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Der König der Zwillingsstadt Kapitel 80

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 80"
Veröffentlicht am 23. Dezember 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 80

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 80

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 80 Merls Tod

Armell konnte nur ohnmächtig zusehen, wie die Klinge traf, wie Merl getroffen zur Seite wegsackte. Einen Moment glaubte sie sich in einem Alptraum... Doch das war kein Traum, wie sie nur zu gut wusste. Sentine hatte dafür gesorgt, das sie innerhalb weniger Augenblicke hell wach gewesen war, als sie bei ihr im Zimmer aufgetaucht war. Armell hatte sie noch nie derart aufgeregt erlebt und als sie dann bemerkte, das Merl nicht mehr bei ihr war... ,, Ihr macht es mir zu einfach.“ , rief

Algim, während er achtlos an Merls gefallener Gestalt vorbeitrat. Das Schwert in seiner Hand glänzte noch von Blut... Merls Blut. Wut stieg in ihr auf bei dem bloßen Gedanken, das dieser Bastard ihn verletzt hatte ihn... Nein daran würde sie nicht einmal denken. Sie selbst war vollkommen unbewaffnet, bis auf das Messer, das sie immer mit sich trug. Armell wusste selber, wie schlecht ihre Chancen standen, während sie die Klinge in der Faust wog. Algim trug zu allem Überfluss nach wie vor seine Rüstung... der Dolch würde niemals durch den Stahl kommen. Aber sie wollte Algim wehtun. Selbst wenn sie nicht mehr hier raus kam, er würde es

wenigstens auch nicht. Mit einem Auifschrei stürmte sie vor und der Angriff schien den Marschall tatsächlich kurz aus dem Konzept zu bringen. Mit einem erschreckten Ausdruck auf dem Gesicht riss er das Schwert hoch und parierte den Dolchhieb, der auf seinen Hals gezielt hatte. Doch jetzt hatte Armell plötzlich einen Vorteil. So nahe behinderte das schwere Schwert Algim eher. Sie stieß Blind zu und das Messer prallte funkenschlagend vom Stahl der Rüstung des Marschalls ab. Dann endlich fand sie eine Lücke und die Klinge drang zwischen zwei Panzerplatten an der Schulter des Zwergs. Mit einem

Schmerzensschrei packte Algim ihre Hand, nach wie vor am Griff des Dolchs und verdrehte ihr den Arm, so das sie das Messer loslassen musste. Sie konnte grade noch verhindern, das der Mann sie schlicht zu Boden riss, als er auch schon mit dem Schwert nach ihr stieß. Die Klinge hinterlies einen tiefen Schnitt in ihrem Arm, als sie versuchte, sich mit der freien Hand zu schützen. Als wäre das Schwert auf Papier und nicht auf Fleisch getroffen, drang widerstandslos durch Kleidung, Knochen und Haut und trat auf der anderen Seite wieder aus. Armell schrie auf, als die Schmerzen einen Moment jedes Denken unmöglich machten. Blut durchtränkte ihre

Kleidung, tropfte zwischen ihren Fingern herab und vermischte sich mit dem Meerwasser, das sich in kleinen Pfützen am Strand sammelte. Mit einem bösartigen Geräusch riss Algim das Schwert wieder aus der Wunde und hob die Waffe zu einem weiteren Streich. Dann jedoch erstarrte der Marschall plötzlich, die Waffe bereits zum Schlag erhoben. Armell blinzelte nur verwirrt, während die Augen des Zwergs sich vor wachsendem Schrecken weiteten, als er zu Merl sah. Der junge Zauberer hatte es irgendwie geschafft, sich wieder aufzurichten. Blut strömte aus einer tiefen Wunde in seiner Brust, doch in

seinem Gesicht war davon nichts das geringste zu sehen. Im Gegenteil, Merl wirkte nur ruhig und absolut konzentriert, schien weder Schmerz noch den Blutverlust zu bemerken, sein Blick auf Armell gerichtet, als würde er den Zwerg gar nicht wahrnehmen. In diesem einen Augenblick schien Algim etwas zu begreifen, etwas sehr wichtiges... das er Sterben würde, das ihn nichts davor retten konnte und das niemand dafür verantwortlich war außer er selbst. Er, der Mitleid immer abgelehnt hatte, der niemals glauben würde, was ein Mensch einem anderen bedeuten konnte. Und das er das unmögliche geschafft hatte... Merl

wütend zu machen. Bevor der Marschall noch dazu kam, ein weiteres Wort zu sagen, wurde er mit knochenbrechender Gewalt von den Füßen gerissen. Armell konnte sehen, wie seine Rüstung sich eindellte, als hätte ihn die Faust eines wütendenden Gottes getroffen und hörte, wie sämtliche seiner Rippen gleichzeitig brachen. Er war auf der stelle Tod und der nun leblose Körper wurde devongeschleudert wie eine seltsam verdrehte Puppe. Im gleichen Augenblick, als hätte Merl mit Algims Lebensfaden auch seinen eigenen durchtrennt, sank er auf die Knie. Armell war bei ihm, bevor er ganz stürzen konnte und fing den schwer

verletzten Magier auf. Vorsichtig bettete sie ihn auf dem Boden, seinen Kopf in ihrem Schoß. Sie konnte sehen, wie schwer er verletzte war, das Blut das aus Merls Wunden strömte durchtränkte was von ihren Kleidern noch nicht rot war mit Blut. ,,Merl... Das wird alles wieder gut. Ich bin hier, Sentine hat mich geholt...ich...“ Sie strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, versuchte sich zu sagen, das sie ihre eigenen Worte glaubte, das die anderen schon nach ihnen suchen würden... Sie konnte ihn so nicht bewegen.... und sie konnte ihn auch nicht zurücklassen. Ihre laienhaften

Versuche irgendwie die Blutungen des jungen Zauberers zu stillen waren vergeblich, jeder Stoffstreifen, jeder improvisierte Verband sofort durchweicht von Merls devonströmenden Leben... ,, Alles in Ordnung.“ , murmelte er schwach, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Das konnte nicht sein, es durfte nicht... Eine warme Hand wischte über ihre Wange und die Tränen. Merl. ,, Ich dachte wirklich, ich könnte es schaffen, Armell... alles richtig stellen... Er hatte nie vor uns gehen zu lassen, das sollte von Anfang an eine Falle sein...“ ,, Ruhig.. das... die anderen müssen bald hier sein.“ , erwiderte sie. ,, Naria kann

dir helfen. Da bin ich mir sicher. Du...“ ,, Es wird alles gut, Armell.“ Er ergriff ihre Hand und sein Blick war nach wie vor so klar, wie in dem Moment, in dem er Algim getötet hatte. Nur zu spät, viel zu spät... ,, Glaubst du das ?“ Sie schüttelte den Kopf. Nein, Nein das glaubte sie nicht. Und es war ihr auch unmöglich irgendetwas anderes zu denken... Merl verblutete hier... in ihren Armen... und doch versuchte er sie noch immer zu beruhigen, war sie noch immer das erste um das er sich Sorgen machte. ,, Ich liebe dich.“ , erklärte sie unter Tränen. ,, Und ich weiß wirklich nicht wie... ob...“ Wie sie ohne ihn je weitermachen könnte. Was bedeutete es

noch, wenn sie nach Freybreak zurückkehrte ohne ihn, ohne Merl, ohne den jungen schüchternen Magier, den sie so lieben gelernt hatte. ,, Ich weiß. Und wir werden uns wiedersehen, Armell. Das weiß ich. Aber die anderen brauchen dich jetzt mehr denn je. Du musst dafür Sorgen, das sie sicher zurück kommen. Tust du das für mich ?“ ,, Du wirst selbst dafür Sorgen.“ , erklärte sie und wusste, das es eine Lüge war. ,, Ich wünschte... das könnte ich, Armell. Ich wünschte es gäbe einen anderen Weg... aber ich fürchte mich nicht mehr.“ Einen Moment noch, einen

kurzen Moment, schlossen sich seine Finger kraftvoll um die ihren, als wollte er sie ein letztes mal beruhigen , ein Finger strich über ihren Handrücken und den Ring, den er ihr Geschenkt hatte. Dann erschlaffte der Griff des Zauberers plötzlich und etwas in seinem Blick schien zu verschwinden. ,, Wir sehen uns wieder...“ Merls letzte Worte waren kaum ein Windhauch. Mit zitternden Händen schloss sie ihm die Augen, blieb ansonsten jedoch sitzen wo sie war, wartete, worauf das wusste sie nicht, vielleicht ein Wunder. Tränen, die sie sich ein Leben lang immer versagt hatte liefen über ihre Wangen, benetzten das

Gesicht und die Haare des toten Magiers in ihren Armen. Hätte es in ihrer Macht gestanden, sie hätte alles gegeben um ihn auch nur einen Moment zurück zu haben. Vielleicht konnte sie irgendwo die Kraft finden, weiterzumachen... und sei es nur, weil Merl genau das gewollt hatte... selbst mit seinen letzten Worten immer zuerst bei den anderen... Aber die kalten Messer, die sich in ihre Seele bohrten würde das nicht verschwinden lassen. Armell wusste nicht, wie lange sie so dasaß. Es musste lange genug sein, damit die Sonne wieder aufging. Anders konnte sie sich die plötzliche Helligkeit nicht erklären , die sie einhüllte, das Land einen Moment fast wie mitten am Tag

erschienen ließ... Doch außerhalb des kleinen Lichtkreises, der sie umgab blieb es so dunkel wie eh und je... Erst jetzt wagte sie es erneut zu dem leblosen Körper in ihren Armen hinab zu sehen. Einen Moment glaubte sie tatsächlich den Verstand verloren zu haben. Weiße, reine Flammen schlugen aus Merls Körper, leckten über seine Kleidung und verzehrten nach und nach seine Gestalt. Doch so hell und hoch das Feuer auch loderte, Armell spürte keinerlei Hitze davon ausgehen... nur Licht. Wortlos sah sie zu, wie die Flammen Merl komplett einhüllten und innerhalb weniger Herzschläge nichts zurückließen

als Asche, weiß wie Mehl , die zwischen ihren Händen hindurchrieselte. Das meiste jedoch wurde sofort vom aufkommenden Wind erfasst und aufs Meer hinaus geweht. Von Merl blieb nichts, außer einige Glutfunken die noch kurz durch die Dunkelheit tanzten. Das, und ein blauer Edelstein an einer Silberkette. Vorsichtig nahm Armell ihn an sich und wischte die Asche davon herab. Fast war ihr, als könnte sie seine Stimme hören, die sie bat, es zurück zu bringen, wenn sie konnte. Das würde sie, sagte sie sich. Sobald sie die Kraft fand, aufzustehen. Merl war fort... was immer grade geschehen war,

er hatte sie verlassen. Und doch nicht ganz, das spürte sie einfach. Sie würden sich wiedersehen... Sie fanden Armell schließlich bei Tagesanbruch am Strand sitzend. Galren musterte das Chaos um sie herum stumm. Ein halbes duzend toter Zwerge lagen halb vergraben unter einer Düne am Süd-Ende des Strands und etwas von ihnen entfernt befanden sich die Überreste eines weiteren Zwergs, dem offenbar sämtliche Knochen auf einmal zerschmettert worden waren. Das einzige, was nicht verdreht und entstellt war, war sein Gesicht. Algim... Weiter den von Blut durchtränkten

Strand hinab wiederum , fast dort wo die Wellen den Sand überspülten, saß Armell, einen Umhang um die Schultern geschlungen und hielt etwas in den Händen. Ihr Blick ging aufs Meer hinaus, das durch die ersten Sonnenstrahlen einen goldenen Schimmer angenommen hatte. Tränen glitzerten auf ihren Wangen und um sie herum glitzerte weiße Asche inmitten der dunklen Obsidiantrümmer. Galren wagte es einen Moment nicht, sich ihr zu nähern. ,,Armell ?“ , fragte er vorsichtig. ,, Er ist fort, Galren.“ , antwortete sie nach einer Weile. ,, Merl ist weg.“ Lias und die anderen, die sich mittlerweile ebenfalls eingefunden

hatten, bildeten einen Halbkreis um ihn und die Fürstin. ,, Was meint ihr mit fort ?“ , wollte der Löwe wissen, während er respektvoll ein Stück näher trat. ,, Ich kann nicht erklären was passiert ist.“ Ihre Stimme war von Erschöpfung gezeichnet, als sie sprach, Armells Hände schlossen sich um den Talisman in ihren Händen. ,, Aber Merl hat uns verlassen, Lias. Und er kommt nicht zurück...“ Ihre Stimme zitterte, als sie langsam begann, die Ereignisse der Nacht zusammen zu fassen. ,, Verdammt.“ Galren schüttelte den Kopf, als er sich erneut am Strand umsah. Merl tot... Das alleine war schon

unvorstellbar. ,, Und uns läuft die Zeit davon. Kasran wollte uns Elin heute Mittag übergeben...“ ,, Ihr glaubt doch nicht wirklich, das er sich noch an unsere Abmachung hält nach... dem hier ?“Naria deutete auf die toten Zwerge. ,, Ich hoffe es zumindest. Wenn nicht, werde ich dafür Sorgen, das er es bereut. Wir... Das alles hat schon zu viel gefordert, Naria. Es endet heute, egal wie. Schafft ihr es uns zu begleiten, Armell ?“ ,,Ja... Ja natürlich.“ , murmelte sie schwach, erhob sich jedoch langsam. Die Asche hatte einen dunklen Schleier auf ihrer Kleidung hinterlassen und ihre

Augen wirkten leer, ausgebrannt. Doch ohne zu zögern ließ sie das Amulett in einer Tasche verschwinden und trat zu ihnen. ,, Hedan, ich weiß nicht, was da heute passieren wird. Nur für den Fall, will ich das ihr eure Crew bewaffnet. Wenn wir nicht vor Sonnenuntergang zurückkehren... hisst die Segel und verschwindet hier.“ ,, Wir gehen ganz sicher nicht ohne euch und auch nicht ohne Elin.“ , erwiderte der Kapitän nur grimmig.,, Ich verliere keinen Mann mehr.“ ,, Und wenn ihr nicht geht, verliert ihr vielleicht alle.“ Lias sah Hedan ernst an. ,, Algim mag tot sein, doch ich will mich

nicht darauf verlassen, das dieser Kasran irgendwie vernünftiger sein könnte, als sein Marschall.“ ,, Ich fürchte uns wird nichts anderes übrig bleiben.“ , erwiderte Galren. ,, In ein paar Stunden ist es so weit. Und ehrlich gesagt bin ich froh, wenn ich diesen Ort nie wieder sehen muss.“

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EagleWriter
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Terazuma Wieso kommt Galren erst jetzt drauf, dass er froh ist, wenn er diesen Ort nie wieder sehen wird?
Ich sags ja, die Zwergenluft hat sie alle verrückt gemacht.
Na, wenigstens ist dieser Wahnsinnige tot. Doch um welchen Preis?
Und irgendwie bezweifle ich, dass Kasran verständiger sein wird.
Ui ui ui - ich ahne Übles...^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Na ja er hat lange genug gebraucht um überhaupt WEG zu wollen ^^ Wenn das alles zu unglaubwürig wirkt sag mir Bescheid dann muss ich über die Szene nochmal drüber schauen.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Terazuma Nein! Um Gottes Willen! Das war sarkastisch gemeint!!!
Oh, ich sehe - ich habe die beiden ^^ vergessen anzufügen. ^^
Also, keine Panik, ist alles im grünen Bereich!
Frohe Weihnachten!
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ebenso Frohe Weihnachten
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Ob das so schlau von Merl war, manno. Das gibt bestimmt noch mehr Ärger.

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Ich bin mir sicher ein gewisser toter Zwergenmarschall könnte ein Lied davon singen wie ,,schlau" das war ^^
lg
E:W
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