Kurzgeschichte
Jetzt habe ich ihn

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"1, 2 Freddy kommt vorbei...Ich hauchte einer fiktiven Figur leben ein. Für manche endet es tödlich"
Veröffentlicht am 16. Januar 2016, 8 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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1, 2 Freddy kommt vorbei...Ich hauchte einer fiktiven Figur leben ein. Für manche endet es tödlich

Jetzt habe ich ihn

Titel

Ich lasse mir nichts mehr gefallen. Wenn jemand glaubt, mich überfallen und ausrauben zu müssen, dann muss er damit rechnen, das er nicht mehr lange lebt. Es war vor etwa einem Jahr, als ich es endlich geschafft hatte, mich von sämtlichen Müll, den ich wahrlich nicht mehr brauchte, zu trennen. Klamotten, die mir nicht mehr passten, oder nicht mehr zum Anziehen geeignet waren, kaputte CD´s, PC Spiele aus den tiefsten neunziger Jahren und so weiter und so fort. Alles schmiss ich weg. Unglaublich, was sich im Laufe der Zeit

so alles ansammelt. Wie viel leichter ich mich fühlte, als alles weg war. Kurz darauf begannen meine Alpträume. Es war jedes mal das gleiche Szenario. Ich stand allein im Dunkeln. Zuerst erklang eine schaurige Musik. Dann kratzte Metall auf Metall. Das ging durch Mark und Bein. Anfangs klang es nur schrecklich und verpasste mir eine Gänsehaut. Es dauerte ein paar Minuten, dann war alles vorbei. Hellwach lag ich in meinem Bett und konnte nicht wieder einschlafen. Ein paar Tage – oder sollte ich sagen Nächte – später, kam zu den ekligen Geräusch, der schaurigen Musik und der unheilvollen Dunkelheit, ein Schatten

hinzu. Ein eiskalter Schauer lief meinen Rücken hinunter. Auch wenn ich tief in meinem Inneren wusste, das es nur ein Traum war, fühlte es sich so an, als wäre es Realität. Dann kam die Nacht, die mich veränderte. Ganz plötzlich stand er vor mir. Sein verbranntes Gesicht war unverkennbar. Auch sein Schlapphut und sein rot-grün gestreifter Pullover. Ja, er war es. Freddy Krüger höchstpersönlich. Anbei seine berühmte Klingenhand, mit der er die ekligen Geräusche erzeugte. Sekundenlang stand er einfach nur vor mir und sagte kein Ton. Seltsamerweise verspürte ich keine Angst. Ich fühlte

mich ihm verbunden. Nein, das stimmt so nicht ganz. Es fühlte sich eher so an, als wären wir verwandt. Seltsam, ich weiß. Schließlich war er nur eine fiktive Figur aus einer Filmreihe. Um so seltsamer war es ja auch, das sich alles so real anfühlte und... Vor wenigen Monaten habe ich es zum ersten Mal festgestellt, aber nicht richtig registriert. Selbst als ich in der Nacht davon geträumt hatte, checkte ich es nicht. Erst nach dem dritten Mord stellte ich mit entsetzen fest, das ich irgendwie schuldig war, an dem Blutvergießen. Das ich nicht einfach nur Alpträume hatte, wie jeder andere. Meine Träume waren Realität. Der

schwarze Mann war real. Auch wenn er nur in den Träumen leben konnte. Vor allem in meinen Träumen, da ich angefangen hatte an ihn zu glauben. Das hauchte ihm richtiges Leben ein. Wie in den Filmen. Genau so. Ich habe nie behauptet, das ich normal bin. Wenn ich es wäre, würde ich mich darum kümmern, das ich ihn wieder loswerde, da er schon einige Morde auf dem Gewissen hat, seit dem er mir das erste mal erschienen war. Aber ich sehe es so; die Gefängnisse sind überfüllt und er bringt nur diejenigen um, die anderen Schaden zufügen. Zumeist meiner Person. Seit seinem Erscheinen, fühle ich mich einfach besser. Befreit.

Menschen, de mir absichtlich das Leben schwer machten, wurden von ihm eliminiert. Arschlöcher, die mich beklauten, brachte er um. Nahm ihnen weg, was sie mir geklaut hatten und gab es mir wieder. Wie in den Filmen, konnte ich Dinge aus meinen Träumen in die Realität bringen. Es ist nur zu meinem Vorteil, das es ihn gibt. Und nicht nur zu meinem Vorteil. Denn ich bin ja nicht deren einziges Opfer. Ich bin nur einer von vielen, die daran glauben müssen. Die zu schwach und zu dumm sind, sich zu wehren. Früher hatte ich mich deswegen de Suff hingegeben. Jetzt brauch ich ihn nicht mehr. Jetzt habe ich ihn: FREDDY

KRÜGER!!!

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