Fantasy & Horror
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 64

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 64"
Veröffentlicht am 29. November 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
http://www.mystorys.de

Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 64

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 64

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 64 Abwarten



Zwei Tage, dachte Galren grimmig. Zwei Tage ohne dass etwas geschah. Jetzt am Nachmittag, wo die Sonne hoch über den Dächern der Stadt stand, war mehr als die Hälfte ihrer Zeit abgelaufen. Und trotzdem war er keinen Schritt weiter. Er hatte die letzten zwei Tage damit verbracht Hadrir durch die Straßen zu scheuchen und selbst die Nächte hatte er kaum ein Auge zugetan. Vergebens. Vielleicht hatte Armell am Ende Recht, dachte er. Er würde keine Antworten finden. Nicht mehr

zumindest. Aber er konnte doch nicht einfach Aufgeben… Und als er heute Morgen wieder los wollte, hatte von dem Zwerg jede Spur gefehlt. Vermutlich schlief er nach den Strapazen einfach länger, aber Galren hatte keine Zeit dafür auf ihn zu warten… Und so hatte er Lias schließlich begleitet, als dieser zum Anwesen der Mardar zurückkehrte. Oder besser, der Löwe hatte darauf bestanden, dass er mitkam. Und jetzt lagen sie seit mehreren Stunden in einer Seitengasse vor dem Anwesen auf der Lauer. Galren hockte auf dem gepflasterten Boden und kratzte

mit einem Messer Staub und Erde aus den Fugen im Stein. Lias hingegen stand ihm gegenüber, den Blick nach wie vor auf das Tor gerichtet. Sie hatten vor einer Weile gesehen, wie Algim das Haus mit einer Eskorte verlassen hatte um in den Straßen der Weststadt zu verschwinden. Etwas, das sich laut Lias Aussage bereits mehrfach wiederholt hatte. Meist kehrte der Marschall dann nach einigen Stunden zurück, manchmal mit, manchmal ohne Leibwächter. Ansonsten jedoch könnte hier auch alles verlassen sein, so wenig tat sich. Und es war nicht so, dass sie gegen Algim vorgehen könnten, dachte Galren düster. Hadrir hatte sie

ausdrücklich davor gewarnt ihrerseits zu versuchen, den Mann in ihre Gewalt zu bringen. Das würde nur dazu führe, das der König einschreiten musste. Was dann geschehen mochte, wollte er sich nicht einmal vorstellen. Vermutlich würde er sie am Ende noch zwingen, den Marschall frei zu lassen und Elin hinrichten. Oder schlimmeres… Armell und Hadrir versuchten bereits seit Tagen eine Audienz bei Brunar zu bekommen um in Ruhe mit ihm zu sprechen, doch entweder verstand der König nicht wie ernst die Lage war… oder er versuchte Zeit zu schinden indem er sie warten ließ. Er steckte das Messer zurück in seinen

Gürtel und stand auf. Das ganze hier war doch Zeitverschwendung. Selbst wenn sich eine Gelegenheit fand, Elin zu retten, was würde es ihnen bringen sie zu ergreifen? Den Mardar ihr einziges Pfand zu nehmen… Algim war sicher nicht so geduldig abzuwarten wie sich die Dinge dann entwickelten. Nein, wenn Galren den Mann richtig einschätzte, würde er dann versuchen sie mit Gewalt aus der Stadt zu jagen. Das würde er nicht mit sich machen lassen. Besser, Elin blieb wo sie war. Wenn sie frei käme müssten sie sofort weg so oder so… das schien allerdings nur ihm klar zu sein. Ach wirklich ? , fragte eine Stimme in

seinem Hinterkopf, die lange verstummt war. Nur ein Flüstern gegen den Teil seiner Selbst, der ihn zur Eile drängte, der wollte dass er weiter suchte und wenn es Jahre dauerte… Bist du dir da ganz sicher? Das ist Elin von der du so denkst. Kannst du dir überhaupt sicher sein, das Algim sein Wort hält, ja? Kannst du das verantworten? Nur um mehr Zeit für deine fruchtlose Suche zu gewinnen, sie einer Gefahr aussetzen die du nicht mal abschätzen kannst? Galren brachte die Stimme mit einer wegwerfenden Handbewegung zum Schweigen. Ihm war schwindlig und in seinem Kopf hämmerte es. Er schob es auf den

Schlafmangel… ,, Alles in Ordnung ?“ , fragte Lias besorgt, während Galren den Kopf einen Moment gegen die Steinwand in seinem Rücken sinken ließ. ,, Mir geht es bestens.“ , erwiderte er gereizt. ,, Mir läuft die Zeit davon, ich habe keine Ahnung was ich tun soll und du und die anderen haltet mich für verrückt. Ich sehe es doch. Götter ich frage mich selbst ob ich nicht verrückt werde…“ ,, Wir machen uns nur alle Sorgen um dich, Junge. Ich vor allen anderen. Du bist nicht mehr derselbe seid wir hier sind, du veränderst dich…“ Der Gejarn seufzte. ,, Darf ich ganz ehrlich mit dir

sein ? ,, Lias du hast mich noch nie danach gefragt ob ich deine Meinung hören will…“ Galren konnte seinen Lehrmeister und Freund nur erstaunt mustern. Solange er zurück denken konnte, war es grade Lias gewesen, der sich ihm gegenüber nie zurück hielt. Verdammt, er hatte dem Mann nach wie vor den Großteil seiner blauen Flecke zu verdanken… Hatte er sich wirklich so sehr verändert, das Lias Angst vor ihm haben konnte? ,, Ich habe auf dich geachtet, seit du ein Kind warst, Galren. Und doch glaube ich, das ich den Mann der aus dir wird nicht mehr kenne. Kannst du mir ins

Gesicht sagen, dass es dir nicht selber auffällt?“ ,, Ich bin immer noch ich.“ , erwiderte er und brachte ein gequältes Lächeln zustande. Nein, er wusste nicht ob das noch stimmte. ,, Und wie lange noch ? Dieser Ort tut dir nicht gut, Galren. Nichts hier tut das. Es wird gut sein, wenn wir wieder nach Canton zurückkehren.“ ,, Ich werde nicht gehen.“ ,, Weder du noch ich noch die anderen haben dabei noch eine Wahl, glaube ich.“ , erwiderte der Gejarn. ,, Oder wärst du wirklich bereit, Elin und alle anderen dafür zu Opfern ? Wenn es sein muss, Junge, schleif ich dich mit an

Bord. Du hast mir etwas versprochen.“ ,, Keine Aufschübe mehr.“ Er schloss einen Moment die Augen. ,, Ich weiß.“ ,, Und du wirst dich daran halten.“ Die Stimme des Löwen bekam einen warnenden Unterton. ,, Bist du noch der Mann den ich kenne, wirst du dich daran halten, Galren.“ ,, Nichts anderes habe ich vor…“ und dennoch fühlte er sich ertappt. Lias schien genau zu wissen, was in ihm vorging, selbst die Gedanken, die er sofort wieder dorthin verbannte wo sie herkamen. Lias machte sich derweil daran, eine Leiter zu erklimmen die zum Dach eines Hauses führte, das dem Anwesen genau

gegenüber lag. ,, Ich will versuchen einen Blick in die Gärten zu werfen. Es ist zumindest besser als abzuwarten, bis Algim zurückkommt. Weiß Laos, was der Mann die ganze Zeit treibt.“ ,, Es kann nicht viel schlimmer werden als ohnehin schon.“ , murmelte Galren während der dem Gejarn auf das Dach folgte. Die Ziegle knirschten unter seinen Füßen, als Lias ihm hinauf half, hielten aber. Unter ihnen zogen sich die Gassen und Straßen entlang und auf der anderen Seite ragte schließlich das von einer Mauer umgebene Anwesen auf. Der Wall war so hoch, dass man die Gärten um das Gebäude herum nur einsehen

konnte, wenn man fast direkt vorm Tor stand. Oder wie sie, weit über dem Boden war. Geduckt schlichen sowohl er als auch der Löwe bis an den Rand des Dachs, das von einem niedrigen Gitter umlaufen war. Nicht genug um einen Sturz zu verhindern, aber es bot ihnen etwas Sichtschutz. Würde jemand aus den Gärten nach oben sehen, musste er sie zwangsweise entdecken… Doch auch hier tat sich nichts. Lediglich ein kleiner Brunnen in der Mitte der künstlichen Teiche lies kleine Wellen auf der Wasseroberfläche entstehen. Die schweren Vorhänge in den meisten Fenstern waren zugezogen oder nur halb geöffnet, so dass sie auch keinen Blick

ins Innere des Hauses werfen konnten. ,, Es ist viel zu ruhig.“ , meinte Galren irritiert. ,, Man möchte meinen, die Mardar würden damit rechnen, dass wir nicht untätig bleiben.“ ,, Nun zumindest haben sie Wachen aufgestellt.“ Lias nickte in Richtung einer Gestalt, die halb unter den Weiden-Bäumen im Garten verborgen stand. Statt der üblichen Stahlpanzerung, die Galren bisher hier gesehen hatte, trug sie einen Rock aus dunklem, schweren Leder und statt einer der Feuerwaffen der Zwerge konnte Galren eine Armbrust erkennen, die ihr über die Schulter hing. Jetzt wo ihn der Gejarn einmal darauf

aufmerksam gemacht hatte, entdeckte er über ein Dutzend der stummen, regungslosen Gestalten. Doch etwas war seltsam an ihnen, dachte er. ,, Sie stehen alle mit dem Rücken zu uns.“ , stellte er überrascht fest. ,, Die sind auch nicht dazu da uns draußen zu halten.“ , meinte Lias. ,, Nein, die beobachten das Haus um zu verhindern, dass jemand es verlässt. Zumindest heißt das, Elin ist wirklich hier.“ ,, Du hast daran gezweifelt ?“ ,, Das erste was ich tun würde, wenn ich eine Geißel habe die meine Feinde nicht zurück bekommen sollen ist, sie an einen Ort bringen, den er wahrscheinlich nicht

kennt. Das sie im Anwesen ist, wäre die erste Vermutung von jedem.“ ,, Du meinst sie fürchten uns also nicht ?“ ,, Genau das. Aber das ist vielleicht auch der Punkt. Wenn wir geschlossen losschlagen würden hätten wir eine Chance.“ Galren konnte Lias nur entsetzte ansehen. Nein, das auf keinem Fall… Sicher, sie könnten Elin befreien aber das verkürzte die Zeit nur, die ihm blieb. Das konnte er nicht riskieren… Sein Blick wanderte zurück zum Anwesen. ,,Vielleicht ist es auch nur eine Falle.“ ,, So oder so, heute erreichen wir nichts

mehr.“ , gab der Gejarn zu. Danach saßen sie eine ganze Weile schweigend beieinander und sahen zu, wie die Schatten der Häuser länger wurden, je tiefer die Sonne wanderte. Galren ließ sich schläfrig gegen einen Kamin sinken und schloss die Augen. Doch bevor er ganz einnicken konnte, wanderte sein Blick noch einmal in die Tiefe, in die Gasse aus der sie vorhin hinauf geklettert waren… Dort unten stand jemand und sah zu ihnen herauf… Sofort war Galren hellwach. Lias schien noch nichts mitbekommen zu haben und auch die fremde Gestalt verhielt sich nicht so, als wüsste sie, dass sie entdeckt

war. Der Mann, zumindest glaubte Galren das die Statur mehr einem Mann als einer Frau entsprach, trug ein bodenlanges, schwarzes Gewand. Nur wenig Licht fiel unter die hochgeschlagene Kapuze seines Mantels, die er mit einer Hand festhielt. Das wenige, was Galren vom Gesicht des Fremden erkennen konnte, reichte ihm jedoch um zu wissen, dass er kein Zwerg war. Weder trug er einen Bart noch war er besonders klein. Tatsächlich war sich Galren sicher, dass er ihn ein Stück überragen würde, stünden sie beide auf dem Boden. Ein anderer Mensch… hier… Und er stand einfach nur da und musterte sie

stumm. Unwillkürlich musste Galren an den Tag ihrer Ankunft zurück denken, an den Schatten, den er auf der Mauer gesehen hatte… Im Nachhinein war ihm das ganze mehr wie ein Tagtraum oder eine Illusion vorgekommen. Und doch stand er da. ,, Lias…“ Galren wagte es nicht, den Fremden aus den Augen zu lassen. Seine Stimme war kaum Lauter als ein Flüstern. ,, Siehst du , was ich sehe ?“ Noch bevor der Gejarn den Kopf drehen konnte, setzte sich die Gestalt unten auf der Straße plötzlich in Bewegung. Nicht schnell, so als wüsste sie, das sie entdeckt war, sondern sie drehte sich

einfach um und ging die Gasse hinab, als hätte sie plötzlich das Interesse verloren. ,, Galren ?“ Der Gejarn sah ihn nur verständnislos an, als er plötzlich Aufsprang und sich daran machte, die Leiter hinab zu klettern. ,, Ich erkläre es dir später ich… warte einfach hier.“ R hatte keine Zeit mit Reden zu verschwenden. Mit einem Satz war er unten auf der Straße, während Lias grade erst wieder umständlich auf die Beine kam. Bei einer Verfolgung wäre ihm der Gejarn leider nur im Weg… und er war es langsam Leid, das seine Antworten davon liefen. Galren sah die Gasse hinab und konnte grade noch

einen Schemen ausmachen, der um eine Häuserecke bog. So schnell ihn seine Füße trugen, hechtete er der Gestalt hinterher, während Lias ihm noch etwas nachrief. Vermutlich das er warten sollte, aber darauf konnte er jetzt keine Rücksicht nehmen. Der Gejarn hatte grade erst begonnen die Leiter hinab zu klettern. ,, Wir sehen uns am Schiff wieder.“ , rief er ihm zu und hoffte, das Lias auf ihn hören mochte. Er war bei weitem kein Läufer mehr. ,, Geh. Ich komme alleine zurecht.“ Es war an der Zeit Licht in diese ganze Sache zu bringen und ein Mensch hier in dieser Stadt, musste einfach etwas

wissen…

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Terazuma Der Prophet!
Hoffentlich holt Galren ihn ein. Das wird endlich ein wenig die Dinge ins Laufen bringen.
Galrens Veränderungen sind wirklich krass. Was wird bloß geschehen, wenn er seinem Vater gegenübertritt? Verstärken sich die beiden in ihrem Drängen? *hibbel*
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Nichts gutes .Ich hab noch so ein bisschen was mit Galren vor. Sagen wir mal wenn du seine Veränderungen jetzt schon bedenklich findest...^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
abschuetze Entweder kommt jetzt Bewegung in die Sache oder Galren verliert die Spur des Fremden wieder :))

LG von Antje
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Das trifft die Möglichkeiten ganz gut ^^
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
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