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Der König der Zwillingsstadt Kapitel 48

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"Der König der Zwillingsstadt Kapitel 48"
Veröffentlicht am 12. November 2015, 26 Seiten
Kategorie Fantasy & Horror
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Über den Autor:

...Was gibts über mich zu wissen ? Ich schreibe gerne, deshalb bin ich auf der Seite angemeldet. Muss man mehr wissen ?Ich freu mich natürlich immer über konstruktive Kritik und Kommentare zu meinen Texten.Sonst noch was über mich.. Malt und Metalhead und Laborheini mit einem Faible für Philosophie, Pfeifen und Fantasyliteratur. Erwarte also bitte niemand zu viel von mir :-) Oh und mich gibts auch bei ...
Der König der Zwillingsstadt Kapitel 48

Der König der Zwillingsstadt Kapitel 48

Einleitung


Seitdem Galrens Vater vor 20 Jahren auf einer Expedition verschwand, hatte er nichts mehr von ihm gehört. Dies ändert sich schlagartig, als eines Tages ein Fremder in seinem Haus auftaucht und ihm eine Karte übergibt, die ohne Zweifel die Handschrift seines Vaters trägt. So macht er sich schließlich auf, die Route nachzuvollziehen, die dieser vor zwei Jahrzehnten genommen hatte, unwissend, das er dabei längst Teil eines viel größeren Spiels ist, das vor über einem Jahrtausend begann.

Bildquelle wandersmann / pixelio.de

Kapitel 48 Die Häuser

Als Merl die Augen aufschlug, lag Armell nicht mehr neben ihm. Er hatte gespürt, wie sie aufstand, als sich das Gewicht im Bett verlagerte und ihre Wärme schließlich von seiner Seite verschwand. Und vielleicht war alles doch nur ein Traum gewesen, dachte er, bevor er sich im Zimmer umsah. Armell war nicht gegangen wie er mit einem seufzen feststellte und er hatte definitiv nicht geträumt. Ihre Silhouette zeichnete sich gegen das Morgenlicht ab, welches gedämpft durch das Fenster fiel. Ein kurzes kaum

sichtbares Lächeln husche über ihre Züge, während sie sich anzog. Offenbar hatte Armell noch nicht gemerkt, dass er wach war. Rasch zog sie sich den Rock wieder über und zog das Kleid über den Kopf, das gestern vergessen irgendwo auf dem Zimmerboden gelandet war. Die Falten daraus zu streichen war jetzt zumindest sinnlos, dachte Merl und konnte nicht darum herum erneut festzustellen wie schön sie eigentlich war. Ihr war es vielleicht selbst nicht klar, sah Armell doch scheinbar immer nur das Erbe einer Schande an der sie keinen Anteil gehabt hatte. Nein… Für Merl wirkte sie in diesem Moment im Zwielicht, halb angekleidet und in

Gedanken eine leise Melodie summend wie das schönste Wesen, das er je erblickt hatte. Und er wusste er würde keinen Tag mehr ohne diesen Anblick leben wollen… Er konnte sich nur Fragen wie er jemals zu diesem Glück gekommen war, egal wie lange es gedauert haben mochte. Und wenn er ein weiteres Jahrzehnt gebrauch hätte um den Mut aufzubringen ihr die Wahrheit zu sagen es hätte sich immer noch gelohnt… Armell hatte mittlerweile innegehalten, eine Hand am Verschluss ihres Rocks und sah zu ihm herüber. ,, Du bist wach.“ , stellte sie fest und klang dabei beinahe Entschuldigend. Sie

setzte sich erneut neben ihn. ,, Ich wollte dich nicht wecken, bis es nötig wäre.“ Merl selber brachte wieder einmal kein Wort heraus, während die junge Fürstin scheinbar auf irgendeine Reaktion seinerseits wartete. ,, Ich…“ Er zögerte. ,, Was genau sind wir ?“ Armell sah ihn einen Moment an, als verstünde sie nicht, worauf er hinaus wollte. Dann jedoch schien ihr ein Licht aufzugehen. Statt einer Antwort, fing sie an zu lachen , bevor sie die Arme um ihn warf und ihn an sich zog. Ehe er noch reagieren konnte, hatte sie ihm bereits einen Kuss auf die Lippen gedrückt. ,, Ich liebe dich.“ , erklärte sie ernst. ,,

Und das ist was zählt. Ich glaube nicht das man dafür einen anderen Namen braucht.“ Merl erwiderte den Kuss und wie von selbst Wanderten seine Hände ihre Taille hinauf. AM liebsten hätte er sie einfach wieder ins Bett gezogen, aber sie entwand sich ihm geschickt. ,, Wir sollten uns langsam beeilen, wenn wir noch rechtzeitig zu den anderen stoßen wollen. Hadrir wollte uns die Stadt zeigen, du erinnerst dich?“ Ihr Blick verriet das sie sich genauso wie er grade etwas viel besseres vorstellen konnte. Und vermutlich hätte er sie auch dazu bekommen Pflichten und Verantwortung wenigstens einmal zu

vergessen, dachte er fasziniert. Sie schien ihn geradezu stumm darum zu bitten. Aber natürlich hatte sie Recht. Und so stand er schließlich auf und warf sich seine Roben über. Ihr Geruch hing noch immer in den Kleidern… Schließlich Band er seine Stiefle zu und folgte ihr. Ihre Zimmer befanden sich im zweiten Stock des Gasthauses. Während das Obergeschoss aus Holz gezimmert war und sich damit etwas von dem allgegenwärtigen, grauen Stein abhob, war der untere Teil aus dunklem Granitplatten aufgebaut. Es war überraschend kühl, als die beiden die Treppe hinab in den Schankraum stiegen.

Um diese Zeit war der große Saal noch so gut wie verlassen und die einzigen zwei Gestalten, die sie begrüßten waren der Wirt, ein rothaariger Zwerg dessen Backenbart aussah, als stünde sein Gesicht in Flammen und Naria, die, eine dampfende Schüssel Suppe vor sich auf einer Bank saß. Die Gejarn wirkte übernächtigt, als sie sich zu ihr setzten und Merl fragte sich kurz ob sie überhaupt geschlafen hatte. Er erhielt die Antwort, als der Wirt von der Theke aus zu ihnen rief : ,, Gehört die zu euch ? Muss wohl, ich bezweifle ja, das zwei Schiffe mit Fremden hier angekommen sind. In dem Fall könntet ihr sie bitten in Zukunft lieber auf ihrem

Zimmer zu bleiben? Sie hat mir gestern Nacht bestimmt die Hälfte meiner Gäste verscheucht.“ Er verschränkte die Arme vor der Brust und die roten Nähte auf seinem Hemd spannten sich dabei gefährlich. ,, Was habt ihr getan ?“ , wollte Armell wissen. Naria nahm langsam einen Schluck Suppe, bevor sie antwortete: ,, Nur ein paar Experimente. Wisst ihr das kleinere Zauber von diesem Kerl,“ , sie nickt ein Richtung des Wirts. ,, Abprallen wie Geschosse von einem Mithril-Panzer ?“ ,, Und das musste ihr unbedingt ausprobieren ?“ , knurrte der Wirt, während er einige Gläser polierte. ,,

Hört mal, mich kümmert wenig wer ihr seid oder was ihr tut , von mir aus könnt ihr die Geister eurer ganzen Ahnenlinie hier aufmarschieren lassen, aber wenn mir das das Geschäft versaut wird Hadrir eine neue Unterkunft für euch finden müssen. Königlicher Befehl hin oder her.“ ,, Mir scheint eine Menge Leute in dieser Stadt misstrauen uns.“ , stellte Merl fest. Ihm waren die kalten Blicke nicht entgangen, die ihm und den anderen gegolten hatten, als sie sich ihren Weg zum Palast gesucht hatten. ,, Tja… ich sage mal ihr gewöhnt euch besser dran, falls ihr vorhabt nach Sunri zu gehen. Hier ist es nicht so schlimm,

aber die Leute in der Weststadt haben ihre Probleme mit Fremden. Mehr sag ich dazu nicht. Leider sind ihre Thanen auch einige meiner besten Kunden.“ ,, Thanen ?“ ,, Stein und Eisen… ich muss euch nicht wirklich erklären wie unsere Gesellschaft funktioniert, oder ?“ Er seufzte schwer. ,, Hadrir zahlt mir bei weitem zu wenig dafür… Ein Thane ist der Vorstand eines Adels-Hauses ob es nun über viel Macht verfügt oder nicht. Wir unterstehen alle einem. Ich beispielsweise bin der Familie Karn zugehörig.“ Er deutete auf die roten Linien auf seinem Hemd. ,, Ich deine Meinen Thanen mit einem Teil meines

Gewinns und er vertritt das gesamte Haus dafür vor dem König. Ich könnte dieses Gasthaus anders gar nicht betreiben. Es braucht die Zustimmung des Haus-Thanen und des Königs.“ ,, Klingt nach ziemlich viel Macht für eine einzige Person.“ , stellte Naria fest. ,,Und wie wird so ein Thane bestimmt ?“ ,, Das unterscheidet sich von Haus zu Haus.“ Der Wirt kam hinter der Theke hervor und trat erstaunlich schnell für seine Größe an ihren Tisch. Geschickt zog er sich einen Stuhl heran und lies sich bei ihnen nieder. ,, Der Karn-Tharne wird von allen Mitgliedern des Hauses gewählt. Und die Thanen wiederum wählen, wenn es an der Zeit

ist, den König. Aber in vielen Häusern wird der Thane auch durch Erbfolge bestimmt. Oder durch eine Mischung aus beidem. Stellt sich das ganze Haus beispielsweise geschlossen gegen seinen Thanen tritt er meist zurück… oder lebt zumidnest nicht mehr sehr lange. Ist aber erst zwei , drei Mal in meinem Leben vorgekommen. Habe nie zu genau darauf geachtet.“ Seltsam, wie der Mann sprach, als wäre das eine lange Zeit, dachte Merl. Wie alt war er? Dreißig ? Vielleicht etwas älter… ,, Nun, zumindest erspart mir das einen Teil der Erklärungen.“ , meinte eine Stimme die aus Richtung des Eingangs

kam. Hadrir, nun nicht mehr in Rüstung sondern in eine einfache, grüne Tunika gekleidet, stand in der Tür und hinter ihm konnte Merl Galren und Lias erkennen. Nur von Elin gab es keine Spur… Wo mochte sie wieder stecken? ,, Verzeiht, aber ihr habt nicht zufällig gestern noch jemanden außer uns hier gesehen ?“ , fragte er an den Wirt gerichtet. Dieser kratzte sich einen Moment den Bart, während er nachdachte. ,, Nicht das ich… wüsste…“ Er stockte als erneut Schritte auf der Treppe zu hören waren und im nächsten Moment eine in zerrissene Leinenkleidung gehüllte Gestalt mit weißem Fell zu

ihnen huschte. ,, Und wie bei der Seele des Steinst seid ihr hier reingekommen ?“ Elin wirkte wie die Unschuld selbst, während sie erklärte: ,, Ich bin geklettert. Die Tür hier unten war verschlossen aber oben gab es ein Fenster also…“ ,, Hadrir…“ , knurrte der Wirt klang jedoch eher belustigt als böse. ,, Ihr schuldet mir mehr als nur Geld für das , alter Freund. Und euer Vater schuldet mir einen gefallen, erinnert ihn daran bei Gelegenheit.“ ,, Ich glaube kaum, das er mit euch feilschen wird.“ , erklärte der andere Zwerg mit einem milden Lächeln. Es

war immerhin der freudigste Gesichtsausdruck mit dem Merl den Mann bisher gesehen hatte. Die anderen setzten sich einer nach den anderen ebenfalls zu ihnen. ,, Verzeiht, aber wie meintet ihr das eben genau, als ihr sagtet, das wir in der Weststadt vermutlich weniger willkommen wären als hier ?“ , wollte Merl wissen, als alle beisammen waren. Selbst Sentine tauchte wieder auf und lies sich als Fledermaus von einem der Balken über ihnen hängen, die die Decke trugen. ,, Genau so.“ , fuhr Hadrir für den Wirt fort und seine Stimme wurde wieder düsterer. ,, Ich müsste euch sowieso

warnen. Also kann es auch jetzt sein. Eure Ankunft hier zeigt allen deutlich eine Sache : Das es einen sicheren Weg durch die Stürme gibt und damit auch in das, was manche hier unsere wahre Heimat nennen würden.“ ,, Also ich würde diesen Weg nicht grade sicher nennen.“ , stellte Elin fest. ,, Das ist egal. Allein die Vorstellung, dass es einen gibt wird schon für Unruhe sorgen. Mehr, als wir sowieso schon haben. Seit mein Volk vor Jahrhunderten die Nebelküste erreichte hat es unter uns jene gegeben, die auf eine Rückkehr hoffen. Jene die meinten, Canton zu verlassen sei ein Fehler gewesen. Bis vor kurzem allerdings waren es wenige und

man hat ihnen auch kaum Gehör geschenkt. Und dann kam euer Vater, Galren.“ Der Zwerg schwieg einen Moment während er seine Gedanken ordnete. ,, Er hat bereits gezeigt, dass es eine Passage geben musste aber das hätte auch nur der eine glückliche Zufall sein können. Ihr jedoch beweist endgültig, dass dem nicht so ist. Und jetzt verkündet der Prophet bereits seit Jahren unsere Rückkehr in die alte Heimat stünde kurz bevor. Durch euch werden seine Anhänger darin nur bekräftigt. Und je länger ihr bleibt, desto mehr Macht werden seine Worte gewinnen fürchte ich. Und da bin ich nicht der

einzige…“ ,, Der Prophet den ihr erwähnt habt ist also… was, ein Prediger ?“ , wollte Galren wissen. ,, Ich weiß nicht als was ich ihn bezeichnen würde. Das Wort ist jedenfalls zu harmlos. “ , meinte Hadrir. ,, Seit er aufgetaucht ist, herrscht ständige Konkurrenz zwischen seinen Anhängern und jenen, die eine Rückkehr für ausgeschlossen, ja sogar gefährlich halten. Wenn es nach ihnen ging würden wir die Stadt vermutlich gleich abriegeln, man könnte sie also mit gutem Recht Isolationisten nennen. Gleichzeitig erklärt der Prophet unsere Zeit hier laufe ab ohne jedoch zu erklären warum.

Der König dementiert das natürlich. Trotzdem, seine kryptischen Andeutungen haben viele Überzeugt.“ ,, Und unsere Ankunft hier wird, wie ihr sagt die Argumente derer stärken, die sich der Welt wieder zuwenden wollen.“ , stellte Merl fest. ,, Und zwar gewaltig. Die Isolationisten wissen das und sie sammeln sich vor allem in der Weststadt, Sunri um ihr stärkstes Haus, die Familie Mardar. Umgekehrt die Anhänger der Rückkehr. Ihr könntet das Gleichgewicht zwischen den beiden Seiten in dieser Stadt kippen, ohne etwas zu tun.“ ,, Das erklärt zumindest warum man uns nicht grade willkommen heißt.“ , sagte

Armell. ,, Und was genau ist euer König ? Zu welcher Seite gehört er... und wichtiger ihr?“ ,, Ich dienen ihm nur… und was König Brunar angeht, so versucht er nur zu vermitteln. Und ich wünsche ihm Erfolg dabei.“ , erklärte er kurz angebunden. Merl konnte nicht anders, als kurz misstrauisch zu werden, aber Hadrir schien bisher ihr einziger wirklicher Verbündeter… ,, Aber das spielt fürs erste keine Rolle. Solange ihr in meiner Nähe bleibt steht ihr unter dem Schutz des Königs, wir sollten also ungestört überall hin gelangen.“ ,, Ich muss gar nicht überall hin.“ , erklärte Galren. ,, Ich will den Weg

meines Vaters zurück verfolgen. Wo war er überall wo hat er hier viel Zeit verbracht… diese Orte interessieren mich.“ ,, Ich verstehe.“ , meinte der Zwerg. ,, Nun dabei kann ich euch zumindest weiterhelfen. Er hat sich vor allem in den Gärten umgesehen soweit ich weiß und ich glaube er hat einmal geschlagene drei Tage in den Bibliotheken verbracht…“ Er zögerte. ,, Und dann wäre da noch der Tempel.“ ,, Dann sollten wir uns dort umsehen.“ , erklärte Galren und stand entschlossen vom Tisch auf.

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Terazuma Hi Eagle!
So, langsam kommen wir zum Kern des Problems und warum ihre Ankunft natürlich nicht gefeiert wurde.
Interessant wäre es wirklich zu wissen, wie der König denkt. Oder gibt es vielleicht eine dritte Partei bei den Zwergen - die zwar bleiben wollen, sich aber dennoch nicht isolieren wollen.
Wie auch immer. Der Tempel klingt schon einmal sehr interessant. ^^
LG Tera
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter So gesehen gibt es wohl eine dritte Partei... nur sind deren Gründe auch nicht grade als Neutral zu bezeichnen.Aber das ist auch etwas, das in den nächsten Kapitel ersichtlich werden sollte.
lg
E:W
Vor langer Zeit - Antworten
Loraine Auch dieses Kapitel gerne gelesen. Machst Du wirklich toll. Beste Wünsche Loraine
Vor langer Zeit - Antworten
EagleWriter Freut mich ^^
lg
E:W
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