Krimis & Thriller
Das Angebot

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"Das Angebot"
Veröffentlicht am 30. Januar 2016, 14 Seiten
Kategorie Krimis & Thriller
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Über den Autor:

Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten. Hoffentlich glückt es. Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren. Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert. Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.
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Vorbemerkung

Heutzutage kann jeder einen Job finden. Die Angebote stapeln sich sozusagen. Ein fauler Sack ist derjenige, der die Gelegenheit nicht wahrnimmt.


(wegen neuer Abonnenten wieder eingestellt: 08.03.2019)




Copyright: G.v.Tetzeli

Bild: Dank an pixabay

Cover: G. v. Tetzeli

Das Angebot

Wenn man kein Geld hat, dann greift man nach jedem Strohhalm.


Herr Peter Schamrowitz war wie elektrisiert, als er die Annonce las: Abenteuerlustiger, junger Mann gesucht. Er sollte fit sein, Übergewicht spielt keine Rolle und Berufsausbildung ist nicht nötig. Wir suchen jemanden, der innovativ, kreativ und teamfähig ist. Eigeninitiative ist unbedingt gefordert. Die Bezahlung ist überdurchschnittlich. Nun ja, vor allem der letzte Satz, das mit der Bezahlung, hatte es ihm angetan.

Sein altes Schrottauto brachte ihn zu dem noblen

Anwesen. dem Firmensitz.

Genotech hieß die renommierte Firma. Er hatte sich natürlich für das Einstellungsgespräch vorbereitet.

Genotech war für ihre wissenschaftliche Innovationslust bekannt. Mehrere Trophäen hatte die Firma schon eingeheimst. Als er auf dem leeren Parkplatz bremste, sprang ein livrierter Herr herbei.

„Darf ich“, fragte er, schnappte sich den Wagenschlüssel und brachte mein Auto wer weiß wo unter. Schamrowitz stand an der lackweißen Rezeption. Der Traum eines jeden Männerherzens lächelte ihn mit langen Wimpern und traumhafter, wallender Haarmähne an.

„Ich darf vorangehen“, sagte sie.

Was hatte die für einen Gang, was für einen Hüftschwung! Sie fuhren mit dem silbernen, gläsernen Aufzug in den ersten Stock und sie geleitete ihn zu einem gewissen Professor Wolfers. Sein Arbeitsbereich glich einem griechischen Tempel, samt goldenen Applikationen. Blendend weiße Zähne strahlten ihm entgegen.

„So eine Freude, Herr Schamrowitz, dass sie uns ihre Aufwartung machen“, schlürfte er. „Nehmen sie doch Platz. Wir müssen leider noch ein paar Formalitäten erledigen.“

Peter ließ sich in einem gepolsterten Sessel aus Straußenleder fallen und bewunderte die fachliche Büchersammlung des Professors. „Sind sie ledig?“

„Ja.“

„Haben sie noch lebende Verwandte?“ „Nein“

„Freunde?“

„Keiner, ich habe niemanden“, tropfte Schamrowitz ehrlich und niedergeschlagen.

„Ach, das ist aber schade“, meinte Professor Wolfers.

„Sie können einem ja richtig leid tun.“ Er gluckste dezent.

"Da haben Sie ja dann auch keine Verpflichtungen, nicht wahr?"

Ich zuckte nur unsicher mit den Achseln.

Dann grinste er sympathisch, verschmitzt.

„Stecken sie den Kopf nicht in den Sand. Ich denke, dass es nun aufwärts geht. Sie haben praktisch das große Los gezogen. Ein mehr als großzügiges Zubrot erwartet sie.“

Peter Schamrowitz merkte auf.

"Wir werden Ihnen jetzt erst einmal unsere Firma näher bringen. Ich bin überzeugt, dass Sie begeistert sind." Schwester Siglinde betrat das Allerheiligtum.

"Sie können sich ihr ruhig anvertrauen."

Die brasilianische Gazellen-Schönheit konnte ihr sagenhaftes Gestell auch durch ihren weißen Kittel kaum verbergen. Das lange, schwarze Haar schwang um ihre Schulter. „Wollen sie mir folgen?“

Das tat Peter Schamrowitz doch zu gerne. So fesch der Herr geschniegelte Professor auch aussah, mit ihr konnte er nicht mithalten. Sie gingen links in einen Gang hinein.

„Was machen sie denn hier, ich meine hier in der Firma natürlich.“

„Wir sind das fortschrittlichste Genlabor auf der

Welt“, sprach sie selbstbewusst.

„Der Gentechnik sage ich eine große Zukunft voraus.“

„Freilich“, beeilte sich Peter zu bemerken.

„Hier entlang“, steuerte die fantastische Siglinde nach rechts.

Sie kamen in einen Gang, der vollständig verglast war. Wie in einem gläsernen Tunnel schwammen sie praktisch in einem Bassin.

„Das ist unser riesiges Aquarium. Wir befinden uns praktisch mitten drin.“

Auch der Boden war gläsern, wie Peter staunte. Der nachgebaute Lebensraum für Meerestiere erstreckt sich bis auf das Erdgeschoss hinunter. Siglinde deklarierte.

„Dazu musste das ganze Fundament extra befestigt werden. Schließlich liegen rund 100.000

Tonnen Gewicht auf dem Untergrund.“

Ein Hai defilierte über ihren Köpfen entlang. „Das ist Tom“, erklärte sie so nebenbei. „Kommt mir Der durch die Glasbrechung nur größer vor, oder ist der Kerl wirklich so groß?"

„Tom ist etwas Besonderes. Er ist eine Kreuzung zwischen weißem Hai und Tigerhai. Wir haben bei ihm nun eine Größe von über 10 Metern erreicht. Das ist aber noch nicht das absolut Machbare." "Natürlich nicht", verstand Peter.

"Und das da hinten, unten ist Jerry."

"Wo?"

"Da unten, im Dunklen."

Schamrowitz sah es erst jetzt. Ein riesiges Krokodil lag regungslos unten, ein Stock tiefer am Beckengrund. Es war zwischen den echt wirkenden Pflanzen gut getarnt, aber die Größe

war erschreckend.

„Zwölf Meter?“

„Fünfzehn“, verbesserte die schöne Maid. „Damit ist er noch größer, als Sarcosuchus Imperator. Das war damals vor 250 Millionen Jahren das größte Krokodil, das je gefunden wurde. Allerdings ist Purusaurus noch ein paar Zentimeter länger gewesen. Wir arbeiten daran“, ergänzte sie.

“Sie entwickeln übergroße Tiere“, fragte Peter.

„Natürlich! Sehen sie, die Menschheit rudert auf seine Ausrottung hin. Es gibt zu wenig Essen, zu wenig Wasser, zu wenig Ressourcen. Wir experimentieren mit übergroßen Kühen, riesigen Schafen, usw. Am Wichtigsten ist uns, dass es eine Ausgewogenheit gibt. Da ist die Gentechnik ein Segen. Finden sie nicht auch, zumindest

unter diesem Aspekt, dass es zu viele Menschen gibt?"

Peter nickte pflichtschuldigst.

"Wir Menschen sind schon sehr viele."


Er dachte, dass eine Bestätigung nicht schaden kann, schließlich wollte er den Job haben.

"Hat eigentlich der Professor etwas zu ihrem Gehalt gesagt?"

"Ich würde mein Leben lang damit auskommen. Das waren, so glaube ich, seine Worte."

Sie lachte zauberhaft.

"Da haben sie ihn aber an einem guten Tag erwischt", grinste sie.

"Jetzt nur noch in den Fahrstuhl rein", bat sie mit vorgehaltener Hand.

Herr Schamrowitz betrat den Aufzug und die Tür

zischte schmatzend zu. Ein Bullauge ließ noch einen Blick nach draußen. Sie lächelte wieder. Typisch Siglinde!

"Nur auf den Knopf drücken", munterte sie durch das Mikrophon auf. Ein herrliches Auge samt Wimpern zwinkerte.

Schamrowitz tat es und drückte.

Die Vakkumschleuse öffnete ihr Dach und Wasser quoll herein.


"Wie geht es ihm", rief Professor Wolfers übers Handy an. Schwester Siglinde beobachtete alles in dem gläsernen Gang.

“Er rudert noch.“

„Wer ist denn schneller?“

„Im Moment kann ich das noch nicht sagen. Jerry ist aktiv geworden, aber ich weiß nicht, ob er Tom

noch zuvorkommen kann.“


"Was den Speiseplan anbelangt, da waren Tom und Jerry schon immer eine Einheit", meldete der Professor.

"Das ist doch eigentlich egal, liebe Siglinde, jedenfalls sind es nun, ihn eingerechnet, 53 Menschen weniger und wir haben gesunde, satte Tiere. Die Ausgewogenheit der Population ist das doch das Wichtigste."

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Hörbuch

Über den Autor

welpenweste
Ich versuche mit guten Geschichten zu unterhalten.
Hoffentlich glückt es.
Ich bin Jahrgang 1958, in München geboren.
Seit meiner Kindheit schreibe ich, habe aber nie eine Profession daraus gemacht. Meine zarten Versuche mal eine meiner Geschichten bei einem Verlag zu veröffentlichen sind gescheitert.

Hier gibt es eine Auswahl von Kurzgeschichten aller Art. Sie sind in ihrer Kürze dem Internet und e-pub Medium angepasst.

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Friedemann 
Heute eine schwarzhumorige und wieder einmal spannend geschriebene Kurzgeschichte, und übermorgen vielleicht schon eine probate Methode zur Eindämmung der Bevölkerungsexplosion. Mal sehen ...

Liebe Grüße,
Friedemann
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Danke Dir vielmals! Gute Unterhaltung!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW Lieber Günter,
nach wie vor eine ganz, ganz tolle Geschichte - habe sie gerne nochmal mit Spannung gelesen. Nur das Cover - auch wenn`s super ist - passt so gar nicht dazu - für meine Begriffe wenigstens ...
Liebe Grüße
Gertraud
Übrigens, Geschenke habe ich letztes Mal schon verteilt.
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Ach du liebe Wiederholungstäterin!!! Mit so viel Mühe nochmal auf Günis Blätterseiten! Um die Geschenke ist es mir nicht, zufriedene Leser, die ich gut unterhalten konnte, das ist meine Absicht. Wenn mir das gelingt, da freue ich mich wie Bolle!
Herzlich
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
GertraudW 
Spitze, das neue Cover lieber Günter.
Freut mich sehr, dass Du meine Anregung aufgenommen
hast. Gel. es nützt halt doch was, wenn man was red`t ... grins*.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Konstruktive Leser, die sind dermaßen wertvoll, man glaubt es kaum. So kann man sich weiter entwickeln!
Danke Dir!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
trixi1303 Irgendwie habe ich mir sowas schon gedacht nachdem der Professor fragte wer ihn vermissen würde
Vor langer Zeit - Antworten
welpenweste Vielleicht sollte der Herr Professor doch diese Frage weg lassen.
Danke!
Günter
Vor langer Zeit - Antworten
gela556 köstlich dargestellt, zum Glück nur eine Fantsiegeschichte.
GlG, Angelika
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