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Der König der Zwillingsstadt Kapitel 83

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 83"
Veröffentlicht am 27. Dezember 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 83

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 83

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 83 Varan

Der Tempel ragte wie ein Gebirge vor ihnen auf. Die normalerweise in der Sonne gleißenden Marmormauern wirkten heute düster und spiegelten lediglich den grauen Himmel wieder. Zwar hatte Hadrir gemeint, es würde hier niemals regnen, doch wenn Galren sich die Wolkenberge ansah, die sich über dem Meer aufbauten hatte er da plötzlich seine Zweifel. Es war, als würden die ewigen Stürme vor der Küste spüren, was vor sich ging und versuchten, sie schon vor ihrer Abreise zu erreichen. Das wenige Licht, das seinen Weg durch die Schatten fand

wirkte verzerrt und schien mit einem kranken, violetten Ton. Galren wartete vor den Stufen die zum Tor des Tempels hinauf führten auf die anderen, während er zu dem nun düster wirkenden Bau hinauf sah. Wenn der Bote nicht gelogen hatte, wollte der Prophet sie genau hier erwarten. Erneut fragte er sich, ob es richtig war, dem Mann überhaupt noch gegenüber zu treten. Es wäre nicht nötig. Morgen früh würden sie alle aufbrechen... und diesen Ort wahrscheinlich für immer hinter sich lassen. Und doch musste er jetzt die Wahrheit wissen. Ihm war, als könnte er immer noch die Kälte spüren, die von dem Kristall

ausging . Er musste einfach wissen, was es damit auf sich hatte. Und wenn er genau darauf setzt ? , fragte er sich selbst. Du hast es gespürt... wie es dich zu sich ziehen wollte. Was ist wenn das genau der Plan war ? Aber das würde er nicht herausfinden, in dem er hier herumstand, oder ? ,, Alles in Ordnung ?“ , fragte Lias, der sich neben ihm gestellt hatte und zu den weißen Doppeltürmen des Tempels hinauf blickte. ,,Ich weiß es nicht. Sag du mir, was ich tun soll. Gehen wir jetzt... ist alles gut. Aber betreten wir dieses Gebäude, weiß ich nicht was uns

erwartet.“ ,, Und du gibst trotzdem keine Ruhe, bist du es weißt.“ ,, Was wenn ich nur wieder anfange mich selbst zu verlieren...“ Er wusste durchaus das Selbstzweifel ihn nicht weiterbrachten aber nach dem was in den letzten Tagen mit ihm geschehen war... wie sollte er überhaupt noch sicher sein ob irgendetwas was er tat von ihm selbst motiviert war oder nicht ? ,,Nein... ich glaube das würden wir merken. Du warst schon immer Neugieriger als gut für dich ist. Und ich gehe mit dir, wohin auch immer es dich verschlägt.“ , erklärte der alte Löwe

entschlossen. ,,Ich ebenfalls. Nicht nur für Merl.“, erklärte Armell leise und Sentine lies ein zustimmendes schilpen hören. Galren nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis. Sie war diejenige gewesen, die ihm am schwersten verzeihen konnte. Und doch tat sie es. ,, Jemand muss ja ein Auge auf euch alle haben.“ , murmelte Naria. ,, Aber nur damit später niemand behauptet ich hätte nichts gesagt, ich bekomme eine Gänsehaut von diesem Ort.“ Nicht nur das, dachte Galren. Er hatte die Gejarn selten so...aufgekratzt erlebt. Seit sie den Stein in der Hand gehabt hatte, schien sie sich nicht mehr

wirklich beruhigt zu haben. Er konnte sehen, wie sich das Fell in ihrem Nacken sträubte. Ihm machte dieser Ort vielleicht Angst. Naria hingegen schien einer Panik nahe... was gar nicht zu ihr passen wollte. Wenn jemand in den vergangenen Wochen immer bemüht gewesen war, ruhig und objektiv zu sein, dann doch sie. ,, Ich werde euch ebenfalls begleiten, bis das alles ausgestanden ist.“ , erklärte Hadrir. Der Zwerg hatte sie nach der Ankunft des Boten bis hierher geführt, wenn auch unter Kasrans Protest. ,, Aber eine Warnung noch, Galren. Ich kann euch nicht sagen was euch erwartet, aber ich weiß es. Lasst euch

nicht täuschen. Was immer ihr seht der Mann für den ihr ihn haltet ist lange tot. Glaube mir das bitte...“ ,, Danke.“ Es machte nichts besser, sagte Galren sich. Aber es tat trotzdem gut. Er wollte sich bereits umdrehen um es hinter sich zu bringen, als ihn eine laute Stimme dazu brachte noch einmal stehen zu bleiben. ,, Hey, ihr habt mich doch nicht etwa vergessen.“ Galren wusste nicht ob er wütend sein oder lachen sollte, als er sich zu ihr umdrehte. Elin stand sichtlich empört auf dem Tempelplatz und musterte sie alle strafend. Schließlich lachte und schimpfte er gleichzeitig. ,, Du solltest doch zu

Hedan zurück zum Schiff. Ich fürchte er bekommt einen Anfall, wenn du wieder verschwunden bist.“ Das oder er fing auf eigene Faust an die Stadt auseinander zu nehmen bis er sie fand. ,, Bis der Alte merkt, das ich weg bin könnte es noch etwas dauern.“ , erwiderte sie. ,, Ich habe mittlerweile etwas Übung darin, falls du dich erinnerst.“ ,, Nein...“ Vermutlich würde er es sogar den Rest seines Lebens nicht mehr vergessen. ,, Ich bin in jedem Fall dabei... „ Und unsicherer fügte sie hinzu : ,,Was auch immer ihr vorhabt.“ ,, Wir gehen in die Höhle des Löwen.“ ,

erwiderte Lias. ,, Dann solltet ihr euch ja auskennen.“ , gab Elin zurück. ,, Nur sprichwörtlich meine ich nicht... ach was solls.“ Der Gejarn zuckte resigniert mit den Schultern, bevor er sich wieder Galren zuwendete. ,, Ich sage du gehst vor.“ Galren rang sich ein müdes Lächeln ab, dann stieg er endlich die Stufen zum Tempel hinauf. Sämtliche Lichter innerhalb der Halle waren gelöscht worden, als sie eintraten. Auf den ersten Blick wirte der Ort vollkommen verlassen, dachte Galren. Keine Gesänge hallten vom Stein wieder

und die Bänke, die in ordentlichen Reihen beieinander standen waren unbesetzt. Selbst die Priester mussten gegangen sein... Balken aus schummrigen Licht fielen durch die hohen Buntglasfenster, drangen jedoch nur wenige Schritte tief, bevor sie von der Dunkelheit verschluckt wurden. Als ob die Luft selbst irgendwie... dichter geworden wäre und nun nichts mehr hindurchließ. Galrens Hand wanderte zum Schwertgriff, als er vorsichtig weiterging, immer darauf bedacht, die Schatten im Augen zu behalten. Manchmal schienen sie sich wie lebendige Wesen zu verschieben und zu

bewegen... Er schob es auf die schlechten Lichtverhältnisse. ,, Hadrir... warum ist hier niemand ?“ , fragte Armell unruhig. ,, Ich weiß es nicht.“, antwortete der Zwerg und strich über den Griff des Streithammers an seinem Gürtel. Mit der anderen Hand schob er langsam seinen Umhang zurück damit er ihm im Zweifelsfall nicht im Weg wäre. ,, Kann sein, das Vaters Nachricht sie schon erreicht hat und alle zu ihren Häusern zurückgekehrt sind. Aber sie würden den Tempel nicht unbesetzt lassen, da bin ich mir sicher.“ ,,Galren... mir gefällt das alles nicht. Ganz und gar nicht.“ Naria hatte die

Arme um den Körper geschlungen und der Atem stand ihr als sichtbare Wolke vor dem Gesicht. Wer hätte Gedacgt, das grade sie von allen einmal Angst haben würde ? Trotzdem zwang sie sich einen Schritt nach dem anderen zu machen und ihnen zu folgen. ,, Was ist los ?“ , fragte Lias. Galren fehlte ihr Gespür für Magie, aber er hatte einen Vorgeschmack davon bekommen, als er den Splitter berührt hatte. Was immer hier war, Naria konnte es spüren... ,, Ich habe keine Ahnung. Nur das jede Faser meines Körpers schreien möchte : Lauft !“ Und dann sahen sie ihn. Er kniete vor

dem Altar, ein Schatten unter Schatten, direkt vor dem Riss, der den ansonsten massiven Felsen durchzog. Galren und die anderen blieben stehen, als er sich langsam erhob, mit dem Rücken nach wie vor zu ihnen. Trotzdem erkannte Galren den langen schwarzen Mantel wieder, genau wie die scheinbar mühelosen, fließenden Bewegungen. ,, Also... hast du deinen Weg schließlich hierher gefunden.“ Die Stimme des Mannes brachte die Luft spürbar zum schwingen. ,, Wie ich befürchtet hatte, reichte unsere Zeit einfach nicht. Du warst nicht bereit bei unserem ersten Treffen und du bist es jetzt noch

weniger.“ ,, Ihr seid der Prophet.“ ,, Ein Name von vielen.“ , antwortete er ruhig. ,,Ihr habt mich rufen lassen.“ , erklärte Galren und trat einen Schritt auf ihn zu. Er hatte langsam genug von Rätseln und Andeutungen. ,, Also wie wäre es wenn ihr mir ein paar Fragen beantwortet... und mich gefälligst ansehe wenn ich mit euch rede.“ Eine Weile blieb die Gestalt des Propheten nur stehen, wo sie war. Naria hingegen fing an Galrens Seiten an zu zittern wie Espenlaub. ,,Das ist... völlig unmöglich.“ sie sah mit weit aufgerissenen Augen zu Galren

und wieder zu dem Mann am Altar, der sich schließlich umdrehte. Er konnte es später nicht sagen, aber die Gejarn musste bereits etwas geahnt haben. Wie lange und wie viel darüber konnte Galren nur spekulieren... ,, Wie du wünschst.“ , erklärte der Prophet leise, während seine Hände zur Kapuze seines Umhangs wanderten und sie zurückschlugen. In diesem einen Moment überschlugen sich die Ereignisse. Galren starrte wie versteinert in das Gesicht eines Mannes, den er seit zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hatte. Varan Lahaye war älter geworden und nicht wenige graue Strähnen

durchzogen die wirren, schwarzen Haare. Die Wangen des Mannes wirkten eingefallen, seine Züge ausgezehrt und angestrengt, doch gab es für Galren keinerlei Zweifel, wen er vor sich hatte. Und sie hatten es alle gewusst, oder ? Hadrir und der König und Kasran und... Sie mussten es alle gewusst haben. Und warum hatte man es ihm verschwiegen ? Aus Angst, das er sich auf seine Seite schlagen würde ? Hinter den Augen Varans brannte ein Feuer, das Galren wiedererkannte... Besessenheit, vollkommene Vereinnahmung... hatte er vor einigen Tagen noch genau so ausgesehen ? , fragte Galren sich, während er ungläubig

auf seinen Vater zutrat. Von dem Mann schien etwas auszugehen, das er nicht benennen konnte, ein Gefühl der...Falschheit, das er sich nicht erklären konnte. Und doch war das dort vor ihm sein Vater. ,, Hallo Galren. Es ist lange her...“ , meinte er und breitete die Arme aus, wie um ihn willkommen zu heißem. Einen Moment wurde das Schwert, das er mit sich trug sichtbar, verhüllt noch von einer weißen Lederscheide, aber Galren brauchte die Klinge auch nicht sehen. Und langsam aber sicher fielen einige Puzzleteile an ihren Platz. Das Erbeben von dem der König und Kasran gesprochen hatten musste sich ereignet

haben, als sein Vater hier ankam. Es hatten den Altar zerstört... und er hatte das Schwert an sich genommen. Die Waffe, die sogar nach ihrem verschwinden noch nach ihm gerufen hatte, deren Echo ihn bis hierher gezogen hatte... Und dann ? Was war passiert , das sein Vater zwanzig Jahre hier geblieben war ? Und wichtiger, wenn sein Vater hier war, wer war dann auf dem Schiff gewesen... und wer hatte die Karte versiegelt, die alles erst in Gang gesetzt hatte ? Während er noch darüber nachdachte, wanderte Varans Blick der Reihe nach über seine Begleiter, die dort erstarrt waren wo sie standen. Im gleichen

Augenblick verlor Naria das Bewusstsein und fiel wie ein Stein, dem jemand einen Stoß versetzt hatte. Lias fing sie grade noch rechtzeitig auf um zu verhindern, das sie mit voller Wucht auf dem Boden aufschlug. Das Chaos war einen Moment lang vollkommen, Rufe wurden Laut und Waffen gezückt, während sich einige von Galrens Gefährten um die ohnmächtige Gejarn sammelten. Nur er und Varan blieben stehen wo sie waren, einige Schritte auseinander. Er hatte gefunden, was er gesucht hatte, dachte Galren. Er wusste jetzt was aus seinem Vater geworden war, warum man ihm das alles verschwiegen hatte... Und doch blieb eine große Frage offen....

Wozu das ganze ? Sein Vater musste seit dem ersten Tag gewusst haben, das sie in der Stadt waren und spätestens am zweiten musste ihm doch jemand Berichtet haben, das sein Sohn unter den fremden war, die übers Meer gekommen waren. Verdammt, sie hatten sich doch bereits gegenübergestanden... und doch hatte Varan seine Identität bis zuletzt für sich behalten, bis zu dem Moment wo er sich zeigen musste oder für immer in den Schatten bliebe. ,, Wozu ?“ , fragte Galren und fügte lauter hinzu : ,,Wozu das alles verdammt ?! Es sind Leute gestorben, während du dich irgendwo vor mir Versteckt hast,

die halbe Stadt ist in der Zwischenzeit Wahnsinnig geworden, wir hätten fast einen Bürgerkrieg ausgelöst und nach zwanzig Jahre, zwanzig verfluchten Jahren und mehreren Wochen, die ich nach irgendeinem Hinweis über dich Suche, ist alles was du mir zu sagen hast... das ?“ Seine Stimme verhallte zwischen den Marmorwänden des Tempels. Er war jetzt nur noch einen Schritt von Varan entfernt, genau auf Augenhöhe mit dem Vater , der scheinbar nichts besseres zu tun hatte, als seine Spielchen mit ihm zu spielen. Das war nicht der Mann an den er sich erinnerte, nicht einmal annähernd. Und doch zeigte sich absolut

keine Regung, keine Spur von Bedauern auf den Zügen Varans... seines Vaters... des Fremden.

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Terazuma Hi Eagle!
So, jetzt ist es offiziell. Aber damit um nichts besser geworden.^^
Zumindest weiß Galren endgültig was aus seinem Vater geworden ist.
Traurig, das auf diese Weise zu erfahren. Da fragt man sich wirklich was besser ist - die Ungewissheit aber dafür die Erinnerung an einen geliebten Menschen oder die Gewissheit mit dem Ergebnis an das man nicht einmal hätte denken wollen. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Und es wird nicht besser... oder vielleicht ein wenig. Aber ob es das wirklich leichter macht ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Hm, hm, hm ... ich würde ja gern behaupten, man könne Varan die Besessenheit austreiben, aber eher geht wohl die Insel unter ...

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter 
Stadt ? Welche Insel ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Zwillingsstadt nicht auf einer Insel? Dann können sie ja auch weiter ins Land ziehen ...oder nicht? ;)

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Mal davon abgesehen das das extrem ungastlich ist ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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