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Die Masche mit der Masche

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"Die Masche mit der Masche"
Veröffentlicht am 21. Dezember 2015, 12 Seiten
Kategorie Sonstiges
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Über den Autor:

Der einstige kleine Zeitvertreib wuchs zu einer Leidenschaft heran. Ich möchte zuhören und in Texten festhalten was das Leben erzählt. Denn die Welt steckt voller Geschichten die erzählt werden wollen und voller Schicksale die geteilt werden sollten. Das Schreiben ist eine Wunderbare Möglichkeit vielerlei Eindrücke zu verarbeiten und mit anderen Menschen zu Teilen.
Die Masche mit der Masche

Die Masche mit der Masche

Die  Masche mit der Masche

Außer Opa taten es alle in der Familie. Mutti kann bis heute nicht genug davon bekommen und ich tue es auch seit Kindertagen…

Ist man dem Faden einmal verfallen tut man es fast jeden tag, oft Stundenlang, sehr gerne Zuhause oder in netter Gesellschaft.

Ja -  es kann eine Art Sucht werden, aber frei von Gesundheitsschädigenden Nebenwirkungen.

Das Stricken.

Die Masche mit der Masche ist schon seit der Spätantike auf unserem Kontinent bekannt. Leider können die gelehrten bis heute nicht eindeutig bestimmen seit wann der Mensch Strickt und wo diese Handarbeitskunst einst entstand. Als gesichert gilt, dass Stricken im Hochmittelalter nur den hohen Damen der Königshäuser vergönnt war. Von dort aus entwickelte es sich mit der Zeit zu einem Angesehenen Beruf. Das Handwerk des „Strumpfstrickers“ fand im 16. Jahrhundert in einer eigenen Handwerkergilde seinen Höhepunkt.

Männer und Frauen Strickten damals gleichermaßen, stieg doch stetig die Nachfrage nach Strümpfen und

Beinkleidern aus Strick.

Schließlich wurde von einem Englischen Pfarrer die erste „Strickmaschine „ gebaut.           Mit ihr konnten Socken sechsmal schneller gestrickt werden als per Hand.

Doch Königin Elizabeth I. verbot die Maschine um die Arbeitsplätze der Berufsstricker nicht zu gefährden. Dies gelang auch bis im 18. Jahrhundert die industrielle Revolution eingeläutet wurde.

Seither ist der Beruf „Stricker/in“ weitgehend verschwunden. Zum Glück griff in mehr oder weniger regelmäßigen abständen die Mode Welt - Strick als

letzten Schrei auf. Dies war meist der beginn einer neuen Strick Welle.

Dem Trend Stricken blieben die meisten als Hobby treu. Auch wenn man dem Stricken hin und wieder den abwertendem Beigeschmack gab das Stricken doch nur etwas für Omas sei. Doch weit gefehlt

Seit einigen Jahren entstehen besonders in Großstädten Cafes in denen man Stricken oder Nähen kann. Bei Kaffee und Kuchen Stricken und sich mit gleichgesinnten Austauschen oder einfach nett Plaudern. Sozusagen mit Nadel und Faden zu einer neuen Erholungsform für gestresste Stadtmenschen.

Sogar Psychologen Entdecken das neben Malen und Töpfern auch das Stricken auf die geplagte Seele von Patienten eine Positive Wirkung hat.

Doch was macht den Reiz an der Masche aus?

Menschen die regelmäßig Stricken sagen oft von sich das sie beinahe Süchtig danach sind.

Sie empfinden Stricken als sehr Beruhigend oder Entspannend.

Das fühlen der weichen Wolle baut Stress ab, sie verschafft ein Behagliches Gefühl.

Hinzu kommen die rhythmischen

Bewegungen und das gleich klingende Geräusch der Stricknadeln die sich wie eine art Meditation auf den Körper auswirken.

Während die Maschen über die Nadeln tanzen beginnt man unweigerlich seinen Gedanken freien lauf zu lassen. Man kann nach Herzenslust Träumen und Phantasieren und hat dennoch keinen Grund für ein Schlechtes Gewissen denn man tut ja gleichzeitig etwas Sinnvolles.

Stricken ist aber auch eine gute Masche um die grauen Zellen im Gehirn mal wieder so richtig in Schwung zu bringen. Um überhaupt Stricken zu können muss man beide Hände   Koordinieren, was

beide Hirnhälften beansprucht.

Außerdem ist die Fähigkeit der Problemlösung gefragt und das nicht nur wenn die Maschen von der Nadel fallen, auch Mathematisches Geschick wird gefördert. Zum Beispiel wenn es darum geht eine Ferse an einer Socke zu Stricken.   

Auch Vorstellungskraft und Logik kommen nicht zu kurz. Besonders wenn es gilt eine Strickanleitung zu Lesen und zu befolgen müssen nicht nur Laien ihren Grips anstrengen.

Oder wissen Sie wie dieses Muster aussieht?

2M anschlagen, 1 R li, 1 Hinreihe re und 1 R li. In der 4. R und weiter in jeder 2.

R am Linken Rand...

Wird die Strickschrift richtig verstanden und ausgeführt sollte das Entrelac Strickmuster erscheinen.

Die Maschenkunst kann aber auch die Neugierde wiederbeleben, die wiederum hält unseren Geist wach und Lebendig.

Wer immer nur das gleiche macht hat früher oder später die Nase voll, dann landen Stricknadel und Wolle in einer Ecke. Oder man beginnt in einschlägigen Zeitschriften nach neuen Ideen und Herausforderungen zu suchen.

Auch das Internet ist voll von Strickanregungen aller Art.

Nicht selten beginnt beim Online

Stöbern eine Interessante Reise in die Welt aus Mustern, Materialien und Techniken. Der Kreativität werden kaum grenzen gesetzt. Ganz egal ob man das Traditionelle Trachtenmuster aus Bayern sucht, den klassischen Norweger Pulli oder filigrane Arbeiten aus Asien oder Irland. Jeder kann seinen Faden finden.

Doch ganz gleich ob man nach einer Anleitung oder nach der eigenen Kreativität Strickt.

Am ende steht die Freude darüber das man etwas selbst von Anfang bis Ende zustande gebracht hat oder das man ein selbst gestaltetes Unikat in Händen hält.

Man stellt wieder einen Bezug zu seiner

Arbeit her. In vielen Modernen Berufen ist dieses Gefühl leider längst verloren gegangen. Doch es ist wichtig für das Selbstwertgefühl.

Was es auch immer ist. Das Belohnungszentrum im Gehirn Schüttet Glückshormone aus,  also ein guter Grund um diese schöne Erfahrung gerne noch mal zu erleben.  

 

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Carina
Der einstige kleine Zeitvertreib wuchs zu einer Leidenschaft heran. Ich möchte zuhören und in Texten festhalten was das Leben erzählt. Denn die Welt steckt voller Geschichten die erzählt werden wollen und voller Schicksale die geteilt werden sollten. Das Schreiben ist eine Wunderbare Möglichkeit vielerlei Eindrücke zu verarbeiten und mit anderen Menschen zu Teilen.

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LogorRhoe Also das Belohnungszentrum aktivieren,
könnt ich auch mal versuchen.
sollte vielleicht mit den Stricken anfangen. :)
lg detlef
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Ja das solltest Du unbedingt mal versuchen. Aber Vorsicht, man kommt vom Stricken nicht mehr los. :-)
Übrigens Häckeln ist auch prima, dass haben die beiden Jungs von myBoshi sehr überzeugend bewiesen.
Lg Carina
Vor langer Zeit - Antworten
Ameise Ich liebe stricken und wusste nicht das es so gut fürs Hirn ist. Danke für dir Reise auf dem faden Lg Ameise
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Danke für´s Lesen, freut mich das es Dir gefallen hat.
Lg Carina
Vor langer Zeit - Antworten
mohan1948 Wunderbar geschrieben liebe Carina! Ich habe immer gerne gestrickt (habe eine Lehre in einem Handarbeitsgeschäft gemacht) dadurch schon immer viel und begeistert gestrickt.
Sehr gerne gelesen
Liebe Grüße Hannelore
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Vielen Dank, freut mich das es Dir gefallen hat.Klasse, eine Lehre im Handarbeitsgeschäft. Also ein Wollgeschäft ist für mich wie ein Schuh oder Handtaschen Laden für andere, ein kleines Paradies mit sehr großem Kaufrausch Faktor.
Noch viel Spaß beim Stricken.
Lg Carina
Vor langer Zeit - Antworten
Frettschen 
Jetzt weiß ich endlich, warum ich so gerne stricke ... und mit meinen Händen werkel.
Das tue ich nämlich ständig! Ständig lasse ich neues entstehen ...
Vor langer Zeit - Antworten
Carina Danke für´s Lesen. Ja so geht es mir auch, einfach mal nichts werkeln ist undenkbar. Ich Wünsch Dir viel Spaß dabei.
Lg Carina
Vor langer Zeit - Antworten
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