Fantasy & Horror
Homo homini lupus

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"Homo homini lupus"
Veröffentlicht am 31. Dezember 2015, 34 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Homo homini lupus

Homo homini lupus

Alles ging so schnell, das sie sich später nicht mehr sicher war, überhaupt etwas gesehen zu haben. Wenn man Nachts kurz vor Zwölf auf einer verschneiten Landstraße unterwegs war, erwartete man auch nicht, das einem jemand entgegenkam... oder etwas.

Clara war sich ziemlich sicher, das ihre Eltern absichtlich so tief in die Wallachhai gezogen waren nur um die lästigen Verwandtschratbesuche auf ein Minimum zu Beschränkten. Grade um die Weihnachtszeit. Nur leider, war sie Teil dieser Verwandtschaft... Auf dem Weg hätte sie das Hinweisschild, das auf das kleine Bergdorf hinwies fast übersehen und bei

ihrem alten Wagen war die Klimaanlage schon seit Wochen kaputt. Und so fuhr sie bei frierender Kälte auf einer nur durch die schwächenden Scheinwerfer und Mondlicht beschienenen Straße entlang, auf der sich langsam Schnee und Eis sammelten. Raureif glitzerte auf der beschlagenen Scheibe, während Clara versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Die Ränder der Straße waren mit hohen Tannen bewachsen, die unter der Schneelast auf ihren Zweigen ächzten und mehr als einmal löste sich eine kleine Schneelawine und rieselte auf die Straße hinab. Hier in der hintersten Provinz war es ohnehin ein Wunder, wenn der Schneeräumdienst überhaupt

auftauchte... Was nun jedoch zwischen den Bäumen auf die Straße sprang war definitiv kein Schnee... Reh! war ihr erster Gedanke, als sie im Licht der Scheinwerfer einen Blick auf bräunliches Fell erwischte und trat auf die Bremse. Das fehlte grade noch. Die Reifen quietschten, als der Wagen auf der vereisten Farbahn zu rutschen begann und Clara hätte am liebsten laut geflucht. Doch irgendwie bekam sie das Auto wieder unter Kontrolle. Zumindest blieb es auf der Straße. Es schlitterte noch ein paar Meter weit und blieb dann endlich liegen. Clara atmete tief durch während sie die

Straße hinab sah. Das Scheiß Reh war natürlich schon weg. Vielleicht hätte sie auf ihren Vater hören sollen, wenn der sie zur Jagd mitnehmen wollte. Und weniger, wenn er mal wieder behauptete, Frauen, grade Blondinen , könnten kein Auto fahren. Immerhin, hatte sie den Wagen grade gerettet oder nicht ? Trotzdem zitterten ihre Hände am Lenkrad. Gott, sie brauchte eine Zigarette, dachte sie . Nein mehr noch, sie hatte sich eine Verdient... Ihr Puls raste immer noch, während sie begann im Handschuhfach zu kramen und bald fand, was sie gesucht hatte. Ein altes Metallfeuerzeug, das wohl schon dem Vorbesitzer des Fahrzeugs gehört hatte.

In das Metall war in verschnörkelten Buchstaben irgendein Satz in einer Sprache, die sie nicht kannte gestanzt. Homo homini lupus War das von Kant ? Ach egal, zumindest hatte sie Feuer. Rasch setzte sie sich die Mütze auf und überlegte kurz ob es die Mühe wert wäre, die Handschuhe anzuziehen, lies es dann aber doch sein. Mit geübten Handgriffen zündete Clara sich eine Zigarette an. Im Auto zu rauchen hatte sie sich eigentlich Frühzeitig abgewöhnt. Wegen dem Wiederverkaufswert. Stellte sich nur die Frage, was diese Kiste überhaupt für einen Wiederverkaufswert hatte, dachte sie und lachte leise. Was solls.

Sie stieß die Tür auf und stieg aus. Vielleicht kam das verdammte Reh ja zurück. Mit der freien Hand formte sie eine Pistole und richtete sie in Richtung Waldrand. Peng. Oh ja, sie würde sich vielleicht doch noch einen Jagdschein zulegen... Was sie dann jedoch hörte, war ein echter Schuss, der irgendwo in der Ferne durch die Wälder hallte. Oder besser, gar nicht so fern. Doch sicher nur ein Jäger, beruhigte Clara sich selbst. Allerdings, welcher Jäger war um Mitternacht noch unterwegs ? Die Zigarette in ihrer Hand war halb vergessen. Vielleicht war es auch kein

Schuss. Vielleicht ein paar Jugendliche, die im Suff Silvester ein paar Tage zu früh feierten.. In den Wäldern ? Bei der Temperatur ? Draußen ? Die sind nicht besoffen sondern eher Unterkühlt. Und dann geschah es. Clara hörte irgendwo einen Zwei knacken und drehte sich um, halb in Erwartung , dort nur das Reh zu sehen. Leider, war das, was dort im Schatten unter den Bäumen saß alles, nur kein Reh. Das erste was sie sah, waren die Augen. Geklblich glühende Punkte , die zu hoch, viel zu hoch für irgendein Tier das sie kannte, über den Boden schwebten. Was immer es war, es war hoch so hoch wie

sie selbst... Oh Gott, bitte kein Bär, sagte sie sich. Gab es hier Bären ? Und dann kam die erste Pranke ins Licht. Groß wie ein Teller und mit schwarzen, von irgendetwas triefenden, Krallen bewährt. Blut, sagte sie sich, ihr Verstand so klar wie eh und je, während nun auch die Schnauze der Kreatur zwischen den Bäumen auftauchte. Nein es war kein Bär. Es hätte jeden Bären winzig neben sich wirken lassen. Die Schnauze war zu lang gezogen und die Reihen messerscharfer Zähne, die leicht über den Kiefer hinaus standen jagten ihr einen kalten Schauer über den Rücken. Witternd sog das Ding, die Luft ein, während immer mehr von ihm ins

Licht kam. Auf den ersten Blick sah es einem Wolf zum verwechseln ähnlich. Und doch war ihr sofort klar, das es das nicht war. Trotz seiner Größe bewegte es sich mit einer unheimlichen Eleganz und das grau-schwarze Fell schien das Licht zu schlucken. Erneut witterte es, als würde es nach etwas suchen, während die unheimlichen Augen sie fokussierten. Irgendetwas an diesen Augen erschreckte sie mehr als alles andere auch wenn Clara nicht sofort sagen konnte was. Es waren nicht die eines Tieres. Und auch nicht die eines Menschen, obwohl daraus eine art tödlicher Intelligenz

sprach. Geifer troff von den Fängen herab und vermischte sich mit dem Blut, das der Wolf in einer Spur hinter sich herzog. Erst jetzt wurde ihr klar, woher es stammte. Am linken Hinterlauf des Ungeheuers klaffte eine breite Wunde, nur Oberflächlich zwar, doch schwer genug um sie zu behindern. Clara wartete nicht darauf, was das Biest tun würde, sie handelte. Das Auto lief noch , die Tür war offen und sie musste nur auf den Sitz kommen.... Mit einem Ruck wirbelte sie herum, eine Hand hatte bereits das Lenkrad erfasst, während die andere nach der Tür griff... ihre Füße suchten nach der

Kupplung... Und dann wurde sie auch schon zurückgerissen. Brennender Schmerz flammte auf, als sich Zähne und Klauen in ihre Seite gruben und sie im hohen Bogen wieder aus dem Fahrzeug geschleudert wurde. Einen Moment wurde ihr schwarz vor Augen, bis sie sich überschlagend im Schnee landete. Das Biest hatte ihren Arm gepackt und die Zähne rissen ihr die Haut auf, während ihr die Gliedmaßen verdreht wurden. Oben und unten verlor jede Bedeutung, als der Wolf sie wie eine Puppe durch die Gegend zerrte. Clara erwartete jeden Moment, das die Zähne von ihrem Arm abließen um sich dann in

ihren Hals zu graben. Die Schmerzen löschten jeden Gedanken aus... Und dann war es plötzlich vorbei. Sie blieb mit dem Gesicht nach unten im Schnee liegen, während sich die Kiefer von ihrem Arm lösten, wagte es nicht, sich zu bewegen, trotz der brennenden Schmerzen und der gebrochenen Knochen und verdrehten Gelenke. Ihr Fuß hatte sich irgendwo verfangen und war genau so verdreht, wie ihr Arm. Stille hatte sich um sie herum gesenkt, nur unterbrochen durch das sanfte Brummen des Motors... Das Auto konnte nicht so weit sein. Und doch zu weit. Unter unsäglichen Mühen schaffte sie es, sich zumindest auf die Seite zu drehen.

Der Wolf , oder was immer es war, stand auf der von Mond beschienenen Straße, den Blick von ihr Abgewandt hin zum Waldrand. Nur langsam wurde Clara sich bewusst, das sie nicht mehr alleine war. Unter den Zweigen war eine Gestalt aufgetaucht, die , leise pfeifend, auf den Asphalt hinaus trat. Braune Augen musterten das Untier, während die Hände, die in gepolsterten Handschuhen steckten, den Griff eines Gewehrs umklammerten. Der Rest seiner Kleidung war so schwarz wie das Fell der Kreatur, ein langer Wintermantel viel ihm bis zu den Waden. Darüber verliefen die Riemen eines leichten Rucksacks und ein Gürtel, der

mehrere Patronen enthielt. Die breiten Lücken, die bereits darin klafften sprachen ihre ganz eigene Sprache, während der Fremde scheinbar unbekümmert auf das Monster zutrat. Die Mütze die er trug verbarg seine Haare, doch das Gesicht darunter schien jung, noch keine dreißig. auch wenn er offenbar seit einiger Zeit nicht geschlafen hatte. ,,Großartig.“ , murmelte er und sah das Vieh dabei an. ,, Ich denke du bist wirklich stolz auf das ganze Chaos hier, ja ?“ Der Wolf bäumte sich lediglich auf und holte mit einer Tatze aus, die den Mann wohl sauber in zwei Hälften geteilt hätte,

doch dieser hob nur das Gewehr und winselnd wich die Bestie vor ihm zurück. Ein hoher Ton, der sich etwas zu sehr nach verstümmelten Worten anhörte... ,, Na bitte, geht doch.“ Der Blick des Fremden ging hin auf zum Himmel, wo der Mond grade im Begriff war hinter einer Wolke zu verschwinden. ,, Sei ein guter Junge und troll dich, los !“ Er machte einen drohenden Schritt auf das Monster zu, was angesichts des Größenunterschieds zwischen ihnen bereits lächerlich wirkte. Die Flinte auf sein gegenüber gerichtet, war dem Mann jedoch nicht die geringste Nervosität anzumerken. Diesmal heulte der Wolf als Antwort nur und ging seinerseits auf den

Mann zu. ,, Zwing mich nicht dazu.“ Der Fremde hielt die Waffe höher, zielte auf den Hals der Kreatur. Im nächsten Moment machte diese auch bereits einen Satz auf ihn zu. Im gleichen Moment wurde es stockdunkel , als der Mond hinter der Wolkendecke verschwand. Clara hörte den Schuss, sah das gleißende Mündungsfeuer, das sich durch die Finsternis brannte... und dann war plötzlich alles still. Sie wusste nicht, wie lange sie auf dem kalten Erdboden lag, unfähig sich zu bewegen und nach dem leisesten Geräusch lauschte. Es könnten Stunden oder auch nur Minuten gewesen sein, in denen ihr

Körper langsam auskühlte und das Blut, das aus den Bisswunden an ihrem Arm troff kalt wurde. Bevor sie das Bewusstsein verlor, meinte sie nur zu hören, wie sich etwas mit dem Geräusch scharrender Krallen erhob.... Als Clara wieder zu sich kam, war es warm. Das war das erste was ihr auffiel, noch bevor sie die Augen aufschlug. Sie saß zusammengesunken in einem großen Stoffsessel, der seinerseits wiederum vor einer ganzen Reihe kleiner Fenster stand. Der Schein eines Feuers in ihrem Rücken spiegelte sich in den dunklen

Scheiben, so das sie draußen kaum etwas erkennen konnte. Irgendjemand hatte sich die Mühe gemacht, sie zuzudecken, während sie geschlafen hatte und als sie versuchte, sich zu bewegen wurde ihr klar, das sie nicht mehr Blutete. Die Wunde an ihrem Arm war mit wenigen, aber sauberen, Stichen genäht worden und ihr verdrehter Fuß steckte in einer simplen, aus Ästen und Bandagen gezimmerten, Schiene. Aufstehen würde sie ohne Hilfe wohl nicht können , dachte Clara, während sie sich in dem mit Holz getäfelten Raum umsah. Selbst der Boden bestand aus massiven , längs gespaltenen, Holzbalken, die scheinbar schlicht in der Erde vergraben worden

waren. Neben ihrem Sessel gab es noch drei weitere, die sich alle um die Feuerstelle gruppierten. Das Holz, das dort verbrannte, zischte und knackte, als hätte es noch keine Zeit zum trocknen gehabt, sondern käme direkt von draußen, mitsamt Eis und Schnee... Wo war sie und was... Clara hob die unverletzte Hand. Was zur Hölle war passiert ? Ihr Blick ging erneut zur Scheibe, in der sich der ihrem Blick vom Sessel aus verborgenen Teil des Raums spiegelte. Irgendwo dort befand sich eine Tür, die nur angelehnt war und leise Stimmen drangen daraus hervor. Es fiel ihr

schwer, sich darauf zu konzentrieren. Ihr eigener Kopf dröhnte und ihre Augen schienen ihr Streiche zu spielen. Jedes Mal wenn sie blinzelte, zuckten kleine Blitze vor ihren Liedern. ,,Oh Gott... Oh Gott... Oh... was habe ich getan…” Die Gestalt zu der die Stimme gehörte, kauerte auf dem Boden. Ihre Hände hatten sich in die verfilzte, dunkle Haarmatte auf ihrem Kopf vergraben. Ihre Kleidung war abgewetzt und so gut wie aufgetragen, ein grauer Pullover und schlabberige Jeans in Waldfarben. ,, Hey... ganz ruhig...“ Die zweite Stimme kannte Clara, wenn sie sie auch nur einmal zuvor gehört hatte. Der

Mann, der vor dem anderen kniete und ihn an den Schultern rüttelte trug nach wie vor den gleichen Wintermantel, nur der Rucksack und das Gewehr waren verschwunden. Diese lagen neben ihm auf dem Boden, genau so wie der Patronengurt in dem mittlerweile noch einige weitere Lücken zu finden waren. Unter der Wollmütze kamen Strähnen verschwitzten, schwarzen Haars zum Vorschein. ,, Alles gut...“ Er zog den anderen Mann in eine rasche Umarmung, während er ihm tröstend durch die Haare strich und ihn langsam wiegte, als wäre er ein übergroßes Kind. Die Geste sprach von so viel Mitgefühl und Zärtlichkeit.... Erst jetzt fiel ihr auf

, das der weinende Mann einen Verband um sein linkes Bein trug. Ein weiterer schlang sich um seine linke Schulter. ,, Du bist böse auf mich.“ , stellte der Mann am Boden fest, als der andere sich langsam erhob. ,, Doch... doch ich merke das. Ich bin kein...kein guter Junge. Ich hab nicht auf dich gehört... Ich, ich hab es versucht... ich...“ ,,, Ich weiß.“ Erneut hatte sich der Fremde, der dem Wolf entgegen getreten war zu seinem gegenüber auf den Boden gesetzt. ,, Ich kümmere mich darum... hm ? Ok ?“ ,,OK...“ , murmelte der andere, das Gesicht in den Händen vergraben. Die Augen des Fremden zuckten derweil im

Bruchteil einer Sekunde zur Tür und in den Raum, in dem Clara saß. ,, Glaubst du ich kann dich kurz alleine lassen ?“ , fragte er, während er erneut aufstand und der Mann am Boden nickte lediglich. Der Fremde schloss die Tür hinter sich zu, als er zur ihr ins Zimmer kam und an den Kamin trat. Als hätte er nicht längst gemerkt, das sie wach war, begann er damit, Holz nachzulegen. Langsam und gemächlich, bis sie ihn selbst ansprach. ,, Was ist passiert ?“ ,, Ich wage zu behaupten, sie hatten einen verflucht miesen Tag, Lady.“ Der Mann zog einen der freien Sessel heran und lies sich ihr gegenüber nieder. ,,

Mein Name ist Gabriel. Gabe für Freunde.“ Wie beiläufig zog er eine Pistole aus einem Holster an seinem Gürtel und legte sie behutsam auf die Sessellehne, direkt in Reichweite, aber dennoch weit genug weg um nicht mehr ganz so bedrohlich zu wirken. ,,Wer... ist das da draußen ?“ Ihre eigene Stimme klang unsicherer, als Clara sich eingestehen wollte. ,, Mein Bruder.“ , antwortete der Fremde, Gabriel, ihr. ,, Und um es einfach zu machen, der Wolf von eben.“ ,, Der Wolf von...“ ,, Ja ich weiß wie das klingt.“ , erwiderte Allerdings werde ich darüber

auch nicht diskutieren. Ich glaube wirklich nicht, das ich groß erklären muss, was ein verdammter Werwolf ist, oder ? Sie können mir glauben oder es lassen, das ändert wenig daran.“ Der Mann war verrückt, dachte sie. Und gleichzeitig... Kannst du ihm denn überhaupt nicht glauben ? Du weißt was du gesehen hast, oder ? ,, Einen Drink ?“ , fragte ihr gegenüber, als sie nach wie vor nichts erwiderte. ,, Ich glaube den werden sie brauchen.“ Mit diesen Worten erhob Gabriel sich und verschwand zu einem kleinen Regal neben dem Kamin. Mit einer Hand zog er zwei Gläser heraus und mit der anderen eine Flasche golden schimmernden Rum.

Was sie jedoch nicht sah, war, wie er die Gläser befüllte und kurz darüber gebeugt innehielt. Schließlich lies er zwei schlichte, weiße Tabletten in das linke Glas fallen, die sich innerhalb weniger Sekunden auflösten. Erst dann kehrte er zu ihr zurück und reichte ihr eines davon. ,, Was... geht es eurem Bruder sonst gut ?“ ,, Den Umständen entsprechend. Wisst ihr die Verwandlungen... „ Er zögerte und nahm einen tiefen Schluck, bevor er weitersprach,. Clara tat es ihm unbewusst gleich. ,, Es macht einen kaputt. Im Kopf. Jedes mal ein bisschen mehr. Nach einem Jahr sind die meisten

völlig fertig, so weit ich weiß. Das war jetzt sein neunter Mond. Ich achte wirklich, ich kann auf ihn aufpassen, wisst ihr. Es klingt komisch, aber er hat mich in all den Monaten nie attackiert. Dachte ich könnte ihn lenken wenn er... draußen ist. Wie sie erfahren mussten, ist mir das heute nicht gelungen. Tut mir echt leid.“ Während sie ihm zuhörte, spürte sie bereits, wie sie wieder Müder wurde. Es wäre einfach, schlicht einzuschlafen, aber... ,, Woher wissen sie das ? Ich meine... Nehmen wir mal an ich halte sie nicht für völlig verrückt...“ Es fiel ihr schwer, ihre Gedanken zu Ordnen, vielleicht nur

der Schock. ,, Ich habe mal für ein paar Leute gearbeitet die großes Interesse daran haben. Unter anderem. Sagen wir mal, es gibt einen Grund, aus dem jeder Werwölfe für ein Märchen hält. Zusammen mit fast allem anderen.“ Sie wollte gar nicht wissen, was er mit fast allem anderen meinte. ,, Die Selbsternannten Beschützer der Menschheit... Am Ende nur ein weiterer Haufen Arschlöcher in Anzügen. Als ich ihre Hilfe gebraucht habe, als mein Bruder gebissen wurde, haben sie ihn umbringen wollen. Er ist mein Bruder verdammt...“ Irgendetwas in der Stimme des Mannes

machte sie nachdenklich. ,, Das... ist nicht zum ersten mal passiert, oder ?“ Ihr lief ein Schauer über den Rücken, als Gabriel langsam den Kopf schüttelte. Er hatte gemeint, er müsse nicht viel erklären, da sie wisse was ein Werwolf sei. Stellte sich nur die Frage... wie viel dieser Legende wahr war... oder auch nur vielleicht, wie viel dieser Irre davon für wahr hielt... ,, Nein. Acht... Mit ihnen eingeschlossen hat er bisher acht Leute angefallen. Aber ich kann ihn doch nicht einfach töten...“ Der Mann ließ den Kopf in die Hände sinken, während das leere Glas zu Boden rollte. Claras Blick wanderte zu der Pistole auf der Sessellehne. Wenn sie

sich einfach nach vorne fallen ließ und die Hand ausstreckte... ,, Was wurde aus ihnen ?“ , fragte sie, hauptsächlich um Gabriel abzulenken. Ihr Verstand schien langsam abzudriften, während die Müdigkeit sich wie eine Decke über sie legte. Er schien ihrem Blick zur Waffe gefolgt zu sein, den er schüttelte langsam den Kopf. ,, Ich habe sie bereits getötet. In dem Moment, wo ihr getrunken habt. Es tut mir leid... Aber es wird schnell gehen...“ Die Welt um sie herum verschwamm, als sie sich trotzdem nach vorne fallen ließ. Ihre Finger streiften die Waffe, bekamen sie zu Fassen, während Decken und

Polster mit ihr zu Boden rieselten. Claras Finger zitterten, als sie sie auf den Mann im Sessel richtete, der ungerührt dasaß. Sie drückte ab, als ihre Augen zufielen. Gabriel saß noch eine Weile regungslos da, während der Schuss langsam im Raum verhallte. Ein rauchendes Loch klaffte direkt neben seinem Kopf im Polster. Er wusste nicht, welcher Teufel ihn geritten hatte, als er die Waffe mitgenommen hatte. Er hatte sie nicht gebraucht. Bei keinem der anderen. Vielleicht hoffte ein Teil von ihm, das einfach endlich Schluss wäre... Wie viele Leben war das seines Bruders den Wert ? Und wer war dann eigentlich das wirkliche Monster

hier... Ruhig schlug er den Stoff seiner Jeans hoch, so das der blutiger Kratzer sichtbar wurde, der sich von der Wade den Unterschenkel hinauf zog. Nun eines war klar. Heute war wirklich ein verflucht mieser Tag gewesen....

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EagleWriter
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Fianna Eine spannende Geschichte mit passendem Titel, wenngleich das kein Kant- Zitat ist, wie deine Protagonistin vermutet, aber das hast du sicher absichtlich so eingebracht. ;-)

Liebe Grüße
Anna
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EagleWriter Ich weiß das ist Hobbes ^^
lg
E:W
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Fianna ...der von Plautus abgeschrieben hat. Aber ich dachte mir, dass du es eh weißt und nur deine Protagonistin sich irrt. :-)
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Buchautor Gut erklärt, gut geschrieben.
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EagleWriter Danke
lg
E:W
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