Kurzgeschichte
Erwürgt

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"Hätte ich es nicht getan, dann ein anderer. Garantiert"
Veröffentlicht am 18. Januar 2016, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
© Umschlag Bildmaterial: Elena Okhremenko - Fotolia.com
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Hätte ich es nicht getan, dann ein anderer. Garantiert

Erwürgt

Titel

Irgendwo habe ich ihr damit einen Gefallen getan. Mir sowieso. Seit längerer Zeit ging sie mir schon auf den Sack. Das sie noch einen Haufen Geschwister hatte, merkte man. So dumm, wie sie war, ging das gar nicht anders. Und dennoch hatte ich sie einmal geliebt. Und wenn ich ehrlich bin, ist da immer noch was. Wenn ich so zurückdenke, hatten wir nicht wirklich eine Beziehung. Sie wohnte zwar bei mir und wir hatten ab und an Sex, aber ansonsten bekam ich sie nicht zu Gesicht. Von früh morgens bis spät abends war sie sonstwo mit

sonstwen. Ich wusste nie, wohin sie ging. Wenn ich sie danach fragte, bekam ich entweder kleine Antwort oder eine faustdicke Lüge.Warum ich nicht mit anderen Frauen ausgegangen war, begreife ich selber nicht. Es waren nicht viele gewesen, die mich gefragt haben, ob wir uns irgendwo auf einen Kaffee treffen. Um genau zu sein, waren es zwei Damen gewesen. Zu beiden sagte ich, das ich in einer Beziehung bin. Im Nachhinein bereue ich es, das ich ihnen einen Korb gegeben hatte. Wer weiß, wie mein Leben verlaufen wäre. Vielleicht wäre ich in einer glücklichen Beziehung gelandet. Hätte mit der Dame eine nette, kleine Familie gegründet und

wäre heute zufrieden. Theoretisch ist es möglich. Aber so kam alles anders. Es gab wenige Momente, wo sie mir mal von sich erzählte. Da erfuhr ich, das sie sich schon als siebenjährige geritzt hatte. Während sie mit mir zusammen war, kam es vor, das sie sich den Hals zugedrückt hatte. Wieso, das weiß ich nicht. Einen Grund hatte ich ihr nicht gegeben. Nicht selten kam sie mit mieser Laune nach Hause. Wer weiß, warum. Vielleicht lag es ja doch an mir. Muss ja einen Grund gegeben haben, warum sie jeden Tag fortging und mich alleine zurückließ. Denn eigentlich unternehmen Paare auch Dinge gemeinsam – abgesehen von der

Bettgeschichte. Eigentlich wollte ich sie immer abschieben, weil ich kein Bock darauf hatte, in einer Beziehung zu sein und nichts davon zu haben. Einmal hatte ich es auch geschafft, sie vor die Tür zu setzen. Aber sie hatte noch den Wohnungsschlüssel und ich war nicht hartnäckig geblieben. Im Prinzip hatte sie alle psychischen Störungen, die man so haben kann. Angefangen von Bulimie über Borderline bis hin zur Dissoziative Identitätsstörung. Ich hatte mir mal die Mühe gemacht und mich darüber informiert. Seit dem wunderte mich gar nichts mehr, was sie betraf. Es passte

einfach zum alles haargenau ins Krankenbild. Deshalb fiel es mir dann um so schwerer, sie einfach fallen zu lassen. Und dann kam der Tag. Ich hielt es einfach nicht mehr mit ihr aus. Es wurde ja immer schlimmer mit ihr. Eines nachts war es so arg, das ich meine Hände um ihren Hals legte und so fest zudrückte, wie ich nur konnte. Sie leistete keinen Widerstand. Als ob sie wolle, das ich sie umbringe. Als ich spürte, das sie nicht mehr war, legte ich sie sanft aufs Bett, deckte sie zu und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Dann zog ich mich aus und legte mich neben sie. Kuschelte mich an sie. Genoss

die letzte Wärme, die von ihrem Körper ausging. Im Knast ist es gar nicht so übel, wie ich dachte. Anfangs war es etwas schwierig. Aber nach einer gewissen Zeit, hat man sich an die Leute und den Alltag hier gewöhnt. Man versteht sich mehr oder weniger. Positiv ist zu vermerken, das es ihr jetzt wohl besser geht. Ich gehe einfach mal davon aus, das man all seine Erinnerungen und Krankheiten in der Hülle zurücklässt. Außerdem brauche ich mich vorerst nicht um Arbeit zu kümmern. Meine Chancen, einen Job zu bekommen, waren eh gering. Entweder war ich überqualifiziert, oder ich hatte

zu wenig Erfahrung. Die Sorgen bin ich erstmal los. Das ist ein Gefühl, wie...keine Ahnung. Fühlt sich auf jeden Fall gut an.

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Oconoger Irgendwie finde ich die Geschichte leicht verstörend ...
Fangen wir mit dem ersten an: Deine Formulierung muss besser werden. Irgendwie klingt mir das ganze noch etwas zu holbrig.

Da wir uns hier aber nicht gegenseitig beschimpfen wollen (in Gegensatz zu einigen anderen weiter unten in den Komments) möchte ich hier auch einmal etwas "gutes" nennen:
Ich finde die Idee, den Protagonisten auf diese weise zu beleuchten eigentlich ganz interessant.

Wie gesagt: An der Formulierung Arbeiten, der Gedanke das so umzusetzen ist eigentlich super.

Grüße,
dein Oco

P.S. Pardon für den Ausrutscher bei dem unteren Komment ...
Vor langer Zeit - Antworten
Superlehrling Danke für den Hinweis. Ich habe auch schon gemerkt, das manche meiner Formulierungen nachholebedarf haben. Nicht nur in dieser Geschichte.
Vor langer Zeit - Antworten
Gast Was genau soll das werden?Meinst du das wirklich jemand so etwas Lesen will wenn Er dein Buch Cover sieht?
Vor langer Zeit - Antworten
Oconoger Und weil "Gast" davor steht, kannst du hier blöde Kommentare von dir geben?
Vor langer Zeit - Antworten
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