf und beschwerten sich laut schnatternd als sie plötzlich ungebeten Besuch bekamen. Mittlerweile hatte ich mich aufgerafft und torkelte noch etwas

benommen vom Sturz zu Vanessa. Diese hatte bereits teuflisch grinsend sich des Anführers bemächtigt und ihn zu Boden geworfen. Wimmert wie ein kleines Baby lag er zu ihren Füßen und musste entsetzt zu sehen wie Vanessa ihren linken Fuß anhob und spielerisch mit den Zehen wackelte. „Soso … du magst es also Rollstuhlfahrer zu ärgern. Nur weil sie anders sind? Und wie hast du mich vorher genannt?“, sie stockte kurz und versuchte sich wohl zu beruhigen. „So nennt man kein Mädchen ….“ Ihr Fuß schwebte langsam zu seinen Beinen. „Wer nicht hören will muss fühlen!“, giftete sie und trat blitzschnell

wie eine Guillotine nach unten. Das letzte war ich von dem Jungen vernahm war ein lauter gellender Schrei, danach war Ruhe. Ich war nun endlich bei Vanessa angekommen und erschauerte bei dem was ich sah. Der junge sah aus wie eine halb leere Zahnpastatube wobei die Beine das lehre Ende waren. „Na, los gehen wir mhmh? Ich möchte nach hause.“, schlug mir Vanessa völlig emotionslos vor. „Da.. das..das g..geht doch nicht wir müssen doch den Notarzt rufen.“, stotterte ich zusammen. „ Das haben die doch gar nicht verdient!“, entgegnete Vanessa. „ Vani !! ...“, ich schaute streng zu ihr

hoch und versuchte mich nicht von ihr einschüchtern zu lassen. „Nagut ….“, sie ließ beschämt den Kopf hängen. „Ruf du mal an … ich geh Dummköpfe tauchen.“, und verwies auf die beiden Mädchen im See. Der Anruf der an diesem Tag im Krankenhaus einging war anonym. Die Sanitäter konnten sich nicht vorstellen das der Anruf wahr ist, mussten aber durch ihre Berufung dem Tipp folgen. Das was sie sahen, an diesem Tag war für sie ein Rätsel. 2 Mädchen mit Platzwunden am Kopf, klatschnass. 2 Jungs mit gebrochen Rippen und

verstauchten Armen und Beinen 2 Jungs mit gebrochen Rippen und gebrochen Beinen sowie einer Nackenfraktur. 1 Junge mit zerquetschen Beinen als wäre er von einer Dampfwalze überfahren worden. Seltsam war es auch das allesamt wie am Leib schrien, als sie ihre behandelten Ärztinnen sahen. Jeder wollte unbedingt einen männlichen Arzt und keine Frau dürfte sie auch nur anfassen. Man konnte sich dies nicht erklären. Die Strafe der Amazone muss geholfen haben den noch in der selben Woche hat

sich die Gruppe aufgespalten und jeder ist seiner Wege gegangen. Einzig allein der Anführer blieb noch für einige Zeit im Krankenhaus. Es musste warten bis sein Rollstuhl geliefert wurde, den denn würde er brauchen, bis zu seinem Lebensende. Was mich angeht, ich bin an diesem schicksalhaften Tag, zusammen mit meiner Liebsten nach hause gegangen. Dort habe ich sie nach ihrem Wunsch wieder auf ca. 1.60 geschrumpft und wir verbrachten den restlichen Tag damit DVD's zu schauen. Über die „Abenteuer“ im Park verloren wir beide

kein Wort, jedoch änderte sich dies, als es spät am Abend noch klingelte. Ich lief zur Tür doch da war nur ein Umschlag auf der Fußmatte, auch beim Umsehen konnte ich niemand entdecken. Wieder in der Wohnung, öffnete ich zusammen mit Vanessa den Umschlag. Darin war eine Postkarte mit dünnen Reifenspuren als Logo. Auf der Rückseite stand nur ein Wort. DANKE.

Kapitel 4: Das Haus am See

Eine Woche später. „Komm schon wach auf du Schlafmütze.“, weckte mich Vanessa und schüttelte mich sanft wach. Erst nach einiger Zeit bemerkte ich wo ich mich befand. Wir waren in einem Zug, auf dem Weg zu einem „Sommerhaus“ von Vanessa's Eltern. Es lag an einem idyllischen kleinen See fernab von größeren Städten. Das nächstgelegene Dorf war 30 Minuten Fußmarsch entfernt, doch das war gar nicht so wichtig. Ruhe, das war das was man hier genießen konnte. In dem Wäldchen mit dem See hat die Industrialisierung noch

nicht so stark zu geschlagen. Internet gab es nicht, für das Wasser hatte man den See und für Licht gab es genug Kerzen sowie ein großen Kamin im „Hauptzimmer“. Die ganze Hütte bestand aus einem riesigen Vorraum, einem Bad mit Dusche und Toilette, eine gut eingerichteten Vorratskammer, einer Küche,und im zweiten Stock mehrere Schlafzimmer. Alle Jahre wieder fuhren Vanessa und ich hinaus und leben dort einige Tage und verbrachten die Ferien. So auch dieses Jahr. Endlich hielt der Zug an der kleinen Haltestelle des Dorfes. Bahnhof konnte man dies wirklich nicht nenne. Hier stand nur ein kleine schon fast

marodes Häuschen und es gab auch nur ein Gleis. Wir verließen den Zug und machten uns auf den Weg in den Krämerladen des Dorfes noch einige Vorräte zu holen. Vorbei an brüchigen, teils verlassenen Hütte schlurften wir beide durch das Dorf. Hier sah alles ziemlich verlassen aus, jedoch zum Teil auch „hoch entwickelt“. Ich hatte mich früher immer gefragt wieso es hier Straßenlaternen gab, aber keine festen Straßen. Überhaupt war hier vieles falsch. Hier und dort sah man ein verrostetes Auto, an der nächsten Ecke sah man nur Ruinen, dann kamen gut erhalten Gebäude. Die Kinder spielten

auf der Straße mit provisorischem Spielzeug: Alte Puppen, Stöcke die sie wie Schwerter schwangen, alte Blechdosen als Ballersatz. Das Dorf war früher mal eine Hochburg des Asbestabbaus. Als Asbest noch legal war verdienten sich die Bürger des Dorfes eine goldene Nase. Doch mit der Zeit kam die Wahrheit. 1990 wurde ein Verbot gegen Asbest erhoben, seitdem ging es hier nur noch bergab. Wer genug Geld hatte zog um, doch das waren nur die reichen Firmenbesitzer. Die normale Arbeiterklasse blieb hier. Ohne den Abbau von Asbest ging der Stadt das Geld aus, Menschen wurden arbeitslos und starben in Armut. Die Regierung

meinte immer sie wolle den Menschen dort helfen, doch außer ein paar Spendengelder wurde hier nie etwas gemacht. Keine Schule, keine Ärzte … nichts. Der einzige Laden der hier noch überstand war der alte Krämerladen. Der Laden gehörte dem alten Piet Nickels. Obwohl alt war schon fast ein Lob für ihn. Dieser Mann war ein echter Dinosaurier. Faltige Haut, die wenigen Haare die hatte waren schneeweiß, ein Auge war blind, seine Hände zittrig und sein linkes Bein bestand aus Holz. Doch trotz alledem war Piet nicht unter zu kriegen. Er scherzte immer damit, dass er eines Tages vor der Theke sterben würde. Mich grauste es immer, wenn er

dies sagte und so schelmisch grinste, wie er es immer tat. Die Tatsache, dass die passierte war leider nicht zu übersehen. Piet hatte seine Kinder seit Jahren nicht gesehen, alle waren in größere Städte gezogen, seine Freunde hatte Piet allesamt überlebt und seine Frau starb vor 3 Jahren im Winter. Knarrend öffnete ich die Tür und eine kleine Glocke über der Tür ertönte. „Guten Morgen Piet. Schön sie wieder zusehen“, grüßten Vanessa und ich im Chor. „Guten …. morgen ..ihr beiden.“, grüßte Piet zurück und stellte stöhnend die Kiste mit Konserven ins Regal. Zittrig tupfte er sich mit einem weißen Tuch den

Schweiß von der Stirn und humpelte hinter den Tresen. „Was kann ich auch bringen?“, fragte er und lächelte freundlich. „Piet seit wann humpeln sie denn?“, erkundigte sich Vanessa besorgt. „Seit letztem Winter ….. mir ist ein Regal auf den noch gesunden Fuß gefallen … seitdem macht es mir Probleme.“, gab Piet zurück. „ Aber das macht nichts wenn es nicht aufhört wird es auch durch Holz ersetzt ….dann nenne ich mich eben Holz Nickels.“, er kicherte in sich hinein. Vanessa und ich wussten beide, dass wenn Piet so kichert jeder Widerspruch zwecklos

war. Schnell versorgten wir uns mit Dosenöffner, Axt, Streichhölzer sowie etwas, was hier als „Süßkram“ verkauft wurde. Es war nichts weiter als Karies in Riegelform, dennoch wollten wir ein wenig was zu naschen haben. Wir verabschiedeten uns herzlich und begannen den Fußmarsch in Richtung Hütte. Die Sonne begann unter zugehen und durchzog die Luft in einem warmen orange-rot. Der Wind wehte uns leicht um die Nase und wir konnten den nahen Wald bereits riechen. Das Laub am Boden,die Beerenbüsche, des Holz der Bäume, die klare Luft. Den ganzen Weg über genossen wir nur diese himmlische

Szenerie die uns auftat.Hinter und die untergehende Sonne und vor uns eine blühende Berglandschaft. Die Sonne war bereits untergegangen und die Sterne funkelten mit dem Vollmond um die Wette da erreichten wir die Hüte. Die Tür öffnete sich geschwind und wir betreten den großen Raum. Zum Glück war noch Feuerholz von letztem Jahr übrig sodass wir nachts nicht hacken mussten. Es dauerte keine 15 Minuten bis ich meiner Flamme ein knisterndes Feuer präsentieren konnte. So verbrachten wir den restlichen Abend. Eingekuschelt in des jeweilig anderen Armen mit Blick auf das knisternde wärmende Feuer.

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