Kurzgeschichte
Ein Gast über Weihnachten

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"Ein Gast über Weihnachten"
Veröffentlicht am 17. Dezember 2015, 18 Seiten
Kategorie Kurzgeschichte
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http://www.mystorys.de

Über den Autor:

Ich liebe Geschichten auf jede Art, ob Thriller oder Fantasy. Jedes Buch hat etwas Besonderes.
Ein Gast über Weihnachten

Ein Gast über Weihnachten

Ein Gast über WEihnachten

„Weihnachten. Morgen soll Heilig Abend sein,“ frage ich nochmal den Jungen Mann vor mir. Schon viel zu lange bin ich ihr, bei der Familie, ich habe jegliches Zeitgefühl verloren. Ich bin hier gestrandet, kann nicht nach Hause. Schon seit dem ich hier bin sind die ganzen Straßen vom Schnee unpassierbar. Dabei könnte ich doch schon bei meiner Familie sein, die werden sich bestimmt sorgen machen. Ich muss zu ihnen, ich konnte ihnen nicht einmal eine Nachricht zu kommen lassen, dass es mir gut geht. Der Junge vor mir sieht mich besorgt an, dabei fehlt

mir doch gar nichts mehr. Er hat mich im Schnee gefunden als mich mein Pferd abgeschmissen hat. Zum Glück ist mir aber nicht sehr viel passiert. Habe mich unterkühlt. Wie lange ich im Schnee gelegen bin kann ich nicht sagen, ich bin ihn sehr dankbar, dass er mich mit zu sich genommen hat. Nur leider kann ich jetzt nicht mehr zu meiner Familie. „Meine Zweite Gute Nachricht ist, die Straßen sind heute frei. Mein Vater würde dich mit in die Stadt nehmen und du könntest es noch rechtzeitig zu deiner Familie schaffen.“, kommt es beiläufig aus ihn raus. „ Wo ...“ Ich lasse ihn nicht ausreden. „ Was? Ich kann

gehen.“ Vor Glück wäre ich ihm in seine Arme gefallen, kann mich aber noch gerade beherrschen. „ Ich werde dann mal gehen und dich umziehen lassen, mein Vater möchte nach dem Frühstück aufbrechen. Ich werde heute nicht am Frühstück teilnehmen. Wir werden uns nicht mehr vor Weihnachten sehen. Ich wünsche ihnen und ihrer Familie einen schönen Weihnachtstag.“, fast sieht es so aus als schmerze es ihm, das aus zusprechen, aber meine Gedanken sind bei meiner Familie. Erst, das Eintreten des jüngeren Bruders

Samy lässt mich aus meinen Gedanken hoch schrecken. Kurz darauf kommt auch ihr Vater zum Frühstück. Samy ist ein verträumter kleiner Junge mit Knapp 10 Jahren. Wir hatten es oft lustig zu dritt. Ihr Vater aber schaut meist ein bisschen mürrisch. Wir sagen uns Guten Morgen und essen dann jeder für sich, nur Samy sieht mich verschmitzt an. „ Was wünscht du dir denn zu Weihnachten?“, möchte er von mir wissen. „ Ich muss gestehen ich habe heute erst wieder dran gedacht, dass Weihnachten in zwei Tagen ist. Ich weiß es nicht. Und du, was Wünscht du dir?“ „ Ich wünsche mir Bücher über Abenteuergeschichten, ich liebe es zu

lesen.“, gesteht er mit einer etwas traurigen Stimme. Wieso ist hier so eine kalte Stimmung, es steht doch Weihnachten vor der Tür, die Zeit der Freude. Ich schaue mich im Raum um, da ich nicht weiß was ich sonst machen soll. Der Raum hat sich nicht verändert. Wo ist der Schmuck? Sollte nicht eigentlich langsam das Haus geschmückt werden? Mir fällt auf, dass ich im Haus noch keinen Christbaum gesehen habe. „ Habt ihr den keinen Weihnachtsbaum?", kommt es aus mir raus ohne dass ich es verhindern konnte. Sein Vater sieht mich wieder so an, als hätte ich etwas Falsches gesagt. Samy sieht auch ein bisschen traurig aus

als er sagt: „ Wir haben kein Geld für ein Weihnachtsbaum oder um uns etwas für Weihnachten zu besorgen.“ Lange herrscht eine Stille. Während Mr. Fraink isst, hänge ich meinen Gedanken nach. Was, kein Christbaum am Weihnachten, keine wirklichen Geschenke. Das soll Weihnachten sein? Der Vater steht nun auf und sagt, er möchte fahren. Zehn Minuten später stehe ich vor der Kutsche. Vater und Samy warten schon auf mich in der Kutsche. „ Falls du dein Pferd vermisst, wir haben es nicht gefunden.“ Kommt es von der Kutsche drinnen. Nein nicht der Gedanke an mein

Pferd hält mich zurück in die Kutsche zu steigen, auch wenn es mich traurig stimmt es zu verlieren. Etwas ganz anderes lässt mich zurück bleiben. Ich sehe Samys traurige Augen in der Kutsche, als er rausschaut um wahrscheinlich zu sehen, wo ich bleibe. Der Anblick macht es mir ganz schwer ums Herz, zumal auch Danny mich so angesehen hat, als er mir fröhliche Weihnachten wünschte. Ich dachte immer Weihnachten wäre für jeden eine schöne Zeit, die man genießt und zusammen feiert. „ Ich bleibe hier,“ schon ist es gesagt, obwohl ich noch mit mir ringe ob es das Richtige ist. Aber ich spüre es, dass es richtig ist. Beide steigen aus und

sehen mich komisch an. „ Natürlich nur wenn es ihnen Recht ist Mr. Fraink,“ ergänze ich mich schnell. Eigentlich möchte er, dass ich ihnen nicht das Fest verändere und sie so feiern lasse wie sie es vorhatten. Doch ich lasse sie nicht, Samy zu liebe. Keiner sollte so ein Weihnachten feiern und innerlich hoffe ich Danny wieder zu sehen, um auch ihn eine Freude machen zu können. Während ich mit Samy das Haus auf Hochglanz bringe, habe ich Mr. Fraink dazu überreden können einen Weihnachtsbaum zu besorgen. Vorher hat er uns aber noch die Schmuckkiste gegeben, die seit dem seine Frau

gestorben ist nicht mehr auf gemacht wurden ist. So lange ist es also her, dass hier kein richtiges Weihnachten mehr gefeiert worden ist. Wie Mrs. Fraink wohl so war? Die anderen haben sich schlafen gelegt, während ich noch an Plätzchen Backen bin. Ich bin schon gespannt, was Danny sagen wird. Kurz setze ich mich auf den Sessel, muss etwas verschnaufen und trinke etwas. Ich schließe kurz die Augen, darf nicht einschlafen. Muss schließlich noch den Christbaum schmücken. Ich muss wohl doch eingeschlafen sein,

ich sitze nicht mehr im Sessel sondern liege auf der Couch neben den Sessel. Auch bin ich zugedeckt. Holz muss wohl jemand nach getan haben, denn es ist sehr warm. Auf dem Sessel erkenne ich nun Danny, der anscheinend auch dort eingeschlafen sein muss. Die ersten Sonnenstrahlen lassen mich ihn genauer sehen. Durch sie sehe ich, nein er schläft nicht, er hat sich gerade bewegt und sieht mich an. Schnell schließe ich wieder meine Augen. Wie lange sitzt er schon da und beobachtet mich? Ich bin mir sicher, er weiß, dass ich nur so tue als würde ich schlafen, doch traue ich mich nicht die Augen zu öffnen, um ihn anzusehen. Kurz höre ich wie er sich

bewegt, so wie es scheint steht er auf, seine Schritte entfernen sich. Mit dieser Erkenntnis, dass er mich nicht mehr anschaut merke ich wie mich die Anspannung wieder loslässt. Das Letzte was ich denke bevor mir wieder die Augen zufallen ist, hat er mir beim Schlafen zu gesehen oder ist er auch eben auf gewacht? Leicht werde ich an der Schulter berührt: „ Guten Morgen, Fröhliche Weihnachten Sally.“ flüstert es neben mir. Langsam öffne ich die Augen. Vor mir steht Danny und er strahlt mit der Sonne um die Wette, die jetzt deutlich an Kraft zugenommen hat. Wie spät ist es

eigentlich? Es scheint so als möchte Danny noch etwas sagen, doch er wird durch seinen Bruder unterbrochen, der uns zum Essen ruft. Danny lässt mir den Vortritt. Während ich geschlafen habe, muss er Frühstück zubereitet haben. Wenn er vorher was sagen wollte, so hätte er es mir beim Frühstück sagen können, was er aber nicht tat. Auch den ganzen Tag über ist er schweigsam, doch meine ich zu sehen, wie er mich manchmal anschaut. Wir haben keine Zeit uns wirklich zu unterhalten, denn erst muss noch einiges erledigt werden. Gegen Abend haben wir nur noch den Christbaum zu schmücken, jeder hängt eine Kugel nach der anderen

auf, bald schon sind alle Kugeln auf gebraucht. Unser Weihnachtsbaum zu Hause wird immer voller behängt, fällt mir auf, auch ist er einheitlicher abgestimmt. Der hier sieht dennoch schöner aus finde ich so voller Leben, so bunt. Samy gefällt es ebenfalls habe ich das Gefühl. Nur noch die Spitze fehlt, die gebe ich Mr Fraink in die Hand. Er hat zwar ab und zu eine Kugel dran gehängt, dennoch wirkte er etwas verloren. Dankbar nimmt er mir die Spitze ab. Mit langsamen Schritten geht er zum Weihnachtsbaum und setzt die Spitze auf den geschmückten Christbaum. Als ich zu Danny schaue und sein Blick auf mir ruht, wird mir

ganz komisch. Ich merke wie mir die Röte ins Gesicht steigt. Was ist bloß los mit mir? Ich entschuldige mich für einen kurzen Augenblick, muss raus ins Freie, muss frische Luft schnappen. Kurz darauf höre ich wie die Tür auf geht, ich drehe mich nicht um. Die Person bleibt neben mir stehen. Kurz hebe ich meinen Kopf und sehe Danny an. Keiner sagt etwas wir stehen einfach nur so da, wer weiß wie lange. Wenn mir nur nicht so kalt wäre, könnte ich noch länger draußen stehen bleiben, mit Danny an meiner Seite. Ich merke wie Danny mir seine Jacke um die Schulter legt. Erst jetzt schaue ich ihn wieder an. „Ich weiß nicht wie ich dir danken kann.

Du hast uns Weihnachten gerettet.“, flüstert er neben mir. Ohne es zu wollen lehne ich mich gegen ihn, gegen seine breiten Schultern. „ Sei einfach für mich da. Bitte“ bekomme ich gerade noch so raus. Er hebt meinen Kopf mit seinen Händen und sieht mir in die Augen. „ Ich werde nicht von deiner Seite weichen, wenn du es möchtest Sally, das verspreche ich dir“ Danny fängt eine Träne auf, die auf meiner Backe hinunter läuft. Wir stehen noch ewig so da, ich in seinen Armen, wir schauen den Schneeflocken zu, die immer dichter werden und zu Boden segeln.

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GertraudW 
Liebe Eva,
das habe ich doch schon mal gelesen und kommentiert.
Hast Du das Buch überarbeitet, oder was?
Liebe Grüße
Gertraud
Vor langer Zeit - Antworten
cooki Liebe Gertraud,
Ja ich habe es überarbeitet, hier und da ein par Sachen hinzugefügt und der Schluss ist anders.
Liebe Grüße,
Eva
Vor langer Zeit - Antworten
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